Möchtest Du Deine Webseite migrieren, befürchtest aber, dass es die Leistung beeinträchtigen könnte und das Ranking sinkt?
Migrationen können sinnvoll sein, sind aber nicht ohne Risiko, deshalb ist es wichtig, einem Prozess zu folgen. Im Folgenden erkläre ich, was eine Webseiten-Migration beinhaltet, teile eine Checkliste, die Du bei der Migration Deiner Webseite verwenden kannst, und erläutere jeden Schritt des Prozesses im Detail.
Wenn Du Deine Webseite migrieren willst, sollte dies genau der richtige Leitfaden für Dich. Beginnen wir mit der Migration!
Was ist Webseiten-Migration?
Eine Website-Migration ist ein Begriff, der verwendet wird, um alle wesentlichen Änderungen an der Einrichtung einer Webseite zu beschreiben, die bedeutende Auswirkungen auf die Struktur, Leistung oder den Traffic einer Webseite haben.
Die häufigste Form der Migration ist der Umzug von einer Domain auf eine andere. Aber auch der Übergang von HTTP zu HTTPS oder Änderungen an der URL-Struktur können eine Art der Migration sein.
In manchen Fällen ist die Migration notwendig und hat sicherlich Vorteile, Du musst aber vorsichtig sein. Du könntest Deine Webseite zum Absturz bringen, Deinen Traffic verlieren oder die Benutzerfreundlichkeit Deiner Webseite so stark einschränken, dass der Umsatz drastisch zurückgeht.
Diese Risiken mögen beängstigend klingen, können mit einer Site-Migrationsstrategie jedoch eingeschränkt werden. Trotzdem solltest Du die potenziellen Gefahren nicht ignorieren.
Die Migration kann die Leistung, den Traffic und andere Bereiche Deiner Webseite beeinträchtigen, darum musst Du sie als großes Projekt betrachten und ihr die nötigen Ressourcen (und das Budget) zuweisen.
Checkliste für die Website-Migration
Da eine Website-Migration komplex und herausfordernd sein kann, ist eine Checkliste sehr hilfreich. Nutze die folgende Checkliste als Leitfaden bei der Migration Deiner Webseite und gehe die einzelnen Schritte der Reihe nach durch.
- Überlege Dir, warum die Migration durchgeführt werden soll.
- Lege messbare Ziele fest.
- Setze ein Budget und eine Frist für die Migration.
- Stelle ein Team zusammen.
- Erstelle vor dem Start der Migration einen Plan, um Deine neue Webseite zu bewerben.
- Erstelle für eine Zeit keine neuen Inhalte.
- Crawle Deine bestehende Webseite und erstelle ein Repository aller Seiten.
- Erstelle einen Plan für 301-Weiterleitungen, der Deine vorhandenen Inhalte auf die neuen Seiten umleitet.
- Führe Tests in einer geschlossenen Umgebung durch, um zu überprüfen, ob die Weiterleitungen funktionieren und alle Seiten wie erwartet geladen werden.
- Überlege Dir, wie Du den Erfolg der Migration bestimmen kannst.
- Führe die Migration durch.
- Verfolge ein Jahr lang die Auswirkungen der Migration und nimm bei Bedarf Verbesserungen vor.
Jetzt weißt Du, was Dich erwartet. Lass uns die einzelnen Schritte im Folgenden ausführlicher behandeln.
Wie man eine Webseiten-Migration durchführt
Im Folgenden werde ich die einzelnen Schritte der Checkliste ausführlicher behandeln. Ich empfehle Dir, die Liste aufmerksam durchzulesen, bevor Du mit der Migration beginnst.
1. Überlege Dir, warum die Migration durchgeführt werden soll
Überlege Dir zuerst, warum Deine Webseite migriert werden muss und wie diese Migration aussehen soll. Musst Du die gesamte Webseite auf eine neue Domain umziehen oder betrifft die Migration nur einen Teil Deiner Seite?
Es gibt viele Gründe für eine Migration, unter anderem:
- die Umstellung von HTTP auf HTTPS
- eine bessere Domain, um ein breiteres Publikum zu erreichen
- die Umgestaltung auf ein internationales Publikum
- Steigerung des Traffics
- Veränderungen am Design oder der Struktur
Du kannst Deine Ziele besser festlegen und Maßnahmen ergreifen, wenn Du die Gründe für Deine Migration definierst. Wenn Du Deine Webseite beispielsweise auf HTTPS umstellen möchtest, würde Dein Ziel wahrscheinlich darin bestehen, das bestehende Traffic-Niveau beizubehalten. Wenn Du die Webseite auf ein internationales Publikum ausrichten willst, sollte der Traffic jedoch eher steigen.
Du kannst auch besser für die Zukunft planen. John Mueller hat schon viele Horrorgeschichten gehört. Lass Deine keine weitere sein.
Die beste Strategie ist sorgfältige Vorbereitung!
Spreche mit möglichst vielen Menschen innerhalb und außerhalb Deines Unternehmens, IT-Experten, SEO-Experten, Designer, Analytiker. Sie alle haben wertvolle Meinungen und Ratschläge, und können darauf hinweisen, was schiefgehen könnte.
2. Lege ein Budget, eine Frist und ein Team fest
Jetzt weißt Du, was Du erreichen möchtest und warum die Migration notwendig ist. Nun müssen wir uns um Folgendes kümmern:
- Wir müssen ein sinnvolles Budget festlegen.
- Wir müssen uns eine Frist setzen.
- Wir müssen ein Team zusammenstellen und Aufgaben verteilen.
Eine klar definierte Strategie ist wichtig. Die Migration Deiner Webseite wird nicht von einem Tag auf den anderen erfolgen. Es handelt sich um einen komplexen Prozess, der aus mehreren Schritten besteht. Eine gute Kommunikation zwischen verschiedenen Abteilungen ist unerlässlich.
Die Frist und der Zeitplan sind ganz einfach zu bestimmen. Teile die einzelnen Schritte auf, ordne sie relevanten Mitarbeitern zu und setze realistische Fristen. Benutze dafür am besten ein Projektmanagement-Tool wie Wrike, Trello oder Asana, damit alle Teammitglieder miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten können.
Ein abteilungsübergreifendes Team hat die besten Erfolgsaussichten. System-Administratoren, Entwickler, SEO-Experten, Designer, UX-Entwickler, Autoren sollten zusammenarbeiten, Da jeder etwas Wichtiges beizutragen hat.
Wenn Du den Zeitpunkt für Deine Migration festlegst, solltest Du Dir bewusst sein, dass es mit ziemlicher Sicherheit zu Ausfallzeiten kommen wird, darum ist es am besten, wenn die Migrationen in Zeiten mit geringem Traffic (z. B. nachts) durchzuführen.
Angenommen, Du verfügst intern über die richtigen Ressourcen und Experten, sollte die Migration kein großes Budget erfordern. Im Folgenden werde ich Dir mehrere Tools vorstellen, die den Prozess rationalisieren können, aber nicht zu teuer sind.
Du solltest Dir aber ein Notfallbudget zurücklegen, falls es bei Deiner Migration zu Problemen kommt, die nur ein erfahrener Experte lösen kann.
3. Kündige Deine neue Webseite vor der Migration an
Einer der schwierigsten Schritte besteht darin, jedem klarzumachen, dass Deine Seite umgezogen ist. Durch eine 301-Weiterleitung stellst Du sicher, dass veraltete Links nicht verschwinden, sie verlieren aber an Wirkung und können Kunden verwirren.
Es ist relativ einfach, Google mitzuteilen, dass Du die URLs geändert hast, aber es ist viel schwieriger, diese Botschaft Deinen Kunden zu vermitteln, aus diesem Grund sollte die Migration immer angekündigt werden, damit sich alle auf dem Umzug einrichten können.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, dies zu tun. Erstelle eine Landingpage, auf der Du ankündigst, dass die neue Seite demnächst verfügbar ist, während Du im Hintergrund an der Migration arbeitest. Teile die frohen Nachrichten auch in den sozialen Medien und per E-Mail, um möglichst viel Begeisterung zu wecken und den Prozess reibungsloser zu gestalten.
Achte darauf, dass Du nicht den Kürzeren ziehst, weil die Leute auf alte URLs zugreifen oder nach einer veralteten Domain suchen. Erstelle eine Landingpage, die erscheint, wenn jemand einen alten Link oder einen alten Namen eingibt, und erläutere die Umstellung. Du kannst auch PPC-Anzeigen schalten, um diese Besucher abzufangen. Werbekampagnen, die auf den neuen Markennamen ausgerichtet sind, können den Traffic-Rückgang begrenzen, der unmittelbar nach der Migration auftreten kann.
4. Erstelle die neue Struktur Deiner Webseite mithilfe eines Tools
Bei der überwiegenden Mehrheit der Migrationen müssen URLs geändert werden. Sollte dies bei Dir nicht der Fall sein, kannst Du diesen und den folgenden Schritt überspringen. Wenn nicht, musst Du jetzt genau aufpassen.
Erstelle zuerst eine Übersicht Deiner Seiten und Inhalte. Du musst Dir ein vollständiges Bild aller Inhalte verschaffen, bevor Du mit der Migration beginnst, auf diese Weise lässt sich leichter erkennen, welche URLs umgeleitet werden müssen, welche nicht und wohin sie verweisen sollten. Auf diese Weise werden auf vorhandene Fehler wie fehlerhafte Weiterleitungen, 5xx-Fehler und Probleme bei der Paginierung erkannt, die vor der Migration behoben werden können.
Es gibt Tools, mit denen man vorhandenen URLs abrufen und eine Übersicht erstellen kann, SEO Spider von Screaming Frog ist aber wahrscheinlich die beste Wahl. Das Programm extrahiert alle URLs Deiner Webseite und findet defekte Links, Fehler und Weiterleitungen. Die Nutzung ist kostenlos, wenn Deine Webseite weniger als 500 Seiten umfasst. Sonst kostet die Nutzung 239 EUR pro Jahr.
Du solltest Deiner Webseite während dieses Prozesses natürlich keine neuen Seiten hinzufügen. Stelle die Produktion neuer Inhalte bis auf Weiteres ein.
5. Richte 301-Weiterleitungen ein und beginne mit den wichtigsten Seiten
Sobald Du eine Liste aller URLs hast, exportiere sie als CSV-Datei. Als Nächstes gehe jede URL einzeln durch und notiere, welche umgeleitet werden müssen und welche nicht.
Obwohl Du versuchen solltest, jede einzelne Seite zu berücksichtigen, ist dies bei sehr großen Webseiten nicht immer möglich, deshalb musst Du die wichtigsten Seiten priorisieren. Welche Seiten sind die wichtigsten Seiten?
In der Regel handelt es sich dabei um die Seiten, die den meisten Traffic oder den meisten Umsatz generieren. Diese sollten auf eine möglichst relevante, neue Seite umgeleitet werden.
Leite eine alte URL auf keinen Fall auf Deine neue Homepage um. Erstens führt dies zu einer schlechten Nutzererfahrung, zweitens hat Google gesagt, dass die Massenumleitung von Seiten zu Soft 404-Fehlern führen kann. Wenn eine relevante Seite verschwindet, solltest Du eine neue Seite erstellen oder die alte URL ganz entfernen.
Überprüfe die neue URL-Struktur Deiner Webseite und nimm gegebenenfalls Änderungen vor, um die SEO zu optimieren. Das Letzte, was Du willst, ist, Zeit damit zu verschwenden, Inhalte neuen URLs zuzuordnen, wenn die neue Webseite online geht.
6. Führe einen Test (in einer geschlossenen Umgebung) durch
Du würdest kein Auto kaufen, ohne eine Probefahrt zu machen, oder? Bei der Migration Deiner Webseite sollte es nicht anders sein. Ein gründlicher Test in einer geschlossenen Umgebung kann Dir dabei helfen, Fehler oder Probleme, die verheerende Auswirkungen auf das Benutzererlebnis oder den Traffic haben könnten, frühzeitig zu identifizieren und zu beheben.
Du solltest die Migration in einer geschlossenen Umgebung testen. Erstens haben alle Änderungen, die Du vorgenommen hast, so keine Auswirkungen auf Deine Live-Site. Zweitens ermöglicht die Aufrechterhaltung der alten Webseite den Kunden, sie weiterhin zu nutzen, und bietet Dir einen Anhaltspunkt für Deine Änderungen. Und wenn wirklich etwas schiefgeht, kannst Du jederzeit von vorn beginnen.
Die Art der Migration bestimmt, wann Du mit dem Testen beginnen kannst. Wenn Du etwa ein neues Design erstellst, kannst Du sofort nach der Entwicklung mit dem Testen beginnen. Generell gilt: Je früher man mit dem Testen beginnt, desto besser.
Je schneller Probleme erkannt werden, desto schneller kann man sie beheben. Mit manchen Fehlern könnte man vielleicht leben. Andere könnten Deine Webseite ruinieren (und sogar dazu führen, dass Du von Google bestraft wirst).
Es gibt mehrere Dinge, die Du überprüfen solltest. Dazu gehören:
- Seitenstruktur
- Benutzerfreundlichkeit
- Mobilfreundlichkeit
- Meta-Daten
- internes Linkprofil
- Suchfunktion und andere Funktionen
Denk daran, dass es sich um eine Teamleistung handelt. Gib nicht einer Person die alleinige Verantwortung für das Testen der neuen Webseite. Eine Person kann schnell einen Fehler übersehen, besonders dann, wenn man sich nicht mit Migrationen auskennt. Ein multidisziplinäres Team übersieht Probleme nicht so schnell.
7. Richte einen Prozess ein, um die Migration Deiner Webseite zu verfolgen
Wie ich zu Beginn bereits erwähnt habe, sollte man bestimmte Kennzahlen verfolgen, um zu messen, wie erfolgreich die Migration war. Richte dazu ein Tracking-System ein.
Wahrscheinlich benutzt Du Google Analytics oder ein ähnliches Programm, um die Leistung Deiner Webseite zu verfolgen. Falls nicht, solltest Du jetzt eins installieren. Verfolge nun mindestens ein paar Wochen lang die Leistung des Traffics und die besten Seiten Deiner Webseite, um einen Orientierungspunkt zu haben, anhand dessen Du die Auswirkungen der Migration beurteilen kannst.
Verwende Ubersuggest, um die Rankings Deiner Webseite zu verfolgen und die Veränderungen im Zeitverlauf zu überwachen.
8. Führe die Migration durch
Wenn Du die oben genannten Schritte befolgt hast, kannst Du die Migration jetzt abschließen. Es hat wahrscheinlich Wochen oder sogar Monate gedauert, um diese Phase zu erreichen. Die Arbeit wird sich aber lohnen.
Unabhängig davon, wie lange es gedauert hat, kommt es jetzt auf Geschwindigkeit an. Die Migration sollte so schnell wie möglich abgeschlossen werden. Du musst Deine alte Webseite offline schalten. Längere Ausfallzeiten sollten vermieden werden, denn je länger Du Deine Webseite offline lässt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, Rankings zu verlieren.
Sobald die Migration abgeschlossen ist, überprüfe noch einmal, dass Deine robots.txt-Datei die Suchmaschinen nicht mehr blockiert, teste mehrere Weiterleitungen (insbesondere die der wichtigsten Seiten) und reiche Deine neue XML-Sitemap bei Google ein.
9. Verfolge die Ergebnisse Deiner Webseite und nimm bei Bedarf Verbesserungen vor
Wenn Du dachtest, dass die Migration der letzte Schritt des Prozesses sei, muss ich Dich leider enttäuschen. Du musst den Erfolg Deiner Migration verfolgen und bei Bedarf Verbesserungen vornehmen.
Verfolge die Leistungskennzahlen, die Du zu Beginn des Prozesses festgelegt hast, und vergleiche sie mit den vergangenen Wochen und Monaten. Entsprechen sie Deinen Erwartungen? Wenn ja, super. Wenn nicht, musst Du herausfinden, was falsch gelaufen ist.
Es ist normal, dass es nach einer Migration zu Veränderungen (und möglicherweise auch zu einem Rückgang) des Traffics oder der Rankings kommt. Ein erheblicher oder langfristiger Rückgang kann jedoch auf größere Probleme hinweisen. Meistens liegt es an Problemen bei der Weiterleitung.
Du solltest den Traffic und das Ranking der alten Webseite verfolgen. Diese Zahlen sollen im Laufe des Jahres schrittweise auf null sinken. Wenn nicht, überprüfe noch einmal, ob die Seiten, die weiterhin Besucher empfangen, umgeleitet werden.
Wenn nach einem Jahr alles Deinen Erwartungen entspricht, musst Du Dir keine Sorgen mehr machen. In diesem Fall kannst Du Dich zurücklehnen und Deine neue Webseite genießen.
Häufig gestellte Fragen
Wie lange dauert die Migration einer Webseite?
Die Durchführung der Migration kann weniger als eine Stunde dauern, aber die Planung des gesamten Prozesses nimmt oft mehrere Monate in Anspruch, abhängig von der Größe und Komplexität Deiner Webseite.
Wie viel kostet eine Migration?
Die Migration einer kleinen Webseite wird das Budget nicht sprengen und sollte nicht mehr als 500 EUR kosten. Größere und komplexere Webseiten (z. B. Onlineshops) können mehr kosten.
Wenn Du Deine Webseite neu gestaltest, fallen diese Kosten natürlich zusätzlich zur Migration an.
Wie bereite ich mich auf eine Migration vor?
Es gibt verschiedene Dinge, die Du tun kannst, um Dich auf eine Migration vorzubereiten. Erstelle einen Zeitplan und ein Team zusammen, lege ein Budget fest und erstelle eine Übersicht Deiner gesamten Webseite.
Welche Software benötigt man für eine Website-Migration?
Du benötigst einen Web-Crawler, ein Analyseprogramm und einen Ranking-Tracker.
Fazit
Die Migration einer Webseite mag entmutigend erscheinen, Du solltest aber keine Angst davor haben.
Informiere Dich über die beste Vorgehensweise bei der Neugestaltung einer Webseite und befolge meine Schritt-für-Schritt-Anleitung, um Deine Seite ordnungsgemäß zu migrieren. Du solltest alles haben, was Du benötigst, um größere Einbußen beim Traffic oder Ranking zu vermeiden.
Warum willst Du Deine Webseite migrieren?
