Kennst Du das Sprichwort „Wenn Du nicht planst, planst Du zu scheitern“? Das könnte erklären, warum so viele Unternehmen scheitern.
Die Statistiken sind beängstigend. Von den über 30.000 Produkten, die jedes Jahr auf den Markt kommen, scheitern 95 %. Weißt Du, warum? Eines der größten Probleme, mit denen viele Unternehmen konfrontiert werden, wenn sie ein neues Produkt einführen, ist mangelnde Vorbereitung.

Was kannst Du tun, um diese Statistiken zu Deinen Gunsten zu ändern?
Auch wenn es keine Garantie für den Erfolg gibt, kann eine solide Produktmarketing-Strategie viele Risikofaktoren mindern und Dir helfen, Dich auf schwierige Zeiten vorzubereiten. Darum geht es im heutigen Artikel: die Umsetzung von Produktmarketing-Strategien, um den Verkauf zu fördern und eine solide Grundlage zu schaffen.
Habe ich Dein Interesse geweckt? Dann lass uns mit den Grundlagen beginnen.
Was ist Produktmarketing?
Produktmarketing ist der Prozess, ein neues Produkt auf den Markt zu bringen. Dieser Prozess umfasst mehrere Phasen wie Forschung, Entwicklung und weitere.
Effektives Produktmarketing erfordert eine gut durchdachte Strategie und ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und Wünsche Deiner Zielgruppe. Unter Einsatz des richtigen Tons und der richtigen Botschaften kannst Du die Vorteile Deines Produktes effektiv kommunizieren, den Verkauf fördern und Dein Unternehmen wachsen lassen.
Egal, ob Du Dein erstes Produkt oder Dein fünfzigstes Produkt auf den Markt bringst, es ist immer gut ein paar Strategien zur Hand zu haben, um Deine Geschäftsziele schneller zu erreichen.
Vorteile des Produktmarketings
Der Hauptvorteil des Produktmarketings liegt sicherlich in der Umsatzsteigerung. Allerdings kann eine effektive Marketingstrategie auch weitere Vorteile bringen, nicht „nur“ Gewinn.
Erstens hilft das Produktmarketing, Dein Produkt zu positionieren, was zu einer erfolgreichen Zielgruppenansprache und reduzierten Werbekosten führt. Außerdem beantwortet eine gut durchdachte Strategie Fragen wie „Welche Produktlücke muss gefüllt werden?“ und „Wie hebe ich mein Produkt von der Konkurrenz ab?“
Weitere Vorteile der Verwendung von Produktmarketing-Strategien sind:
- Steigerung der Markenbekanntheit und -wahrnehmung
- Möglichkeit, einzigartige Merkmale und Vorteile des Produktes hervorzuheben
- Vertrauen und Loyalität der Kunden
- Erhöhung der Verkaufs- und Umsatzzahlen
- Wettbewerbsvorteile
- Bessere Zielgruppenausrichtung und Lead-Generierung
- Gewinnung von Einblicken in Kundenbedürfnisse und -präferenzen
- Neue Möglichkeiten für Kundenengagement und Feedback
- Optimierung des gesamten Kundenerlebnisses
- Beziehungen und Partnerschaften mit anderen Unternehmen
Überdies wirst Du neue Einblicke in Deine Konkurrenten gewinnen. Während dies für kleinere Unternehmen nicht immer das wichtigste Anliegen ist, zeigen Untersuchungen, dass 26 % der befragten Teilnehmer beabsichtigen, mehr Ressourcen in die Wettbewerbsanalyse zu investieren. Weiterhin geben 90 % der befragten Unternehmen an, dass sie sich aufgrund der Pandemie stärker auf ihre Konkurrenten konzentrieren möchten.
Beispiele für erfolgreiches Produktmarketing
Bevor wir uns mit verschiedenen Produktmarketing-Strategien befassen, möchte ich einen Blick auf zwei Marken mit erfolgreichen Kampagnen werfen.
1. Poo-Pourri
Poo-Pourri ist ein großartiges Beispiel, da die Marke ein peinliches Tabu-Thema (ein Toilettenspray, das unangenehme Gerüche im Badezimmer beseitigt) in eine erfolgreiche Kampagne verwandeln konnte. Das Unternehmen behandelt das Thema mit Humor und stellt einen Bezug zum Kunden her, denn schließlich geht jeder auf die Toilette.
Das Unternehmen konnte sein Produkt perfekt positionieren. Das erste Video wurde zur viralen Sensation. Poo-Pourri gewann eine Kultanhängerschaft, die im Laufe der Jahre immer weiter wuchs.

Wie können andere Marken aus dem Beispiel von Poo-Pourri lernen?
Finde eine Plattform und setze Deine Strategie konsequent auf dieser Plattform um. Poo-Pourri nutzte Video-Werbung, um sich eine treue Anhängerschaft aufzubauen. Das Unternehmen schaltete Fernseh- und Online-Werbung, um mit Humor an die Grenzen zu gehen.
Das Unternehmen setzte Kunden-Personas sehr erfolgreich ein. Es stimmt schon, jeder geht auf die Toilette, aber nicht jeder sieht die Notwendigkeit für ein Toilettenspray. Poo-Pourri zielte auf spezifische Nischen und Situationen ab, um den Nutzen ihres Produktes zu verdeutlichen.
2. Tesla
Was fällt Dir als Erstes ein, wenn Du an Tesla denkst? Elektroautos! Saubere Energie! Solarenergie!
Dass Du Tesla gedanklich mit diesen und anderen Keywords aus dem Bereich der sauberen Energie in Verbindung bringst, hat einen einfachen Grund: Das Unternehmen hat seine gesamte Identität, einschließlich der Marketingstrategie für jedes Produkt, um seine Markenaussage herum aufgebaut.
Hier ist ein Auszug aus Teslas Markenaussage:
„Tesla baut nicht nur vollelektrische Fahrzeuge, sondern auch unendlich skalierbare Produkte zur sauberen Energieerzeugung und -speicherung. Tesla ist überzeugt, je schneller die Welt aufhört, sich auf fossile Brennstoffe zu verlassen, und sich in Richtung einer emissionsfreien Zukunft bewegt, desto besser.“
Tesla dominiert den Markt für Elektrofahrzeuge (EV). Das Unternehmen wusste, dass es eine Zielgruppe in diesem Bereich gab, ebendarum blieb das Unternehmen seiner Markenaussage immer treu.
Wie genau sieht dieser Erfolg aus? Tesla hat derzeit einen Marktanteil von 50,5 % im Bereich Elektroautos, und Teslas Model Y ist das meistverkaufte Elektroauto. Ziemlich beeindruckend, oder?

9 Produktmarketing-Strategien, um das Wachstum Deines Unternehmens zu fördern
Jetzt hast Du ein paar Beispiele gesehen. Anhand dieser Beispiele erkennst Du, wie einige der größten Unternehmen der Welt das Produktmarketing umsetzen. Aber wie kannst Du diese Einblicke jetzt auf Dein Unternehmen oder Deine Kunden übertragen?
Lass uns über verschiedene Strategien sprechen, die Du nutzen kannst, um Dein Unternehmen voranzubringen.
1. Kombiniere Produktmarketing mit einer robusten Content-Marketing-Strategie
Denkst Du manchmal, dass Dein Produkt zu „langweilig“ ist, um das Content-Marketing nutzen zu können? Das ist nicht der Fall! Mit etwas kreativem Denken kannst Du selbst ein weniger aufregendes Produkt interessant erscheinen lassen.
Lass uns Blendtec als Beispiel nehmen.
Ein Mixer ist nicht unbedingt das aufregendste Produkt der Welt. Der Hersteller von Küchen- und Gewerbemixern hatte jedoch eine tolle Idee für eine Videostrategie. In der Videoserie „Will It Blend?“ testet das Unternehmen seine Mixer mit verschiedenen, nicht essbaren Gegenständen, um Neugier seiner Kunden zu wecken und seine Produktlinie´mit Humor vorzustellen.

Hat es funktioniert? Daran besteht kein Zweifel! Blendtec verzeichnete einen Anstieg der Verkäufe um sagenhafte 700 % in den ersten drei Jahren.
Obwohl Deine Content-Marketing-Strategie nicht ganz so ausgefallen sein muss, kann sie genauso erfolgreich sein. Es gibt Inhalte, die sich für eine solche Strategie anbieten, zum Beispiel:
- Blog-Beiträge
- Videos
- Podcasts
- Infografiken
- Studien
- Anleitungen zum Herunterladen
Du musst nur sicherstellen, dass Dein Content-Marketing überzeugend ist. Das geht so:
- Du musst verstehen, was Deine Kunden brauchen und wonach sie suchen.
- Hege auf ihre Probleme ein und sprich ihre Schmerzpunkte an.
- Steigere diesen „Schmerz“ gezielt unter Verwendung von Storytelling.
- Biete ihnen dann eine Lösung für ihr Problem an.
Solange Du diese vier Punkte beachtest, kannst Du eine erfolgreiche Content-Marketing-Strategie starten.
2. Entwickle eine Strategie für die Produkteinführung
Produkteinführungen verlaufen nicht immer wie geplant. Laut Gartner kommt es bei 45 % der Produkteinführungen zu Verzögerungen von mindestens einem Monat. Dies kann zu einem Dominoeffekt und schlechten Ergebnisse führen.
Obwohl diese Pille nur schwer zu schlucken ist, sollte es Dich auch dazu motivieren, Zeit in eine klare und detaillierte Produktmarketing-Strategie zu investieren. Deine Strategie für die Produkteinführung muss effektiv, pünktlich und erfolgreich sein. Die Strategie muss die folgenden drei Phasen berücksichtigen:
- Pre-Launch.
- Launch.
- Post-Launch.
Beim Pre-Launch geht es um Forschung und Entwicklung. Wie ist Deine Branche aufgestellt, wer sind Deine Kunden und was bietet Dein Produkt, was sonst niemand bieten kann? In dieser Phase sind umfangreiche Beta-Tests erforderlich, um Deine Markenbotschaft auf die Zielgruppe auszurichten.
Während dieser Phase musst Du Dir folgende Fragen stellen:
- Welche unerwarteten Probleme tauchen während des Beta-Tests auf?
- Wie ist das Feedback der Kunden?
- Was kann ich, mein Produkt oder meine Botschaft verbessern?
Beim Launch geht es darum, die Botschaft an die richtige Zielgruppe zu übermitteln. Du musst die besten Kanäle auswählen, um Deine Zielgruppe zu erreichen. Du könntest sogar mehrere Online-Veranstaltungen oder Events durchführen, um Aufmerksamkeit für Dein Produkt zu erzeugen.
Der Post-Launch erfordert die Analyse und den Vergleich Deiner Ziele mit den tatsächlichen Ergebnissen. Hast Du so gut abgeschnitten, wie erhofft? Wenn nicht, warum?
Ein schlechter Start ist kein Verlust. Es ist aber wichtig, den Schwung nicht zu verlieren. Du musst Dich darauf konzentrieren, bestehende Kunden zu binden.
3. Schließe Dich dem Erfolg anderer an
Erfolg hängt oft vom Timing ab. Wenn Du eine günstige Gelegenheit nutzt, könntest Du Deine Nische erobern und begeisterte Kunden gewinnen. Langsames Handeln kann tödlich sein.
Aber was ist, wenn:
- Niemand weiß, wer Du bist.
- Verbraucher Deiner Marke bislang nicht vertrauen.
- Käufer nicht nach Deinen Produkten suchen, weil sie Deinen Namen nicht kennen.
Keine Sorge. In diesem Fall kannst Du Dich einfach an den Erfolg anderer anschließen, indem Du ihre Plattform nutzt. Was meine ich damit?
Airbnb begann als unbekanntes Unternehmen mit einem unbekannten Konzept. Unbekannter. Dies wurde kompensiert, indem sich das Unternehmen auf Orte und Plattformen konzentrierte, an denen sich seine Kunden bereits aufhielten. Damals nutzten die Leute Craigslist, um Zimmer oder Sofas in Städten zu finden, in die sie reisen wollten.
Airbnb sprach diese Personen dann gezielt auf Craigslist an. Das geschah unter Einsatz einfacher Tools, um es den Anbietern dieser Immobilien zu ermöglichen, Angebote auf der Plattform von Airbnb zu veröffentlichen.

Obwohl das schon mal gut funktionierte, wollte Airbnb mehr erreichen. Die einzige Möglichkeit, das junge Unternehmen so richtig in Schwung zu bringen, war das Tempo zu erhöhen, um mehr Immobilieneinträge zu erhalten.
Die neue Strategie war sowohl klug als auch kontrovers. Airbnb kopierte die Kontaktdaten von Craigslist und schickte dann Massen-E-Mails wie diese:

Du musst aber keine extremen Maßnahmen ergreifen, um die gleichen Ergebnisse zu erzielen.
Unbounce war früher auch mal ein unbekanntes Unternehmen. Es wurde von seinen Gründern finanziert, hatte also nicht die gleichen Ressourcen wie viele seiner Mitbewerber und konnte sich daher keine großen Investitionen leisten.
Ebendarum wählte Unbounce eine andere Strategie. Mitbegründer Oli Gardner verbrachte unzählige Stunden mit dem Schreiben einer ausführlichen Anleitung – „Noob Guide to Online Marketing„. Die Anleitung enthält eine große Infografik, die 60 verschiedene Strategien im Detail vorstellt, sowie einen sechsmonatigen Kurs, um die erlernten Strategien in die Praxis umzusetzen.

Der erste Instinkt würde uns sagen, diese Anleitung auf der eigenen Webseite zu veröffentlichen, Unbounce wählte jedoch einen anderen Weg. Sie wurde kostenlos auf dem Blog von Moz veröffentlicht.

Der Grund dafür war einfach. Unbounce musste neue Kunden gewinnen und Moz verfügte über die richtige Zielgruppe.
Du kannst die gleiche Produktmarketing-Strategie anwenden. Softwareunternehmen können etwa Cross-Promotions durchführen oder Partnerschaften eingehen, wenn dies für beide Seiten vorteilhaft ist.
Das Treehouse bringt interessierten Nutzern das Programmieren bei. Viele dieser Nutzer arbeiten als Freelancer, was die Plattform Freshbooks zu einer perfekten Ergänzung macht.

Bei dieser Beziehung handelt es sich um eine Partnerschaft, bei der beide Unternehmen dem anderen helfen. Du könntest dem Partner auch einen Anreiz bieten, indem Du ihm einen Anteil an allen Einnahmen versprichst.
4. Finde einen Influencer (oder bekomme selbst einer)
Influencer haben große Zielgruppen, was von großem Vorteil ist. Du könntest auf Instagram oder Influencer-Marktplätze wie TRIBE nach geeigneten Influencern für eine Zusammenarbeit suchen.
Das funktioniert so:
Du wählst eine Influencer-Plattform aus und listest Deine Produkte auf oder beschreibst Deine Kampagnenidee. Dann suchst Du nach einem Influencer oder lässt Dich automatisch mit jemandem verbinden. Das kostet aber etwas. Bei einer Vereinbarung auf Jahresbasis muss das Kampagnenbudget mindestens 2.000 US-Dollar betragen, bei einem Pay-per-Use-Paket fallen mindestens 3.000 US-Dollar an.
5. Sprich bestehende Kunden gezielt erneut an
Warum sollten wir bestehende Kunden ansprechen? Schließlich möchten wir unser Geschäft ausbauen, oder?
Viele Unternehmen konzentrieren sich auf die Gewinnung von Neukunden, obwohl die bestehenden Kunden oft die größte Einnahmequelle sind. Finanzexperten von Toptal.com liefern uns ein großartiges Beispiel, das zeigt, wie die Kundenbindung den Umsatz steigert:

Es gibt viele Gründe dafür, warum die Kundenbindung schwierig ist, unter anderem:
- Dein Kundenservice lässt zu Wünschen übrig
- Der Kunde reduziert seine Ausgaben
- Es kommt ein neuer Konkurrent auf den Markt
- Es entwickelt sich ein neuer Trend
Du kannst nichts dagegen tun. Mit einer bewährten Produktmarketingstrategie dagegen kannst Du Deine bestehenden Kunden erneut ansprechen. Das heißt, Du kannst sie direkt ansprechen, um auf ihre Bedürfnisse einzugehen und Gefühle der Markentreue zu wecken.
Wie funktioniert Retargeting aus?
- Erstelle maßgeschneiderte Anzeigen für frühere und bestehende Kunden. Konzentriere Dich in diesen Kampagnen stark auf Markenloyalität und Kundenzufriedenheit. Frage Dich, was Kunden dazu bringen würde, immer wieder bei Dir zu kaufen.
- Richte eine Retargeting-E-Mail-Kampagne ein. Verwende Segmentierung, um Kunden in verschiedene Zielgruppen einzuteilen, z. B. Kunden, die schon länger nichts mehr gekauft haben (in den letzten drei Monaten, in den letzten sechs Monaten usw.)
- Stelle überzeugende Gebote zusammen. Beachte dabei, dass Kunden, die schon mal konvertiert haben, mit höherer Wahrscheinlichkeit erneut konvertieren als Neukunden. Das bedeutet, Du kannst Dir einen höheren CPC leisten.
Letztendlich zielt eine Retargeting-Strategie darauf ab, Kunden daran zu erinnern, warum sie ursprünglich bei Dir gekauft haben, betone also ihre anfängliche Erfahrung und den Wert, den Dein Produkt bietet.
6. Gehe gezielt auf die Probleme Deiner Kunden ein
63 % der B2C-Kunden und 76 % der B2B-Kunden erwarten, dass Unternehmen ihre Bedürfnisse vorhersagen und gezielt darauf eingehen. Das klingt nach einer anspruchsvollen Herausforderung, ist aber zu bewältigen. Du musst nur die Probleme (Schmerzpunkte) Deiner Kunden verstehen und diese dann gezielt mit Deinen Produkten oder Deinen Dienstleistungen lösen.
Die Schmerzpunkte Deiner Kunden sind entscheidend für Deine Marketingstrategie, werden jedoch im E-Commerce oft übersehen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des Marketingmix, weil sie:
- Kunden zu Handlungen bewegen,
- bei Kunden ein Gefühl der Erleichterung hervorrufen,
- den Konversions-Trichter optimieren, und
- die Konversionsraten verbessern.
Du könntest eine Umfrage oder eine Wettbewerbsanalyse durchführen, um die gemeinsamen Probleme Deiner Zielgruppe zu ermitteln.
Nehmen wir zum Beispiel Qdoba. Die Marke weiß, dass zusätzliche Gebühren für beliebte Extras wie Guacamole oder Queso ein bekannter Schmerzpunkt sind. Die Lösung? Es werden keine zusätzlichen Gebühren erhoben.
Die Probleme enden jedoch nicht mit dem Kauf Deines Produktes. Du brauchst auch einen Plan, um Deinen Kunden nach dem Kauf zur Seite zu stehen, zum Beispiel bei Problemen mit einem fehlerhaften Produkt.
In diesem Fall könntest Du einen Live-Chat anbieten, um die schnelle Lösung dieser Probleme zu garantieren und die Zufriedenheit des Käufers zu gewährleisten. Natürlich vereinfache ich die Dinge hier sehr stark, aber das Beheben häufig auftretender Probleme muss nicht kompliziert sein.
7. Neubewertung und Verbesserung der Produktpositionierung
Nur weil Du Dein Produkt bereits eingeführt hast, heißt das nicht, dass Du bei Deinen gewählten Strategien bleiben musst. Tatsächlich könnte der Start in einer neuen Nische neue Wertversprechen zum Vorschein bringen.
Hier sind die Phasen eines typischen Produktlaunches:
In der Planungsphase oder Pre-Launch-Phase hast Du Fragen wie:
- Warum machen wir dieses Produkt?
- Für wen ist dieses Produkt gedacht?
- Welche Herausforderungen löst dieses Produkt?
- Was macht dieses Produkt einzigartig?
Nach dem Start musst Du prüfen, ob die Antworten, die Du gefunden hast, zutreffen. Wenn nicht, wie sehen die neuen Antworten aus und wie unterscheiden sie sich vom ursprünglichen Plan? Diese Differenz kann Dir eine völlig neue Idee für die Positionierung Deines Produkts geben.
Die Neupositionierung eines Produkts bezieht sich auf den Prozess der Änderung des Zielmarkts oder des Markenbildes eines Produkts. Dies geschieht oft als Reaktion auf Veränderungen im Markt oder im Wettbewerbsumfeld oder um sich entwickelnden Verbraucherbedürfnissen anzupassen.
Ein Beispiel sind Luxusuhren für High-End-Verbraucher. Der Uhrenhersteller stellt eine wachsende Nachfrage nach erschwinglichen, umweltfreundlichen Uhren feststellt. Um die Marke neu zu positionieren, beginnt das Unternehmen mit dem Verkauf von nachhaltigen und erschwinglichen Uhren, die sich an umweltbewusste Millennials richten. Dies erfordert eine Verschiebung der Marketingstrategie und Änderungen am Produktdesign sowie der Verpackung, um sie besser an die Bedürfnisse und Werte der neuen Zielgruppe anzupassen.
Glücklicherweise kannst Du dafür auf die Rückmeldungen Deiner Kunden zurückgreifen, weil Du nach dem Launch Feedback sammeln kannst. Nutze dieses Feedback, um Deine Strategie bei Bedarf weiterzuentwickeln.
8. Ziehe eine Änderung der Preisstruktur in Erwägung
Eine weitere Möglichkeit, Dein Produkt neu zu positionieren, besteht darin, die Preisstruktur zu ändern. Dies ist einer der besten Tipps aus der Neurowissenschaft zur Steigerung der Verkäufe. Warum? Weil verschiedene Preise unterschiedliche Auswirkungen auf das Verbraucherverhalten haben.
Das Ändern des Preises kann eine Senkung (oder Erhöhung) des Preises oder das Durchführen exklusiver Aktionen sein.
Du kannst auch dem Beispiel von Peloton und Hunderten anderer Unternehmen folgen. Die Produktmarketing-Strategie „gut-besser-am besten“ besteht aus drei Stufen, in denen derselbe Artikel zu steigenden Preisen angeboten wird. Dies macht Dein Angebot neuen Kundensegmenten zugänglich und hilft Dir, mehr aus Deinen Bestandskunden herauszuholen.

Ein anschauliches Beispiel dafür ist die Preisstruktur von Peloton.
Du hast die Wahl aus mehreren Trainingsgeräten:
- Peloton Bike (ab 1.445 $).
- Peloton Bike+ (ab 2.495 $).
- Peloton Tread (ab 3.495 $).
- Peloton Tread+ (ab 4.295 $).
Obwohl es sich beim Peloton Bike und dem Peloton Tread um unterschiedliche Produkte handelt, bieten sie dem Kunden dennoch dasselbe Erlebnis: ein Trainingsgerät für zu Hause.
Wenn Du Dein Produkt zu unterschiedlichen Preisen anbietest, kannst Du mehr Kunden gewinnen. Dies ist ein guter erster Schritt für Unternehmen, die in weitere Märkte vordringen möchten.
9. Nimm an Veranstaltungen teil, organisiere Events und engagiere Dich ehrenamtlich
Menschen möchten ein Gesicht mit Deinem Namen verbinden, darum bevorzugen viele Verbraucher persönliche Geschäfte. Es ist natürlich einfacher, das Vertrauen eines Kunden zu gewinnen, wenn man ihm von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht.
Hier ist ein Beispiel.
Zu Beginn besuchten die Gründer von Hakka Labs lokale Treffpunkte, um zu erfahren, was Ingenieure interessierte. Die Diskussionen waren oft sehr hilfreich, es gab aber keine Aufzeichnungen. Die ausgetauschten Informationen und Erkenntnisse verschwanden nach dem Ende der Veranstaltung.
Die Lösung war einfach. Hakka Labs begann, die Gespräche aufzuzeichnen und die Audiodateien auf ihrer Website zur Verfügung zu stellen. Andere Unternehmen konnten die Datei herunterladen, anhören und mit anderen teilen.
Du kannst diesen Ansatz skalieren, indem Du mehr Menschen einlädst, an zusätzlichen Veranstaltungen teilnimmst und dies bei Bedarf wiederholst.
Der Ansatz war so erfolgreich, dass das Unternehmen schließlich eigenen Events veranstalte. Bald darauf startete es eine Konferenz. Dies sicherte dem Unternehmen eine Angel-Investition von 500.000 US-Dollar (zuvor wurden alle Investitionen aus eigener Tasche finanziert).
Es ist dieselbe Idee wie die Teilnahme an einer Online-Veranstaltung, der Event findet aber offline statt und Du triffst die Menschen persönlich. Auf diese Weise kannst Du Dich besser von anderen abheben.
Denk mal darüber nach: Jeder verschickt E-Mails, aber diese Strategie ist nicht immer die beste Option. Die Antwortquote ist oft erbärmlich, warum also Energie verschwenden? Mache stattdessen etwas anderes, wie die Durchführung einer Veranstaltung, um Aufmerksamkeit zu erregen.
Dies erfordert natürlich mehr Aufwand, kann aber zu besseren Ergebnissen führen.
Häufig gestellte Fragen zu Produktmarketing-Strategien
Welche vier Arten von Produkten gibt es?
Gebrauchsgüter: Alltagsprodukte, die jeder Kunde benötigt und die leicht verfügbar sind. Beispiele sind Brot, Milch und Toilettenpapier.
Einkaufsgüter: Artikel, die seltener gekauft werden und für die mehr Zeit und Mühe auf den Produktvergleich verwendet wird. Beispiele sind Smartphones, Laptops und Autos.
Spezialprodukte: Einzigartige und hochwertige Produkte, für die Kunden bereit sind, mehr auszugeben. Beispiele sind Luxusuhren, hochwertige Modeartikel und Gourmet-Lebensmittel.
Nicht gesuchte Produkte: Artikel, von denen die Kunden möglicherweise nicht wissen, dass sie sie brauchen oder wollen, bis sie sie sehen. Beispiele sind Versicherungen und Notdienste für Autoreparaturen.
Wenn Du Dein Produkt verstehst, kannst Du Deine Marketingstrategie anpassen, um Deine Zielgruppe besser zu erreichen. Wenn Du Gebrauchsgüter verkaufst, solltest Du Dich darauf konzentrieren, dass Deine Produkte besonders leicht zugänglich und erschwinglich sind. Wenn Du Spezialprodukte verkaufst, musst Du die einzigartigen Merkmale oder die Handwerkskunst Deiner Produkte hervorheben, um den höheren Preis zu rechtfertigen.
Welche Unternehmen können vom Produktmarketing profitieren?
Produktmarketing kann jedem Unternehmen zugutekommen, von kleinen Start-ups bis hin zum großen Konzernen. Unabhängig davon, ob Du physische Produkte wie Kleidung und Elektroartikel oder digitale Produkte wie Software und Online-Kurse verkaufen, der Einsatz effektiver Produktmarketing-Strategien ist für die Gewinnung und Bindung von Kunden von entscheidender Bedeutung.
Welche Arten des Produktmarketings gibt es?
Influencer-Marketing: Menschen mit vielen Fans in den sozialen Medien, um Dein Produkt zu bewerben. Ein Beispiel wäre eine Beauty-Marke, die mit einem beliebten Beauty-Blogger zusammenarbeitet, um ihre neue Make-up-Linie zu bewerben.
Content-Marketing: Diese Strategie beinhaltet das Schreiben und Teilen von informativen, ansprechenden Inhalten, um die Markenbekanntheit zu steigern und neue Leads zu gewinnen. Beispiele wären Blogbeiträge, Videos und Infografiken.
E-Mail-Marketing: Beim E-Mail-Marketing verwendest Du personalisierte E-Mails an Abonnenten, um Deine Produkte oder Dienstleistungen zu bewerben, z. B. Newsletter und Werbe-E-Mails.
Social-Media-Marketing: Werbung auf Plattformen wie Facebook, Instagram und Twitter, z. B. gesponserte Beiträge und Werbeanzeigen, um neue Nutzer anzusprechen.
Suchmaschinenmarketing: Bezahlte Werbung, um für bestimmte Keywords, die im Kontext Deines Produktes stehen, ganz oben in den Suchergebnissen zu erscheinen. Beispiele dafür sind Google Ads und Bing Ads.
Du könntest auch traditionelles Marketing (Printwerbung oder Fernsehwerbung), Mundpropaganda, Guerilla-Marketing oder In-Store-Marketing verwenden, um Dein Produkt bekannt zu machen.
Was ist der Unterschied zwischen Marketing und Produktmarketing?
Während es beim Marketing um die Schaffung und Förderung eines Markenimages gehen kann, konzentriert sich das Produktmarketing eher auf die einzigartigen Merkmale und Vorteile eines bestimmten Produkts.
Produkt-Vermarkter wollen ihre Zielgruppe besser verstehen, das Produkt auf dem Markt positionieren und es von der Konkurrenz abheben. Sie erreichen dies durch verschiedene Produktmarketing-Strategien, um die Nachfrage zu fördern.
Fazit
Von der Produktentwicklung über die Kundenanalyse bis zur Markteinführung kann die Umsetzung gezielter Produktmarketing-Strategien sicherstellen, dass Du alle Zwischenziele innerhalb des festgelegten Zeitrahmens erreichst. Du kannst Dein Produkt rechtzeitig auf den Markt bringen und Deine Erfolgschancen erhöhen.
Solange Du über eine solide Produktmarketing-Strategie verfügst, die Risiken mindert und Kundenbedürfnisse antizipiert, hast Du einen besseren Start als die meisten Unternehmen. Zu den gängigen Produktmarketing-Strategien gehören die Neupositionierung, Content-Marketing und die Ansprache bestehender Kunden.
Teste die gewählten Strategien, um herauszufinden, was funktioniert und setze diese Strategie dann gezielt um, um mehr Zugkraft zu gewinnen.
Welche Produktmarketing-Strategie wirst Du für Deine bevorstehenden Produkteinführungen verwenden?