Bis vor ein paar Jahren startete jeder Online-Unternehmer seine Medienmarketingkampagne ausschließlich auf Google. Es war die Plattform zu Ruhm und die beste Traffic-Quelle unter den Suchmaschinen. Es war die meistbesuchte Webseite im Internet, die jede andere Webseite in den Schatten stellte. Dies schaffte eine ganz neue Branche, die Unternehmen veranlasste, ihre Webseiten gemäß gewissen Kriterien und Vorgaben zu optimieren.
Bis eines Tages eine neue Ära anbrach, die Menschen dazu brachte, Kontakte im Internet zu knüpfen. Die neuen Social-Media-Plattformen rückten immer mehr in den Vordergrund und wurden für viele Unternehmen sowie Marken schnell zur wichtigen Quelle, um Aufmerksamkeit auf ihre Inhalte zu lenken und direkten Verkehr auf ihre Webseite zu leiten.
Wenn Du eine Webseite hast, hast Du bestimmt schon mal von Suchmaschinenoptimierung (SEO) gehört und einige Artikel zu diesem Thema gelesen. Möglicherweise hast Du selbst Ergebnisse mit Google erzielt.
Man sollte jedoch nicht alles auf eine Karte setzen. Du musst Deinen Traffic diversifizieren, damit Deine Webseite nicht von einer Traffic-Quelle abhängig ist und nach dem nächsten Google-Update nicht plötzlich in den Suchergebnissen abstürzt.
So ging es Andrew von Trollingmotors.net. Er verlor 80 % seines Traffics. Dieser plötzliche Verlust an Traffic war ihm eine Lehre, und er erkannte, dass es viel zu gefährlich ist, sich ausschließlich auf Google zu verlassen.
Befindest Du Dich in einer ähnlichen Situation oder hast Angst, Deinen Traffic zu verlieren?
Der Aufbau einer stetigen Traffic-Zufuhr bedarf konstante Bemühungen, die mindestens für 3 Monate aufrecht erhalten werden müssen. Du musst auf Long-Tail-Keywords abzielen, maßgebliche Backlinks aufbauen und Deine Inhalte für Google optimieren.
Ganz zu schweigen davon, dass der Großteil aller Klicks auf die ersten drei Suchergebnisse entfällt. Wenn Deine Webseite nicht unter den Top 6 ist, kannst Du höchstens 4 % der Klicks erwarten. Und wenn sie nicht auf der ersten Seite erscheint, bekommst Du so gut wie gar keinen organischen Traffic.
Webseiten, die nicht auf den ersten zwei Seiten der Suchergebnisse erscheinen, werden so gut wie nie gesehen oder angeklickt. Ich muss Dir sicherlich nicht sagen, wie schwer es ist, unter den ersten drei Suchergebnissen auf der ersten Seite von Google zu erscheinen.
Die meisten Unternehmen erzielen keine Ergebnisse mit ihren kommerziellen Keywords. Das ist die harte Realität. Doch wie findet man eine nachhaltigere und robustere Quelle für organischen Traffic?
Ganz einfach. Mit vier alternative Strategien, die Deinen Traffic von Google ergänzen können.
1. Sammle die E-Mail-Adressen Deiner Webseitenbesucher
Die E-Mail ist der offensichtlichste Kanal und die wahrscheinlich beste Ergänzung, um mehr Traffic zu erhalten. Die meisten Menschen prüfen ihre E-Mails täglich, aus diesem Grund fördert diese Strategie das Engagement und beschleunigt die Ergebnisse.
E-Mail-Marketing hat zudem eine hohe Conversion-Rate. Es übertrifft sogar das Suchmarketing und dir sozialen Medien. Der Erfolg stellt sich jedoch nicht über Nacht ein, sondern viel mehr als Ergebnis kontinuierlicher Bemühungen.
Ich selbst habe den Traffic meines Blogs durch E-Mail-Marketing gesteigert und im Rahmen meiner Marketingkampagne neue Leads erfasst.
Hier sind die drei grundlegenden Schritte einer E-Mail-Kampagne, die zur Steigerung des direkten Traffics führen:
1. Bereite einen Lead-Magneten vor, z. B. ein kostenloses E-Book oder einen E-Mail-Kurs.
Ich biete kostenlose Kurse zu den Themen SEO, CRO und mehr an. Du könntest auch eine Swipe-Datei zu Download anbieten, so wie Digital Marketer. Auf diese Weise gewann das Unternehmen 28.507 Abonnenten in 45 Tagen.
Wenn Du Deine Conversions erheblich steigern und Deine Absprungrate reduzieren möchtest, musst Du Dich anstrengen und ein Content-Upgrade vorbereiten. Dieses kann Deine Conversions an einem Tag um bis zu 785 % steigern.
Was ist ein Content-Upgrade?
Es handelt sich im Allgemeinen um ein Bonusmaterial oder eine wertvolle Ressource. Wenn Du keine Zeit hast, neue Inhalte zu erstellen, sollte eine einfache Checkliste ausreichen. Es geht darum, dem Besucher zu helfen, nach dem Lesen Deines Artikels eine bestimmte Aktion durchzuführen. Dein Content-Upgrade leistet die nötige Überzeugungsarbeit.
2. Bereite Deine Webseite auf die Erfassung neuer Leads vor
Das Marketing hat sich weiterentwickelt und somit auch die uns zur Verfügung stehenden Programme. Heutzutage gibt es viel mehr Möglichkeiten, um Leads zu erfassen, als ein Opt-in-Formular auf der Webseite (dieses hat normalerweise eine Conversion-Rate von weniger als 1 %).
Ich würde mit Slide-Up-Animationen, Anmeldeformularen in der linken Seitenleiste, Pop-ups und anderen Tools experimentieren. Ein äußerst effektives Tool ist Pop-up- oder Bannerwerbung. Pop-ups können die Anmeldungen buchstäblich durch die Decke schießen lassen.
Aber wenn sie doch so effektiv sind, warum werden sie dann so selten eingesetzt?
Weil sie nervig sind und oft eine schlechte Benutzererfahrung verursachen, was zu höheren Absprungraten führt. Sie müssen zum richtigen Zeitpunkt ausgelöst werden, sonst sind sie nicht effektiv. Warte 30 Sekunden, bevor Du das Pop-up auslöst und Deine Besucher um ihre E-Mail-Adresse bittest. Du darfst sie nicht belästigen oder verärgern.
Zeige die Werbebanner nicht zu oft und auf keinen Fall erneut, wenn der Besucher bereits einmal abgelehnt hat. Ich würde zu einer aktuellen Pop-up-Software raten, um diese Einstellungen vornehmen zu können und Probleme zu vermeiden.
3. Heiße neue Leads willkommen
Du solltest neue Leads willkommen heißen. Dies ist der erster Kontakt mit Deinen Abonnenten. Du solltest diese Gelegenheit nicht verpassen, da Du sie nutzen kannst, um einen Mehrwert zu schaffen und eine Beziehung aufzubauen.
Was könnte man in der ersten E-Mail schreiben?
Frage sie, mit welchem Problem sie zu kämpfen haben. Dies fördert nicht nur die Interaktion, es liefert auch wertvolle Erkenntnisse und legt die Grundlage für eine echte Verbindung.
4. Teste Deine Betreffzeile (optional, aber empfohlen)
Der Kontakt muss Deine E-Mail öffnen, erst dann kann er mit Dir Kontakt treten. Viele Abonnenten springen in den ersten Tagen wieder ab. Das ist ganz normal.
MailChimp fand heraus, dass die durchschnittliche Klickrate nach der 100. E-Mail-Kampagne nur 3,5 % beträgt (im Vergleich zu 5 % Öffnungsrate der ersten Kampagne). Eine optimierte Betreffzeile kann da einen großen Unterschied ausmachen, da sie die Öffnungsrate erhöht und das Engagement fördert.
2. Schreibe hochwertige Gastbeiträge für andere Blogs
Ich kennen viele Blogger, die mit Gastbeiträgen große Mengen an Traffic gewinnen. Es handelt sich um eine extrem gute Traffic-Quelle, so gut sogar, dass ich regelmäßig Artikel für Entrepreneur, Search Engine Journal, HubSpot und Forbes schreibe.
Hier sind fünf Tipps für das Schreiben von Gastbeiträgen:
1. Mache Dich mit den Seiten vertraut, auf denen Du Artikel veröffentlichen willst.
Bevor Du Dich für eine Seite entscheidest und ihnen einen Vorschlag zu einem Gastbeitrag sendest, musst Du Dich gut mit den Inhalten der Seite vertraut machen. Du musst dem Webseitenbetreiber Vorschläge schicken, die zu seinem Publikum passen und ihren Blog in irgendeiner Weise bereichern. Blogger interessieren sich für Artikel, die in sozialen Medien geteilt werden können und gute Rankings in den Suchergebnissen erzielen, damit sie mehr Traffic auf ihre Seite schicken. Ein guter Vorschlag ist genaustens auf das Publikum der jeweiligen Seite zugeschnitten.
Hättest Du gerne ein praktisches Beispiel? Dann schau Dir die folgende E-Mail von Alex von GrooveHQ an:
2. Entscheide Dich für Webseiten, die von Deiner Zielgruppe frequentiert werden (es muss sich nicht unbedingt um eine Seite aus derselben Branche handeln)
Einige meiner Gastbeiträge haben zu einem einzigen Neukunden geführt, obwohl sie auf führenden Branchenblogs veröffentlicht wurden und erheblichen organischen Traffic auf meine Webseite geschickt haben. Andere Blogs wie Entrepreneur Magazine und Inc., haben tatsächlich bessere Ergebnisse erzielt, obwohl der Traffic geringer ausfiel. Dennoch konnte ich über diese Publikationen 16 Conversions erzielen.
3. Lege mehr Wert auf Qualität als auf Quantität
Ramit Sethi investierte 18 Stunden in die Produktion eines detaillierten und sehr gut recherchierten Gastbeitrags und gewann auf diese Weise 100.000 neue Besucher. Dies ist ein wirklich außergewöhnlich gutes Ergebnis, wenn dieser Traffic über die sozialen Medien oder eine Suchmaschine zustande gekommen wäre.
Ein anderer Gastbeitrag, in den Rami nicht einmal zwei Stunden investiert hatte, brachte nur ein paar Hundert Besucher.
4. Versuche so viele Gastbeiträge wie möglich zu schreiben
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich der organische Traffic, der über Gastbeiträge zustande kommt, im Laufe der Zeit summiert.
5. Lege extra viel Wert auf die Produktion eines überzeugenden Content-Upgrades für Deinen Gastbeitrag
Ein Content-Upgrade nimmt großen Einfluss auf das Endergebnis. Giles Thomas gewann auf diese Weise 408 neue E-Mail-Abonnenten.
3. Interviewe einen Influencer oder lasse Dich selbst interviewen
Kennst Du Tim Ferriss, den Autor des Buches „Die 4-Stunden-Woche“?
Sein neustes Projekt ist sein Podcast. In diesem interviewt er bekannte und sehr erfolgreiche Geschäftsleute, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu einer Vielzahl von Themen teilen. Dafür wird er von seinen Fans geliebt.
Sein Podcast wurde bereits über 50.000.000 Mal heruntergeladen. Es handelt sich um den beliebtesten Business-Podcast auf iTunes.
Interviews, sei es ein Video-Interview oder ein Audio-Interview, sind von Natur aus dynamisch und ziehen die Zuhörer in ihren Bann, zudem sind sie ein Gewinn für beide beteiligten Parteien. Der Gast wird einem neuen Publikum vorgestellt und der Gastgeber liefert seinen Fans neue, interessante Inhalte.
Falls Du einen Influencer interviewst, kannst Du ihn anschließend bitten, das Interview mit seinen Followern zu teilen. Denk nur mal daran, wie viel organischen Traffic Du auf diese Weise erzielen könntest.
Ein gutes Beispiel dafür ist das Interview mit Derek Sivers. Derek teilte den Link zum Podcast mit seinen 283.000 Fans auf Twitter.
Außerdem baust Du auf diese Weise nach und nach neue Beziehungen zu einflussreichen Leuten auf. Das kann auch nicht schaden.
Du kannst Dich natürlich auch interviewen lassen. Diesen Weg schlug Harsh Agrawal, und erzielte mit seinem Interview für die Serie YourStory über 35.000 Besucher an einem Tag. Sein Blog hat sonst 600.000 Besucher pro Monat, was das Interview zu einer seiner besten Traffic-Quellen machte.
Da Interviews einen hohen Mehrwert bieten, schicken sie sehr lange neue Leads auf Deine Webseite. Denk nur mal daran, wie viele Blogger über Interviews auf YouTube oder anderen hochrangigen Webseiten entdeckt wurden. Dazu habe ich übrigens eine interessante Geschichte.
Mateen erzielte mit diesem Beitrag im Ask-Me-Anything-Format auf Reddit 2.000 Seitenaufrufe und verkaufte TeeSpring-Shirts/Hoodies im Wert von 85.000 US-Dollar. Zudem stiegen die täglichen Besucher der Webseite.
Du könntest Fragen von Journalisten für Seiten wie HARO beantworten und so ebenfalls bekannt werden. Melde Dich einfach als Quelle an.
Christopher von Snappa bekam die folgende Anfrage zum Thema „Die Zukunft des Contentmarketings“ für das Inc Magazine.
Woraufhin er eine ausführliche Antwort schickte.
Dies brachte ihm einige Wochen später die folgende Erwähnung auf Inc ein.
HARO ist eine hervorragende Quelle, um Zitate auf autoritären Webseiten wie Entrepreneur oder Inc. zu veröffentlichen. Die dadurch entstehenden Backlinks zu Deiner Webseite werten diese in den Augen von Google auf, steigern Deinen Such-Traffic und bringen Deinen Namen in Umlauf.
4. Schalte Werbung auf Facebook
Für dieses Tipp ernte ich jetzt bestimmt ein paar komische Blicke. Was hat Werbung denn bitte mit organischem Traffic zu tun?
Inbound-Vermarkter zahlen nicht gerne für Bannerwerbung oder ähnliche Methoden. Mittlerweile leidet jedoch jeder unter der Abnahme der organischen Reichweite auf Facebook. Wenn Du nur ein paar Fans hast, erzielst Du so gut wie gar keinen Traffic. In diesem Fall bleibt Dir gar nichts anderes übrig, als in Facebook-Werbung zu investieren.
Eine US-amerikanische Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (mit 156 Likes) erhielt kein gutes organisches Ergebnis für ihre Beiträge.
Daraufhin investierte das Unternehmen 20 US-Dollar in Werbung und konnte sein Ergebnis innerhalb weniger Monate erheblich verbessern. Überzeuge Dich selbst:
Die Schaltung von Facebook-Anzeigen kann das Wachstum Deiner E-Mail-Liste enorm beschleunigen (die E-Mail-Liste ist übrigens eine der besten Quellen für wiederkehrenden Traffic), weil Du Deine Anzeigen auf eine ganz bestimmte demografische Zielgruppe ausrichten kannst. Außerdem kannst Du verschiedene Bilder und Texte testen.
Lass mich dazu ein weiteres Beispiel teilen.
Matthew Woodward investierte ca. 600 Euro in Werbung auf Facebook. Er schaltete zwei Kampagnen, deren Kosten pro Lead jeweils unter 80 Cent betrugen, jedoch einen ROI von 2.500 % erzielten.
Sind das nicht erstaunliche Ergebnisse?
Du kannst mit 5 Euro pro Tag anfangen, wenn Du nicht gleich 500 Euro investieren willst.
Mary gewann auf diese Weise in nur 43 Tagen 532 neue Abonnenten. Das Ganze kostete sie nur 227,05 Euro.
Wenn Du mehr Traffic auf Deinen Blog weiterleiten möchtest, könnte sich Facebook-Werbung anbieten. Suche Dir einfach einen Deiner älteren Beiträge aus, der gute Interaktionen erzielt hat, und bewirb ihn, um Deine Reichweite auszubauen.
Du könntest auch eine Videoanzeige schalten, um Traffic auf Deine Webseite zu schicken.
Native Videos erzielen zwischen 30 und 200 % mehr Engagement als Videos, die auf anderen Plattformen gehostet und lediglich auf Facebook geteilt werden, das stellte zumindest Mike Gingerich fest.
Fazit
Google ist unberechenbar. Viele seiner Algorithmus-Updates haben schon so manchem Unternehmen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Als Unternehmer sollte man sich nicht ausschließlich auf die SEO als einzige Traffic-Quelle verlassen. Dies könnte Dein Unternehmen in den Ruin treiben.
Experimente mit alternativen Traffic-Quellen.
Wenn Du Dich anstrengst, gewinnst Du nicht nur mehr Traffic, Du wirst auch in den Genuss zahlreicher anderer Vorteile kommen, so wie uns die Beispiele aus diesem Artikel gezeigt haben.
Hast Du alternative Traffic-Quellen? Wir hast Du Deinen direkten Traffic gesteigert? Über einen Kommentar würde ich mich sehr freuen.
