Das Internet hat die Werbebranche verändert. Traditionell schwer messbare Kanäle wie Fernsehen, Plakate und Sponsoring werden durch günstige, nachverfolgbare Online-Werbekanäle wie Social Media, Display-Anzeigen und bezahlte Suchwerbung ersetzt.
Dieser Wandel demokratisiert die Branche. Selbst kleine Marken können nun auf derselben Plattform wie multinationale Konzerne konkurrieren, wenn sie über das Wissen, die entsprechenden Mittel und die richtige Ausrichtung verfügen. Wenn Du Dein Geschäft ausbauen möchtest, solltest Du Online-Werbung schalten.
Ich zeige Dir in diesem Ratgeber, wie Dir das gelingt. Erfahre, warum Online-Werbung so vorteilhaft ist, welche Werbekanäle am besten sind und wie man eine Werbekampagne erstellt.
Was ist Online-Werbung?
Online-Werbung ist eine äußerst beliebte Werbestrategie. Fast zwei von drei Kleinunternehmen nutzen sie, um neue Kunden zu gewinnen. Auch die Ausgaben werden so schnell nicht zurückgehen. Schätzungen zufolge werden die weltweiten Ausgaben für Online-Werbung bis 2024, 646 Milliarden US-Dollar erreichen, gegenüber 378,16 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020.
Online-Werbung ist Werbung, die in unterschiedlichen Formen über das Medium Internet verbreitet wird. Es stehen zahlreiche Online-Werbekanäle zur Auswahl, darunter Suchmaschinen wie Google oder Bing, Social-Media-Plattformen und Display-Anzeigen, Banner-Anzeigen sowie native Anzeigen.
Im Gegensatz zu traditionellen Medien sind die Kosten für Online-Werbung eher gering. Kleine Unternehmen können für wenige hundert Euro pro Monat ganz einfach neue Kunden gewinnen. Sie ist besser messbar. Jeder Kanal kann verfolgt, gemessen und optimiert werden, damit Vermarkter den größtmöglichen ROI mit ihren Kampagnen erzielen.
Online-Werbung bietet auch viele Vorteile, ebendarum investieren immer mehr Unternehmen einen Großteil ihres Budgets in digitale Kanäle.
Wie Du der folgenden Infografik von Visual Capitalist entnehmen kannst, sind die Ausgaben für Zeitungs- und Fernsehwerbung stark zurückgegangen, während die Ausgaben für Suchmaschinen, soziale Medien, Online-Videos und E-Commerce seit Anfang der 2000er-Jahre dramatisch gestiegen sind.
Warum Dein Unternehmen online werben sollte
Online-Werbung ist eine der besten Möglichkeiten eine Marke aufzubauen, neue Kunden zu gewinnen und den Umsatz zu steigern, ganz unabhängig von der Größe des Unternehmens. Es hat viele Vorteile gegenüber herkömmlichen Werbeformaten. Vier dieser Vorteile möchte ich im Besonderen hervorheben.
Immediate Results
Wenn Du online für Deine Produkte oder Dienstleistungen wirbst, musst Du nicht Monate, Wochen oder sogar Jahre warten, bis Du für Deine Bemühungen belohnt wirst. Der Verkauf kann erfolgen, sobald die Anzeigen online gehen.
Bei traditionellen Formaten oder anderen Formen des Online-Marketings ist das anders. Bei der SEO dauert es durchschnittlich etwa drei Monate, bis die Seite in den Suchergebnissen erscheint. Social-Media-Profile wachsen in der Regel alle sechs Monate zwischen 9,4 und 16 %.
Die Geschwindigkeit, mit der man Ergebnisse erzielt, hilft nicht nur, schneller Kunden zu gewinnen und den Umsatz zu steigern, sondern kann auch genutzt werden, um Kampagnen schneller zu optimieren. Da Du direkten Zugriff auf Deine Daten hast, kannst Du Deine Kampagnen viel schneller optimieren, um Deinen ROI zu maximieren. Was bei der SEO sechs Monate oder länger dauern würde, dauert bei Onlinewerbung in nur drei Monaten erfolgen.
Dies ist von entscheidender Bedeutung, da die Optimierung von PPC-Kampagnen den ROI verdoppeln kann. Easton Sports verdoppelte seinen ROI dank der Zusammenarbeit mit der E-Commerce-Agentur The Good von 400 % auf 900 %.
Bessere Zielgruppenausrichtung
Vorbei sind die Zeiten der breit angelegten Massenwerbung. Mithilfe von Online-Werbung kannst Du Deine Zielgruppe besser kennenlernen und Dir sicher sein, dass jeder Euro sinnvoll ausgegeben wird. Mit dieser Zielgruppenausrichtung kann herkömmliche Werbung niemals konkurrieren.
Die meisten Online-Kanäle bieten zielgenaue Ausrichtung, sodass Du Dich auf einen kleinen Teil Deiner Zielgruppe konzentrieren kannst. Mit Facebook kannst Du Deine Zielgruppe anhand verschiedener Kriterien einschränken, darunter:
- Standort
- Alter
- Geschlecht
- Bildung
- Beruf
- Interessen
- Verhalten
- Beziehungen und Kontakte
Du musst Dir keine Sorgen machen, dass Dein Werbebudget an Personen verschwendet wird, die sich nicht für Dein Produkt interessieren. Wenn Du über gute Buyer Personas verfügst, kannst Du Deine Kunden problemlos ansprechen. Auch wenn Du keine Buyer Persona hast, kannst Du die Zielgruppenausrichtung der Onlinemedien nutzen, um profitable Segmente zu identifizieren.
Besser noch: Mit Online-Werbung kannst Du jeden Tag Millionen von Menschen erreichen. Facebook hat fast drei Milliarden monatlich aktive Nutzer. Google verarbeitet pro Sekunde rund 63.000 Suchanfragen. Mit keinem anderen Werbemedium könntest Du ein Publikum dieser Größe erreichen.
Geringere Kosten
Du musst nicht Millionen ausgeben, um Deine Zielgruppe zu erreichen. Im Gegensatz zur herkömmlichen Werbung, bei der ein 30-sekündiger Fernsehspot über 100.000 EUR kostet, fallen die Kosten für Online-Werbung eher gering aus.
Es kostet im Durchschnitt nur 3 bis 10 EUR, um ca. 1.000 Menschen mit Online-Werbung zu erreichen, verglichen mit 22 EUR, um 1.000 Menschen mit herkömmlichen Methoden zu erreichen. Ein kleiner Einzelhändler kann sich keine Fernsehwerbung leisten, er kann aber eine erfolgreiche Online-Kampagne auf Facebook, Google oder einem anderen Kanal durchführen.
Du kannst die Kosten Deiner Online-Kampagne begrenzen. Du kannst die Gesamtsumme und Dein Tagesbudget festlegen, um nicht alles auf einmal auszugeben.
Schneller Zugriff auf Daten
Das Schlimmste an traditionellen Werbeformen wie Printmedien, Fernsehen oder Radio ist, dass es sehr schwierig ist, die Leistung einer Kampagne zu ermitteln. Bei Online-Werbung ist das nicht der Fall, denn auf den meisten Kanälen kann man genau sehen, wie gut die Anzeigen abgeschnitten haben.
In der Regel erkennen wir sofort, wie viele Personen die Anzeige gesehen und darauf geklickt haben, wie viele Verkäufe erzielt wurden und viele weitere Kennzahlen. Diese Daten sind Gold wert. Erstens können wir den ROI bestimmen, um zu sehen, ob die Kampagne einen Gewinn erzielt. Zweitens können wir diese Daten nutzen, um die Kampagnen umgehend zu optimieren und noch profitabler zu machen.
Du kannst nachvollziehen, warum Deine Anzeige eine gute oder schlechte Leistung erzielt und sehen, was verändert werden muss, um den ROI zu steigern.
Die Arten der Online-Werbung für Unternehmen
Im Folgenden findest Du die wichtigsten Arten von Online-Werbung, die Du kennen solltest.
1. Bezahlte Suchwerbung
Die bezahlte Suchwerbung ist einer der wichtigsten Online-Kanäle. Die überwiegende Mehrheit der Online-Interaktionen beginnt in einer Suchmaschine, was sie zu einem der besten Orte macht, um potenzielle Kunden anzusprechen.
Google ist die dominierende Plattform für bezahlte Suchmaschinenwerbung, was nicht überraschend ist, da das Unternehmen derzeit einen weltweiten Marktanteil von 85 % hat. Aber auch andere Suchmaschinen wie Bing und DuckDuckGo bieten kostenpflichtige Anzeigenformate an.
Es gibt zwei Modelle: Pay-per-Click (PPC) und Cost per Mille (CPM). Bei Pay-per-Click zahlt der Werbetreibende jedes Mal, wenn jemand auf die Anzeigen klickt. Beim CPM zahlt der Werbetreibende einen Festpreis pro tausend Aufrufe.
Suchanzeigen werden normalerweise oben in den Suchergebnissen positioniert. Sie können auch unten in den Ergebnissen und in separaten Registerkarten angezeigt werden, z. B. unter der Registerkarte „Einkaufen“.
Die bezahlte Suche bietet hervorragende Möglichkeiten zur Zielgruppenausrichtung. Werbetreibende können auf bestimmte Suchbegriffe, Ziele, Geräte und mehr abzielen. Auf diese Weise sind ihre Anzeigen relevanter und können einen durchschnittlichen ROAS von 200 % erzielen.
Das hat allerdings seinen Preis. Bezahlte Suchanzeigen gehören zu den teuersten Werbeformaten im Internet. Die durchschnittlichen Kosten pro Klick liegen bei ein bis zwei Euro. In einigen Branchen wie dem Rechts- oder Finanzwesen, wo der durchschnittliche CPC mehr als 6 EUR beträgt, können die Durchschnittswerte deutlich höher sein.
Vorteile:
- hohe Reichweite
- genaue Zielgruppenausrichtung
- sofortige Ergebnisse
- Kunden mit Kaufabsicht
Nachteile:
- kann teuer sein
- keine Fotos oder Grafiken
- sehr wettbewerbsintensiv
2. Werbung in den sozialen Medien
Social-Media-Werbung ist eine große Branche. Es ist der zweitgrößte digitale Werbemarkt mit einem Umsatz von 153,7 Milliarden US-Dollar (2021). Es wird erwartet, dass dieser Wert im Jahr 2026 auf 252,6 Milliarden US-Dollar steigt.
Verbraucher lieben sie sozialen Medien. Über die Hälfte der Weltbevölkerung nutzt eine Form der sozialen Medien. Der durchschnittliche Nutzer verbringt täglich 2 Stunden und 27 Minuten auf der Plattform.
Jede große Social-Media-Plattform bietet Onlinewerbung an, darunter:
Die Anzeigenformate variieren je nach Plattform, die überwiegende Mehrheit bietet jedoch eine Form der In-Feed-Anzeige an. Facebook verfügt beispielsweise über vier Hauptanzeigeformate.
Auch die Kosten für Social-Media-Anzeigen variieren je nach Plattform. Wie Du dieser Tabelle von WebFX entnehmen können, sind LinkedIn und Instagram zwei der teuersten Plattformen, mit durchschnittlichen Kosten pro Klick von über 3 US-Dollar. Facebook und Twitter sind in der Regel am günstigsten.
Vorteile:
- sehr genaue Zielgruppenausrichtung
- hohe Reichweite
- eignet sich für die Steigerung von Markenbekanntheit und Umsatz
- einige Netzwerke sind günstiger als andere
Nachteile:
- beliebte Kanäle sind kostspielig
- viel Konkurrenz
- es kann schwierig sein, die richtige Plattform zu finden
- Apple-Tracking kann Probleme verursachen
3. Native Anzeigen
Native Anzeigen sind auf den Inhalt der Webseite abgestimmt, auf der sie bereitgestellt werden, darum sehen sie nicht wie Werbung aus. Viele Marken arbeiten mit Verlagen zusammen, um gesponserte Inhalte zu erstellen, die dem Leser einen hohen Mehrwert bieten und gleichzeitig ihr Unternehmen auf subtile Weise bewerben. Der Inhalt wird auf der Webseite des Partners veröffentlicht und wie gewohnt verbreitet. Die Idee ist, dass Benutzer den Inhalt lesen und einen Mehrwert daraus ziehen, ohne das Gefühl zu haben, dass ihnen etwas verkauft wird – eine Win-win-Situation.
Hier ist ein Beispiel einer typischen nativen Anzeige auf Fast Company. Beachte den kleinen Haftungsausschluss in der oberen rechten Ecke.
Native Anzeigen können sehr effektiv sein.
Es hat sich gezeigt, dass die gut überlegte Gestaltung nativer Anzeigen zu fünf- bis zehnmal höheren Klickraten führen kann als Direct-Response-Anzeigen. Native Anzeigen können jedoch teuer sein. Große Webseiten verlangen bis zu 200.000 US-Dollar für eine solche Kampagne. Die überwiegende Mehrheit der großen Webseiten bietet gesponserte Inhalte oder native Anzeigen an.
Vorteile:
- sie gelten als vertrauenswürdig
- sie sehen authentisch aus
Nachteile
- sie sind sehr umständlich und arbeitsaufwendig
- sie erzielen in der Regel einen niedrigeren Gewinn
4. Display-Werbung
Display-Werbung ist eine der häufigsten Formen der Internet-Werbung. Tatsächlich ist es wahrscheinlich das, woran wir als Erstes denken, wenn wir Online-Werbung hören. Display-Anzeigen gibt es in vielen verschiedenen Formen und Formaten, darunter Banner-Anzeigen, In-Content-Anzeigen, Anzeigen in der Seitenleiste und Pop-ups.
Unten siehst Du eine Banner-Display-Anzeige auf Digiday:
Es gibt mehrere Werbeplattformen, über die Du Display-Werbung schalten kannst. Zu den beliebtesten Plattformen gehören:
- Google Display Network
- Facebook Network Ads
- Taboola
- Leadbolt
Display-Anzeigen sind eine der kostengünstigsten Formen der Online-Werbung. Sie kosten nur 0,50 US-Dollar pro Klick. Du musst aber einen Kompromiss eingehen, da Display-Anzeigen in der Regel die niedrigste Klickrate aller Online-Formate aufweisen.
Vorteile:
- sehr günstig
- sehr verbreitet
- gut für die Markenbildung
Nachteile:
- niedrige Klickrate
- werden oft ignoriert oder geblockt
- bieten ein schlechtes Nutzererlebnis
5. Retargeting/Remarketing
Retargeting-Anzeigen sind viel effektiver als herkömmliche Display-Anzeigen. Das liegt daran, dass Verbraucher selten einen Kauf tätigen, wenn sie zum ersten Mal auf einer Webseite landen. Wenn Du ihnen nach dem ersten Besuch jedoch dieselben Produkte zeigst, die sie sich zuvor angesehen haben, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie einen Kauf tätigen.
Hier kommt Remarketing ins Spiel. Hierbei handelt es sich um eine Form der Display-Anzeige, die nur Personen anspricht, die Deine Webseite bereits besucht und wieder verlassen haben, ohne einen Kauf zu tätigen.
Retargeting-Anzeigen können auf jeder Webseite erscheinen, auf der auch Display-Anzeigen geschaltet werden, z. B. Facebook und Google. Die Kosten für Retargeting-Anzeigen hängen davon ab, wo sie angezeigt werden. Die durchschnittlichen Kosten betragen beispielsweise 0,66 bis 1,23 US-Dollar pro Klick auf Google. Display-Retargeting-Anzeigen sind viel günstiger.
Vorteile:
- spricht nur Personen an, die Interesse an Deinem Produkt gezeigt haben
- höhere Klickraten als Display-Anzeigen
Nachteile:
- können aufdringlich wirken
- seit der letzten Aktualisierung der Datenschutzerklärung schwieriger auszuführen
6. Affiliate-Werbung
Bei Affiliate-Werbung arbeitet ein Unternehmen mit einem Dritten (in der Regel einem Publisher oder Influencer) zusammen, der für die Produkte oder Dienstleistungen der Marke wirbt. Anstelle einer Vorauszahlung erhalten Affiliate-Partner eine Provision, wenn er einen neuen Kunden wirbt.
Affiliate-Werbung ist ein schnell wachsender Markt und erreichte in den USA bereits einen Wert von 8,2 Milliarden US-Dollar.
Die Kosten für Affiliate-Marketing können je nach Branche und Anbieter erheblich variieren. Die Provisionssätze variieren zwischen 3 und 200 US-Dollar und können zwischen einem und 60 % des Verkaufs betragen.
Vorteile:
- Du zahlst nur, wenn Du einen Verkauf tätigst
- der Einstieg ist einfach
- großes Angebot an Affiliate-Plattformen und -Partnern
Nachteile:
- Du musst eventuell eine hohe Provision zahlen
- kann sehr zeitaufwendig sein
7. Videowerbung
Videoanzeigen sind eine beliebte Form der Werbung. Sie werden häufig als YouTube-Anzeigen, aber auch auf anderen Videoplattformen wie Vimeo eingesetzt.
Die potenzielle Reichweite von Videoanzeigen ist enorm. Allein auf YouTube konsumieren Verbraucher täglich mehr als eine Milliarde Stunden Videos. Zudem ist YouTube das zweitgrößte soziale Netzwerk (in Bezug auf Benutzer) und ist die zweitgrößte Suchmaschine der Welt.
Videowerbung ist zudem kostengünstig. YouTube-Anzeigen haben einen durchschnittlichen Cost-per-View zwischen 0,01 und 0,03 US-Dollar. Es kostet etwa 2.000 US-Dollar, um 100.000 Benutzer zu erreichen.
Vorteile:
- Anzeigen können auf das Thema des Videos zugeschnitten sein
- mehrere Anzeigenvarianten
- detaillierte Targeting-Optionen
- große Zielgruppe
Nachteile:
- Du musst eine Videoanzeige produzieren
- können übersprungen werden
So stellt man eine Online-Werbestrategie für ein Unternehmen zusammen
Die genauen Schritte zum Erstellen einer Online-Werbestrategie hängen von Deinem Unternehmen, Deinem Produkt und Deiner Dienstleistung ab, es gibt aber gewisse Ähnlichkeiten. Du beginnst immer mit der Definition Deiner Ziele, der Auswahl Deiner Zielgruppe und der Zuweisung Deines Budgets. Dann wählst Du einen Kanal aus und erstellst Deine Anzeigen.
Schritt Nr. 1: Ziele setzen
Du musst Dir immer feste Ziele setzen. Wenn Du eine klare Vorstellung davon hast, was Du erreichen möchtest, kannst Du Deine Leistung messen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um Deine Erfolgsaussichten zu erhöhen.
Eine Studie ergab, dass 76 % der Menschen, die sich ihre Ziele aufschreiben, gezielte Maßnahmen ergreifen und wöchentliche Fortschrittsberichte erstellen, um diese Ziele schneller zu erreichen.
Ein typisches Ziel wäre zum Beispiel „mehr verkaufen“, es ist aber nicht das Einzige. Hier sind weitere Ziele:
- Markenbekanntheit steigern
- mehr Abonnenten gewinnen
- mehr Follower in den sozialen Medien gewinnen
Deine Ziele müssen dem SMART-Prinzip folgen. SMART steht für Spezifisch, Messbar, Attraktiv, Realistisch und Terminiert (zeitgebunden).
Anstatt zu sagen: „Ich möchte mit meiner Google Ads-Kampagne neue Kunden gewinnen“, würde man sagen: „Ich möchte in einem Monat 1.000 neue Kunden gewinnen und höchstens 5.000 US-Dollar für Anzeigen ausgeben.“
Schritt Nr. 2: Zielgruppe festlegen
Wenn Du ein Ziel festgelegt hast, musst Du eine Zielgruppe wählen. Wen möchtest Du mit Deinen Anzeigen erreichen?
Ich habe bereits darauf hingewiesen, dass einer der großen Vorteile der Online-Werbung in der genauen Zielgruppenansprache besteht. Du kannst Deine Anzeige auf folgende Kriterien ausrichten:
- Alter
- Geschlecht
- demografische Merkmale
- Sprache und Land
- Standort
- Interessen
Berücksichtige jedoch Deine Ziele. Wenn Du zehntausend neue Kunden gewinnen willst, muss Deine Zielgruppe entsprechend groß sein. Wenn Dein Ziel bescheidener ausfällt, kannst Du die Zielgruppe weiter eingrenzen.
Schritt Nr. 3: Budget zuweisen
Jetzt musst Du der Online-Kampagne ein angemessenes Budget zuweisen. In diesem Schritt legst Du fest, wie viel Du ausgeben und auf welchen Kanälen Du werben kannst. Du solltest Dein Budget auf verschiedene Faktoren stützen, darunter:
- Dein allgemeines Marketingbudget
- der Preis Deines Produktes/Deiner Dienstleistung
- Dein Ziel
- die Laufzeit Deiner Kampagne
- vorherige Ergebnisse
Du darfst Dein Budget nicht sofort sprengen. Du kannst der Kampagne aber auch kein winziges Budget zuweisen, wenn die Laufzeit sechs Monate beträgt. Obwohl Du Dein Budget immer im Voraus festlegen solltest, musst Du es später gegebenenfalls anpassen.
Der Vorteil des Online-Marketings besteht darin, dass Du Dein Budget jederzeit erhöhen kannst.
Schritt Nr. 4: Kanal wählen
Jetzt hast Du Deine Ziele, eine Zielgruppe und ein Budget festgelegt. Nun musst Du Dich entscheiden, auf welchem Kanal Du werben möchtest.
Du hast wahrscheinlich bereits einen Werbekanal im Sinn haben. Das ist in Ordnung, Du musst nur sicherstellen, dass er zu Deinen Zielen, Deinem Budget und Seiner Zielgruppe passt.
Die Werbung in der Google-Suche kann insbesondere unglaublich teuer sein. Die durchschnittlichen Kosten pro Klick für Keywords mit Bezug zur Versicherungsbranche betrugen im Jahr 2021 beispielsweise 20,12 US-Dollar. Wenn Du nicht über das entsprechende Budget verfügst, musst Du einen anderen Kanal wählen.
Es würde auch keinen Sinn ergeben, auf Google zu werben, wenn Du mehr Follower in den sozialen Medien gewinnen willst. Oder Werbung auf Facebook, wenn die meisten Deiner Kunden stattdessen TikTok nutzen.
Wenn Du zum ersten Mal eine Online-Werbekampagne planst, solltest Du nur einen Kanal wählen. Dadurch wird das Erstellen der Anzeigen und das Einrichten der Kampagne erheblich vereinfacht. Du kannst später auf mehreren kostenpflichtigen Kanälen werben, wenn Du ein paar erfolgreiche Kampagnen durchgeführt hast.
Schritt Nr. 5: Anzeigen erstellen und Kampagne launchen
Dieser Schritt kann je nach gewählter Werbeplattform erheblich variieren. Für Google-Suchanzeigen musst Du einen Anzeigentext schreiben. Für Display-Anzeigen brauchst Du ein Banner. Ein Großteil Deiner Bemühungen sollte in diesen Schritt investiert werden.
Wenn Du Anzeigen auf Google schaltest, kann die Verbesserung Deines Qualitätsfaktors einen großen Unterschied machen. Der Qualitätsfaktor ist ein Maß dafür, wie relevant Deine Anzeige und Deine Landingpage sind. Ein hoher Qualitätsfaktor kann zu einer Kosteneinsparung der Kosten pro Klick von bis zu 50 % führen. Ein schlechter Qualitätsfaktor kann dazu führen, dass man das Vierfache bezahlt.
Wenn Du Dir die Zeit nimmst, Deinen Anzeigentext zu verbessern, kannst Du Deine Klickraten steigern, wie ich in diesem Leitfaden für Anzeigentexte erkläre.
Schritt Nr. 6: Optimierungen an Kampagne vornehmen
Die Erstellung der Online-Werbekampagne endet nicht mit dem Start der Kampagne. Dank der Fülle an Daten, die Werbekanäle bereitstellen, kannst Du fast sofort mit der Optimierung Deiner Kampagne beginnen.
Überprüfe Dein Dashboard jeden Tag und suche nach Möglichkeiten zur Optimierung Deiner Kampagne. Zu den gängigen Strategien gehören:
- Gebote ändern
- Anzeigenlaufzeit anpassen
- Keywords ausschließen
- Texte ändern
- Bilder/Grafiken austauschen
- Anzeigen besser auf die Zielgruppe/Kundensegmente ausrichten
Du kannst die Kampagne auch komplett umstellen, falls sie nicht funktioniert. Es ergibt keinen Sinn, Geld für eine Kampagne auszugeben, die keinen Gewinn bringt. Wähle in diesem Fall einen anderen Kanal und starte eine neue Kampagne.
Hinweis: Mache Dir keine Sorgen, wenn das alles viel zu überwältigend ist. Du kannst eine Online-Werbeagentur finden, die den gesamten Prozess für Dich übernimmt.
Online-Werbestrategien für Unternehmen – Die nächste Stufe
Die Durchführung Deiner ersten Online-Kampagne ist nur der Anfang. Sobald Du einige Kampagnen abgeschlossen hast, kannst Du mit neuen Strategien wie den folgenden experimentieren, um Deine Ergebnisse zu verbessern.
Verwende Tools und Programme, um Deine Werbekampagnen zu optimieren
Du brauchst nur ein Budget, um mit Online-Werbung Ergebnisse zu erzielen. Es gibt für fast jeden Kanal ergänzende Programme, mit denen Du Deine Kampagne aufwerten kannst, um Deinen ROI zu maximieren.
Finden und nutze diese Tools, wenn möglich. Mein Programm für die Keyword-Recherche, Ubersuggest, ist ein großartiges Beispiel für ein Tool, mit dem man seine bezahlten Werbekampagnen verbessern kann, da es Zugriff auf hochwertige Keyword-Daten liefert. Mithilfe dieser Informationen kann man dann sicherstellen, dass die PPC-Kampagne nur auf relevante Keywords mit hoher Kaufabsicht abzielen.
Öffne Ubersuggest und klicke auf „Keywords“. Gib jetzt ein relevantes Keyword ein, zum Beispiel „Agentur für digitales Marketing“ und klicke auf „Suchen“.
Jetzt wird eine Liste mit hunderten relevanter und verwandter Keyword-Ideen erstellt. Du kannst die Liste als CSV-Datei exportieren und Deinem Google Ads-Konto hinzufügen. Oder Du kannst die Ergebnisse anhand verschiedener Kriterien filtern, um die Auswahl einzugrenzen.
Angenommen, ich möchte keine Keywords mit einem CPC von mehr als 20 EUR in die Kampagne einschließen. In diesem Fall klicke ich auf den CPC-Filter klicke und gebe hier mein Limit ein.
Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. Ubersuggest kann noch viel mehr. Hier ist ein vollständiger Leitfaden.
Automatisiere Deine PPC-Gebote
Automatisierte Gebotsstrategien sind ein echter Lebensretter, weil man die Gebote nicht mehr manuell festlegen oder Kampagnen optimieren muss. Google ist die bekannteste Werbeplattform, für automatisierte Gebote, aber auch viele andere wie Microsoft und Facebook bereits Automatisierung anbieten.
Google bietet zwei Formen der automatischen Werbung an: Automatische Gebotseinstellung und Smart Bidding. Smart Bidding steht für Gebotsstrategien, bei denen die KI von Google zum Einsatz kommt. Mit der automatisierten Gebotseinstellung werden in der Regel fünf verschiedene Geschäftsziele verfolgt:
- Mehr Webseitenzugriffe erzielen – Mit der Gebotsstrategie Klicks maximieren werden Gebote so festgelegt, dass Du mit Deinem Budget so viele Klicks wie möglich erzielst.
- Sichtbarkeit erhöhen – Bei Angestrebter Anteil an möglichen Impressionen werden Gebote so festgelegt, dass Deine Anzeige an oberster Position der Google-Suchergebnisse ausgeliefert wird.
- Mit dem Ziel-CPA mehr Conversions erhalten – Bei der Strategie Ziel-CPA werden die Gebote so festgelegt, dass Du mit Deinem Ziel-CPA (Cost-per-Action) möglichst viele Conversions erzielst.
- Einen Ziel-ROAS erreichen – Bei der Strategie Ziel-ROAS werden die Gebote so festgelegt, dass Du mit Deinem Ziel-ROAS einen möglichst hohen Conversion-Wert erzielst.
- Mehr Conversions bei gleichem Budget erzielen – Mit der Strategie Conversions maximieren, kannst Du möglichst viele Conversions bei gleichem Budget erzielen.
Der Vorteil der automatischen Gebotsabgabe ist offensichtlich. Erstens musst Du Dich nicht mehr selbst um die Festlegung der richtigen Gebote kümmern und kannst Dich stattdessen auf andere Teile der Kampagne konzentrieren. Zweitens kann Google die Gebote wahrscheinlich ohnehin besser festlegen als Du.
T-Mobile steigerte die Conversions um 22 %, senkte die Kosten pro Akquisition um 27 % und steigerte die Conversion-Rate um 23 %. All dies Dank der Umstellung auf automatisierte Gebote.
Schalte personalisierte Anzeigen auf Facebook
Die Personalisierung der Anzeigen sollte Teil jeder Marketingstrategie sein. Deine Online-Werbekampagne stellt da keine Ausnahme dar. Mehr als die Hälfte der Kunden (60 %) gibt an, dass sie nach einem personalisierten Erlebnis mit höherer Wahrscheinlichkeit erneut beim Unternehmen einkaufen.
Glücklicherweise macht Facebook uns die Personalisierung mit seinen dynamischen Formaten und kreativen Lösungen besonders einfach.
Wenn Du dynamische Formate und kreative Elemente verwendest, schaffst Du ein personalisiertes Erlebnis. Facebook passt bestimmte Elemente Deiner Anzeige automatisch an den Geschmack des Nutzers an. Zu diesen Elementen gehören:
- Format: Facebook zeigt Deine Anzeige entweder im Carousel- oder Collection-Format.
- Beschreibungsvarianten für Carousel Ads: Du kannst zusätzliche Informationen und Katalogdetails zu Deiner Beschreibung hinzufügen, etwa den Preis oder ob kostenloser Versand angeboten wird.
- Optionen bei der Medien- und Anzeigengestaltung für Collection Ads: Du kannst Meta Advantage-Katalogvideo verwenden, um automatisch erstellte Videos mit Produkten aus Deinem Katalog zu erstellen.
- Produktmarkierungen: Unter Umständen fügt Facebook automatisch Produktmarkierungen zu einigen Deiner Werbeanzeigen hinzu, die im Feed oder im Explore-Bereich auf Instagram gezeigt werden.
Die Vorteile personalisierter Online-Werbung können riesig sein. In einem kürzlich durchgeführten Test mit 12 Werbetreibenden in den Bereichen E-Commerce und Einzelhandel hat Facebook festgestellt, dass die Leistung dynamischer Formate und Anzeigengestaltung, die von Werbeanzeigen übertrifft, bei denen ausschließlich das Carousel-Format verwendet wird.
Die Ergebnisse zeigten außerdem eine durchschnittliche Verbesserung des inkrementellen ROAS um 34 %, eine Verbesserung des Conversion Lift um 10 % und 6 % geringere Kosten pro inkrementellem Kauf im Vergleich zu reinen Carousel-Anzeigen.
Spreche Kunden gezielt erneut an
Die meisten Retargeting-Strategien konzentrieren sich darauf, Verbraucher zu konvertieren, die Deine Webseite schon einmal besucht, aber keinen Kauf getätigt haben. Ich möchte mich jedoch auf Kunden konzentrieren, die schon mal bei Dir gekauft haben.
Hier ist meine Theorie: Es kostet fünfmal so viel, einen neuen Kunden zu gewinnen, als einen bestehenden Kunden zu halten. Ebendarum wäre es doch besser, aus einmaligen Kunden Stammkunden zu machen, oder?
Retargeting-Anzeigen eignen sich perfekt für die Übermittlung gezielter Botschaften. Laut einer IAB-Umfrage glauben 92 % der Vermarkter, dass Retargeting-Anzeigen die gleiche oder eine bessere Leistung erzielen als Suchanzeigen. 91 % glauben, dass sie die gleiche oder eine bessere Leistung erzielen als E-Mail-Anzeigen und 92 % glauben, dass sie die gleiche oder eine bessere Leistung erzielen als andere Display-Formate.
Aber wie kann man Kunden gezielt erneut ansprechen? Ich empfehle die folgenden drei Strategien:
- Cross-Selling: Schlage dem Kunden ähnliche Produkte vor.
- Up-Selling: Schlage dem Kunden ergänzende Produkte oder Upgrades vor.
- Abos: Ermutige den Kunden, seinen einmaligen Kauf in ein Abo umzuwandeln.
Experimentiere mit wenig genutzten Plattformen
Ich habe schlechte Nachrichten für Dich. Jeder macht Werbung auf Facebook. Die meisten Deiner Konkurrenten werben wahrscheinlich auf Google. Das Gleiche gilt für Display-Anzeigen. Konkurrenten mit größeren Budgets zielen auf dieselbe Zielgruppe und dieselben Keywords ab. Das sind schlechte Aussichten für Dich.
Bessere Anzeigen und besser optimierte Kampagnen sind zwei Möglichkeiten, sich von der Konkurrenz abzuheben. Eine einfachere Möglichkeit besteht jedoch darin, auf Plattformen zu werben, auf denen die Konkurrenz nicht vertreten ist.
Schalte Suchanzeigen auf Bing oder DuckDuckGo, nicht auf Google. Lies Dir meinen Leitfaden zu Werbung auf Bing durch, um Ratschläge zu erhalten.
Es gibt viele alternative Werbeplattformen, die nicht die Aufmerksamkeit erhalten, die sie verdienen. Quora ist eine ausgezeichnete Quelle für engagierte und zielgerichtete Nutzer, die nur darauf warten, großartige Anzeigen zu sehen. Motley Fool Australia nutzte Quora, um die Leads um 111 % zu steigern und die Kosten pro Akquisition um 47 % zu senken.
Hier ist einer meiner Artikel zu Quora.
Häufig gestellte Fragen zu Online-Werbung für Unternehmen
Wie viel Prozent meines Marketingbudgets sollte in die Online-Werbung fließen?
Ihr Marketingbudget sollte zwischen 2 und 5 % Deines Umsatzes betragen. Der Prozentsatz, den Du für Online-Werbung ausgibst, hängt von Deinen anderen Marketingstrategien und Deinem Erfolg mit bezahlten Anzeigen ab. Je weniger andere Strategien im Einsatz sind und je erfolgreicher Du bist, desto mehr kannst Du in Online-Werbung investieren.
Was gilt als Online-Werbung?
Online-Werbung umfasst jede Form des kostenpflichtigen Marketings im Internet. u. a. PPC-Kampagnen, Werbung in den sozialen Medien, Banner-Anzeigen, Display-Anzeigen, Video-Anzeigen und viele weitere Formate.
Was ist die beste Art der Online-Werbung?
Die beste Art von Online-Werbung gibt es nicht. Das beste Format ist immer dasjenige, das zu Deiner Marke und Deinem Publikum passt, sei es Werbung in Suchmaschinen, in den sozialen Medien oder etwas völlig anderes.
Welche Unternehmen sollten Online-Werbung betreiben?
Jedes Unternehmen mit einer Webseite sollte über Online-Werbung nachdenken. Es ist günstig, messbar und unglaublich zielgerichtet, was so ziemlich jedem Unternehmen zum Vorteil kommt.
Fazit
Online-Werbung ist eine unglaublich erfolgreiche Marketingstrategie. Es ist günstig, einfach zu messen und eignet sich für praktisch jedes Unternehmen, ob groß oder klein. Ich hoffe, dass Dir dieser Artikel gezeigt hat, wie einfach der Einstieg ist.
Sobald Du Dich mit den verschiedenen Marketingkanälen vertraut gemacht hast, kannst Du meine Schritt-für-Schritt-Anleitung nutzen, um Deine erste Online-Werbekampagne zu erstellen. Dann kannst Du mit verschiedenen Strategien experimentieren, um das Meiste aus Deinen Kampagnen herauszuholen.
Welches ist Dein bevorzugter Kanal für Online-Werbung?