Die meisten Unternehmen nehmen Pinterest einfach nicht ernst genug und denken, dass sich die Plattform nicht für E-Commerce eignet. Das ist ein großer Fehler.
Pinterest ist das zweitbeliebteste soziale Netzwerk Deutschlands. Statistiken zeigen, dass Nutzer ca. 50 % mehr Zeit auf Pinterest verbringen als auf anderen sozialen Plattformen.

Hinzu kommt, dass 90 % der Nutzer auf Pinterest potenzielle Kunden sind, was den Traffic dieser Plattform superinteressant macht.
Warum man Pinterest für E-Commerce nutzen sollte
Da die visuelle Suche immer beliebter wird, gewinnt auch die visuelle Plattform Pinterest zunehmend an Bedeutung. Laut eigenen Angaben kann man die Pinterest Lens benutzen, um blitzschnell über 2,5 Milliarden Objekte aus dem Bereich Inneneinrichtung und Mode zu finden (das sind 1,5 Milliarden mehr als mit der Google Lens).
Die käuflichen Pins haben Pinterest in eine tolle E-Commerce-Plattform verwandelt. Die Funktion ermöglicht es dem Nutzer ein Produkt umgehend zu kaufen, ohne die Phasen „Bewusstsein“ und „Erwägung“ zu durchlaufen.
Du kannst die Nutzer mit Links auf Produktseiten, Webseiten und soziale Profile schicken, auf denen sie dann Deinen Produktkatalog finden.
Auf diese Weise erhalten noch mehr potenzielle Kunden auf unterschiedlichen Plattformen Zugriff auf Dein Angebot.
Mehr Nutzer, mehr Umsatz und gesteigertes Markenbewusstsein.
Was könnte es Besseres geben?
Welche Unternehmen können Pinterest zum Verkauf nutzen?
Fast jedes Unternehmen kann Pinterest als Verkaufsplattform nutzen. Du kannst Pinterest benutzen, um Deine Produkte zu präsentieren, seien es Möbel, Gerichte oder Dienstleistungen.
Unternehmen mit physisch existenten Produkten profitieren von Shopping-Anzeigen, Produkt-Pins und Kollektionen.
Dienstleister können die Plattform nutzen, um Fans zu gewinnen und ihr Serviceangebot zu präsentieren.
Künstler und Einzelunternehmer bleiben aber nicht außen vor, denn Pinterest ist der ideale Ort für DIY-Projekte sowie alles rund um die Themen Basteln, Mode und Kochen.
Zwar eignet sich Pinterest am besten für B2C-Unternehmen, dennoch kann die Plattform auch von B2B-Unternehmen genutzt werden, ein Großteil ihrer Zielgruppe ebenfalls auf Pinterest zu finden ist.
Welche Leute suchen und kaufen Produkte auf Pinterest?
Pinterest hat über 320 Millionen aktive Nutzer pro Monat. In Deutschland liegt die Plattform auf Platz 2, weltweit auf Platz 14.
71 % der Pinterest-Nutzer sind weiblich. Pinterest nennt sie liebevoll “The Deciders” (Die Entscheidungsträger), da Frauen 80 % aller Kaufentscheidungen treffen und 50 % des Vermögens kontrollieren.
Weibliche Nutzer interessieren sich laut Pinterest vor allem für Ernährung, Getränke, Style und Beautyprodukte. Diese persönlichen Vorlieben spiegeln sich in den Pins, Boards und Vorschlägen auf der Plattform wieder und nehmen Einfluss auf die Verteilung des Haushaltseinkommens.
Pinterest hat natürlich auch männliche Nutzer und Untersuchungen haben gezeigt, dass über 50 % der Neuanmeldungen Männer sind.
Die Mehrheit der Pinterest-Nutzer sind zwischen 30 und 39 Jahre alt, dicht gefolgt von der Altersgruppe 18-29, was 34 % der Nutzerbasis entspricht.
Ein Drittel der Nutzer folgen nach eigenen Angaben mindestens einer Marke, was darauf hindeutet, dass sie sich für die Produkte dieser Marke interessieren.
Wie man Pinterest für den Verkauf nutzt
Zuerst musst Du ein Unternehmenskonto einrichten, denn mit einem Unternehmensprofil stehen Dir mehr Funktionen zur Verfügung. Du kannst Dein persönliches Konto umwandeln oder ein neues Profil anlegen.
Der erste Schritt zu einem Onlineshop auf Pinterest ist ein schönes, gut durchdachtes und ansprechendes Profil mit Wiedererkennungswert.
Schriftarten, Farbgestaltung und Hashtags müssen zu Deiner Marke passen, damit die Nutzer Dein Unternehmen auf einen Blick erkennen. Jedes Deiner sozialen Profile muss stets professionell und aktuell sein, um das Vertrauen Deiner Zielgruppe zu gewinnen.
Teile nur qualitativ hochwertige Bilder, pinne ausreichend Fotos, sei konsistent und halte Deine Produktliste stets aktuell.
Bonuspunkte für auffällige Fotos, einzigartige Handlungsaufforderungen und kreative Ideen sowie Inhalte, die die Nutzer auf Trab halten.
Verwende Text auf Bildern und erstelle Grafiken, um die Lesbarkeit auf Mobilgeräten zu verbessern. Mit dieser Technik lassen sich vor allem Sonderangebote, Preisnachlässe, Blogbeiträge und Unternehmensupdates bewerben, so wie im folgenden Beispiel von Martha Stewart Living.

Achte auf die Nutzung qualitativ hochwertiger Fotos und das Teilen interessanter Inhalte, vergiss dabei aber nicht das Wichtigste: die Suchmaschinenoptimierung.
Bei der Suchmaschinenoptimierung werden Keywords verwendet, die es dem Nutzer erlauben, bestimmte Produkte schneller zu finden. Diese Produkte tauchen dann in der Suche auf Pinterest auf.
Du musst das Keyword jeweils in Titel und der Beschreibung des Pins platzieren, um Deine Reichweite zu erhöhen.
Mit Hashtags können zusätzliche Keywords im Pin platziert werden. Du kannst ein oder zwei relevante Hashtags im Titel platzieren, damit Dein Pin noch öfter angezeigt wird.
Für die Keywordrecherche eignet sich das kostenlose Programm Ubersuggest. Du kannst es benutzen, um mehr Keywords zu finden und Zugriff auf aktuelle Traffic-Daten zu erhalten.
Der Verkauf ist aber nicht einzig und allein von der Qualität Deines Produktes abhängig. Vertrauen spielt ebenfalls eine wichtige Rolle.
Je besser der Inhalt, desto besser der Umsatz.
Wie man Produkte auf Pinterest verkauft
Jetzt hast Du ein Unternehmensprofil eingerichtet und kannst mit dem Verkauf beginnen.
Dafür musst Du zuerst Deine Webseite verifizieren und kannst dann einen Produktkatalog anlegen. Verifiziere am besten Deinen Onlineshop oder die Seite, auf der Du Deine Produkte verkaufst, da Du nur eine Webseite pro Unternehmenskonto verifizieren kannst.
Du kannst Datenquellen einpflegen und auf diese Weise Deinen gesamten Produktkatalog übernehmen und auf Pinterest hochladen. Diese Funktion steht leider nicht jedem Unternehmen zur Verfügung.
Falls Du Deine Produkte nicht direkt hochladen kannst, bietet sich die Nutzung von Produkt-Rich Pins als Alternative an. Produkt-Pins sind mit Metadaten angereicherte Rich-Pins, die wichtige Informationen direkt von Deiner Webseite übernehmen und auf Pinterest anzeigen. In diesem Fall musst Du jeden Pin einzeln hochladen, dafür werden Produktbeschreibungen und Preise aber direkt in Pinterest angezeigt.
Rich-Pins werden auch in der Suchfunktion auf der mobilen App angezeigt und geben Dir die Möglichkeit, interessierte Nutzer mit einem Klick auf Deine Webseite weiterzuleiten, wo sie den Kauf dann abschließen können.
Hier sind zwei Rich-Pins mit Preisangabe und Kaufoption:

Du kannst sogar Werbeanzeigen schalten, um mehr Follower zu gewinnen und Dein Unternehmen bekannter zu machen.
Anzeigen sind Pins, für die Dein Unternehmen bezahlt. Anzeigen werden ganz oben im Feed der Nutzer angezeigt, damit mehr Nutzer Deine Produkte sehen.
Mit Anzeigen kannst Du mehr Traffic auf Deine Webseite weiterleiten und noch mehr Produkte verkaufen.
Wie auf anderen sozialen Netzwerken mit Werbefunktion wählst Du auch hier zunächst Dein Kampagnenziel aus, legst dann eine Zielgruppe an und wählst anschließend Format, Frequenz, Budget, Platzierungen und Laufzeit aus.
Anzeigen unterscheiden sich nicht von regulären Pins, sie enthalten lediglich den Zusatz “Anzeige”. Im unteren Screenshot siehst Du eine Werbeanzeige von El Jimador.

Du kannst einen Kollektions-Pin erstellen, um gleich mehrere Produkte in einem einzigen Pin zu markieren. Diese Funktion steht Nutzern in den Bereichen „Mode“ sowie „Einrichten und Wohnen“ zur Verfügung.
Käufliche Produkte werden durch einen kleinen weißen Punkt hervorgehoben, der dem Nutzer zu verstehen gibt, dass dieses Produkt angeklickt und erworben werden kann. Hier ist ein Beispiel von ShopStyle:

Du musst Deine Produkte zuerst auf Pinterest hochladen und kannst sie anschließend im Pin markieren. Hier ist eine Anleitung dazu.
Brauchst Du Hilfe bei der Einrichtung Deiner Pinterest-Anzeigen? Dann solltest Du meinen Artikel „Pinterest Werbung: Der ultimative Guide“ lesen oder Dir das untere Video anschauen!
So funktioniert der Verkauf von Produkten auf Pinterest
Wenn Du neue Kunden auf Pinterest finden willst, brauchst Du zuerst Fans. Doch wie hebt man sich vom Rest der Unternehmen ab?
Ich zeige Dir jetzt, wie man auf Pinterest auffällt.
Achte darauf, dass Deine Pins schnell und einfach geteilt werden können. Bestimmte Inhalte, z. B. Infografiken, Zitate und DIY-Projekte werden besonders gerne geteilt.
Falls Du auf einen Blogbeitrag verweist, solltest Du mit Texten und Grafiken arbeiten. In diesem Fall bieten sich Zitate oder Ausschnitte aus dem Artikel an.

Hier sind die beliebtesten Kategorien auf Pinterest:
- Reise
- Gesundheit & Wellness
- DIY
- Mode
- Beauty
Und vergiss nicht die neusten Trends, Feiertage und aktuelle Nachrichten, denn diese Inhalte sorgen ebenfalls für eine höhere Interaktionsrate.
Steht Weihnachten vor der Tür? Dann teile ein paar Pins mit tollen Geschenkideen. Ist wieder Urlaubszeit? Dann teile Sommerrezepte oder tolle Getränke für die heißen Tage!
Video-Pins erscheinen oft ganz oben in den Suchergebnissen, teile also auch Videos und animierte Grafiken.
Videos bieten die ideale Möglichkeit, Dein Produkt vorzuführen, damit sich der potenzielle Kunde einen besseren Eindruck verschaffen kann. Videos sind ideale Verkaufsargumente.

Du brauchst eine Community und treue Fans.
Das Internet ist voller Nutzer, die sich mit anderen Nutzern austauschen wollen.
Ein überzeugendes Produkt ist nicht genug. Du brauchst eine aktive Community, denn Marken, die sich aktiv mit ihren Fans austauschen, sind erfolgreicher und verkaufen mehr Produkte.
Strategien wie nutzergenerierte Inhalte (User-Generated Content – UGC), Influencer Marketing oder Gruppenpinnwände helfen beim Aufbau einer aktiven Community und sorgen für mehr Engagement.
Verfolge Deine Leistungen und werte Deine Daten regelmäßig aus, um Deine Zielgruppe besser kennenzulernen und ihre Bedürfnisse, Wünsche und Interessen zu verstehen.
Pinterest Web Analytics verschafft Dir Zugang zu allen Klicks, damit Du sofort sehen kannst, welche Inhalte und Themen besonders gut ankommen und welche Kategorien zu mehr Umsatz führen.
Du darfst die Analyse und Auswertung Deiner Daten auf keinen Fall vernachlässigen.
Fazit
Pinterest verfügt über großartige E-Commerce-Funktionen, die Du unbedingt nutzen solltest. Der ideale Zeitpunkt ist gekommen.
Pinterest ist eine leistungsstarke E-Commerce-Plattform, deren zahlreiche Funktionen für den direkten Verkauf und die Bewerbung Deiner Produkte eine ideale Grundlage für mehr Engagement bieten.
Die Herausforderung besteht darin, Pinterest-SEO zu verstehen, eine Pinterest-Strategie zu entwickeln, ein Unternehmensprofil einzurichten, auf Produkte zu verlinken und mit dem Verkauf zu beginnen.
Möchtest Du Deine Produkte auch auf Pinterest verkaufen?