Generative Medien: Die Zukunft des visuellen Marketings

Neil Patel
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Author: Neil Patel | Co Founder of NP Digital & Owner of Ubersuggest
Generative Media: The Future of Visual Marketing

Jede Minute laden Facebook-Nutzer 147.000 Fotos hoch und Instagram posten über 347.000 Storys. Das sind enorme Mengen neuer Inhalte, die jeden Tags ins Internet gelangen — was für Vermarkter ein Problem darstellen kann.

Da mittlerweile jeder Nutzer haufenweise Inhalte produziert, ist es fast unmöglich geworden mitzuhalten und sich neue Dinge einfallen zu lassen. Du musst Dir etwas visuell Ansprechendes überlegen, das einzigartig ist und dies dann auch noch am laufenden Band produzieren, ohne Dein Marketingbudget zu übersteigen.

Ich möchte Dir die neue Revolution im Marketing vorstellen, die all dies möglich macht: Generative Medien.

Was versteht man unter generative Medien?

Generative Medien sind computergenerierte Kunst oder “Fotos”. Die Bilder werden nicht von einem Künstler (einem Menschen) erstellt, sondern von einem Computerprogramm mithilfe künstlicher Intelligenz (KI). Das funktioniert so:

  • Der Künstler weist die Maschine an, innerhalb bestimmter Parameter oder eines Algorithmus Inhalte zu erstellen
  • Die Maschine befolgt die Anweisungen und erstellt Bilder
  • Der Künstler kann die Parameter jederzeit ändern

Es handelt sich um eine Kollaboration zwischen Künstler und Maschine, die trotz allem aus einem kreativen Prozess besteht, der wiederum vom kreativen Talent des Künstlers profitiert. Der Künstler lässt lediglich einen Teil des Entstehungsprozesses (oder Arbeit) vom Computer übernehmen.

Doch was ist, wenn Dir der kreative Teil nicht liegt? In diesem Fall kannst Du der Maschine die volle Kontrolle überlassen. Im unteren Beispiel sehen wir Fotos von Personen, die künstlich aus Stockfotos von einer Maschine zusammengestellt wurden.

generative media stock photos

Denk mal an einen konventionellen Künstler. Dieser kann Stunden, Tage oder gar Wochen mit der Arbeit an einem einzigen Kunstwerk verbringen. Für einige Künstler mag das kein Problem sein, für Vermarkter jedoch schon, weil diese Inhalte auf einer größeren Skala produzieren müssen.

Generative Medien ermöglichen einer Person im selben Zeitraum die Erstellung Hunderter, wenn nicht gar Tausender neuer Inhalte. Man muss lediglich ein paar Grundregeln festlegen und der Computer generiert dann Inhalte innerhalb dieser Parameter, bis man das Programm beendet oder bis die Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

Dies gilt übrigens nicht nur für visuelle Medien. Man kann auch Musik, Slogans, Dialoge und Videos erstellen lassen. Lass uns dafür mal das Beispiel von JustEat näher betrachten.

JustEat ist eine digitale Plattform, auf der man sich Essen direkt vor die Haustür bestellen kann. Das Unternehmen hat mit Rapper Snoop Dogg zusammengearbeitet, um eine neue Werbekampagne zu starten, die es dann auch auf seine australische Tochtergesellschaft MenuLog ausdehnen wollte.

Die Lösung? Dank KI-Technologie war es möglich, den Namen “JustEat” einfach durch “MenuLog” zu ersetzen. Die Lippen von Snoop Dogg wurden in ihren Bewegungen automatisch angepasst.

Denk daran, dass es bei generativen Medien nicht allein um Kunst oder Bilderzeugung geht. Du kannst diese neue Techniken erfolgreich in verschiedenen Medien einsetzen, um Deine Marketingleistung zu steigern.

Und was lernen wir daraus? Generative Medien sind extrem vielfältig und können effektiv über verschiedene Medien hinweg zum Einsatz kommen.

Nutzen Unternehmen derzeit generative Medien?

Ja, und zwar weit mehr, als Du vielleicht denkst! Tatsächlich wird geschätzt, dass der weltweite Markt für generative Medien bis 2025 fast 398 Millionen US-Dollar ausmachen soll. Hier sind nur einige Beispiele von Unternehmen, die bereits generative Medien einsetzen:

Yelp

Yelp, die bekannte Bewertungsplattform, nutzt generative Medien bereits als Teil seiner übergreifenden Marketingstrategie, um:

  • Eine große Anzahl an Bildern zusammenzustellen
  • Texturen, Farben und Formen in den von Benutzern eingereichten Fotos zu identifizieren und eine Liste von Orten mit ähnlichen Merkmalen, die dieselben Benutzer ansprechen könnten, zu erstellen
    • Diese Technik könnte zum Beispiel im Falle von Benutzern eingesetzt werden, die häufig kinderfreundliche Restaurants oder gemütliche Bars besuchen

Malaria Must Die

Die gemeinnützige Organisation “Malaria Must Die” nutzte diese neue Technologie, um Kampagnenvideos in neun verschiedenen Sprachen mit David Beckham zu erstellen. Dafür verwendeten sie die Videosynthese-Technologie, um Beckham zu synchronisieren, und ließen es so aussehen, als würde er diese Sprachen wirklich selbst sprechen.

Baidu

Baidu, eine chinesische Suchmaschine, nutzt eine Technologie aus dem Bereich der generativen Medien, die sie selbst als “Deep Voice” bezeichnet. Es werden synthetische Stimmen erzeugt, die mit dem Publikum kommunizieren. Der Algorithmus „klont“ die echte Stimme einer Person und verwendet diese dann für Marketingvideos oder Slogans.

Früher nahm die künstliche Erzeugung einer Stimme extrem viel Zeit in Anspruch. Heute kann eine neue Stimme mit Datentraining bereits innerhalb von 30 Minuten erzeigt werden und die Suchmaschine arbeitet aktuell an der Erzeugung Tausender neuer Stimmen.

Andere Bezeichnungen für “Generative Medien”

Im Internet findest Du möglicherweise andere Begriffe für generative Medien wie „generative Kunst“ oder „Code-Kunst“. Dies sind aber nur unterschiedliche Bezeichnungen für dieselbe Technik. Hier ist eine Liste von Begriffen, die derzeit für generative Medien verwendet werden:

  • Generatives Design
  • Generative Kunst
  • Algorithmische Kunst
  • Evolutionäre Kunst
  • Synthetische Kunst
  • Verfahrenskunst
  • Deepfake

Die Liste ist nicht vollständig, gibt Dir aber eine Vorstellung davon, wie verbreitet und vielfältig generative Medien in verschiedenen Branchen sein können.

Warum sollten sich Vermarkter Gedanken um generative Medien machen?

Bei generativen Medien geht es nicht nur um Content Creation im rein künstlerischen Sinne, sondern um die Verbesserung der allgemeinen Benutzererfahrung. Lass mich das ganz kurz anhand eines Beispiels erklären.

Du veranstaltest einen Event, um Deine Marke zu präsentieren. Du möchtest aber keine statischen Kulissen, sondern auffällige Kulissen, um mehr Menschen anzuziehen. Vielleicht möchtest Du dem Ganzen auch ein technisches Element geben, zum Beispiel indem die Besucher Fotos und Videos in den sozialen Medien teilen, oder indem Du ihnen ein atemberaubendes visuelles Erlebnis bietest, in das der Besucher voll eintauchen kann.

Generative Medien machen dies möglich, weil man einen Algorithmus relativ einfach (und kostengünstig) programmieren kann, um neue Muster, Bilder und Videos auf dem Display der Besucher zu erzeugen. Du musst auch nicht alle Muster selbst zeichnen oder einen Künstler beauftragen. Der Algorithmus erledigt dies für Dich.

Und was lernen wir darauf? Generative Medien können Deine Interaktionsrate verbessern, da Technik dem Nutzer ein immersives Erlebnis bietet.

Immer noch nicht ganz überzeugt, dass es sich lohnt? Hier sind einige Statistiken, die Dich eines Besseren belehren könnten:

  • Über 70 % der Nutzer bevorzugten personalisierte Werbung. Du könntest generative Medien mit anderen Techniken wie maschinellen Lernprozessen kombinieren, um E-Mails oder Videos zu erzeugen, die auf die persönlichen Vorlieben jedes Kunden zugeschnitten sind und ihm somit ein perfektes Erlebnis bieten.
  • Jeden Tag schauen sich über 500 Millionen Nutzer Videos auf Facebook an. Du könntest Deine Videos personalisieren, um Deine Markenpersönlichkeit besser zur Geltung zu bringen und mehr Traffic zu erzielen.
  • Interessante und interaktive Inhalte können die Öffnungsrate einer E-Mail-Kampagne um bis zu 73 % steigern.
  • Rund 72 % aller Nutzer bevorzugen Videos und visuelle Inhalte gegenüber textlastigen Inhalten, darum sollten visuelle Medien im Mittelpunkt Deiner Marketingstrategie stehen.

Chancen für den Einsatz generativer Medien erkennen

Da wir gerade von digitalen Marketingstrategien sprechen, möchte ich Dir im Folgenden ein paar Tipps geben, wie Du generative Medien in Deinem Unternehmen einsetzen kannst.

  • Beruht Deine Marketingstrategie auf der Erstellung von Inhalten in hohen Mengen? Die Integration von KI oder generativer Kunst könnte Dir dabei helfen, mehr und vielfältigere Inhalte zu produzieren, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen.
  • Betrachte Deine aktuelle Reichweite. Wenn Du ein weltweites Publikum erreichen willst (z. B. als Vlogger) können generative Medien dabei helfen, in verschiedenen Sprachen zu kommunizieren, indem Du Sprachskripte erstellst.
  • Ist Dein Unternehmen kundenorientiert? Die Verwendung generativer Medien zur Personalisierung von Werbeanzeigen und Videos kann zu mehr Markentreue führen.
  • Nutze generative Medien, um Dich bei Veranstaltungen von den anderen Teilnehmern abzuheben und Dein Markenprofil zu stärken. Du könntest generative Medien in Kombination mit Jumbotrons oder Postern verwenden.

Du kannst die neue Technik nutze, um Deine Markengeschichte interessanter rüberzubringen, Deine Reichweite auszubauen und das Engagement Deiner Zielgruppe zu steigern, indem Du ihnen ein besseres Nutzererlebnis bietest.

Dabei spielt es keine Rolle, welche Art von Unternehmen Du führst. Nimm Yelp als Beispiel. Auf den ersten Blick ist es nicht die Art von Unternehmen, das Du mit generativen Medien oder maschinellem Lernen in Verbindung bringen würdest. Dies zeigt jedoch, dass jedes Unternehmen generative Medien in seine Marketingstrategie integrieren kann.

Die Erstellung eines generativen Medienprojekts

Ob Du nun ein eigenes generatives Medienprojekt in Angriff nehmen willst oder mit einem Freelancer zusammenarbeiten möchtest, Du musst Dich an einige Regeln halten. Dir stehen zwei Optionen zur Verfügung.

Du erstellst Deine eigene generative Kunst

Möchtest Du Deine künstlerischen Fähigkeiten einsetzen und Dein eigenes Projekt entwerfen? Dafür musst Du Dir zuerst die entsprechenden Programme zulegen.

Du hast die Wahl zwischen Open-Source Software, mit der Du Deine eigenen Code-generierten Grafiken erstellen kannst, oder unterstützender kreativer Apps zum Erstellen von Songs und Symbolen. Diese Tools sind relativ kostengünstig und einfach zu bedienen, wenn Du über grundlegende Programmierkenntnisse verfügst.

Wenn Du Dich mit dem neuen Programm vertraut gemacht hast, kannst Du entweder dem Computer entscheiden lassen, welche Designs erstellt werden sollen, oder Deine eigenen Parameter festlegen. Auf Plattformen wie YouTube findest Du wichtige Hinweise und hilfreiche Tipps. Du kannst auch künstlich generierte Fotos von Webseiten wie Generated Photos herunterladen.

Du gibst die Erstellung generativer Medien an einen externen Dienstleister ab

Falls Du keine kreative Ader, Programmierkenntnisse oder Zeit hast, kannst Du die Erstellung generativer Medien auch von einem externen Dienstleister übernehmen lassen. Du könntest einen freiberuflichen Designer zur Unterstützung Deines Teams einstellen. Plattformen wie Creativepool verfügen über zahlreiche Talente aus allen Bereichen.

Falls Du nur ein oder zwei fertigte generative Kunstwerke kaufen möchtest, wirst Du vielleicht auf Etsy fündig.

Der Einsatz generativer Kunst als Marketingstrategie

Bist Du bereit, generative Medien in Deinen digitalen Marketingkampagnen zu verwenden? Ich würde folgendermaßen vorgehen:

  • Sei Dir darüber im Klaren, was Du erreichen möchtest. Wie kann generative Kunst Deine Marketingziele unterstützen? Verwendest Du es eher für eine einmalige Veranstaltung oder soll es fester Bestandteil und Erkennungsmerkmal Deiner Marke werden?
  • Lege Dir im Vorfeld ein klares Budget fest. Wenn Du Poster oder Broschüren produzieren möchtest, musst Du die Druck- und Materialkosten berücksichtigen. Gegebenenfalls fallen auch Künstlerhonorare oder Abonnements für Softwares an.
  • Schau Dir an, was die Konkurrenz macht. An welchen Projekten arbeiten Deine Mitbewerber? Wie nutzen sie die sozialen Medien?
  • Überlege Dir, wie Du die Nutzung generativer Medien fördern kannst. Wirst Du Deinen Kunden in den sozialen Medien vom neuen Projekt erzählen? Oder möchtest Du eine Pressemitteilung herausbringen?

Vergiss nicht, einen Zeitplan für die Überprüfung Deiner Fortschritte und die Verfolgung Deiner Ergebnisse festzulegen.

Marketing zielt darauf ab, Leads in Kunden zu verwandeln. Du musst im Vorfeld festlegen, was die generativen Medien erreichen sollen. Ziehe die Verfolgung folgender Kennzahlen in Betracht:

Du könntest auch einen A/B-Test durchführen, um verschiedene Versionen Deiner Werbekampagne miteinander zu vergleichen. Übertrifft eine generative Medienkampagne die andere? Mein A/B-Test Signifikanzrechner kann Dir bei der Beantwortung dieser Frage helfen.

Beliebte generative Künstler

Wenn Du selbst in die generativen Medien einsteigen möchtest, kannst Du Dich an den folgenden beliebten Schöpfern orientieren , die die aktuelle Kunstszene revolutionieren.

GMUNK

Bradley G. Munkowitz, aka “GMUNK”, verwendet eine Mischung aus Lichtprojektionen, Kunstwerken und anderen visuellen Effekten, um programmierbare Displays und Anzeigen für Veranstaltungen, Konferenzen, Ausstellungen und Konzerte zu erstellen.

gmunk generative media

Zu seinen Kunden gehören unter anderem Dolby, Maserati und Nike, was GMUNK mit Sicherheit zu einem der Top-Künstler der Szene macht.

Michael Hansmeyer

Hansmeyer verwendet generative Techniken, um eine 3-D-Architektur zu erstellen. Seine Exponate sind auf der ganzen Welt zu finden, vom Mori Art Museum in Tokio bis hin zum Design Miami/Basel.

hansmeyer examples from website | generative media

Er nutzt generative Kunst, um die Schnittstelle zwischen dem Erwarteten und dem Unerwarteten zu erkunden und glaubt an die Kraft der künstlichen Intelligenz, um den kreativen Prozess zu beschleunigen und zu verbessern.

Taryn Southern

Taryn Southern ist als die erste Künstlerin bekannt, die KI zum Komponieren und Produzieren eines gesamten Albums einsetzte. Sie wurde als eine der Top 20 Frauen im Bereich der virtuellen Realität (VR) genannt und trat bereits bei zahlreichen Großveranstaltungen, darunter der AI Summit von Google und VidCon auf.

Mike Tyka

Mike Tyka, Mitbegründer des Programms Artists and Machine Intelligence (AMI) von Google, ist einer der ersten Künstler, der mithilfe generativer Medien Porträts „zeichnet“. Die Kunstwerke werden von einem neuronalen Netzwerk erstellt, das darauf trainiert wurde, imaginäre Menschen zu „visualisieren“ und dann zu zeichnen, was es „sieht“.

Tyka example generative media

Fazit

Von Instagram bis hin zu E-Commerce, generative Medien können die allgemeine Nutzererfahrung verbessern und Deine Marketingstrategie vorantreiben. Egal in welcher Branche Du tätig bist, ich bin der festen Überzeugung, dass es sich lohnt, diese neue Technologie zu erkunden.

Was hältst Du von generativen Medien? Hast Du sie selbst schon mal ausprobiert?

Neil Patel

About the author:

Co Founder of NP Digital & Owner of Ubersuggest

Er ist der Mitbegründer von NP Digital. Das Wall Street Journal zählt ihn zu den Top-Influencern im Web. Laut Forbes ist er einer der 10 besten Vermarkter und laut Entrepreneur Magazine hat er eins der 100 erfolgreichsten Unternehmen gegründet. Neil ist ein New York Times Bestseller Autor. Er wurde bereits vor seinem 30. Lebensjahr von Präsident Obama und vor seinem 35. Lebensjahr von den United Nations als Top 100 Unternehmer ausgezeichnet.

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