Duplizierte Inhalte: 5 Mythen und 5 Fakten darüber, wie sie sich auf die SEO auswirken

Duplicate Content: 5 Myths and 5 Facts About How It Impacts SEO

Hast Du den Begriff Duplicate Content schon mal gehört?

Vielleicht macht Dir dieser Begriff Angst. Du hast bestimmt schon Horrorgeschichten darüber gehört, wie Suchmaschinen Webseiten bestrafen, wenn sie einen duplizierten Titel oder Satz haben. Duplizierte Inhalte sind ein schlimmer SEO-Fehler, oder?

Keine Sorge. So schlimm ist es nicht. Tatsächlich haben die meisten Leute, die diese Gerüchte verbreiten, wenig (oder gar keine) Ahnung, was duplizierte Inhalte überhaupt bedeutet und wie sie sich auf die SEO auswirken.

Ich werde erklären, was Duplicate Content ist und wie er sich wirklich auf Dein Suchranking auswirkt. In diesem Zuge werde ich auch gleich einige weitverbreitete Mythen aufklären.

Was ist Duplicate Content? 

Duplicate Content bezeichnet die Darstellung von gleichem Inhalt auf verschiedenen Seiten oder URLs. Wenn mehrere Seiten dieselben Informationen enthalten, könnte es sich um duplizierte Inhalte handeln.

Eine Studie von Raven ergab, dass bis zu 29 % aller Seiten duplizierte Inhalte haben.

Aber was wird als Duplicate Content gewertet? Nur die komplette Webseite oder bereits ein paar Sätze?

Hier ist Googles Definition zu Duplicate Content:

What Is Duplicate Content - Google definition

Duplicate Content kann also alles sein, von einer Produktbeschreibung bis zu einer ganzen Seite.

Hier ein Beispiel. Angenommen, Du verkaufst weiße Jeans und Deine URL sieht so aus:

„https://yourcooljeanshop.com/jeans/white-jeans.html“

Du möchtest einen Ausverkauf durchführen, darum ist das Produkt jetzt auch unter diesem Link verfügbar:

„https://yourcooljeanshop.com/clearance/jeans/white-jeans.html“

Du verwendest dieselbe Produktbeschreibung und dasselbe Bild auf zwei verschiedenen URLs, es handelt sich technisch gesehen also um Duplicate Content.

Warum sollte man Duplicate Content vermeiden?

Laut Google wird Dein Ranking durch duplizierte Inhalte nicht beeinträchtigt. Es heißt:

Duplizierter Content auf einer Website ist kein Grund für Maßnahmen gegen diese Website, außer es scheint, dass mit diesem duplizierten Content Nutzer getäuscht oder Suchmaschinenergebnisse manipuliert werden sollen. Falls Ihre Website duplizierten Content enthält und Sie nicht den oben beschriebenen Tipps folgen, tun wir unser Bestes, eine Version des Contents in unseren Suchergebnissen anzuzeigen.

Du solltest sie aber trotzdem vermeiden, wenn es geht.

Warum? Weil Suchmaschinen wie Google wissen nicht, welche URL zuerst angezeigt werden soll. Suchmaschinen möchten herausfinden, welches Ergebnis für die jeweilige Suchanfrage am relevantesten ist, sie können aber auch Fehler machen.

Wenn Google einen Fehler macht, erreichen Deine Inhalte Deine Zielgruppe möglicherweise nicht. Oder die Nutzer klicken nicht auf das Suchergebnis, weil die Seite, die Google ihnen zeigt, nicht zu ihrer Suchanfrage passt.

Das bringt mich auch schon zu meinem nächsten Punkt: dem Benutzererlebnis, oder User Experience (UX).

Das Benutzererlebnis ist extrem wichtig, denn Verbesserungen am Nutzererlebnis haben einen durchschnittlichen ROI von 9.900 %. Das bedeutet, dass sich die Verbesserung der UX durch die Reduzierung duplizierter Inhalte lohnen kann.

Duplizierte Inhalte vermeiden und Nutzern die bestmögliche Erfahrung bieten ist schließlich das Ziel jedes Vermarkters, oder?

5 Mythen über Duplicate Content

Obwohl man duplizierte Inhalte nach Möglichkeit vermeiden sollte, heißt das nicht, dass alles schlecht ist. Ich möchte die fünf häufigsten Mythen aufklären, um Dir zu helfen, zu verstehen, wie sich duplizierte Inhalte wirklich auf die SEO auswirken.

1. Duplicate Content beeinträchtigt das Suchranking

Obwohl sich duplizierte Inhalte in manchen Fällen auf Dein Suchranking auswirken können, haben sie weitaus weniger Einfluss auf Dein Ranking, als Du vielleicht denkst.

Google berücksichtigt eine ganze Reihe von Faktoren, um die Suchergebnisse festzulegen. Stelle sicher, dass Du regelmäßig einzigartige und wertvolle Inhalte teilst, damit Google Deine Seite öfter crawlt und ihr ein besseres Ranking gibt.

Machst Du Dir trotzdem Sorgen um Dein Ranking? Dann teile neue Beiträge in den sozialen Medien, um mehr Klicks, Likes und Shares zu bekommen und Deine Reichweite auszubauen.

2. Duplicate Content wird immer bestraft

Google bestraft Duplicate Content in der Regel nicht. Wirklich nicht.

Die einzige Ausnahme ist Täuschung oder Manipulation. Wenn Du Inhalte duplizierst, um Suchmaschinen zu manipulieren, werden die betreffenden Seiten gemäß den Webmaster-Richtlinien aus der Google Suche ausgeschlossen oder Deine gesamte Webseite erhält ein niedrigeres Ranking.

Die meisten Vermarkter müssen sich darum aber keine Sorgen machen. Wenn Du qualitativ hochwertige Artikel veröffentlichst und Manipulation wie Keyword-Stuffing vermeidest, drohen Dir keine Strafen.

Habe ich Dich immer noch nicht überzeugt? Dann schau Dir diesen SEO-Chat mit John Mueller von Google an:

Laut Mueller sind duplizierte Inhalte keine große Sache.

3. Scraper schaden Deiner Webseite

Einige Blogger hassen Scraper. Ich verstehe warum. Die Vorstellung, dass ein Bot Deine Webseite „durchsucht“ oder Daten extrahiert, erscheint uns auf den ersten Blick ziemlich alarmierend.

Hasse ich Scraper? Nein. Scraper helfen Deiner Webseite nicht, aber sie schaden ihr auch nicht. 

Du solltest Dir wirklich keine Gedanken um diese unbedeutenden Blogs ohne originelle Inhalte oder Besucher machen. Google wirft einen Blick auf diese Seiten und weiß sofort, dass sie irrelevant sind, darum wird Dein Ranking dadurch nicht beeinträchtigt.

Wenn die Kopie jedoch einen höheren Rang als das Original einnimmt, solltest Du Dich an den Webseitenbetreiber wenden und die Entfernung der Inhalte anfordern. Oder beantrage die Entfernung bei Google, indem Du den Inhalt meldest.

Duplicate Content - File a Removal Request With Google

Solltest Du den Link für ungültig erklären? Lieber nicht, denn das wäre zu riskant.

Google sagt, dass diese Maßnahme nur mit Vorsicht eingesetzt werden sollte. In den meisten Fällen kann Google ohne zusätzliche Hilfe beurteilen, welche Links vertrauenswürdig sind.

4. Es ist nicht ratsam, Gastbeiträge erneut auf Deiner eigenen Webseite zu veröffentlichen

Gastbeiträge sind eine großartige Möglichkeit, mehr Traffic zu generieren und sich als Branchenführer zu etablieren. Achte nur darauf, dass Du nicht zu oft auf die Beiträge Deiner Gäste verlinkst, 52 % der Gastbeiträge haben mehr ausgehende als eingehende Links, und unsere aktuelle Studie ergab, dass dies sogar schädlich ist.

Wenn Du einen Gastbeitrag schreibst, besteht jedoch die Möglichkeit, dass Deine Leser ihn nicht sehen oder finden, daher solltest Du ihn möglicherweise auch auf Deinem eigenen Blog teilen. Aber würde das nicht dem Ranking schaden?

Nicht wirklich.

Ich habe schon viele Gastbeiträge für viele bekannte und große Webseiten geschrieben, und einige ermutigen ihre Autoren sogar dazu, den Artikel nach ein paar Wochen auf ihrem eigenen Blog zu veröffentlichen.

Du kannst jedoch ein spezielles HTML-Tag setzen, um auf die Original- oder kanonische Version des Artikels hinzuweisen. Das Canonical Tag ist ein HTML-Element, das per rel=canonical” auf eine kanonische URL verweist.

Wenn Du einen Gastbeitrag erneut auf Deinem Blog veröffentlichst, könnte Dein Tag so aussehen:

<link rel=canonical href=“http://www.MainBlog.com/original-article.html”/>

Mithilfe dieses Tags kann Google den ursprünglichen Beitrag finden und entsprechend einordnen.

5. Google weiß, wer den Inhalt ursprüngliche erstellt hat

Normalerweise können Suchmaschinen wie Google den ursprünglichen Ersteller oder die URL eines Inhalts nicht automatisch identifizieren. Genau das ist das Problem mit duplizierten Inhalten.

Das heißt, es besteht die Möglichkeit, dass jemand Deinen Inhalt stiehlt, auf seinem eigenen Blog veröffentlicht und sich selbst als Autor ausgibt. Das ist ein Plagiat. Wenn das passiert, musst Du rechtliche Schritte einleiten oder einen Anwalt um Hilfe bitten, herauszufinden, wie Du mit dieser Urheberrechtsverletzung umgehen solltest.

Google nimmt Plagiate sehr ernst. Wenn Du von diesem Problem betroffen bist, musst Du Dich an einen Anwalt wenden.

5 Fakten über Duplicate Content

Okay. Ich habe ein paar sehr hartnäckige SEO-Mythen rund um Duplicate Content entlarvt. Was ist denn jetzt die Wahrheit? Schauen wir uns die Fakten an.

1. Verwende 301-Weiterleitungen, um Strafen zu vermeiden

Laut einer Studie von SEMrush haben 8,58 % aller Webseiten Probleme mit Schleifen bei der Weiterleitung, Du musst also vorsichtig sein.

Minimiere Probleme mit duplizierten Inhalten, indem Du alte URLs auf die neue Seite umleitest. Dies wird in folgenden Fällen empfohlen:

  1. Du hast Deine Webseite in eine neue Domain migriert und möchtest den Übergang so nahtlos wie möglich gestalten.
  2. Nutzer greifen über verschiedene URLs auf Deine Webseite zu.
  3. Du führst zwei Webseiten zusammen und Links zu veralteten URLs sollen dabei an die richtigen Seiten weitergeleitet werden.
  4. Du hast eine Seite entfernt und möchtest Nutzer zu einer neuen Seite weiterleiten.

Eine dauerhafte Weiterleitung könnte so aussehen:

Duplicate Content - 301 Site Redirect

301-Weiterleitungen sind ein einfacher Weg, um duplizierte Inhalte zu vermeiden.

In dieser Anleitung erfährst Du, wie man 301-Weiterleitungen in WordPress einrichtet. Du kannst aber auch direkt Änderungen am HTML-Code vornehmen.

2. Duplicate Content wirkt sich auf die Link-Equity aus

„Link-Equity“ oder „Link Juice“ ist eine fiktive Maßeinheit, mit der gemessen wird, wie viel Power ein Backlink an eine andere Seite weitergibt. Hier stellen duplizierte Inhalte ein Problem dar.

Suchmaschinen wollen den Nutzer nicht auf mehrere Seiten mit demselben Inhalt verweisen, darum müssen sie sich entscheiden, welche Seite den Traffic bekommt. Mit jeder doppelten Seite sinkt Deine Sichtbarkeit in den Suchergebnissen.

Backlinks sind wichtig. Laut Backlinko hat das obere Ergebnis auf Google 3,8-mal mehr Links als die Ergebnisse auf den Plätzen zwei bis zehn.

Schlimmer ist jedoch, dass andere Webseiten möglicherweise auf eine duplizierte Seite und nicht auf Deine „bevorzugte“ Seite verweisen. Wenn verschiedene Webseiten auf unterschiedliche Versionen derselben Seite verweisen, sinkt der Wert des externen Links.

Duplicate Content schadet Deinen Linkbuilding-Bemühungen. Du kannst dies vermeiden, indem Du entweder einen kanonischen Tag setzt oder Duplikate auf die bevorzugte Seite umleitest.

3. URL-Variationen können zu Problemen führen

Kleine URL-Variationen sind zwar harmlos, verursachen aber duplizierte Inhalte. URL-Variationen ergeben sich beispielsweise aus:

  • statische Analyse
  • Klickverfolgung
  • Druckfreundliche Versionen von Seiten
  • Sitzungsbezeichner

Die URL „https: //theurltag/green“ könnte zum Beispiel auf den gleichen Inhalt verweisen wie „https: //theurltag/print/green“, obwohl es sich lediglich um die druckfreundliche Version derselben Seite handelt.

Prüfe die Google Search Console, um URL-Variationen zu finden und Probleme zu beheben. Du kannst eine bevorzugte Domain festlegen und Parameter anpassen, damit Google weiß, welche URL-Parameter gecrawlt und welche ignoriert werden sollen.

4. Textbausteine sollten vermieden werden

Mit Textbaustein ist ein Textfragment gemeint, das wiederkehrende Verwendung findet, z. B. Urheberrechtshinweise oder Haftungsausschlüsse. Wenn diese Textbausteine im Hauptinhalt erscheinen, wertet Google sie möglicherweise als Duplikat.

Google hat Richtlinien für den Umgang mit Textbausteinen. Wenn Du Haftungsausschlüsse teilst, könntest Du für jeden Artikel einen kurzen, separaten Haftungsausschluss verfassen und auf den vollständigen Haftungsausschluss verweisen.

Hier ist ein Beispiel von The Reformed Broker:

Duplicate Content - Example of Boilerplate Disclaimer

Verwende nach Möglichkeit keine Textbausteine, um Probleme zu vermeiden.

5. Eine der besten Möglichkeiten, duplizierte Inhalte zu vermeiden, besteht darin, Dein CMS zu verstehen

Dein CMS oder Content-Management-System könnte ohne Dein Wissen Duplikate erstellen. Ein Artikel könnte zum Beispiel auf einer Homepage und in einer Unterkategorie erscheinen, z. B. „https://pretendsite.com/article-a“ und „https://pretendsite.com/article-category/article-a.“

Wie behebt man dieses Problem? Indem man sein CMS versteht. Wenn Du duplizierte Inhalte erkennst, kannst Du sie folgendermaßen angehen:

  • Du kannst ein Canonical Tag setzen.
  • Oder Du kannst das „Noindex“-Tag verwenden, um Google daran zu hindern, die Seite zu indexieren (diese Strategie ist besonders hilfreich bei druckerfreundlichen Seiten).
  • Du kannst den Inhalt auch ein wenig umschreiben, um ihn zu behalten.

Wenn Du Dir nicht sicher bist, wie Dein CMS funktioniert oder wie man duplizierte Inhalte erkennt, melde Dich bei mir. Ich helfe Dir gerne weiter.

Häufig gestellte Fragen zu SEO und Duplicate Content

Jetzt weißt Du, was Duplicate Content ist und wie er sich auf SEO auswirkt. Hier findest Du noch mal eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:

Ist Duplicate Content schlecht für die SEO?

Google bestraft eine Webseite zwar nicht für Duplicate Content, sie können die Suchmaschinen aber verwirren und verhindern, dass die Deinen Inhalt in den Suchergebnissen anzeigen. Du solltest nach Möglichkeit immer originelle Inhalte produzieren und Dich nicht wiederholen.

Wie prüft man eine Webseite auf duplizierten Inhalt?

Du kannst Google verwenden, um nach URLs zu suchen, die auf duplizierte Inhalte verweisen, oder ein kostenloses Online-Programm nutzen. Überprüfe auch, ob Dein Content-Management-System automatisch Duplicate Content erstellt, damit Du Maßnahmen ergreifen kannst, um die Auswirkungen auf Deine SEO zu mildern.

Wie viel Duplicate Content ist akzeptabel?

Technisch gesehen gibt es keine festen Grenzen für Duplicate Content. Du solltest Duplicate Content jedoch minimieren oder zumindest zu versuchen, deren Auswirkungen auf die SEO und Deine Rankings zu mildern.

Sind duplizierte Inhalte verboten?

Das Internet ist voller duplizierte Inhalte. Allerdings ist es verboten, den Inhalt eines anderen zu kopieren und ihn als seinen eigenen auszugeben. Gegen diese Urheberrechtsverletzungen solltest Du immer vorgehen und einen Anwalt einschalten.

Fazit

Entgegen der Meinung vieler Vermarkter sind duplizierte Inhalte kein großes Problem, es sei denn, sie werden mit böswilliger Absicht eingesetzt.

Google bestraft Dich nicht mit schlechten Rankings, weil es auf Duplicate Content stößt. Dennoch lohnt es sich, duplizierte Inhalte zu identifizieren und zu entfernen. Vermeide Textbausteine, verwende 301-Weiterleitungen und prüfe, ob Dein CMS unnötig Inhalte dupliziert.

Brauchst Du Hilfe bei der Erkennung duplizierter Inhalte oder der Durchführung einer SEO-Prüfung? Dann nimm meine Beratung in Anspruch.

Wurdest Du schon mal für Duplicate Content bestraft? Oder hast Du Horrorgeschichten über duplizierte Inhalte gehört, die Du teilen möchtest?

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