Social Media Marketing ist höchstwahrscheinlich ein wichtiger Bestandteil Deiner Markenstrategie. In diesem Fall bist Du sicherlich immer auf der Suche nach neuen Plattformen und Funktionen, um Deine Zielgruppe zu erreichen. Das heißt, Du hast bestimmt schon mal von Twitter Spaces gehört.
Kurz nach dem Launch von Fleets kündigte Twitter die neue Funktion Spaces, eine neue Möglichkeit, Live-Audio-Gespräche auf Twitter zu führen. Die Funktion befindet sich aktuell noch in der Testphase, doch schon früh wurde klar, welche Vorteile es Unternehmen und Marken bieten kann.

Hier ist meine Meinung zur neuen Funktion Twitter Spaces.
Was ist Twitter Spaces?
Vielleicht hast Du schon mal von der App Clubhouse gehört. Clubhouse ist eine exklusive audio-basierte Social-Network-App, die 2020 vom Softwareunternehmen Alpha Exploration Co. veröffentlicht wurde und nur nach persönlicher Einladung eines anderen Nutzers zugänglich ist.
Es handelt sich in seiner Essenz um Live-Podcasts zu unterschiedlichen Themen in verschiedenen Chaträumen, denen man beitreten und zuhören kann.
Spaces ist Twitters Version von Clubhouse, mit der Ausnahme, dass es nach Veröffentlichung jedem zugänglich gemacht wird (nicht nur auf persönliche Einladung).

Während Clubhouse aufgrund fehlender Funktionen wie Moderation und Kontrolle über Hassrede bereits viel Kritik bekommen hat, scheint Twitter Spaces bereits eine Lösung dafür gefunden zu haben. Twitter sagt, dass Spaces ein Ort ist, an dem sich jeder wohl und dazugehörig fühlen kann.
Twitter Spaces befand sich zum Zeitpunkt, als dieser Artikel geschrieben wurde, noch in der noch in der Testphase und hatte nur ein paar Hundert Nutzer, überwiegend aus sozialen Gruppen, die sich mit Belästigung und Trolling auskennen. Der erste Eindruck fiel jedoch überwiegend positiv aus.

Wie funktioniert Twitter Spaces?
Da sich Spaces aktuell noch in der Entwicklung befindet, stehen Nutzern nur begrenzte Funktionen zur Verfügung. Twitter verspricht aber, dass schon bald neuen Funktionen und Updates dazukommen. Nutzer können einem Space auf Twitter für iOS und Android beitreten und dann zuhören und sprechen. Als Host auf iOS kannst Du einen Space auf zwei Arten starten:
- Drücke lange auf den Tweet-Verfasser in Deiner Startseiten-Timeline und dann ganz links auf das neue Spaces-Symbol (eine Rautenform, zusammengesetzt aus mehreren Kreisen).
- Oder Du tippst auf Dein Profilbild oben in Deiner Timeline.
Die Anzahl der Zuhörer ist nicht begrenzt, derzeit können aber nur bis zu 13 Personen gleichzeitig sprechen. Twitter sagt jedoch, dass sich weitere Möglichkeiten bereits im Test befinden und Nutzer eventuell schon bald zur Verfügung stehen.
Der Host kann Anfragen an Zuhörer senden, um Co-Hosts oder Sprecher zu werden. Zuhörer können den Host um Erlaubnis bitten zu sprechen.
Bei Bedarf können bestimmte Teilnehmer entfernt, geblockt oder gemeldet werden. Der Space kann nur vom Host beendet werden.
Wenn wir in einer idealen Welt leben würden, dann würden Nutzer, die gegen die Regeln verstoßen, automatisch rausgeschmissen und wegen Verstößen angezeigt werden, aber das ist hier nicht der Fall. Twitter bewahrt jedoch Kopien aller Audios bis zu 30 Tage lang auf, um seinem Team die Möglichkeit zu geben, die Sitzung auf Verstöße gegen die offiziellen Regeln zu überprüfen. Wenn hierbei Verstöße festgestellt werden, verlängert sich die Frist auf 90 Tage, damit der betroffene Nutzer Einspruch einlegen kann.
Der Host hat die Möglichkeit, eine Kopie der vollständigen Daten sowie ein Transkript des Audios herunterzuladen. Und Twitter testet bereits weitere Funktionen, unter anderem:
- Reaktionen im Stil einer Handbewegung (z. B. ‚melden‘ oder ‚winken‘)
- Transkription in Echtzeit, obwohl Twitter sagt, dass es bereits mit einer „sehr frühen Version“ dieser Funktion arbeitet
- Die Möglichkeit, Tweets in Spaces zu teilen
So können Unternehmen Twitter Spaces nutzen
Jetzt hast Du die Funktionsweise von Twitter Spaces verstanden, darum werde ich Dir als Nächstes zeigen, wie Unternehmen die neue Funktion im Twitter Marketing einsetzen können.
Twitter Spaces kann bereits jetzt professionell eingesetzt werden, wobei ich der Meinung bin, dass wir sicherlich noch mehr praktische Anwendungsbereiche finden, sobald die neue Funktion die Beta-Testphase abgeschlossen hat.
Feedback sammeln
Feedback ist superwichtig, weil es genutzt werden kann, um Dein Produkt und Dein Angebot noch besser zu machen.
Feedback kann auf unterschiedliche Art und Weise gesammelt werden, beispielsweise traditionell durch eine Fokusgruppe. Dies kostet aber sehr viel Zeit und ist sehr aufwendig, zudem repräsentiert eine Fokusgruppe nur einen kleinen Bruchteil der eigentlichen Zielgruppe.
Aus diesem Grund führen die meisten Unternehmen heutzutage Kundenumfragen durch, die ganz praktisch über Google-Formulare abgewickelt werden können. Mit einer Umfrage kann ein viel größeres Publikum angesprochen und mehr Daten gesammelt werden.
Onlineumfragen sind aber auch nicht perfekt und vermissen die persönliche Note, die Fokusgruppen so effektiv machen. Bei einer solchen Umfrage werden subtile Nuancen schnell mal übersehen oder falsch interpretiert, weil es sich um eine einseitige Kommunikation handelt.
Twitter Spaces ist die perfekte Kombination beider Methoden, weil es…
- digital ist und man auf diese Weise mehr Menschen ansprechen kann als durch eine lokale Fokusgruppe.
- ein tatsächlicher Austausch möglich gemacht wird, was zu detaillierterem und aussagekräftigerem Feedback führt.
Da Spaces eine Funktion von Twitter ist, kannst Du Social Listening einsetzen, um herauszufinden, wer die idealen Teilnehmer für Deine digitale Fokusgruppe sind. Suche gezielt nach Personen, die Dein Produkt oder Dein Unternehmen auf Twitter erwähnt haben und lade sie dann persönlich ein, am Gespräch teilzunehmen.
Neue Produkte oder Funktionen einführen
Um generelles Feedback zu erhalten, solltest Du über Deine aktuellen Kunden hinausgehen und herausfinden, wie Nutzer Dein Produkt und Dein Unternehmen im direkten Vergleich mit der Konkurrenz wahrnehmen.
Wenn es Dir jedoch um genaues Feedback zu einer Funktion oder einem bestimmten Produkt geht, macht es durchaus Sinn, Deine Kunden zu befragen, weil diese das Produkt jeden Tag benutzen und sich am besten damit auskennen.
Auch dafür eignet sich Twitter Spaces, vorausgesetzt man hat bereits ein großes Publikum. Du kannst Deine Follower zum Gespräch einladen und erhältst auf diese Weise direktes Feedback. Das geht viel schneller als die Vorbereitung und das Verschicken einer Umfrage.
Heiße Diskussionen zu einem Trendthema
Diskussionen rund um ein aktuelles Thema sind aus folgenden Gründen eine gute Idee:
- Du etablierst Dich als Branchenexperte und Vordenker. Warum ist das vorteilhaft? Weil Untersuchungen gezeigt haben, dass dies in direkter Weise die Wahrnehmung einer Marke betrifft, den guten Ruf fördert und sich positiv auf Umsatz, Gewinn sowie Geschäftsbeziehungen auswirkt.
- Du kannst potenzielle Kunden oder Partner zur Diskussion einladen und auf diese Weise eure Beziehung pflegen, stärken und Deine Expertise unter Beweis stellen.
Twitter Spaces könnte eine exzellente (und günstige) Alternative zu traditionellen Podiumsdiskussionen darstellen. Der Co-Host hat die volle Kontrolle über alle Sprecher, kann das Gespräch führen und aufpassen, dass niemand an die Regeln verstößt.
All dies macht Twitter Spaces zum idealen Ort zur Besprechung von Trendthemen.
In Echtzeit mit Fans austauschen
Früher war Markenkommunikation immer einseitig. Man hat eine neue Kampagne herausgebracht, sich dann entspannt zurückgelehnt und auf das Beste gehofft. Das ist jetzt natürlich nicht mehr der Fall.
Heutzutage erwarten Kunden einen ehrlichen und wechselseitigen Austausch. Nicht nur, dass 64 % aller Konsumenten und 80 % aller Investoren erwarten, dass dieser Austausch in Echtzeit stattfindet.
Viele Plattformen können dies nicht bieten, doch mit Twitter Spaces ist der direkte Austausch möglich. Deine Fans können problemlos und jederzeit ins Gespräch einsteigen, zuhören und mitmachen (falls ihnen das Wort erteilt wird).
Dieser direkte Austausch ist Gold wert und geht weit über die meisten anderen Strategien hinaus, weil Du gezielt Teilnehmer einladen kannst, die das Gespräch dann wiederum mit ihren Freunden und Followern teilen können, um noch mehr Personen zu erreichen.
Fazit
Twitter Spaces scheint alle wichtigen Elemente von Clubhouse zu enthalten und gleichzeitig allen Problemen entgegenzuwirken. Dies bietet Marken eine sichere Plattform für gezielte Kontaktpflege und Zugang zu einem hoch engagierten Publikum.
Jede Plattform, jedes Programm und jede neue Funktion, die Unternehmen letztendlich dabei helfen kann, die Hindernisse zwischen Markt und Zielgruppe zu überwinden, sollte eine Überlegung wert sein. Ich freue mich jedenfalls schon auf die offizielle Freigabe von Twitter Spaces und alle zukünftigen Funktionen.
Brauchst Du Hilfe bei der Durchführung Deiner Social-Media-Strategie? Dann nimm Kontakt auf!
Was hältst Du von Twitter Spaces? Hast Du es selbst schon mal ausprobiert oder möchtest es gerne ausprobieren?