Es ist hart, einen Podcast zu betreiben. Von der Ideenfindung über die Produktion bis zur Bearbeitung verlangt ein Podcast viel Aufmerksamkeit und erzeugt erheblichen Aufwand. Wäre es nicht großartig, wenn man für all die harte Arbeit bezahlt werden würde?
Das ist möglich, und zwar mit einem Sponsor.
Mithilfe eines Podcast-Sponsors könntest Du Deine Sendung monetarisieren, Deine Plattform ausbauen und langfristige Beziehungen zu verschiedenen Marken aufbauen.
In diesem Artikel zeige ich Dir, wie man Sponsoren findet und erkläre Dir anhand einiger Best Practices, wie man mit gesponserten Anzeigen in Podcasts Geld verdient.
Wie funktioniert Podcast-Sponsoring?
Bevor Du Dir einen Sponsor suchst, musst Du verstehen, wie Podcast-Werbung funktioniert.
Werbeformat
Ein Podcast-Sponsor oder Werbetreibender bezahlt Dich als Podcaster dafür, dass Du seine Waren oder Dienstleistungen in Deinen Podcast-Episoden vorstellst. Du kannst gerne kreativ werden, die meisten Podcaster greifen jedoch normalerweise auf zwei gängige Methoden zurück: Werbung im Radio-Stil oder Anzeigen, die vom Gastgeber präsentiert werden.
Radiowerbung
In diesem Fall erstellt der Sponsor oder die Agentur seiner Wahl eine Anzeige, die dann in der Folge Deines Podcasts platziert wird. Funktioniert das? Laut Edison Research ziehen 70 Prozent der Zuhörer ein Produkt in Betracht, wenn sie es in ihrem Lieblingspodcast gehört haben.
Einige Sponsoren bevorzugen Werbung im Radio-Stil. Dies sollte beachtet werden.
Anzeigen, die vom Gastgeber vorgelesen werden
Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass Produkt oder die Dienstleistung in der Episode zu erwähnen und es kurz vorzustellen. Du kannst es in die Folge einbauen, damit es Sinn ergibt und natürlich klingt. Diese Option ist die beliebteste aller Werbeformate für Podcasts und macht über 63 Prozent der Podcast-Anzeigen aus.
Jede der erwähnten Optionen kann an drei Stellen platziert werden:
- Pre-Roll: Platzierung des Werbespots vor dem Start der Podcast-Episode
- Mid-Roll: Platzierung des Werbespots in der Mitte der Podcast-Episode
- Post-Roll: Platzierung des Werbespots am Ende der Podcast-Episode
Sponsoring-Modell
Nach der Wahl des Werbeformates musst Du Dich für ein Sponsoring-Modell entscheiden.
Tausend-Kontakt-Preis
Tausend-Kontakt-Preis, auch Cost-Per-Mille (CPM) genannt, gibt an, welcher Geldbetrag bei einer Werbemaßnahme eingesetzt werden muss, um 1000 Personen einer Zielgruppe per Hörkontakt zu erreichen.
Beispiel:
- Der Sponsor zahlt 20 Euro pro 1.000 Downloads (laut HubSpot kann man durchschnittlich zwischen 10 und 50 Euro verlangen).
- Die Episode wird 100.000 Mal heruntergeladen.
- Du verdienst 2.000 Euro.
Es gibt nur ein Problem. Denn dieses Modell eignet sich nur für große Shows. Viele Sponsoren arbeiten nicht mit kleinen und unbekannten Podcasts zusammen.
Affiliate-Modell
Einige Marken verfügen über ein Affiliate-Programm. In diesem Fall wirst Du bezahlt, wenn ein Zuhörer die von Dir beworbenen Produkte kauft.
Der Vorteil ist die hohe Flexibilität, Du kannst bestimmten, wie oft Du für das Produkt werben willst und es gibt keine Obergrenze für Deine Einnahmen. Der Nachteil besteht darin, dass es kein garantiertes Einkommen ist. Du könntest auch gar keine Einnahmen erzielen. Affiliate-Marketing eignen sich für jeden.
Wertbasiertes Sponsoring
Betreibst Du einen kleinen bis mittelgroßen Podcast? Dann könnte wertbasiertes Sponsoring eine gute Option für Dich sein.
Im Gegensatz zum CPM-Modell wirst Du in diesem Fall nicht nach der Anzahl der Downloads bezahlt. Stattdessen handelst Du im Vorfeld einen festgelegten Preis aus (z. B. 50 Euro pro Folge). Es spielt keine Rolle, wie oft Dein Podcast heruntergeladen wird, Du bekommst immer 50 Euro pro Folge.
Für große Podcast mit vielen Zuhörern bietet dieses Abrechnungsmodell natürlich nur Nachteile. Für kleinere Nischen-Podcasts könnte es aber genau das Richtige sein.
Die Vorteile von Podcast-Sponsoring
Warum sollte man sich überhaupt um Sponsoren bemühen?
Podcast-Sponsoren bieten mehrere Vorteile. Hier sind die Wichtigsten:
Verdiene Geld mit Deiner Show
Du kannst Dein ein Hobby in ein rentables Geschäft verwandeln.
Über zwei Drittel der Zuhörer handeln aufgrund von Werbung, die sie in einem Podcast gehört haben. Eine ziemlich beeindruckende Zahl, findest Du nicht? Du verdienst Geld, wenn der Zuhörer handelt.
Markenidentität schaffen
Mit über 850.000 Podcasts muss man sich schon was einfallen lassen, um sich von der Masse abzuheben und ein engagiertes Publikum zu gewinnen. Wie erreicht man das? Indem man eine starke Markenidentität schafft.
Etwa drei Viertel der Amerikaner hören sich gerne lehrreiche Podcasts an. Produziere informative Inhalte (mit zielgerichteten, nützlichen Werbeanzeigen), um diese Zuhörer regelmäßig zurückzugewinnen.
Baue ein Netzwerk auf
Beziehungen sind immer zweiseitig. Wenn Du für die Produkte Deiner Sponsoren wirbst, gewinnst Du ihr Vertrauen, was später zu weiteren Geschäften oder Networking-Möglichkeiten führen kann.
Erweitere Deine Plattform
Wenn den Zuhörern Deine Inhalte gefallen, teilen sie Deinen Podcast mit ihren Freunden. Es könnte sogar sein, dass Dir einige Podcast-Sponsoren zu mehr Traffic verhelfen, weil die Leute Deine Werbung so super finden. So erweiterst Du im Laufe der Zeit Deine Zielgruppe.
Ich will damit nicht sagen, dass Sponsoring als einzige Möglichkeit zur Monetarisierung eines Podcasts ist. Es ist aber ein großartiger Einstieg ins Business.
4 Strategien, um Podcast-Sponsoren zu gewinnen
Hier sind die vier Strategien, um Podcast-Sponsoren zu finden.
1. Nimm direkt Kontakt zum Sponsor auf
Der einfachste Weg? Nimm am besten direkt Kontakt zu potenziellen Sponsoren auf.
- Analysiere die bekanntesten Podcasts Deiner Nische
- Finde heraus, welche Produkte oder Unternehmen sie bewerben
- Prüfe die Webseite der jeweiligen Unternehmen und finde einen Ansprechpartner
- Schlage dem Sponsor eine Zusammenarbeit vor
Keine Sorge, ich gehe weiter unten noch genauer auf den Pitch ein.
2. Gehe eine Partnerschaft mit einem Hosting-Service ein
Der Hosting-Service gibt Deinem Podcast ein Zuhause. Es handelt sich um ein Programm, mit dem man seinen Podcast erstellen, verwalten und monetarisieren kann.
Hier sind einige Beispiele:
- Anchor: Ads von Anchor bieten eine umfassende und flexible Plattform für die Podcast-Monetarisierung. Die Werbeanzeigen werden unter anderem auf Spotify abgespielt. Die Teilnahme auf Anchor und eignet sich somit hervorragend für neue Podcaster.
- Buzzsprout: Der Buzzsprout Affiliate Marketplace unterstützt Dich, potenzielle Sponsoren zu finden und Kontakt zu ihnen aufzunehmen. Es ist eine gute Option, falls Du das Affiliate-Marketing ausprobieren möchtest.
- Transistor: Für eine monatliche Gebühr kannst Du auf dieser Plattform mehrere Podcasts erstellen und verwalten, was Deine Chance erhöht, Sponsoren zu finden.
3. Trete einem Podcast-Netzwerk bei
Einige Netzwerken verfügen über eine Plattform, auf der Du Deine Show auflisten kannst (manchmal sogar kostenlos). Potenzielle Sponsoren durchsuchen diese Plattformen nach neuen interessanten Podcasts und nehmen Kontakt auf, falls sie mit Dir zusammenarbeiten wollen.
Dies ist eine großartige Möglichkeit, um eine gewisse Präsenz aufzubauen, falls Du jedoch einen Nischen-Podcast führst oder über wenige Zuhörer verfügst, ist es möglicherweise weniger effektiv als andere Methoden. Einige Netzwerke haben sehr strenge Regeln und erwarten eine Provision, wenn Du mit einer anderen Marke zusammenarbeitest.
Alles in allem kann es aber nicht schaden, diese Netzwerke auszuprobieren. Wondery und PodcastOne sind zwei gute Optionen.
4. Verwende ein Verzeichnis
Von Spotify bis Apple Podcasts – Podcast-Verzeichnissen beizutreten ist ein Muss. Es besteht immer die Möglichkeit, auf diese Weise einen neuen Sponsor zu finden.
Wenn Du den Hosting-Service Buzzsprout verwendest, kannst Du Deinen Podcast automatisch in die Top-Verzeichnisse eintragen lassen. Du kannst Dich aber auch gerne persönlich an die gewünschten Verzeichnisse wenden. Führe eine Recherche durch, um das richtige Verzeichnis für Deinen Podcast zu finden.
Hier ist eine kurze Liste der beliebtesten Podcast-Verzeichnisse:
- Apple Podcasts
- Spotify
- iHeartRadio
- TuneIn
- Google Podcasts
Was man braucht, um einen Podcast-Sponsor zu gewinnen
Hast Du einen vielversprechenden Sponsor gefunden und willst Kontakt aufnehmen? Hier sind die richtigen Schritte, die Du durchführen musst, bevor Du Deinen ersten Pitch sendest.
Kenne Deine Nische in- und auswendig
Du hast einen Podcast, aber kennst Du Deine Nische? “Jein!”
Die Antwort müsste eigentlich “Nein” lauten, es sei denn, Du kennst und verstehst Deine Mitbewerber. Führe aus diesem Grund immer eine Wettbewerbsanalyse durch, bevor Du Kontakt zu einem potenziellen Sponsor aufnimmst.
- Höre Dir die Podcasts Deiner Branche an.
- Mache Dir Notizen zu den beliebten Sendungen. Wie sind die Gastgeber? Warum lieben die Leute den Inhalt? Wie kannst Du das Gelernte nutzen, um Deine eigene Show besser zu machen?
- Wenn der Gastgeber die beworbenen Produkte selbst vorstellt, solltest Du darauf achten, ob es natürlich klingt. Was funktioniert gut und was funktioniert nicht?
- Achte darauf, wo die Werbung platziert wird. Handelt es sich um eine Pre-Roll-, Mid-Roll- oder Post-Roll-Anzeige? Versuche, Muster zu erkennen und folge dann demselben Ansatz.
Dies sind wichtige Erkenntnisse, die Du verwenden kannst, um Deine Show zu verbessern und eine Strategie für potenzielle Sponsoren zu entwickeln.
Baue eine Zuhörerschaft auf
Die Realität sieht so aus: Ungefähr 50 Prozent der Podcasts erhalten innerhalb der ersten 7 Tage nach der Veröffentlichung weniger als 26 Downloads. Dies zeigt uns, dass die meisten Podcast nur wenige Zuhörer haben. Das ist zwar nicht weiter schlimm, die Größe Deines Publikums bestimmt jedoch, welche Sponsoren sich für Deine Show interessieren. Mit anderen Worten, es ist eher unwahrscheinlich, dass große Unternehmen einen Podcast mit einem kleinen Nischenpublikum sponsern.
Falls Dein Publikum aktuell noch wächst, solltest Du Dich für eine Plattform wie Anchor entscheiden, um einen geeigneten Sponsor zu finden. Falls Deine Zahlen wachsen und Du Dich sicher genug fühlst, kannst Du im nächsten Schritt direkten Kontakt mit einem Sponsor aufnehmen.
Die professionelle Präsentation Deines Podcasts
Der erste Eindruck zählt. Stelle darum sicher, dass Dein Podcast professionell ist. Er muss den Qualitätsansprüchen des Sponsors standhalten.
- Achte drauf, dass Deine Aufnahmen klar und störungsfrei sind.
- Verwende immer die beste Ausrüstung (innerhalb Deines Budgets).
- Überprüfe alle Fakten, es sei denn, es handelt sich ausschließlich um Meinungen.
- Stelle ein Medienkit zusammen. Das Mediakit kann Deinen Pitch und weitere wichtige Marketingunterlagen enthalten.
Lerne, wie man einen Pitch präsentiert
Potenzielle Sponsoren möchten ihre Produkte bewerben, darum stehen sie einer Zusammenarbeit generell offen gegenüber. Trotzdem musst Du Deinen Podcast angemessen vorstellen und präsentieren!
- Die Idee der ersten Pitch-E-Mail besteht darin, ein Gespräch zu beginnen. Halte Dich kurz, sei professionell und komm sofort auf den Punkt.
- Erkläre zunächst, wer Du bist und warum Du Dich für eine mögliche Partnerschaft interessierst.
- Pitche Deine Show in ein oder zwei Sätzen.
- Falls Dein Podcast viele Zuhörer hat, solltest Du dies hervorheben. Falls nicht, solltest Du erklären, warum Du Dich ausgerechnet an dieses bestimmte Unternehmen wendest. Warum hältst Du die Partnerschaft für eine gute Idee? Wie profitiert der Sponsor von der Zusammenarbeit?
- Lade das Unternehmen schließlich ein, sich mit Dir in Verbindung zu setzen, um weitere Einzelheiten zu besprechen.
Schicke Deine Anfrage auf keinen Fall an nur ein Unternehmen. Schreibe mindesten fünf bis zehn unterschiedliche Sponsoren an. Nicht jeder wird auf Deine Anfrage reagieren. Oft dauert es eine Zeit, bis man einen geeigneten Sponsor findet.
Die Kunst der Follow-up-E-Mail
Wartest Du immer noch auf eine Antwort? Hier sind einige Tipps:
- Warte mindestens zwei Wochen, bevor Du erneut Kontakt aufnimmst.
- Frage höflich, ob der Ansprechpartner bereits Gelegenheit hatte, sich die erste E-Mail durchzulesen, und erinnere in daran, dass Du noch immer an einer Zusammenarbeit interessiert bist.
- Fasse nur ein Mal nach, nicht öfter.
Falls Du dann immer noch keine Antwort erhältst, solltest Du zum nächsten Sponsor übergehen. Die Suche nach Sponsoren erfordert Beharrlichkeit, Optimismus und Hingabe, gib also nicht so schnell auf.
Wähle die richtigen Sponsoren aus
Letztendlich produzierst Du Deinen Podcast für Dein Publikum. Ohne Publikum kannst Du nicht wachsen und keine Sponsoren finden.
Das Problem? Die Zusammenarbeit mit dem„falschen“ Sponsor ist schlimmer als gar kein Sponsor. Nicht nur das. Einige Zuhörer verachten jegliche Art von Werbung, es besteht also immer die Möglichkeit, dass Du ein paar Leute verlierst.
Berücksichtige jedoch Folgendes, wenn Du Deine Optionen abwägst:
- Wähle einen Sponsor aus, der zu Deiner Marke passt, mit der Identität Deiner Marke übereinstimmt und dieselben Werte teilt.
- Stelle sicher, dass die beworbenen Produkte und Dienstleistungen zu Deiner Zielgruppe passen und ihnen einen Mehrwert bieten. Wie macht man das? Indem man demografische und psychometrischen Profile erstellt.
Ud vergiss nicht, Deine Leistung zu verfolgen, damit Du sofort erkennst, wenn Du Zuhörer verlierst oder dazu gewinnst. Es ist schwierig, Zuhörer zurückzugewinnen, wenn man sie erst einmal verloren hat.
Fazit
Du kannst Deine Podcast-Sendung monetarisieren und Dein Geschäft langfristig sichern, indem Du Sponsoren für Deinen Podcast findest. Versuche Deine Anzeigen aber auf maximal zwei pro Show zu beschränken. Zu viel Werbung könnte Dein Publikum frustrieren und zum Abschalten animieren.
Vergiss nicht, dass immer die Möglichkeit besteht, dass Du einige Zuhörer verlierst, wenn Du gesponserte Anzeigen schaltest. Lass Dich davon aber nicht abschrecken. Betrachte es als kalkuliertes Risiko, denn mit Podcast-Sponsoring kannst Du Deinen Kanal weiterentwickeln, Deine Marke stärken und letztendlich langfristig mehr Hörer erreichen.
Wo hast Du Deine Podcast-Sponsoren gefunden? Ist es Dir leicht gefallen?