Tonausrüstung, Hosting-Optionen, die Bearbeitung der Datei und alles Weitere, das zum Starten eines Podcasts gehört ,— da kann man sich schnell mal überfordert fühlen. Aber ich verrate Dir ein kleines Geheimnis: Es ist gar nicht so schwer, einen Podcast zu starten. Tatsächlich kannst Du Deinen Podcasts innerhalb von nur zwei Wochen zum Laufen bringen und in diesem Artikel verrate ich Dir, wie das geht.
Die Reihenfolge meiner Schritte mag Dir eventuell etwas komisch vorkommen. Das liegt daran, dass Aufgaben, die eigentlich später erledigt werden müssen. in diesem Fall früher ausgeführt werden, da wir unseren Podcast ja in nur zwei Wochen fertigstellen wollen.
Die Aufgaben müssen aber nicht innerhalb eines Tages abgeschlossen werden. Der Tag zeigt lediglich an, wann Du mit jedem Schritt beginnen solltest. Dieser Zeitplan soll Dir einen Überblick verschaffen, Du musst Dich aber nicht strikt daran halten und wenn Du im Team arbeitest, könnten einige Schritte sogar gleichzeitig ausgeführt werden. Dein Designer könnte sich zum Beispiel um die Grafiken kümmern, während die Redaktion schon mal Themen recherchiert und Du Kontakt zu potenziellen Interviewpartnern aufnimmst.
Lohnt sich ein Podcast?
Laut Edison Research ist die Zahl der monatlichen Podcast-Hörer in den USA von 2018 bis 2019 um 17 Millionen gestiegen. Die Zahl der Podcast-Hörer soll jedes Jahr um weitere 20 Millionen steigen und bis 2023 160 Millionen überschreiten.
Angenommen, Du suchst nach einem neuen Weg, um mehr Einnahmen zu erzielen, das Markenbewusstsein zu steigern oder Deine Conversions zu erhöhen. In diesem Fall ist Podcasting möglicherweise genau der richtige Weg, – insbesondere, wenn Du ein jüngeres Publikum erreichen möchtest. Im Jahr 2020 waren laut Statista fast 50 % aller Podcast-Hörer zwischen 12 und 25 Jahre alt und 40 % waren zwischen 25 und 54 Jahre alt.
Tag 1: Recherche – Mache Dich mit Radio und Podcasting vertraut
Der bekannte Autor Stephen King hat mehr als 50 Bücher geschrieben und etwa 350 Millionen Bücher verkauft. Was rät er neuen Autoren? Lesen, lesen, lesen. Lies alles, was Du in die Finger bekommst, denn auf diese Weise machst Du Dich mit der Arbeit anderer Autoren vertraut und verstehst, wie andere Arten von Romanen geschrieben werden, um Deinen eigenen Stil zu prägen.
Das Gleiche gilt für Podcasts. Höre alle möglichen Arten von Podcasts aus allen Genres. Höre Dir auch alte und neue Radiosendungen an, denn diese sind schließlich die Vorfahren des modernen Podcasts.
Mache Dir Notizen, wenn Du etwas hörst, das Dir gefällt, z. B. ein Format, eine Interviewtechnik, die Einführung usw. Diese Notizen können später als Grundlage für Deinen eigenen Podcast dienen und Du kannst die unterschiedlichen Elemente in Deine Show integrieren.
Tag 2: Audioequipment – Der Kauf der richtigen Ausrüstung
Du brauchst mindestens ein anständiges Mikrofon, Aufnahme- und Bearbeitungssoftware und einen ruhigen Ort, um Deinen Podcast aufzunehmen. Du könntest zwar das Mikrofon Deines Computers verwenden, ein externes Mikrofon, vorzugsweise mit einem Pop-Filter, nimmt jedoch den Klang Deiner Stimme ohne lästige Hintergrundgeräusche auf. Du solltest auch einen Isolationsschirm in Betracht ziehen, wenn die Konfiguration Deines Mikrofons dies zulassen.
Und wo kann man den Podcast am besten aufnehmen? Wähle nach Möglichkeit einen kleinen Raum mit ausreichend Isolierung, idealerweise einen mit Tür, die sich schließen lässt. Wenn Du den Raum zusätzlich mit Schallschutzpaneelen ausstatten kannst, umso besser, denn dies reduziert nicht nur Hintergrundgeräusche, sondern auch das Echo.
Wenn all das nicht möglich ist, kannst Du eine Decke mit einer Wäscheleine aufhängen und so einen “Aufnahmeraum” schaffen. Es gibt sogar spezielle Akustikdecken, meistens aus Schaumstoff, eine ganz normale tut es aber auch.
Und dann brauchst Du natürlich noch ein Aufnahme- und ein Bearbeitungsprogramm. Hier eine kleine Liste der beliebtesten Apps für Tonaufnahmen:
- GarageBand: Kompatibel mit Apple-Produkten. Du kannst Deinen Podcast aufnehmen, bearbeiten und einen Originalsundtrack erstellen, den Du kostenlos verwenden kannst.
- Audacity: Kompatibel mit Windows, macOS, GNU/Linux und weiteren Betriebssystemen. Du kannst Audio aufnehmen, bearbeiten und kostenlos verwenden.
- Apple Logic Pro X: Kompatibel mit Mac, Schnittstelle zu GarageBand. Bietet erweiterte Funktionen und Tools. Einmaliger Anschaffungspreis: $200
- Adobe Audition: Kompatibel mit Adobe-Produkten. Du kannst Soundeffekte aufnehmen, bearbeiten oder neue Effekte erstellen. Monatliche Kosten: €23,79 (oder in der Creative Cloud für €59,49 pro Monat, Photoshop für die Bearbeitung Deiner Bilder und Grafiken inbegriffen)
Du könntest Deinen Podcast auf mit Skype, Zoom oder Otter.ai aufnehmen und später in einem anderen Programm bearbeiten.
Tag 2: Zielsetzung – Lege die Inhaltsziele Deines Podcasts fest
Man sollte immer ein festes Ziel verfolgen, richtig? Was erhoffst Du Dir von Deinem Podcast? Möchtest Du:
- Die Markenwahrnehmung und Markenbekanntheit stärken?
- Ein neues Produkt bewerben?
- Dich selbst als Experte in einem bestimmten Gebiet etablieren?
Denk daran, dass Deine Inhalte immer das gleiche Ziel verfolgen: Sie lösen das Problem Deiner Zuhörer (Zielgruppe).
Mein Podcast Marketing School, mit Co-Host Eric Siu, richtet sich zum Beispiel gezielt an Marken. Jede Woche teilen und diskutieren wir neue Best Practices, um Marken zu helfen, ihr Geschäft auszubauen.
Einige Podcasts haben keine so direkte Ausrichtung oder dienen der reinen Unterhaltung. Diese dienen aber auch einem klaren Ziel, nämlich der Vertreibung der Langeweile.
Das Unternehmen General Electric (GE) hat zwei Science-Fiction Podcasts: The Message und sein Nachfolger Life After. Die Technologie von GE wird geschickt in die Story eingewebt, in der es um die Entschlüsselung der Nachrichten von Außerirdischen und die Lösung futuristischer Probleme geht.
Es gibt viele Möglichkeiten, ein Problem zu lösen und gleichzeitig Deine inhaltlichen Ziele zu erreichen.
Das Ziel von GE besteht darin, das Bewusstsein für seine Technologie zu schärfen und sein Publikum zu erweitern. Das Ziel meiner Marketing School besteht darin, auf unsere Contentmarketing-Services aufmerksam zu machen und neue Kunden zu gewinnen.
Was auch immer Dein Ziel sein mag, merk Dir Folgendes: Ein Podcast kann die Markenwahrnehmung um mehr als vier Prozent steigern, und 61 % der Hörer, die über den Podcast mit Werbung für große Marken in Kontakt kamen, kauften die beworbenen Produkte mit höherer Wahrscheinlichkeit.
Mit welchen Problemen hat Deine Zielgruppe zu kämpfen? Wie könntest Du diese Probleme lösen?
Tag 3: Zielgruppe – Identifiziere Dein Publikum
Wenn Du bereits über eine starke Medienpräsenz verfügst, dann hast Du bereits eine Zielgruppe und kennst Deine Zuhörer. Du kannst den Podcast verwenden, um dieses Publikum auf einem anderen Weg zu erreichen, insbesondere wenn es sich immer mehr von den traditionellen sozialen Medien entfernt.
Podcasts können aber auch der Erweiterung eines Publikums dienen und müssen aus diesem Grund als Erweiterung Deiner Contentmarketingstrategie betrachtet werden. Der Podcast ist somit ein weiteres Instrument in Deinem Arsenal, um Deine Markenbekanntheit zu steigern und Deine Reichweite auszubauen.
Identifiziere das Publikum, das Du auf Deine Marke aufmerksam machen willst und stelle sicher, dass Du es über den Podcast erreichen kannst.
Tag 4: Format – Wähle das richtige Format für Deinen Podcast
Mein Podcast ist zum Beispiel entweder ein Monolog oder Dialog, in dem Eric und ich – zusammen oder getrennt – ein Thema aus dem Contentmarketing oder oder Social-Media-Marketing diskutieren und unsere persönliche Erfahrung teilen. Monologe oder Dialoge eignen sich hervorragend für Bildungspodcasts und Anleitungen.
Der Podcast von GE ist Fiktion. Es ist ein Theaterformat, das an alte Hörspiele erinnert und ein großartiges Unterhaltungsformat. GE hat einen kreativen Weg gefunden, seine Produkte einzubinden, denn nicht alle markenbezogenen Podcasts gehen direkt auf ihre Produkte ein.
Hier ist ein kleiner Überblick der beliebtesten Podcast-Formate:
Interviews
Das klassische Interview in einem Frage-und-Antwort-Format, bei dem der Gastgeber seine Gäste zu einem bestimmten Thema interviewt, das sich auf das inhaltliche Ziel des Podcasts bezieht.
Der Gründer und Geschäftsführer des Foundr-Magazins, Nathan Chan, interviewt Unternehmer und junge Führungskräfte für seine Show Foundr Podcast und bietet interessante Einblicke in alles rund ums Unternehmertum, von Marketing über Kapitalbeschaffung bis hin zum Unternehmenswachstum.
Informelle Discussionen
Bei einer informellen Diskussion wählen zwei oder drei Personen, egal ob ein Gastgeber oder mehrere Gastgeber plus Gäste ein Thema aus und diskutieren es dann frei ohne Skript. Der Gastgeber kann ein paar Stichpunkte haben, um das Gespräch zu leiten, es gibt aber kein festes Skript, an das man sich halten muss.
Spoiler Specials vom Slate Magazine lädt Filmkritiker ein, um zusammen mit ihnen unter Verwendung zahlreicher Spoiler aktuelle Filme zu diskutieren. Obwohl dieser Podcast nicht explizit für die Marke wirbt, positioniert sich das Magazin als Größe in der Film- und Unterhaltungsbranche.
Panels und Podiumsdiskussionen
Der Versicherungskonzern Allianz führt den Podcast Insurance Tomorrow, in dem Podiumsteilnehmer aktuelle Ereignisse und deren Auswirkungen auf die Versicherungsbranche diskutieren.
Bei dieser Art von Podcast leitet ein Moderator die Diskussion und hat eine Liste mit Fragen oder Gesprächspunkten, um das Gespräch auf Kurs zu halten.
Journalistische Podcasts
Ein journalistischer Podcast kann verschiedene Formen annehmen. Er könnte lediglich die Nachrichten des Tages weitergeben oder längere Storys teilen, ähnlich wie ein Nachrichtenmagazin.
Für Marken eignet sich dieses Format wahrscheinlich am besten. Die Inhalte müssen auch nicht unbedingt mit deinem Produkt zu tun haben.
Drei Jahre lang und in über 58 Folgen nutzte der Podcast The Distance des amerikanischen Web-Software-Unternehmens Basecamp einen journalistischen Ansatz, um die Geschichten kleiner Unternehmen zu erzählen, die seit über 25 Jahren im Geschäft waren. Der Podcast sollte andere Kleinunternehmer inspirieren.
Tag 5: Das Konzept – Entwickle Dein Konzept
Sobald Du Deine Zuhörer und Deine inhaltlichen Ziele kennst, kannst Du mit dem Brainstorming zum Konzept und den Themen Deines Podcasts beginnen. Dein Konzept muss einzigartig sein. Höre Dir andere Podcasts an, um Dich inspirieren zu lassen, stelle aber sicher, dass Du kein bereits vorhandenes Konzept kopierst.
Dein Konzept sollte sich in irgendeiner Weise auf Deine Marke und Deine Produkte beziehen, so wie der Podcast von GE, in dem es um Technologie geht. Zudem sollte Dein Konzept Dein Publikum ansprechen und ein bestimmtes Problem lösen.
Die Entwicklung eines Konzepts erfordert Markt- und Zielgruppenforschung. Du könntest auch Stammkunden oder Superuser Deines Produktes befragen, um herauszufinden, an welchen Themen sie interessiert sind.
Tag 6: Der Name – Suche Dir einen Namen für Deinen Podcast aus
Für den Namen Deines Podcasts kommen sicherlich mehrere Optionen in Betracht. Du kannst ihn nach Deinem Thema benennen, Deinen eigenen Namen benutzen, falls Du bereits viele Fans hast oder ihn in irgendeiner Weise mit dem Namen Deines Unternehmens verknüpfen.
Der Name des Podcasts des US-amerikanischen Anbieters von Lebensmittelpaketen, Blue Apron, bezieht sich beispielsweise auf den Inhalt: Why We Eat What We Eat.
Der Podcast der Schauspielerin Anna Faris ist nach ihr benannt: Anna Faris is Unqualified.
Der Name Deines Podcasts muss klar, einprägsam und leicht verständlich sein und sollte natürlich noch nicht vergeben sein. Zudem sollte er Keywords enthalten, damit er in den Suchergebnissen auftaucht.
Suche nach dem von Dir gewählten Namen sowie Variationen Deines Namens und kombiniere diese mit Wörtern wie “Podcast”, “TV-Show”, “Buch”, “Film” oder weiteren Begriffen, mit denen Du eventuell in den Suchergebnissen konkurrieren müsstest. Führe Deine Recherche nicht nur auf Google, sondern auch in verschiedenen sozialen Netzwerken durch.
Tag 7: Miniaturbild – Erstelle die Thumbnail-Grafik Deines Podcasts
Apple und andere Podcast-Plattformen benötigen eine Grafik, die in der Suche angezeigt werden kann. Wir wollen uns zunächst auf das kleine Miniaturbild konzentrieren, das in der Podcast-App angezeigt wird. Um die Banner und anderen Grafiken kümmern wir uns später.
Apple ist nach wie vor einer der großen Namen im Podcasting – schließlich ist „Podcast“ die Abkürzung für „iPod Broadcast!“. Daher solltest Du die Empfehlungen von Apple zur Erstellung guter Thumbnails beachten.
- Nutze ein simples und leicht zu erkennendes, relevantes Bild.
- Verwende eine lesbare Schriftart und stelle den Titel des Podcasts möglichst groß und lesbar da.
- Die Grafik sollte die maximale Größe von 3000 x 3000 Pixel nicht überschreiten.
- Vermeide Logos, die bereits von anderen Podcasts verwendet werden.
- Platziere keine Grafik am unteren Rand des Bildes, da dieser Bereich ausgeblendet werden könnte.
- Berücksichtige den Nachtmodus, wenn Du Deine Grafik erstellst.
Wo bekommt man eine solche Grafik?
Im Idealfall hast Du eine Kreativabteilung, die auf Abruf neue Grafiken erstellen kann, doch nicht jedes Unternehmen hat so viel Glück. Falls Du keinen internen Grafiker hast, kannst Du auf folgende Methoden zurückgreifen:
- Suche nach Grafiken und Miniaturbildern, die Dir besonders gut gefallen. Vielleicht kannst Du den Designer kontaktieren und Deine eigene Grafik in Auftrag geben.
- Suche auf Webseite und Portalen wie Fiverr nach freiberuflichen Grafikern.
- Erstelle Deine Grafik mit Programmen wie Canva einfach selbst. Überprüfe in diesem Fall aber das Urheberrecht, bevor Du die Grafik verwendest.
Tag 8: Redaktionskalender – Erstelle einen Plan
Jetzt musst Du Dir überlegen, wie oft Du neue Episoden veröffentlichen willst und worum es in diesen Episoden gehen soll. Brainstorme dafür am besten Themen und Keywords und erstelle eine Liste mit potenziellen Gästen, die Du einladen möchtest.
Erstelle dann einen Redaktionskalender. Der Redaktionskalender enthält den Zeitplan, Deine Gäste (wenn Du welche hast) oder Dein Skript, die Themen, den Produktionsplan und die Daten der Veröffentlichung aller Episoden des Podcasts.
Tag 9: Skript und Musik
Die Entwicklung eines vollständigen Skripts kann je nach Format, dem erforderlichen Rechercheaufwand und der Anzahl der zu durchlaufenden Stufen von einem Tag bis zu mehreren Wochen dauern. Hier sind die Grundlagen:
Das Podcast-Skript
Die Art des Skripts, wenn Du überhaupt ein Skript verwendest, hängt vom gewählten Format ab. Die meisten Podcast-Skripte enthalten Folgendes:
- Themenmusik
- Ein Intro, das den Namen und das Konzept der Show erwähnt, das Thema der Episode (einschließlich Keywords) ankündigt und Gäste vorstellt
- Ein Extro oder eine Schlussfolgerung, um die Show abzuschließen und die Zuhörer zum Handeln aufzurufen. Deine Handlungsaufforderung sollte das Publikum dazu bringen, den Podcast zu bewerten, sich weitere Folgen anzuhören, Deinen Newsletter zu abonnieren oder Dir in den sozialen Medien zu folgen.
Wenn Du Deinem Podcast einen eher informellen Charakter verleihen möchtest, kannst Du eine grobe Gliederung der wichtigsten Gesprächspunkte erstellen und Dich so schon mal auf das Thema vorbereiten. Du kannst auch ein vollständiges Skript schreiben, dennoch musst Du Dich in diesem Fall auf unerwartete Einwürfe des Co-Hosts oder spontane Scherze einstellen.
Wenn Du Dich für einen Podcast im Storytelling-Format oder einen Leitfaden entscheiden hast, musst Du ein vollständig ausgearbeitetes Skript entwickeln. Wichtige Hinweise und Tipps zum Schreiben von Skripten und Drehbüchern findest Du im Studentenleitfaden des NPRs, ein Rundfunk-Syndikat in den USA.
Musik und Soundeffekte
Die meisten Podcasts haben ein Intro, eine Musik mit Wiedererkennungswert für ihre Show. Wenn Du Dir etwas Einzigartiges wünschst, das mit Deinem Branding übereinstimmt, musst Du Dein eigenes Intro in Auftrag geben.
Suche nach einem Musiker, zum Beispiel im Freundeskreis, auf Jobbörsen, Plattformen wie Fiverr oder greife im Idealfall auf einen Deiner Mitarbeiter zurück. Der Musiker muss später auf allen Materialien immer als Urheber des Intros genannt werden.
Falls Du kein Intro in Auftrag geben willst, kannst Du auf Plattformen für lizenzfreie Musik (z. B. bensound.com) zurückgreifen. Hier findest Du haufenweise Musik aus verschiedenen Genres.
Es gibt auch kostenlose und zahlungspflichtige Dienste für Soundeffekte, z. B. Zapsplat. Hier findest Du alle nötigen Soundeffekte für Deinen Podcast. Einige der oben genannten Bearbeitungsprogramme verfügen eventuell auch über eine kleine Musikbibliothek.
Tag 10 und 11: Die Aufnahme Deines Podcasts
Jetzt kannst Du Deinen Podcast endlich aufnehmen, dabei solltest Du Dich aber an einige Best Practices halten. Selbst wenn Du keine Angst vor öffentlichen Auftritten und Menschenmengen hast, ist das Sprechen in einer kontrollierten Umgebung vor einem Mikrofon doch etwas ganz anderes.
So benutzt man das Mikrofon richtig
Die meisten professionellen Aufnahmegeräte – vor allem, wenn sie von einer bekannten Marke stammen – Verfügen über Einleitungsvideos, die Dir zeigen, wie man das Equipment einrichtet und benutzt.
Diese Videos findest Du oft auf YouTube oder der Webseite des Herstellers. Auf YouTube findest Du möglicherweise auch Videos anderer Podcaster, die hilfreiche Tipps enthalten und erklären, wie man häufig auftretende Fehler behebt oder vermeidet.
Hier sind einige wichtige Hinweise:
- Achte darauf, dass das Mikrofon stabil ist. Wenn Du einen Mikrofonständer verwendest, musst Du sicherstellen, dass dieser während der Aufnahme nicht umfallen kann.
- Achte auf die richtige Entfernung. Wenn das Mikrofon zu weit weg ist, hört es sich an, als würdest Du ganz weit aus der Ferne sprechen. Bei zu geringer Entfernung kannst Du jedoch zu laut klingen oder ungewollt auch den Ton Deiner Atmung aufnehmen. Fünf bis sieben Zentimeter Abstand zum Mikrofon sind in der Regel genau richtig, Du solltest aber verschiedene Abstände ausprobieren. Mit einem Pop-Filter kannst Du den Abstand möglicherweise noch reduzieren.
- Richte Dein Mikrofon entsprechend aus. Die Ausrichtung und der Winkel Deines Mikrofons hat immer mit Deinen persönlichen Vorlieben zu tun. Du kannst direkt und ganz nah ins Mikrofon sprechen, was Deiner Stimme mehr Klarheit und “Fülle” verleiht oder Dein Mikrofon leicht wegdrehen, um Probleme, die durch zu hohe Frequenzen auftreten können, zu mildern.
- Überprüfe den Pegel Deines Mikrofons. Der Pegel beschreibt die Empfindlichkeit des Mikrofons. Nicht etwa die Empfindlichkeit der Hardware, sondern die Umwandlung von Schalldruck in Wechselspannung, also die Steuerung der aufgenommenen Signalstärke. Sprich in normalen Tonfall ins Mikrofon und passe Deine Stimme gegebenenfalls an, bis Du Dich im Bereich von -10 dB befindest. Wenn Du Kopfhörer verwendest, musst Du den Regler betätigen, bis Du ein leichtes Summen hörst und ihn dann wieder etwas zurückdrehen.
- Führe eine Testaufnahme durch. Nutze den vollen Sprachumfang, den Du auch im Podcast verwenden möchtest. Wenn Du aufgeregt bist, versuche ganz normal über die Themen der Show oder andere Dinge zu sprechen. Du musst Dich selbst hören, um die Lautstärke anzupassen und ggf. den Winkel oder den Anstand zum Mikrofon zu ändern.
Best Practices für die Aufnahme eines Podcasts
Wenn Du das Mikrofon und alle anderen Aufnahmegeräten getestet hast, gehts los. Stelle sicher, dass der Raum (Dein Aufnahmestudio) geschlossen ist und dass jeder weiß, dass er während der Aufnahme nicht betreten werden darf.
Wie bei der Verwendung des Mikrofons gibt es auch hier wieder einige Hinweise zu beachten:
- Stimme lockern und Aufwärmen. Führe am besten eine Reihe von Übungen durch, um Deine Stimme aufzuwärmen und vorzubereiten, damit Du sie während der Aufnahme nicht überstrapazierst.
- Überprüfe den Pegel. Du solltest den Pegel immer noch mal prüfen, bevor Du mit der Aufnahme beginnst. Stelle sicher, dass alles noch richtig eingestellt ist und passen die Einstellungen bei Bedarf an.
- Beginne mit Stille. Lasse zu Beginn der Episode etwa fünf bis zehn Sekunden Stille. Achte dabei auf Dein inneres Befinden, um sicherzustellen, dass das Mikrofon nicht aus Versehen Deine Atmung oder andere Geräusche aufnimmt. Auf diese Weise kann die App den tatsächlichen Pegel der Hintergrundgeräusche lesen, damit sie später entsprechend bearbeitet werden können.
- Achte auf Füllwörter – gerate aber nicht in Panik. „Füllwörter“ sind Wörter mit geringem Aussagewert, die zum Verständnis des Kontextes nicht notwendig sind. Wir sagen sie oft, ohne es zu merken. Klassische Beispiele sind „ähm“, „ja“ oder „also“. Das ist ganz normal, Du musst Dich also nicht dafür schämen. Achte auf Deine Verwendung von Füllwörtern und versuche sie nach Möglichkeit zu vermeiden, denk aber daran, dass Du sie später oft noch rausschneiden kannst. Wenn Du gleich mehrere Episoden aufzeichnest, solltest Du die Verwendung von Füllwörtern auf ein Minimum beschränken.
- Erkenne Fehler frühzeitig, um die Bearbeitung zu vereinfachen. Dies ist besonders wichtig, wenn Du die Show selbst bearbeitest. Wenn etwas passiert, das die Zuschauer später nicht hören sollen, zum Beispiel ein Versprecher, ein Niesen, ein bellender Hund, ein vorbeifahrender Zug oder einfach etwas, das schief gelaufen, musst Du einen Weg finden, um diese Stellen später im Bearbeitungsprozess schneller wiederzufinden. Du kannst den Ort zum Beispiel mit einer längeren Stille oder durch dreimaliges Fingerschnippen markieren, damit die Stelle später im Tonschnitt sofort erkannt werden kann. Du könntest auch die Zeit notieren. Falls das Programm von jemand anderem bearbeitet wird, solltest Du die Stelle der Aufnahme mit dem Zusatz “Schneiden” markieren.
- Was ist, wenn ein Hintergrundgeräusche nicht vermieden werden können? Informiere Dein Publikum darüber. Wenn einer Deiner Nachbarn den Rasen mäht, die Aufnahme aber nicht verschoben werden kann, erwähnst Du das einfach und fährst wie gewohnt fort. Falls Du Dich gerade von einer längeren Erkältung erholst, aber keine Episode verpassen möchtest, kannst Du das natürlich auch kurz erwähnen. Die meisten Leute sind ziemlich verständnisvoll.
- Halte übermäßige Geräusche vom Mikrofon fern. Willst Du einen Schluck Wasser nehmen? Dann musst Du Dich vom Mikrofon abwenden. Machst Du Notizen auf einem Blatt Papier? Dann halte den Notizblock möglichst weit vom Mikrofon entfernt. Musst Du Deine Nase putzen? In diesem Fall solltest Du diese Stelle später besser rausschneiden.
Tag 12 und 13: Die Bearbeitung Deines Podcasts
Plane mindestens einen Tag für die Bearbeitung Deines Podcasts und einen weiteren Tag für die endgültige Genehmigung ein. Vor allem, wenn Du Musik und Soundeffekte hinzufügen willst oder Fehler bearbeiten und ganze Abschnitte entfernen willst, die keinen Mehrwert liefern.
Wie bei der Aufnahme gibt es natürlich auch Best Practices für die Bearbeitung eines Podcasts. Wenn Dir ein Profi zur Seite steht, musst Du Dir wahrscheinlich keine Sorgen machen. Wenn Du den Podcast selbst bearbeiten willst, solltest Du Dir jedoch etwas Zeit nehmen, um Dich vorab zu informieren. Zum Glück bietet YouTube in dieser Hinsicht auch sehr praktische Videos.
Während die Vorgehensweise je nach Bearbeitungsprogramm leicht variieren kann, gibt es doch gewisse Schritte, die bei der Bearbeitung immer durchlaufen werden müssen. Du solltest bei der Bearbeitung eines Podcasts übrigens immer Kopfhörer verwenden. Die folgenden Ratschläge sind zwar für Audacity-Benutzer gedacht, gelten aber für die meisten Bearbeiter von Podcasts.
- Höre Dir immer das gesamte Material an, bevor Du mit der Bearbeitung beginnst. Notiere die Zeiten der Abschnitte, die Du später bearbeiten willst.
- Verwende die Funktion zur Rauschunterdrückung, um Hintergrundgeräusche zu beseitigen – deshalb haben wir zu Anfang Stille aufgezeichnet. (Du kannst an dieser Stelle auch einen Hintergrundgeräuschpegel einfügen, lösche die Stille also nicht, bis Du fertig bist.)
- Schneide ungewollte Inhalte raus.
- Entferne ungewollte Geräusche. Dazu gehören Füllwörter, übertreib es aber nicht, denn Du willst ja nicht unnatürlich klingen. Wenn Du beim Schneiden eines Füllworts oder der Zusammenführung mit einem anderen kurzen Audio so klingst, als würden sich mehrere Audios überlagern, kannst Du an dieser Stelle einen Teil der Stille einfügen.
- Normalisiere den Pegel bei etwa -2,0 dB.
- Verstärke alle Töne, die zu leise sind.
- Komprimieren und ausgleichen.
- Füge Deine Musik, Soundeffekte und – sofern die Hosting-Plattform dies nicht automatisch tut – jegliche Werbeunterbrechungen hinzu.
Ausführliche Ratschläge zur Bearbeitung von Podcasts findest Du in diesem Artikel von Podcast Rocket.
Tag 14: Podcast veröffentlichen und bewerben
Ich spreche in diesem Fall nicht von normaler Werbung. Es geht vielmehr darum, einen Hype zu kreieren. Falls Du einen neuen Podcast startest, solltest Du das Publikum bereits im Vorfeld neugierig machen.
Fun Fact: Wenn Du Deinen Podcasts auf den drei größten Plattformen veröffentlichst — Apple Podcasts, Spotify und Google Podcasts — erreichst Du bereits 95 % des gesamten Podcastmarktes!
Viele Leute glauben, dass der Podcast automatisch auf der Plattform gehostet wird. Das ist aber nicht der Fall. Du musst Dich im Vorfeld um das Hosting kümmern. Du kannst Deinen Podcast zum Beispiel auf Buzzsprout hosten. Einige Hosting-Anbieter reichen Deinen Podcast automatisch auf verschiedenen Plattformen ein. Wenn Du Deinen Podcast manuell einreichen willst, musst Du Deinen RSS-Feed verwenden. Diesen findest Du normalerweise im Dashboard des Hosting-Accounts.
Der RSS-Feed muss die richtigen Meta-Tags, Deine Grafiken und mindestens eine Episode enthalten. Sobald der RSS-Feed eingereicht und angenommen wurde, steht er den Zuhörern zur Verfügung.
Jetzt musst Du Deinen neuen Podcast nur noch bewerben. Nutze dafür am besten die sozialen Medien und Deine eigene Website, ziehe aber auch andere Plattformen in Betracht. Falls Du einen Gast eingeladen hast, sollest Du sicherstellen, dass dieser den Podcast auch mit seinen Fans teilt. Du kannst auch Werbung und Anzeigen in den sozialen Medien oder auf anderen Webseiten schalten. Falls Du ein Geschäft hast, kannst Du Schilder mit QR-Code im Schaufenster aufhängen oder Linktree verwenden.
Nach Ablauf der zwei Wochen: Verfolge Deinen Podcast
Die meisten Podcast-Plattformen wie Apple, Google und Spotify erstellen Analyseberichte, damit Du die Leistung Deines Podcasts verfolgen kannst. Chartable kompiliert die Daten mehrerer Apps, was durchaus hilfreich sein kann. Verwende die gewonnenen Informationen, um neue Themen zu finden, eine Werbestrategie zusammenzustellen oder einen besseren Zeitplan festzulegen.
Google Deinen Podcast in den folgenden Wochen mehrmals, um zu sehen, wo er erscheint. Vielleicht findest Du auf diese Weise neue Plattformen, die Du ebenfalls nutzen kannst.
Behalte auch Deine Bewertungen im Auge. Viele Plattformen verfügen zwar nicht über eine eigene Bewertungsfunktion, Apple jedoch schon. Rezensionen sind nicht das A und O, aber sie können Dir helfen, in den Charts aufzusteigen, Deine Show effektiver zu bewerben (wenn die Rezensionen gut sind) und zu erkennen, welche Bereiche verbessert werden müssen. Denke nur daran, dass nicht allen Bewertungen Glauben geschenkt werden kann, denn sie könnten von Rivalen oder von Leuten stammen, die sich einfach nur beschweren wollen. Nutze Deinen gesunden Menschenverstand, um zu bestimmen, wie mit dem jeweiligen Feedback umzugehen ist.
Wenn Du Deinen Podcast nicht von Grund auf neu erfinden willst, solltest Du Dir einen Partner suchen
Selbst große und bekannte Unternehmen brauchen manchmal Hilfe. Wenn Du weder die Zeit noch die Ressourcen hast, um Deinen eigenen Podcast zu starten, solltest Du versuchen, eine Partnerschaft mit einer Marke oder einem anderen Unternehmen einzugehen.
Sephora hat sich beispielsweise mit GirlBoss Radio zusammengetan und dann gemeinsam den Podcast #LipStories entwickelt. Der Podcast besteht aus Interviews mit bemerkenswerten Frauen aus der ganzen Welt.
Fazit
Podcasts können Deiner Marke ganz ohne Stress und übermäßigen Aufwand ein neues Publikum erschließen. Wenn Du meine Schritte befolgst und Deinen Podcast SEO-freundlich gestaltest, bist Du möglicherweise auf dem besten Weg zu mehr Umsatz.
Und vielleicht hast Du sogar noch etwas Spaß dabei.
Welche Art von Podcast möchtest Du produzieren? Wie würde er Deiner Marke helfen?