Du hast hart gearbeitet und Deine Werbekampagne perfektioniert. Du hast ansprechende Zielseiten erstellt, um neue Kunden zu gewinnen. Deine Kampagne ist gerade online gegangen, aber es gibt ein großes Problem: Die Leute klicken wie verrückt auf Deine Anzeigen, haben aber nicht die geringste Kaufabsicht.
Es klingt dramatisch, aber Klickbetrug ist etwas, dessen sich jeder Werbetreibende bewusst sein sollte, da es sich auf den Erfolg Deiner PPC-Kampagne auswirkt (Werbetreibende verlieren weltweit jährlich etwa 5,8 Milliarden US-Dollar).
Was ist Klickbetrug?
Wenn Du eine PPC-Anzeige auf Google oder einer anderen Plattform schaltest, zahlst Du einen Betrag, wenn jemand auf Deine Anzeige klickt. Wenn Deine Anzeige gut ist, kannst Du damit rechnen, dass viele dieser Klicks zu einem Kauf führen (oder zu einer anderen Aktion). Auf mobilen Geräten beträgt die durchschnittliche Klickrate 3,48 % und man könnte davon ausgehen, dass jeder zehnte dieser Klicks zu einem Verkauf führt.
Doch was passiert, wenn Nutzer plötzlich auf Deine Anzeige klicken, aber keinerlei Absicht haben, jemals einen Kauf zu tätigen? Es könnte sich um Klickbetrug handeln.
Beim Klickbetrug werden kommerzielle Werbeflächen geklickt oder solche Klicks simuliert, entweder durch Menschen oder Bots, um dahinterliegende Abrechnungssysteme gezielt zu manipulieren. Dies treibt die Werbeausgaben in die Höhe und braucht das Tagesbudget auf, was bedeutet, dass Du Deine Zielgruppe nie erreichst.
Google und andere Suchmaschinen würden das doch sicher nicht zulassen, oder?
Klickbetrug wird mittlerweile ernster genommen und Suchmaschinen haben damit begonnen, Systeme einzurichten, um Klickbetrug zu bekämpfen. Das Problem ist, dass dieser nur schwierig zu erkennen ist, darum kommt er leider immer noch vor.
Die verschiedenen Arten von Klickbetrug
Das Prinzip ist einfach zu verstehen: Jemand klickt auf Deine PPC-Anzeigen mit der Absicht, Dein Budget absichtlich zu verschwenden und aufzubrauchen.
Aber warum tun die Leute das? Was haben sie davon?
Es gibt zwei Arten von Klickbetrug, die uns etwas mehr über die Motive verraten.
Gezielter Klickbetrug durch Mitbewerber
Wäre es nicht toll, wenn Deine Konkurrenten eine Menge Geld ausgeben würden und nichts dafür zurückbekommen?
Natürlich würde uns das nicht viel ausmachen und wir würden es vielleicht sogar begrüßen, aber einige Unternehmen gehen noch einen Schritt weiter, indem sie ihre Mitbewerber gezielt manipulieren.
Deine Konkurrenten können profitieren, wenn sie in betrügerischer Absicht auf Deine Werbeanzeigen klicken. Zum einen gibst Du viel Geld für Werbung aus, ohne Kunden zu gewinnen und zweitens benötigst Du Dein tägliches Werbebudget viel schneller auf. Dies bedeutet, dass der betrügerische Mitbewerber viel weniger Konkurrenz hat, wenn er seine eigenen Anzeigen schaltet.
Diese Klicks von geringer Qualität können sich auch auf Deinen Qualitätsfaktor auswirken, was bedeutet, dass Deine Anzeigen immer seltener geschaltet werden und Deine Kosten weiter steigen.
Gezielter Klickbetrug durch den Publisher
Deine Konkurrenten profitieren vom Klickbetrug, indem sie ihre direkten Mitbewerber verletzen, es gibt aber noch einen anderen möglichen Gewinner, der von diesem Betrug profitieren kann: die Werbeplattform.
Wenn Du Werbeanzeigen auf den Webseiten von Drittanbietern schaltest, erhält dieser Publisher einen Prozentsatz des gezahlten Betrags an Google. Mehr Klicks bedeuten mehr Umsatz für den Publisher.
Nicht jede Webseite ist vertrauenswürdig, und in den vergangenen Jahren gab es viele Berichte über Anzeigenbetrug in großem Umfang.
So erkennt man, ob man das Opfer von Klickbetrug ist
Ein großer Teil Deines Erfolgs ist davon abhängig, wie gut Du Deine Daten interpretieren kannst. Nur so kannst Du Deine PPC-Strategie optimieren und herausfinden, ob Du von Klickbetrug betroffen ist.
Um herauszufinden, ob Klickbetrug vorliegt, musst Du sehen, was die Nutzer machen, wenn sie auf Deine PPC-Anzeige klicken und woher diese Klicks kommen. Sammle folgende Informationen:
- IP-Adressen
- Zeitstempel des Klicks
- Zeitstempel der Aktion
- User Agent
Diese Informationen können Dir helfen, Klicks zu identifizieren, die möglicherweise von derselben Person stammen. Wenn viele Klicks von derselben IP-Adresse stammen, ein Klick-Zeitstempel, aber kein Aktionszeitstempel vorhanden ist, sollte dies einen Verdacht aufkommen lassen. Du kannst die verdächtige IP-Adresse dann auf www.whatismyip.com überprüfen, um zu sehen, woher dieser Klick kommt.
Während erfahrene Betrüger ihre Spuren verwischen und wichtige Informationen verbergen, kann Dir dies dennoch einen Hinweis darauf geben, ob Du gezielt angegriffen wirst. Wenn Du einen Verdacht hast, lohnt es sich auf jeden Fall, Google zu kontaktieren und das Problem zu melden, damit es weiter untersucht werden kann.
Deine Daten liefern wichtige Hinweise. Wenn Du also Erfahrung mit PPC-Werbung hast und etwas nicht stimmt, dann lohnt es sich immer, nachzuforschen und dem Problem auf den Grund zu gehen.
Warum es wichtig ist, Klickbetrug entgegenzuwirken
Es gibt viele Werbestrategien. Du hast Dich wahrscheinlich für PPC entschieden, weil es einen guten ROI bietet. Wenn Du jedoch von Klickbetrug betroffen bist, wirst Du keinen Gewinn erzielen. Noch schlimmer ist jedoch, dass Deine Konkurrenten (ob sie den Klickbetrug nun selbst durchführen oder nicht) sehr wohl davon profitieren werden.
Google und andere Suchmaschinen verfügen über Mechanismen, um Klickbetrug zu stoppen, da sie möchten, dass Werbetreibende ihre Plattform weiterhin nutzen, und Klickbetrug würde dem im Wege stehen. Es liegt also in ihrem Interesse, dafür zu sorgen, dass dies nicht passiert.
Du musst Deine Daten interpretieren, um das meiste aus Deinem Budget herauszuholen und Conversions zu erzielen, darum sollten Werbetreibende auf Klickbetrug achten. Laut PPC Protect sind 11 % aller Klicks auf Anzeigen in der bezahlten Suche und 36 % der Klicks auf Display-Anzeigen betrügerisch, man sollte dieses Thema also nicht ignorieren.
5 Schritte, um Klickbetrug zu verhindern
Klickbetrug kann schwer zu erkennen sein, es gibt jedoch Maßnahmen, die Du ergreifen kannst, um ihn zu verhindern. Es gibt zwar keinen todsicheren Weg, aber Techniken, um die Auswirkungen des Betrugs zu begrenzen.
Hier sind fünf Schritte, die Du unternehmen kannst, um die Auswirkungen von Klickbetrug auf Deine PPC-Anzeigen zu minimieren.
1. Schließe IP-Adressen in Google Ads aus
Wenn Du Deine Daten überprüft und festgestellt hast, dass bestimmte IP-Adressen in betrügerischer Absicht auf Deine PPC-Anzeigen klicken, kannst Du diese in Google Ads blockieren, damit Deine Anzeigen nicht mehr an diese IP-Adressen ausgeliefert werden.
Öffne Dein Google Ads-Konto, klicke im Seitenmenü links auf „Einstellungen“, wähle die Kampagne aus, für die Du IP-Adressen ausschließen möchtest und klicken auf „Ausschlüsse von IP-Adressen“. Gib nun die IP-Adresse an, für die Deine Anzeigen nicht angezeigt werden sollen.
Dies ist eine Möglichkeit, dem Klickbetrug entgegenzuwirken, aber einige Betrüger sind ziemlich klug und darum ist es keine narrensichere Methode.
2. Überdenke Deine Display-Anzeigen
Laut PPC Protect sind Display-Anzeigen viel anfälliger für Klickbetrug. Das ergibt Sinn, da der Publisher der Betrüger sein könnte. Bei Suchanzeigen entfällt dieses Element.
Du hast jedoch die Kontrolle darüber, wie Deine Display-Anzeigen angezeigt werden, Du könntest Dich also auf das Retargeting konzentrieren. Wenn Du Retargeting-Werbung schaltest, werden Deine Anzeigen nur Personen angezeigt, die Deine Webseite in der Vergangenheit schon mal besucht haben. Das bedeutet, dass der Publisher Deine Anzeigen nicht sehen kann und darum auch nicht klickt.
Retargeting erlaubt Dir zudem, Deine Zielgruppe in verschiedenen Phasen ihrer Kundenreise gezielt anzusprechen, und es hat den zusätzlichen Vorteil, dass es schwieriger wird, Deine Anzeigen in betrügerischer Absicht anzuklicken.
3. Verbessere Deine Zielgruppenausrichtung
Je zielgerichteter Deine Anzeigen sind, desto erfolgreicher sind sie. Und desto weniger anfällig sind sie für Klickbetrug.
Viele Klickfarmen konzentrieren sich auf bestimmte Standorte (in der Regel Länder mit niedrigem Einkommen), sodass Du Dein Risiko begrenzen kannst, indem Du diese Länder (und Sprachen) ausschließt.
Du möchtest potenzielle Kunden ansprechen, darum ist es wichtig, dass Deine Anzeigen der richtigen Zielgruppe zu zeigen. Wenn Du Deine Kampagne auf ein kleineres geografisches Gebiet ausrichtest, könnte sie nicht nur effektiver werden, es würde auch die Wahrscheinlichkeit des Klickbetrugs senken.
Das ist natürlich keine exakte Wissenschaft, und es ist sehr schwierig, Klickbetrug vollständig zu stoppen (wenn Google das könnte, würde es das tun). Indem Du die Schritte befolgst, kannst Du Deinen ROI jedoch verbessern und Deine Kampagne gleichzeitig schützen.
4. Schalte mehr Werbung in den sozialen Medien
Werbung in den sozialen Medien ist weniger Keyword-basiert als Werbung in den Suchergebnissen, dadurch wird es schwieriger, ein bestimmtes Keyword einzugeben, um Deine Anzeige auszulösen, was den Klickbetrug erschwert.
Plattformen wie Facebook haben so viele Informationen über ihre Nutzer, dass Du Deine Kunden sehr gezielt ansprechen kannst. Dies verringert die Wahrscheinlichkeit von Klickbetrug und ermöglicht Dir, eine bessere Rendite zu erzielen.
Anders als bei Display-Anzeigen ist bei sozialen Netzwerken kein Drittanbieter im Spiel, sodass der Klickbetrug durch Publisher ausgeschlossen wird, was Deine Kampagne ein wenig sicherer macht.
5. Verwende eine spezielle Software zum Schutz vor Klickbetrug
Es gibt viele verschiedene Anbieter von Software, die vor Klickbetrug schützen sollen. Unternehmen wie ClickCease, Oracle, CHEQ und PPC Shield überwachen Deine Werbeanzeigen mithilfe von Algorithmen, um Betrug zu erkennen und betrügerische Klicks sofort einzugrenzen.
Diese Lösungen kosten in der Regel etwa 50 Euro pro Monat und können Dir aber viel Geld sparen. Ob Du in diese Art von Schutz investieren musst, hängt vom Umfang Deiner PPC-Kampagne und vom Umfang des Klickbetrugs ab. Das Schöne ist, dass diese Plattformen schnell Wirkung zeigen.
Du hast eigentlich nichts zu verlieren, darum lohnt es, diese Programme zu testen, um zu sehen, ob sie einen Unterschied machen.
So verhindert man Klickbetrug
Es gibt ein paar einfache Schritte, die man unternehmen kann, um Klickbetrug zu verhindern. Es handelt sich jedoch um ein kompliziertes Problem und keine Lösung ist ein Wundermittel, dennoch gibt es Mittel und Wege, um Klickbetrug zu erkennen und seine Auswirkungen auf Deine PPC-Kampagne zu begrenzen.
1. Schließe IP-Adressen in Google Ads aus
Wenn Du Deine Daten überprüft und festgestellt hast, dass bestimmte IP-Adressen in betrügerischer Absicht auf Deine PPC-Anzeigen klicken, kannst Du diese in Google Ads blockieren.
2. Überdenke Deine Display-Anzeigen
Oftmals ist der Publisher der Betrüger, weil er mehr Geld verdienen will, indem er auf die Anzeigen seiner Webseite klickt. Wenn Du Deine Display-Anzeigen auf Retargeting ausrichtest, werden die dem Publisher möglicherweise nicht mehr angezeigt und Du bist sicher.
3. Verbessere Deine Zielgruppenausrichtung
Richte Deine Kampagne möglichst genau auf Deine Zielgruppe aus. Wenn Deine Anzeige viele Personen außerhalb Deiner Zielgruppe erreicht, ist sie anfälliger für Klickbetrug, weil sie Betrügern auffallen könnte.
4. Schalte mehr Werbung in den sozialen Medien
Werbung in den sozialen Medien ist weniger Keyword-basiert als Werbung in den Suchergebnissen, dadurch wird es schwieriger, ein bestimmtes Keyword einzugeben, um Deine Anzeige auszulösen, was den Klickbetrug erschwert.
5. Verwende eine spezielle Software zum Schutz vor Klickbetrug
Wenn Du viel Geld durch Klickbetrug verlierst, ist es sinnvoll in den Schutz Deiner PPC-Kampagnen zu investieren. Behalte Deine Kennzahlen und Daten im Auge und probiere spezielle Schutzsoftware aus, um herauszufinden, ob die Deinen ROAS verbessert.
Fazit
Klickbetrug ist ein kompliziertes Thema, das Deine PPC-Anzeigen ernsthaft beeinträchtigen kann.
Während Google und andere Suchmaschinen langsam Maßnahmen ergreifen, um Klickbetrug entgegenzuwirken, ist es doch keine exakte Wissenschaft. Deswegen lohnt es sich manchmal, proaktiv vorzugehen, um sicherzustellen, dass Du das Beste auf Deiner PPC-Werbung herausholst.
Die Gewinnspanne bei PPC-Werbung ist relativ gering, darum muss man hier besonders aufs Geld achten. Wenn man für jeden Klick bezahlt, muss man Verkäufe erzielen, um eine Rendite zu erzielen, wenn man jedoch weiterhin betrügerische Klicks erhält, ist dies nicht möglich.
Du hast viel Zeit und Mühe in die Erstellung hochkonvertierender Zielseiten und das Schreiben überzeugender Anzeigentexte investiert, darum solltest Du Deine Investition schützen.
Wie gehst Du gegen Klickbetrug vor?