Hast Du Dich schon mal gefragt, wie eine erfolgreiche Marke oder Person – zum Beispiel eine berühmte Persönlichkeit oder ein großes Unternehmen – alles schafft?
Apple ist eine der größten und bekanntesten Marken unserer Zeit. Fast alles, was dieses Unternehmen anpackt, wird zum Erfolg. Es hat von 2004 bis 2014 ein fast unvergleichliches Unternehmenswachstum verzeichnet, von 8 Milliarden auf 180 Milliarden US-Dollar, ein wirklich erstaunliches Ergebnis.
Dieser Erfolg ist aber nicht einzig und allein dem Umsatz oder den verkauften Produkten zuzuschreiben. Ich meine, wie viele andere Marken gibt es schon, die ihre Nische komplett aufgemischt haben?
Doch damit nicht genug. Apple hat das mehrfach wiederholt, trotz der starken Kritiker und Neinsager. Der iPod, das iPhone und das iPad … all diese Produkte haben den jeweiligen Markt revolutioniert. Dieser Erfolg ist das direkte Resultat ihrer ausgezeichneten Marketingstrategie.
Apples Marketingmix lässt seine Fans ausflippen. Sie warten stundenlang in der Schlange, um die erste Auflage eines neuen Produktes zu kaufen, nur weil dieses in den sozialen Medien angekündigt wurde.
Apple macht seine Sache so gut, dass es diverse Webseiten gibt, die sich ausschließlich mit Appleprodukten und Applemarketing befassen. Selbst hochkarätige journalistische Publikationen wie The Atlantic schreiben endlose Artikel über dieses Unternehmen und nehmen jede noch so kleine Strategie auseinander.
Apple ist viel mehr als nur eine “Computermarke”. Apple stellt Produkte her, von denen ihre loyalen Kunden glauben, dass sie ihr Leben verbessern und bereichern.
Wie zum Teufel stellen sie das an?
Design und Nutzen sind nur zwei der Gründe, die für den Erfolg von Apple verantwortlich sind.
Was mich und Dich aber noch viel mehr interessiert, sind die Geheimnisse von Apple und wie man einen Gelegenheitskäufer in einen Markenbotschafter verwandeln kann. Diese Geheimnisse könnten nämlich auf andere Unternehmen angewendet werden.
In diesem Artikel stelle ich Dir die sieben wichtigsten Grundlagen der weltberühmtem Marketingstrategie von Apple vor, damit Du sie in Deinem eigenen Unternehmen umsetzen kannst.
1. Überdenke Deinen Werbebedarf
Es ist verlockend, viel Geld in PPC-Werbung auf Google oder Facebook zu investieren, da man glaubt, dadurch seinen Umsatz zu erhöhen. Doch Apple weiß, dass dies nicht zwingend notwendig ist.
Tatsächlich setzt Apple auf zwei völlig andere Strategien: Produktplatzierung (mit Prominenten in beliebten Shows) und sorgt mit positiven Kritiken in den Medien für Begeisterung. Dieses Geheimnis wurde aufgrund von Apples Patentstreit mit Samsung aufgedeckt.
Selbst wenn Dir weder Apples Ressourcen noch das Budget zur Verfügung stehen, kannst Du dennoch Vorteil aus diesem Ansatz ziehen. Jetzt kannst Du Dich natürlich fragen: “Wie kann ich diese Marketing-Geheimnisse in mein eigenes Unternehmen integrieren?”.
Nun ja, es ist vielleicht nicht möglich Dein Produkt in die Hände einer Kardashian zu geben oder es in einer beliebten Fernsehshow vorzuführen. Aber Du könntest versuchen eine Partnerschaft mit Insidern und Influencern einzugehen. Wenn es Dir gelingt einen Influencer davon zu überzeugen, dass Dein Produkt lohnenswert ist und sein Publikum interessiert, werden sie es gerne mit ihren Fans teilen.
Eine weitere Möglichkeit, dieses Apple-Geheimnis anzuwenden, besteht darin, eine kostenlose Testversion im Austausch für eine positive Bewertung anzubieten. Veröffentliche diese Testimonials anschließend auf Deiner Webseite. Diese Strategie ist wirklich ganz schnell und einfach umgesetzt.
Ich veröffentliche bereits seit Langem positive Bewertungen von zufriedenen Kunden und kann bestätigen, dass es potenzielle Kunden wirklich überzeugen kann. Jede Bewertung sollte aus einem Foto sowie dem Namen des Kunden und einem Verweis auf seine Webseite bestehen. Dies sorgt für mehr Glaubwürdigkeit.
Eine weitere Strategie, die man sich von Apple abgucken kann, ist das Teilen von Fallstudien.
Die Nielsen Forschung für Verbrauchervertrauen im Marketing zeigt, dass 92 % aller Kunden Empfehlungen vertrauen, die sie von Freunden oder Familienmitgliedern erhalten, während 70 % der Käufer den Meinungen anderer Kunden trauen, die als Bewertungen online veröffentlicht werden.
Baue Deine Fallstudien nach folgendem Modell auf:
Wenn Du eine PPC-Kampagne planst, musst Du Dich geschickt anstellen. Wähle die Werbeplattform sorgfältig aus, plane eine tadellose, übersichtliche Landingpage mit einer klaren Handlungsaufforderung und achte darauf, dass der Text Deiner Landingpage die Botschaft Deiner Anzeige wiedergibt.
Falls Du Hilfe mit Deinen PPC-Anzeigen benötigst, solltest Du folgende Artikel lesen:
- PPC Werbung: Warum Du kein Geld verdienst (und, wie Du es kannst)
- Find Customers With PPC Advertising
2. Vermeide Preiskämpfe, indem Du Dein Nutzenversprechen herausstellst
Viele Unternehmer glauben fälschlicherweise, dass sie über den Preis miteinander konkurrieren müssten. Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Tatsächlich können Preiskämpfe Deinem Unternehmen schaden und Apple weiß das, aus diesem Grund hat es beim Preis nie Kompromisse gegeben.
Sinkende Preise und Preiswettbewerb schränken Dich ein. Kennst Du diese Jobbörsen für Freiberufler? Da stößt man auf die seltsamsten Dinge. Einige bieten ganze Blogbeiträge für 10 Euro an. Das hört sich zunächst nach einer tollen Sache an, Du solltest aber nie vergessen, dass man immer genau das bekommt, wofür man bezahlt. Nirgendwo trifft dies stärker zu als auf Freiberufler, die sich gegenseitig unterbieten.
Im Contentmarketing ist Qualität gefragt. Schnäppchenpreise haben hier nichts zu suchen. Dein günstiger Blogbeitrag wäre höchstwahrscheinlich schlecht geschrieben, ohne Fakten oder Daten, um Argumente zu belegen. Der Beitrag könnte von einer anderen Seite kopiert worden sein, Wort für Wort. Selbst Copyscape kann Dich nicht vor schlechten Inhalten schützen.
Die Grundlage des Contentmarketings müssen hochwertige Inhalte sein. Diese sind die Eckpfeiler eines Marketingmixes. Kein freiberuflicher Autor kann für 10 Euro pro Artikel überleben, es sei denn, er produziert diese in großen Mengen erstellen. In diesem Fall würde aber die Qualität leiden, und das schadet Deinem Marketing.
Nimm Dir stattdessen ein Beispiel an Apple.
Apple hebt sein Nutzenversprechen hervor – das wunderschöne Design und Produkte, die sofort einsatzfähig sind. Diese Strategie erzielt große Wirkung in den sozialen Medien und wirkt wahre Wunder für den Marktanteil.
Und die Kosten? Apple lässt sich definitiv nicht auf einen Preiskampf ein! Man muss sogar mehr für Apples Produkte bezahlen als für ein vergleichbares Produkt der Konkurrenz.
Nehmen wir einen Computer als Beispiel. Beide Laptops verfügen über einen i5 Core Prozessor und einen 13,3″ Bildschirm. Der Dell Inspiron kostet 700 Euro, das Apple Macbook Pro kostet über 1.000 Euro. Wie kann Apple seine Kunden halten, wenn die Produkte so viel mehr kosten als bei der Konkurrenz?
Das kommt daher, weil Apple den PC nicht als Konkurrenz ansieht. Während andere Unternehmen sich auf eine besondere Funktion konzentrieren, betrachtet Apple das Gesamtprodukt. Apple verlangt oft aufgrund besonderer Produktfeatures und Spezifikationen höhere Preise.
Du kannst diese Strategie ebenfalls nutzen, unabhängig davon, in welcher Branche Du tätig bist, achte nur darauf, dass Du den höheren Preis rechtfertigen kannst. SaaS-Unternehmen könnte zum Beispiel einen besseren Service bieten oder eine Geld-zurück-Garantie geben. Berater könnten kostenlose Erstberatungen oder Skype-Beratungen anbieten.
Oder folge Apples Beispiel und biete verschiedene Ausführungen Deiner Produkte oder Serviceleistungen zu unterschiedlichen Preisen an. Die Macbook Pro Linie bietet einen größeren Bildschirm und bessere Funktionen jedoch zu einem höheren Preis.
Apple ist der Rolls Royce unter den Tech-Produkten, die Kunden sind aber mehr als gewillt, diesen Premium-Preis zu zahlen, weil sie genau wissen, dass Apple sein Geld wert ist.
3. Halte Marketing und Produkte möglichst einfach
Mehr ist nicht immer besser. Apple weiß, dass Tech-Liebhaber oft überwältigt sind. Das ist übrigens auch in anderen Branchen der Fall. Eine komplizierte Marketingstrategie würde nur zu dieser Verwirrung beitragen.
Apple reduziert die Verwirrung seiner Kunden, indem es seine Webseite und den Kauf möglichst einfach gestaltet. Hier findest Du kein Fachjargon. Apple setzt stattdessen auf einfache, leicht zu verstehende Begriffe und betonen kontinuierlich die Vorteile, die sich der Kunde von seinen Produkten versprechen kann und die ihn begeistern werden. Dieser Ansatz verwirrt die Kunden nicht.
Wie Leonardo da Vinci bereits sagte:
Die Einfachheit ist die ultimative Form der Perfektion.
Apple hält es schlicht und ihre Kunden lieben es, darum bleiben sie der Marke treu.
Apple verfolgt diese Strategie auch in der Werbung. Erinnerst Du Dich noch an die heute schon klassischen “Mac gegen PC” Werbespots?
Was Apple in seinen Werbeanzeigen und seinem Marketing rüberbringen möchte, sind nicht die Spezifikationen und Funktionen, sondern eher wie ein Appleprodukt das Leben des Kunden verändern und verbessern kann.
Apple geht sogar noch einen Schritt weiter.
Das Unternehmen wendet die Philosophie “einfacher ist besser” auf der gesamten Produktlinie an. Apple überwältigt potenzielle Kunden nicht mit zu viel Auswahl, Parametern oder Optionen. Selbst die Produkte minimalistisch gehalten. Sie überzeugen mit einem einfachen Farbschema und schlankem Design. Die Namen der Produkte sind kurz und leicht zu merken, einschließlich „App Store“, der vielen Drittanbietern große Erfolge beschert hat.
Wie kann man Apples Beispiel folgen, um sich einen größeren Marktanteil zu sichern?
Beginne zunächst mit einer übersichtlichen Webseite und überzeugenden Inhalten. Untersuchungen haben gezeigt, dass nur 16 % der Webseitenbesucher jedes Wort lesen. Die überwiegende Mehrheit der Nutzer – 79 % – überfliegen den Inhalt nur, es ist also von größter Bedeutung, sein Contentmarketing entsprechend anzupassen und in den sozialen Medien kleinere, verdauliche Happen anzubieten.
Stelle wichtige Informationen in Form von Stichpunkten heraus, damit Dein Inhalt überflogen werden kann. Verwende klare Überschriften und Unterüberschriften sowie genügend Weißraum. Einfach zu lesen bedeutet, dass die Leser auf der Seite verweilen und gerne wiederkommen, wodurch Dein Marktanteil steigt.
Hier ist ein Beispiel meiner eigenen Webseite:
Im Screenshot wird Dir vielleicht aufgefallen sein, dass die Seite nicht zu viel Text hat. Es gibt reichlich Hintergrund, um die Aufzählungszeichen und mein Foto in den Mittelpunkt zu rücken.
Versuche, nicht jede einzelne Funktion Deines Produktes aufzulisten, konzentriere Dich stattdessen auf die Alleinstellungsmerkmale Deines Produktes und betone diese.
Ein weiteres großartiges Beispiel ist die Webseite von Virgin Mobile.
Wähle nach Möglichkeit ein sauberes, minimalistisches Design und reduziere den Inhalt auf wichtige Dinge. Entferne Seitenleisten oder Widgets, da sie den Blick des Nutzers ablenken könnten.
Falls Du über das nötige Budget verfügst, würde ich Dir empfehlen, einen professionellen Werbetexter einzustellen, damit er Texte für wichtige Seiten wie Produkt- oder Verkaufsseiten schreiben kann, denn Informationen allein reichen nicht aus, um den Kunden von einem Kauf zu überzeugen.
4. Kenne Deine Zielgruppe und spreche ihre Sprache
Es ist jetzt nicht so, dass Apple keine Produktspezifikationen und technische Details teilt. Du findest diese Informationen tatsächlich auf jeder Produktseite, sie nehmen aber nicht den wertvollen Platz im sichtbaren Teil der Webseite ein. Die Besucher müssen zuerst an den schönen Produktfotos und fett gedruckten Vorteilen vorbei scrollen.
Wörter wie Megabyte oder Gigahertz springen einem hier nicht direkt ins Auge, stattdessen sieht der Nutzer Begriffe, die er versteht, zum Beispiel:
- “Edge-to-Edge-Bildschirm”
- “Retina-Display”
- “LED-Hintergrundbeleuchtung”
Apple kennt seine Kunden und weiß, wie man sie ansprechen muss, nämlich in ihrer Sprache, damit sie sich wohlfühlen und sich nicht überwältigt fühlen.
Die Produkte selbst werden so positioniert, um ihre Relevanz zu unterstreichen und zu zeigen, wie sie das Leben des Kunden bereichern können. Klassische Beispiele wären:
- Der iPod ist “kein typischer Musikplayer”, – bewahre unendlich viele Songs (stundenlang Musik) in Deiner Tasche auf.
- Der iMac ist kein einfacher “Computer”, – er bietet eine aufregende und angenehme Computer-Erfahrung.
- Das iPhone ist nicht irgendein “Smartphone”, – es bietet die Power eines Applecomputers in Deinem Telefon.
Sprichst Du die Sprache Deiner potenziellen Kunden? Erstelle ein Kundenprofil für jedes Kundensegment, um das herauszufinden und entwickle dann spezifische Werbestrategien für jedes Deiner Segmente. Die Erstellung dieser Profile wird Dir dabei helfen, Dein Publikum besser zu verstehen und dann kannst Du ihnen genau das bieten, wonach sie suchen und Deine Inhalte ansprechender und wertvoller gestalten.
Im Folgenden erfährst Du, wie man Kunden richtig anspricht, damit sie die Botschaft verstehen und sich wohlfühlen.
Kundenprofile anlegen
Erstelle Buyer Personas für jedes Deiner Kundensegmente. Je detaillierter die Profile sind, desto hilfreicher sind sie später.
Nutze Faktoren wie Alter, Geschlecht, Beruf sowie demografische und psychografische Merkmale, z. B. Schwachstellen, Ängste, Wünsche etc. Was motiviert sie zum Kauf? Welchen Anreiz benötigen sie, um Dir zu vertrauen? Wie kannst Du ihre Bedürfnisse befriedigen?
Du kannst mehrere Profile anlegen, z. B. eins für Eltern, deren Kinder bereits von zu Hause ausgezogen sind, eins für Singles, die eine Universitätsabschluss haben und ein anderes für unverheiratete Paare, die noch keine Kinder haben.
Jedes Profil braucht einen Namen
Gib jedem Profil einen Namen. Finde das Bild einer Person, die dem Profil entspricht, entweder über die Google-Bildsuche oder in einem Stock-Image-Archiv. Die Idee dahinter ist, dass sich jedes Profil wie ein echter, lebendiger Kunde anfühlen soll.
Hier ist ein Beispiel, das zeigt, wie so ein Kundenprofil aussehen kann:
Richte Deine Werbung auf Deine Zielgruppe aus
Deine Werbetexte müssen die Sprache Deiner Kunden sprechen, damit sie Dich verstehen. Schau Dir jede Seite Deiner Webseite an und verändere alles, was nicht richtig klingt. Tue so, als würdest Du tatsächlich mit einer Person sprechen, dann fühlt der Kunden sich angesprochen.
Du kannst dieses Prinzip auch nutzen, um Deinen Kundenservice zu verbessern. Der Kundenservice ist ein wichtiger Bestandteil Deiner Marketingstrategie. Du brauchst ihn, um loyale Kunden zu gewinnen und Deinen Marktanteil zu halten.
Nehmen wir einfach mal an, dass Du ältere Menschen ansprechen willst. In diesem Fall würde es keinen Sinn machen, einen Chat als einzige Kontaktmöglichkeit zum Kundenservice anzubieten. Gib Deinen Kunden die Möglichkeit, per Telefonnummer mit einem Kundenberater zu sprechen und stelle sicher, dass die Schrift auf Deiner Webseite groß genug ist, damit ältere Menschen sie auch lesen können.
Millennials hingegen bevorzugen die Kontaktaufnahme per Chat, da das oft schneller geht. Zwinge sie nicht dazu, ein Telefon in die Hand zu nehmen. Diese Generation möchte Dir ihre Probleme schriftlich mitteilen und umgehend eine Antwort erhalten.
Das Verständnis Deiner Zielgruppe hilft Dir, den richtigen Marketingmix zu finden.
5. Sorge für eine optimale Kundenerfahrung
Wusstest Du, dass Applefans oft Videos machen, in denen sie ihre neusten Appleprodukte auspacken und diese Videos dann auf YouTube hochladen? Das nennt man Unboxing.
Auf YouTube findet man tatsächlich Tausende dieser Videos, jedes von einem anderen Applenutzer aus einem anderen Land. Apple muss sich nicht mehr um diesen Teil seines Marketings kümmern, da es bereits von den Fans erledigt wird.
Was steckt dahinter?
Apple hat eine Kundenerfahrung geschaffen, die weit über den Kauf hinaus geht. Die “Apple-Erfahrung” umfasst Elemente aus jedem Aspekt des Kaufprozesses, vom Vergleich unterschiedlicher Produktversionen, dem Ausprobieren des Produktes im Apple Store, über den Kauf des Artikels bis hin zum Auspacken (Entschuldigung … Unboxing) und der Einrichtung.
Keines dieser Dinge wird dem Zufall überlassen. Sie wurden mühevoll erstellt, überprüft und verbessert, um alle Sinne des Kunden zu stimulieren. Nehmen wir die Installation eines Produktes als Beispiel. Eines der Dinge, die Applefans sehr zu schätzen wissen, ist die Einfachheit, mit der sie sich einrichten lassen. Man muss den Laptop nur öffnen und einschalten, damit er funktioniert.
Apple verbringt unzählige Stunden mit dem Testen und der Optimierung des Designs, damit der Inhalt der Box aus den Videos sein Versprechen halten kann.
Für viele Menschen ist der Besuch im Apple Store nicht nur ein schneller Abstecher. Fast alle Menschen, die einen Apple Store betreten, verweilen, probieren Produkte aus und stellen Fragen, viele verlassen das Geschäft mit einem neuen Produkt. Das Geschäft regt zum Kauf an.
Apple Stores sind sorgfältig ausgestaltet, um die richtige Stimmung zu erzeugen, mit einer warmen Beleuchtung und schlichten Farben. Die Inneneinrichtung spricht den Käufer an, ohne dabei kühl und unpersönlich zu wirken. Die großen Schaufenster ermöglichen vorbeischlendernden Passanten einen Blick ins Geschäft, damit sie sehen können, dass sich die Leute im Geschäft amüsieren und eine hervorragende Zeit haben.
Um Apples “Händchen für Design” selbst anzuwenden, musst Du zunächst festhalten, welche Erfahrungen der Kunde mit Deiner Marke machen soll. Halte jeden größeren Schritt (z. B. der Besuche Deiner Facebookseite oder der Besuch einer bestimmten Seite Deiner Webseite usw.) schriftlich fest. Analysiere anschließend jeden Teil des “Puzzles” und bewerte, wie gut jeder Schritt zu Deiner Marke passt. Was könntest Du verbessern?
Denke über Wege nach, um potenziellen Kunden den Kontakt zu Deinem Unternehmen leichter, klarer und einfacher zu machen. Bring jedes Element der Kundenerfahrung in Einklang mit dem Erscheinungsbild, dem Gefühl, den visuellen Elementen und der Persönlichkeit Deiner Marke.
Gehe dann noch einen Schritt weiter. Was könntest Du tun, um Deinen Kunden eine besondere Freude zu bereiten?
So denkt Apple!
6. Sprich die Gefühle Deiner potenziellen Kunden an
Denke zurück an die erste Werbung für das iPad nach der lebhaften Markteinführung in 2010. Erinnerst Du Dich noch an die Bilder der Leute, die entspannt mit ihrem neuen Gerät im Wohnzimmer saßen? Sie sahen glücklich und zufrieden aus.
Apple warb damals nicht mit Bildschirmgröße oder Prozessor-Power. Sie zeigten glückliche Kunden.
Diese Werbung trifft, wie alle Marketingaktionen von Apple, den Kunden genau dort, wo es wirklich wichtig ist. Nicht in der Brieftasche (das haben wir ja bereits geklärt), sondern im Herzen.
Die emotionale Bindung zum Kunden ist der Schlüssel zum Erfolg. Gefühle sind der Grund, warum bestimmte Geschichten, Videos und Memes zur viralen Sensation werden.
Eine bekannte Studie von Dr. Jonah Berger zeigte, dass Inhalte, die Gefühle hervorrufen, größere Chancen haben, viral zu werden. Beispiele dafür sind Inhalte, die Glück, Ehrfurcht, Belustigung oder Angst auslösen. Außerdem haben Inhalte, die positive Emotionen auslösen, noch besser Chancen, denn positive Gefühle lösen stärkere chemische Reaktionen im Gehirn aus.
In seinem Buch, Descartes’ Error, erklärte der Autor Antonio Damasio, ein Professor für Neurobiologie, dass unsere Emotionen eine entscheidende Rolle bei der Entscheidungsfindung spielen, besonders bei der Kaufentscheidung. Dein Marketing muss also Reaktionen auslösen.
Die neurologische Wissenschaft belegt dies. Funktionelle MRI-Tests zeigen, dass Kunden bei der Beurteilung eines Unternehmens primär in dem Teil des Gehirns Reaktionen zeigen, das für Emotionen, Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen verantwortlich ist. Studien zeigen außerdem, dass positive Gefühle größeren Einfluss auf die Loyalität des Kunden haben als beispielsweise das Vertrauen oder andere Bereiche des Urteilsvermögens, die eher objektiv sind.
Du musst Inhalte veröffentlichen, die Deine Zielgruppe auch wirklich konsumieren möchte. Welcher Inhalt wird am häufigsten auf den führenden sozialen Netzwerken geteilt? Der Inhalt, der entweder Respekt oder Spaß erzeugt – oder beides.
BuzzSumo wollte verstehen, warum einige Inhalte viral werden und Tausende Male von Nutzern geteilt werden, darum tat sich das Unternehmen mit OKDork zusammen und führte eine detaillierte Studie durch.
Zuerst suchten sie nach den am häufigsten geteilten Inhalten im Netz. Als Nächstes kategorisierten sie jeden Artikel entsprechend den Gefühlen wie Freude, Ärger, Traurigkeit, Glück, Gelächter, Vergnügen, Empathie, die er auslöste. Hier ist das Ergebnis:
Wie Du sehen kannst, würden zwei Gefühle am häufigsten ausgelöst, nämlich Respekt (25%) und Lachen (17%), gefolgt von Emotionen wie Freude und Vergnügen.
Um Emotionen zu erzeugen und von diesen Emotionen zu profitieren, so wie Apple es tut, musst Du sie unter Verwendung der richtigen Sprache wecken, wann immer es angebracht ist. Achte darauf, dass Du natürlich und nicht gezwungen klingst. Verwende Begriffe, die Gefühle auslösen und erzeuge auf diese Weise wirksamere Werbetexte.
Tipp: Ließ Dir den Text am besten selbst laut vor, um sicherzustellen, dass er natürlich klingt. Wenn es sich künstlich oder zu formal anhört, musst Du Anpassungen vornehmen, bis es natürlich klingt.
Überleg Dir auch, welche Emotionen Dein Produkt auslösen soll und welchen Einfluss es auf den Kunden haben wird. Suche dann nach Bildern, die diese Gefühle verstärken. Hier ist ein Beispiel:
JustGiving, die weltweit führende Plattform für Spendenaktionen, sammelte fast 1,5 Millionen Dollar für gute Zwecke. Schau Dir die folgende Landingpage an:
Welche Emotionen erzeugt dieses Bild? Ich persönlich sehe Freude und Abenteuer. Fallschirmspringen muss eine sehr inspirierende Erfahrung sein. Dann sehe ich noch Empathie und die Freude, die Großzügigkeit und das Geben an Bedürftige auslösen kann.
Die richtigen Bilder zu finden erfordert manchmal ein wenig Geduld, es ist die Mühe aber wert. Bilder steigern nicht nur Interesse an Deinem Produkt, sie unterbrechen lange und langweilige Textblöcke und können helfen, eine bestimmte Botschaft rüberzubringen.
Ich glaube so sehr an die Überzeugungskraft von Bildern und Screenshots, dass ich sie routinemäßig bis zu 60 Mal in jedem meiner Artikel verwende. Ich achte aber immer darauf, dass sie dem Leser einen zusätzlichen Mehrwert bieten und die richtige emotionale Stimmung erzeugen.
7. Baue eine Community treuer Nutzer und Kunden auf
Apple hat sich im Laufe der Jahre eine treue Fangemeinde geschaffen. Diese Fans kampieren vor der neusten Produkteinführung oft tagelang vor dem Apple Store. Es handelt sich zwar um einen geringen prozentualen Anteil der Nutzer, dennoch ist diese Art von Fanatismus und Enthusiasmus sehr selten.
Apple hat eine einzigartige Markenpersönlichkeit und Kultur geschaffen, die cool, lustig und freundlich ist, das Gegenteil einiger Wettbewerber. Apple sorgt dafür, dass Kunden dieser Gemeinschaft angehören wollen.
Erinnerst Du Dich noch an Apples “Think Different” Kampagne? Sie begann mit dem Kommentar aus einem Film – “Für alle Verrückten. Die Außenseiter. Die Rebellen. Die Unruhestifter.” Haben wir uns nicht alle schon mal so gefühlt?
Apple setzte die Universalität unserer Selbstwahrnehmung clever ein, wodurch sich jeder Kunde persönlich angesprochen fühlte.
Selbst kleine Unternehmen können eine Gemeinschaft treuer Nutzer schaffen, sogar noch bevor Du das erste Produkt verkaufst. Der erste und zugleich schwierigste Schritt besteht darin, die Werte und Persönlichkeit Deiner Marke klar zu vermitteln.
Du musst ein lebendiges und genaues Bild Deiner Marke vor Augen haben – die Kernbotschaft, ihre zentralen Werte, ihre Persönlichkeit und für was Du stehst. Dann musst Du dafür sorgen, dass Deine Webseite, Texte und Inhalte all dies widerspiegeln. Jeder Bereich Deiner Webseite muss in Bezug auf Wortwahl, Grafiken und Farbschema einheitlich gestaltet werden.
Zeige Deinen Nutzern und Kunden, dass Du sie und ihre Meinung schätzt. Lass in Deinen Inhalten erkennen, dass Du an ihnen interessiert bist.
Wie macht man das? Ganz einfach.
- Stelle offene Fragen
- Antworte auf die Kommentare Deiner Blogbeiträge und lasse Dich auf ein Gespräch ein
- Versuche ein Gespräch in den sozialen Medien zu beginnen
- Entwickle ein Treueprogramm für Kunden, die Kunden werben
- Nimm per E-Mail Kontakt zu Deinen Kunden auf
Häufig gestellte Fragen zum Marketing von Apple
Was macht Apple so einzigartig?
Apple stellt hübsche Produkte her und überzeugt die Verbraucher davon, dass sie diese unbedingt brauchen.
Was macht die Marketingstrategie von Apple aus?
Apple setzt auf minimalistisches Design und eine saubere Benutzererfahrung auf seiner Webseite, in Apps, E-Mails und Anzeigen. Dies resoniert mit seiner Zielgruppe.
Warum sind die Live-Events von Apple so beliebt?
Apple schafft ein Gefühl von Mysterium rund um seine Produkte und gibt Nutzern das Gefühl, etwas Wichtiges zu verpassen, wenn sie nicht an der halbjährlichen oder jährlichen Veranstaltung teilnehmen. Die Teilnahme ist oft nur auf Einladung möglich, was online für noch mehr Begeisterung sorgt, da die Benutzer im Vorfeld erraten wollen, welche Produkte während der Veranstaltung ankündigen werden.
Wie schafft man eine treue Community wie die von Apple?
Stelle offene Fragen, antworte auf Kommentare zu Deinen Blogbeiträgen und in den sozialen Medien, entwickle ein Kundenbindungsprogramm und nutze E-Mail-Marketing.
Fazit
Der schnellste und beste Weg, ein Ziel zu erreichen, besteht darin, denen zu folgen, die dieses Ziel bereits erreicht haben.
Apple ist ein Musterbeispiel moderner Marken. Das Unternehmen hat eine tobende Fangemeinde und treue Kunden, die Familie und Freunden gerne von ihren Erfahrungen berichten.
Es geht nicht darum, Apple zu kopieren, sondern vielmehr darum, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was Apple oder andere erfolgreiche Unternehmen richtig machen, um dann selbst kreative Wege finden, die in natürlichem Einklang mit Deiner Marke stehen.
Du kannst viel von Deiner Konkurrenz lernen. Eine Wettbewerbsanalyse könnte Dir sicherlich zeigen, was Du bereits richtig machst und was Du verbessern solltest.
Welche weiteren Schlüsse können wir aus der Marketingstrategie von Apple ziehen?