Vor vielen Jahren war Pandora der letzte Schrei. Jeder streamte seine Musik, hörte zu und teilte sie mit seinen Freunden. Dann kam Spotify und erreichte bereits in kürzester Zeit 345 Millionen Nutzer.
Spotify hat im Vergleich zu Apple Music, Amazon Music und anderen derzeit 34 % des gesamten Marktanteils. Was bedeutet das für uns als Vermarkter und Unternehmer? Es bedeutet, dass Werbung auf dieser Plattform einen erheblichen Unterschied machen kann.
In diesem Beitrag erkläre ich, wie Werbung auf Spotify funktioniert und was Du sonst noch so wissen musst.
Werbung auf Spotify: Das Wichtigste zuerst
Falls Du schön länger mit dem Gedanken spielst, Werbung auf Spotify zu schalten, solltest Du zunächst ein paar wichtige Faktoren in Erwägung ziehen. Dazu zählen unter anderem die Kosten, die verfügbaren Anzeigenformate und die Funktionsweise der Anzeigen auf der Plattform.
Hier nun eine kleine Übersicht dieser wichtigen Details, bevor ich näher auf die Erstellung und Schaltung der eigentlichen Anzeigen eingehe.
Kosten
Früher war Spotify nur großen Unternehmen mit hohem Budget zugänglich, da die Kosten einer Kampagne oft 25.000 Euro betrugen, aber das hat sich zum Glück geändert.
Mittlerweile ist das Spotify Ads Studio auch in Deutschland verfügbar, wobei das Mindestbudget nur 250 Euro beträgt.
Der Prozess und die Gebote laufen ähnlich ab wie bei Facebook und anderen sozialen Plattformen. Der Preis Deiner Anzeigen variiert je nach Reichweite, Zielgruppe und Konkurrenz, liegt im Durchschnitt jedoch bei 0,015 und 0,025 Euro pro Impression.
Der Nutzer wird bei Interesse auf eine Zielseite weitergeleitet. Hier spielt vor allem die Relevanz eine große Rolle für den Erfolg der Werbekampagne. Falls Du Dir nicht sicher bist, ob Deine Zielseite eher verkaufsorientiert oder informativ sein soll, helfe ich Dir gerne weiter.
Anzeigenformate
Falls Spotify in Dein Budget passt, musst Du Dir überlegen, welche Anzeigenformate für Dein Unternehmen infrage kommen, denn Werbung auf Musik-, Podcast- und Streaming-Plattform funktioniert möglicherweise nicht für jede Marke, bietet dafür aber eine Vielzahl unterschiedlicher Methoden und demografischer Zielgruppen.
Hier sind die unterstützen Werbeformate:
Plattformübergreifend
Der erste Weg ist das Schalten von plattformübergreifenden Anzeigen. Das bedeutet, dass Deine Anzeigen auf allen Geräten ausgeliefert werden. Deine Werbespots werden zwischen den Songs abgespielt. Zudem können Deine Anzeigen geklickt werden, sodass Benutzer auf Deine Ziel-URL gelangen, falls sie sich für Dein Angebot interessieren.
Dieses Format eignet sich vor allem für erste Versuche auf der Plattform, da Du verstehen kannst, wer Deine Anzeigen sieht und welche Nutzer konvertieren. Zu Beginn hast Du noch keine ausreichenden Daten zur Leistung oder Auslieferung Deiner Anzeigen, aus diesem Grund unterstützt dieses Format beim Sammeln von Daten, um Deine Strategie später verfeinern zu können.
Sponsored Sessions
Sponsored Sessions werden nur auf Mobilgeräten und Tablets ausgeliefert. Nachdem sich Hörer Dein Video Ad angesehen haben, erhalten sie 30 Minuten Musik oder Podcasts ohne Unterbrechung.
Sponsored Sessions werden nur ausgespielt, wenn die App aktiv genutzt wird, also zu Beginn einer mobilen Session. Nach dem Video erhalten Nutzer ein klickbares Display Ad, die Interaktionen fördert. Danach beginnen 30 Minuten Musik ohne Werbeunterbrechung.
Dieses Format kann gute Ergebnisse liefern, wenn Du weißt, dass Deine Anzeigen gut konvertieren. Da das Video in voller Länge abgespielt wird und die Musik der Zuhörer nicht unterbricht, könnte es den Nutzer möglicherweise dazu bringen, sich das Produkt vor der Sitzung näher anzusehen.
Video Takeover
Videos werden nur auf Mobilgeräten und Tablets angezeigt. Spotify Video Ads sind 15 oder 30 Sekunden lange Werbespots, die in Kombination mit einem Display-Banner und einem anpassbaren Call-to-Action geschaltet werden. Ads mit Video Takeover werden nur dann geschaltet, wenn Nutzer aktiv nach Musik und Podcasts suchen.
Overlay
Overlays sind das Erste, was Hörer sehen, wenn sie die Spotify App öffnen. Display Ads sind klickbar und generieren Traffic zur Webseite oder App Deiner Marke.
Homepage Takeover
Homepage Takeovers funktionieren nur auf Desktop-Geräten. Sie schaffen ein wirkungsvolles Markenerlebnis, indem Deine Botschaft 24 Stunden lang auf der Desktop-Startseite von Spotify angezeigt wird. Diese Anzeigen sind klickbar und unterstützen Rich Media für interaktive Elemente und noch mehr Engagement.
Leaderboard
Leaderboard-Display-Ads werden exklusiv 30 Sekunden lang angezeigt, sind aber nur auf Desktop-Geräten verfügbar. Sie sind klickbar und werden nur geschaltet, wenn Spotify im Blickfeld ist.
Sponsored Playlists
Gesponserte Playlisten funktioniert auf allen Plattformen und maximieren Deine Markenbekanntheit durch ein exklusives Sponsoring der beliebtesten Spotify Playlists. Mit Sponsored Playlists erreichst Du treue Hörer in ihrer Lieblingsplayliste und förderst das Engagement mit nativer Werbung und In-Playlist Media. Bei diesem Format wird nur Deine Werbung in der Playliste ausgespielt.
Lohnt sich eine Werbekampagne auf Spotify?
Während Pandora den Streaming-Markt jahrelang anführte, hat Spotify mittlerweile mehr als 345 Millionen monatliche Abonnenten und 199 Millionen werbefinanzierte Benutzer. Das sind eine Menge potenzieller Kunden, die Du mit Werbung erreichen kannst.
Mit der Einführung und dem Erfolg des Ad Studios hat die Plattform vielen Marken und Unternehmen den Einstieg ermöglicht, um auf Spotify zu werben. Schauen wir uns darum einige der Gründe an, die für Werbung auf Spotify sprechen.
Mehr Umsatz für Dein Unternehmen
Einer der Hauptgründe, warum Unternehmen überhaupt Werbung schalten, ist die Steigerung der Markenbekanntheit. Marken möchten nicht immer ein neues Produkt oder eine besondere Aktion bewerben. Manchmal möchten sie die Menschen einfach nur wissen lassen, dass es sie gibt. Spotify bietet ihnen diese Möglichkeit.
Da die meisten Anzeigen zwischen Songs abgespielt werden, hören die Benutzer zu, auch wenn es sich um Werbung handelt. Ansprechende Anzeigen mit interessanten Inhalten können durchaus das gewünschte Maß an Aufmerksamkeit erzeugen.
Hilfreiche Tools zur Erstellung von Audio Ads
Spotify stellt Werbetreibenden zahlreiche kostenlose Ressourcen zur Unterstützung. Die Plattform möchte natürlich, dass ihre Werbepartner erfolgreich sind, denn davon profitieren sie selbst schließlich auch.
Spotify bieten nicht nur, wie bereits erwähnt, zahlreiche einzigartige Werbeerlebnisse, sondern auch eine Reihe kostenloser Ressourcen wie Sprecher, Hilfe beim Schreien von Skripten, Hintergrundmusik und verschiedene Soundeffekte. Das Ad Studio bietet eine Bandbreite an kostenlosen Tools, damit Dein Unternehmen auch ohne Vorkenntnisse innerhalb weniger Minuten eine ansprechende Audio-Anzeige erstellen kann.
Ein engagiertes Publikum
Eine Sache, die Spotify von anderen Plattformen wie Instagram und Facebook unterscheidet, ist, dass die Benutzer bereits aufmerksam zuhören. Sie haben sich angemeldet, möchten Musik genießen und hören zu, auch wenn sie die Anzeige selbst nicht genießen. Da der Nutzer bereits aufmerksam zuhört, stehen die Chancen gut, dass er sich trotzdem mit Deiner Werbeanzeige beschäftigt. Egal, ob sie Kopfhörer tragen, im Fitnessstudio sind, gerade ihre Wohnung putzen oder etwas anderes tun, sie hören zu.
Wenn Deine Anzeige interessant ist und die richtige Zielgruppe anspricht, besteht eine 15 % höhere Wahrscheinlichkeit, den Nutzer auf einer emotionalen Ebene anzusprechen als auf anderen Werbeplattformen. Ganz zu schweigen von der großen Auswahl demografischer Kundensegmente, um Deine Anzeige eingrenzen und sicherzustellen, dass Du die richtigen Kunden erreichst. Du kannst die Auslieferung Deiner Anzeigen an verschiedene Bedingungen knüpfen, unter anderem Genres, Interessen, Alter, Standort, Geschlecht, Hörverhalten und mehr.
Spotify-Nutzer verbringen viel Zeit auf der Plattform
Nutzer verbringen durchschnittlich 140 Minuten pro Tag auf der Plattform. Dies macht Spotify zu einer der 10 beliebtesten Apps der Welt. Benutzer verbringen also ca. 70 Stunden pro Monat in der App.
So funktioniert der Ad Manager von Spotify
Ich möchte Dir den Einstieg erleichtern und werde Dir darum in folgenden die ersten Schritte anhand eines Beispiels erklären.
1. Erstelle einen Account
Du brauchst einen Spotify Account, um Ad Studio zu verwenden. Falls Du noch keinen hast, kannst Du Dich kostenlos registrieren. Sobald Du Dich angemeldet hast, wirst Du ins Dashboard weitergeleitet, wo Du Kampagnen mit einzelnen Ads erstellen kannst.
2. Budget festlegen, Ziel auswählen und Zeitrahmen definieren
Jede Kampagne beginnt mit einem Ziel. Wenn Dein Ziel eine möglichst hohe Reichweite ist, versucht Spotify, Deine Anzeige an so viele Hörer wie möglich auszuliefern. Wenn Dein Ziel die Steigerung Deiner Markenbekanntheit ist, versucht Spotify, Deine Anzeigen so oft wie möglich zu schalten, damit Deine Marke Deiner Zielgruppe im Gedächtnis bleibt.
Als Nächstes wählst Du das gewünschte Anzeigenformat und die gewünschte Plattform aus. Du kannst zwischen Audio oder Video Ads wählen und bestimmen auf welchen Plattform die Anzeige angezeigt werden soll.
Anschließend erstellst Du einen Werbezeitplan, der bestimmt, wann Deine Kampagne beginnt und endet und wann Deine Anzeigen ausgeliefert werden sollen. Lege nun auch Dein Budgetlimit festlegen. Sobald Dein Budget ausgeschöpft ist, werden Deine Anzeigen pausiert, damit Du Dein Budget nicht überschreitest.
3. Definiere Deine Zielgruppe
Als Nächstes definierst Du Deine Zielgruppe anhand verschiedener Faktoren wie Genres, Standort, Alter, Geschlecht, Interessen, Hörverhalten und mehr. Ich bin von der Auswahl zur Eingrenzung Deiner Zielgruppe wirklich beeindruckt. Zu Anfang solltest Du Deine Zielgruppe jedoch nicht zu sehr eingrenzen, um Daten zu sammeln und Deine Zuhörer besser kennenzulernen. Nutze die gewonnenen Informationen anschließend, um Deine Kampagne zu optimieren.
4. Erstelle Deine Anzeige
Jetzt musst Du Deine Anzeige erstellen. Du kannst Audio- oder Video-Assets hochladen und musst einen Call-to-Action bestimmen. Spotify zeigt Dir eine Vorschau Deiner Anzeige auf Desktop und Mobile.
5. Erfolgsmessung
Jetzt bleibt eigentlich nur noch die Messung Deines Erfolgs. Du bekommst Zugriff auf Echtzeit-Berichte zur Wirkung der Ads, so kannst Du Deine Ziele im Blick behalten und Strategien sofort anpassen.
Fazit
Du hast gesehen, was der Ads Manager von Spotify zu bieten hat und wie man eine Kampagne einrichtet. Jetzt musst Du Dich nur noch an die Arbeit machen und selbst eine Kampagne erstellen.
Du solltest Deine Buyer Persona zur Hand haben, damit Du Deine Audioanzeigen auf Deine Zielgruppe zuschneiden kannst. Mache Dir aber nicht zu viele Gedanken, die Anzeige muss nicht perfekt sein. Das Wichtigste ist, dass Du eine Marke unter die Leute bringst, um Deine Markenbekanntheit zu steigern.
Glaubst Du, dass Werbung auf Spotify ein praktikabler Weg für kleine Unternehmen ist? Warum oder warum nicht?