Google passt seine Rankingsignale gerne und oft an. Falls Du den Begriff Passage Indexing schon mal gehört hast, hast Du bestimmt ein paar Fragen.
Was ist Passage Indexing? Ist es wichtig für den Traffic einer Webseite? Oder ist es nur ein weiterer von zahlreichen Rankingfaktoren und eine unbedeutende Veränderung im Algorithmus?
Jetzt erst mal tief durchatmen.
Es gibt gute Nachrichten. Passage Indexing ist kein neues Google-Update. Es handelt sich lediglich um eine kleine Anpassung, damit die Suchmaschine Inhalte besser verstehen und bessere Ergebnisse liefern kann.
Du musst jetzt auch nicht gleich in Stress verfallen oder Tausende von Euros für irgendwelche Updates an Deiner Webseite ausgeben. (Falls Dein Traffic gefallen ist, dann solltest Du lieber eine ausführliche Trafficanalyse mit Google Analytics durchführen, ich kann Dir aber jetzt schon sagen, dass es höchstwahrscheinlich nicht am Passage Indexing liegt.)
Damit will ich jedoch nicht sagen, dass die Veränderung unbedeutend ist. Sie hat durchaus Auswirkungen auf Deine SEO, darum möchte ich im Folgenden genauer auf Passage Indexing eingehen und Dir ein paar Tipps geben.
Was ist Passage Indexing?
Passage Indexing ist eine neue Funktion, die relevante Textausschnitte in den Suchergebnissen anzeigt, selbst wenn das Hauptthema der Seite nicht mit den Suchbegriff übereinstimmt.
Was bedeutet das?
Hier ist ein Beispiel: Du hast einen langen und ausführlichen Artikel über Affiliate-Marketing geschrieben. Da Du das Thema komplett abdecken wolltest, hast Du auch Unterthemen wie Software, Strategien und beliebte Partnerprogramme abgedeckt. Dies alles sind wichtige Themen, die Chancen, für eins dieser Keywords ebenfalls in den Suchergebnissen zu erscheinen, sind jedoch gering, da sie nur am Rand angeschnitten werden.
Mit Passage Indexing kann Google diese Abschnitte jetzt aber aus dem Inhalt ziehen und unabhängig von Rest der Seite in den Suchergebnissen anzeigen. Dein Anschnitt aus dem Unterbereich “Affiliate- Marketing-Software” könnte auf diese Weise für genau dieses Keyword in den Suchergebnissen erscheinen, auch wenn der Artikel nicht auf diesen Suchbegriff ausgerichtet wurde.
Siehst Du? Eigentlich gar nicht kompliziert.
Hier ist ein Beispiel, das zeigt, wie dies in der Praxis aussieht:
Google hebt bestimmte Wörter hervor. Das sind die Keywords, die in die Suchmaschine eingegeben wurden und mit dem Suchergebnis übereinstimmen.
Martin Splitt sagte, dass er die Änderung “Passage Ranking” nennen würde, weil es sich eher um eine Änderung im Ranking und weniger um eine Änderung im Index handelt, die Begriffe wurden aber höchstwahrscheinlich als Synonym verwendet.
Passage Indexing im Vergleich zum hervorgehobenen Snippet: Wo liegt der Unterschied?
Das hervorgehobene Snippet liefert eine kurze und direkte Antwort auf die Suchanfrage; der Nutzer muss also nicht klicken, um seine Antwort zu finden. Wenn ich nach der “Uhrzeit in Paris” suche, bekomme ich sofort die aktuelle Uhrzeit angezeigt.
Passage Indexing ist ein anderer Vorgang, bei dem der gesamte Inhalt einer Seite durchsucht wird, um zu bestimmen, welcher Teil der Seite am relevantesten für die aktuelle Suchanfrage ist, um diesen dann in den Suchergebnissen anzuzeigen.
Wie funktioniert Passage Indexing?
Wie immer ist Google auch hier nicht ganz transparent und verrät nicht, wie die neue Funktion genau funktioniert. Aber das macht es na gerade interessant, oder?
Folgendes können wir mit Sicherheit sagen.
Laut eigenen Angaben auf dem Blog verwendet Google BERT und neuronale Netze, um Inhalte besser zu verstehen und Ausschnitte besser einzuschätzen. Google indiziert immer noch die gesamte Seite, sucht aber auch nach Inhalten und der Bedeutung bestimmter Passagen. Jede Passage wird erfasst und kann einzeln eingestuft und bewertet werden.
Google sagt auch, dass die Veränderung lediglich sieben Prozent der Suchergebnisse betrifft, also keine große Veränderung. Falls Deine Inhalte bereits gute Rankings erzielen, bist Du vielleicht gar nicht betroffen. Webseiten mit langen und ausführlichen Inhalten, die nicht extra für die Suche optimiert wurden, könnten jedoch mehr Traffic bekommen.
Passage Indexing scheint ein weiterer Schritt in Richtung künstliche Intelligenz und RankBrain zu sein. Es hilft Google dabei, Inhalte besser zu verstehen und sich so weniger auf unwichtige Faktoren wie Keyworddichte zu verlassen.
Passage Indexing nimmt keinen Einfluss auf die Position der indexierten Seite, es kann lediglich dafür sorgen, dass bestimmte Ausschnitte in den Suchergebnissen hervorgehoben werden.
Der Unterschied zwischen Passage Indexing und RankBrain
RankBrain ist ein maschineller Lernprozess, der dem Algorithmus hilft, Suchergebnisse zu verarbeiten und dem Nutzer das relevanteste Ergebnis zuerst zu präsentieren. Passage Indexing ist kein Algorithmus; es handelt sich vielmehr um ein System, das dazu dient, bestimmte Ausschnitte aus langen Textpassagen zu ziehen.
Wir wirkt sich Passage Indexing auf die SEO aus?
Muss man sich jetzt Sorgen um die SEO machen? Die meisten Webseiten werden keinerlei Veränderung feststellen. Einige stellen möglicherweise einen leichten Anstieg des Traffics fest. Dennoch lohnt sich der Blick auf diese Veränderungen.
Lange und ausführliche Artikel können für mehr Keywords in den Suchergebnissen erscheinen und kurze Inhalte verlieren etwas Sichtbarkeit, weil ab sofort Textausschnitte aus Langform-Content bevorzugt werden.
Man sollte darauf achten, dass die On-Page SEO auf dem neusten Stand ist und alle Überschriften sowie Ankertexte optimieren, damit diese besser erfasst werden können und man sein Ranking nicht aus Versehen an andere Inhalte verliert.
Falls Du Langform-Inhalte bisher vermieden hast, darfst Du es nicht weiter aufschieben. Google zeigt sich gewillt, dem Nutzer die gewünschten Inhalte zu präsentieren, auch wenn die SEO der betreffenden Seite nicht perfekt ist.
Seiten mit wenig Inhalt wie Onlineshops sind aber nicht betroffen und werden höchstwahrscheinlich keine Veränderungen im Ranking feststellen.
Welche Seite sind betroffen?
Die Veränderung betrifft hauptsächlich lange Inhalte, die nicht ausreichend optimiert wurden. Webseiten mit einer intakten SEO-Strategie, E-Commerce-Seiten mit wenig Text und Seiten ohne lange ausführliche Inhalte sind wahrscheinlich nicht betroffen.
Welches sind die Vorteile von Passage Indexing?
Jetzt weißt Du, was Passage Indexing ist, wie es funktioniert und welche Auswirkungen es auf Deine SEO hat. Nun möchte ich noch kurz darauf eingehen, warum Du Dir darüber Gedanken machen solltest. Welche Vorteile hat das neue Feature? Wird man diese Veränderungen überhaupt bemerken?
Hier sind einige der Vorteile:
- Ausführliche Inhalte erzielen bessere Platzierungen. Das neue Feature platziert bestimmte Ausschnitte aus langen und ausführlichen Inhalten für spezifische Keywords in den Suchergebnissen.
- Nutzerfokus, weniger Abhängigkeit von Google-Bots. Google zeigt uns mal wieder, dass der Nutzer im Mittelpunkt steht und das es nicht um den Algorithmus oder die Such-Bots geht, sondern einzig und allein um die Vorlieben des Suchenden.
- Long-Tail Keywords sind nun noch wichtiger. Long-Tail Keywords und ergänzende Begriffe lösen das Passage Indexing aus, achte also darauf, dass Deine Inhalte möglichst natürliche Formulierungen enthalten, so wie bei der Optimierung für die Sprachsuche.
- Es könnte die Wichtigkeit anderer On-Page Faktoren (geringfügig) reduzieren. In einem Webinar betonte Martin Splitt, dass die Veränderungen nicht optimierten Seiten mit viel Inhalt helfen soll, dennoch darfst Du die On-Page Faktoren natürlich nicht vernachlässigen. Seiten in hart umkämpften Branchen mit hoher Konkurrenz erzielen die besten Ergebnisse mit hervorragenden Inhalten und On-Page Optimierung.
Ich möchte auch kurz erwähnen, dass diese neuste Veränderung keine Auswirkungen auf die Google Penalties oder den Traffic der meisten Webseiten haben wird. Die Änderung soll dem Nutzer lediglich noch genauere Suchergebnisse liefern.
Kann man sich auf Passage Indexing vorbereiten?
In einem Interview sagte Martin Splitt, dass Webseitenbetreiber nicht auf neue Tools oder Agenturen reinfallen sollen, die plötzlich Dienstleistungen rund ums Passage Indexing anbieten, weil es sich um eine kleine Veränderung handelt, die nur Long-Form Content betrifft.
Du kannst aber trotzdem ein paar kleine Verbesserungen vornehmen, um bessere Chancen zu haben, selbst in den Genuss der neuen Vorteile zu kommen.
- Aktualisiere ausführliche Inhalte mit neuen Statistiken, Links und Informationen.
- Verwende klare Überschriften mit Keywords (übertreibe es aber nicht), damit Google alle Themen und Unterthemen des Artikels erfassen kann.
- Wenn Du noch keine langen Inhalte auf Deiner Webseite veröffentlicht hast, solltest Du das jetzt nachholen. Decke jedes Thema möglichst ausführlich ab, beantworte alle häufig gestellten Fragen der Nutzer und verwende viele Long-Tail Keywords.
- Wenn Dein Artikel einen Abschnitt enthält, der vom Hauptthema der Seite abweicht, musst Du darauf achten, dass der Abschnitt verständlich geschrieben und für den jeweiligen Suchbegriff optimiert ist, damit er im Passage Indexing erfasst werden kann.
- Investiere mehr Zeit in die Keywordrecherche und verwende ergänzende Suchbegriffe in Deinen Inhalten.
Du musst Dir nicht allzu viele Gedanken um die Optimierung Deiner Inhalte machen, sonst übertreibst Du es am Ende noch und über-optimierst Deine Webseite und das könnte Deine Rankings negativ beeinflussen.
Gibt es eine Software oder ein Programm zur Optimierung Deiner Seite fürs Passage Indexing?
Nein, denn laut Martin Splitt ist das nicht nötig. Folge am besten den Tipps, die ich weiter oben mit Dir geteilt habe und produziere ausführliche Inhalte, nach denen die Nutzer suchen.
Wir wird sich das Passage Indexing auf das Such-Marketing auswirken?
Passage Indexing ist lediglich eine kleine Änderung am Ranking-System von Google, sollte aber dennoch nicht ignoriert werden.
Google stellt seine Nutzer schon lange in den Vordergrund, darum ist es im Grunde genommen nur ein weiterer Schritt in dieselbe Richtung. SEO ist wichtig, die Nutzer sind aber noch wichtiger.
Es zeigt uns auch, dass KI immer wichtiger wird und Google dabei hilft, Inhalte besser zu verstehen. RankBrain, DeepMind, maschinelles Lernen und Textverarbeitung geben Google zusätzlichen Kontext. Passage Indexing ist lediglich die Erweiterung eines bereits bestehenden Systems.
Das sind gute Nachrichten für uns digitale Vermarkter! Google liefert dem Nutzer noch relevante Ergebnisse, wir müssen aber nicht mehr jedes einzelne Element unseres Inhaltes optimieren, um eine Chance zu haben, in den Suchergebnissen zu erscheinen. Das ist aber noch lange keine Entschuldigung für mittelmäßige Inhalte.
Fazit
Ich hoffe, ich konnte Dir ein gutes Grundverständnis des Passage Indexings verschaffen und klar machen, was diese Änderung für Deine Webseite bedeutet und wie sie Dein Google-Ranking beeinflussen könnte.
Die meisten Webseitenbetreiber müssen keine Anpassungen vornehmen und werden auch nicht bestraft. Seiten mit langen und ausführlichen Inhalten könnten aber einen kleinen Anstieg im Traffic feststellen.
Das neue Feature verschafft uns auch einen kleinen Einblick in die Zukunft von Google. Die Suchmaschine konzentriert sich nach wie vor auf den Nutzer, um diesem die bestmögliche Nutzererfahrung zu bieten, was bedeutet, dass Vermarkter ihre Energie auch in die Nutzer stecken sollten.
Wenn Du Hilfe bei Deiner SEO benötigst und Deinen Nutzern bessere Erfahrungen bieten möchtest, kannst Du jederzeit gerne Kontakt zu mir und meinem Team aufnehmen.
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