
Ich werde immer dasselbe gefragt, wenn ich Unternehmern empfehle, PPC-Werbung zu schalten:
Wie viel kosten Google Ads?
Meine Antwort ist immer dieselbe: “Es kommt ganz drauf an.”
Die Kosten für Google Ads variieren sehr stark je nach Branche und Strategie. Einige Unternehmen kommen mit einem kleinen Budget von ein paar Hundert Euro pro Monat aus und bleiben trotzdem wettbewerbsfähig. Andere müssen mehrere Tausend Euro ausgeben, um Ergebnisse zu erzielen.
Ich möchte Dir in diesem Artikel keine endgültige Antwort liefern, da es keine solche Antwort gibt. Mein Ziel besteht vielmehr darin, folgende Dinge zu erklären:
- Wie Google die Kosten von Anzeigen berechnet
- Welche Faktoren die Werbekosten beeinflussen
- Wie man herausfindet, wie viel bestimmte Keywords kosten
- Wie man seine Ausgaben reduzieren und gleichzeitig wettbewerbsfähig bleibt
Bist Du bereit, mehr über die Kosten von Google Ads zu erfahren und zu lernen, wie man sein Budget optimal einsetzt? Dann fangen wir am besten sofort an.
Wie Google die Kosten von Anzeigen berechnet
Google legt keine festen Kosten pro Anzeige fest. Vielmehr verwendet es ein Auktionsmodell, bei dem Unternehmen auf bestimmte Keyword bieten. Jede Minute finden Millionen von Auktionen auf Google statt.
Dies bedeutet, dass die Preisgestaltung flexibel ist. Es kommt ganz darauf an, wie viel Konkurrenz Du hast und wie viel Deine Mitbewerber bieten. Auch größere Preisschwankungen sind nicht ungewöhnlich, falls die Nachfrage steigt oder fällt.
Du brauchst jedoch kein großes Budget, um mithalten zu können. Google bietet seinen Werbetreibenden ein einigermaßen gleiches Spielfeld. Die Platzierung Deiner Anzeigen (Dein Anzeigenrang) hängt von zwei Faktoren ab: dem Qualitätsfaktor Deiner Anzeige und Deinem Höchstgebot.
Was ist ein Qualitätsfaktor und ein Höchstgebot?
Das Höchstgebot ist der Betrag, den Du für jeden Klick auf Deine Anzeige maximal zahlen würdest. Diesen legst Du bereits bei der Erstellung deiner Kampagne fest, kannst ihn jedoch jederzeit bearbeiten. Der Höchstbetrag mag große Marken begünstigen, doch dank des Qualitätsfaktors kannst Du Dich auch mit großen Unternehmen messen.
Google greift auf mehrere Faktoren zurück, um den Qualitätsfaktor einer Anzeige zu bestimmen, darunter die Relevanz für das betreffende Keyword, die Klickrate (CTR) der Anzeige und die Qualität der Landingpage.
Wie funktioniert der Anzeigenrang?
Google verwendet die folgende Formel zur Berechnung des Anzeigenrangs:
Anzeigenrang = (Höchstgebot) x (QS der Anzeige)
Wenn Dein Höchstgebot 5 Euro beträgt und Dein Qualitätsfaktor bei 6 liegt, ergibt das einen Anzeigenrang von 30 (5 mal 6). Die Anzeige mit dem höchsten Anzeigenrang belegt immer den ersten Platz. Die Anzeige mit dem zweithöchsten Rang belegt immer den zweiten Platz und so weiter.
Google verwendet den Anzeigenrang, um Deine Kosten pro Klick zu berechnen.
Werbekosten = (Anzeigenrang der untersten Anzeige) / (Dein QS) + $0,01
Wie Du sehen kannst, zahlt sich ein hoher Qualitätsfaktor aus.
6 Faktoren, die die Kosten Deiner Anzeigen beeinflussen
Mehrere Faktoren wirken sich auf die Berechnung des Qualitätsfaktors und des Anzeigenrangs aus. Hier sind die Wichtigsten:
1. Kampagnentyp
Google bietet verschiedene Kampagnentypen an, die jeweils unterschiedliche Kosten verursachen.
- Textanzeigen in Suchergebnissen: Bei Suchkampagnen werden Textanzeigen in Suchergebnissen präsentiert. Es handelt sich um die beliebteste Werbeform, die die höchsten Kosten verursacht.
- Shopping-Kampagnen: Bei Shopping-Kampagnen werden Produkteinträge präsentiert. Sie eignen sich besonders für Einzelhändler, die ihr Inventar verkaufen möchten.
- Displaykampagnen: Mit Displaykampagnen kann man relevanten Nutzern optisch ansprechende Anzeigen über die Webseiten und Apps im Google-Displaynetzwerk präsentieren.
2. Zeitraum
Die Laufzeit Deiner Kampagne kann sich ebenfalls stark auf die Kosten Deiner Anzeigen auswirken. Wenn jedes Unternehmen Deiner Branche im gleichen Zeitraum werben möchte, steigen die Werbekosten aufgrund der hohen Konkurrenz.
Eine Kampagne außerhalb der Zeiten mit hoher Nachfrage würde Dein Budget weiter belasten, obwohl Du die Daten trotzdem im Auge behalten solltest, denn wenn kein Verbraucher auf Deine Anzeige klickt, macht es keinen Sinn, Anzeigen zu schalten.
3. Geräte
Einige Keywords kosten mehr, wenn Deine Anzeigen nur auf einem bestimmten Gerät ausgespielt werden sollen. B2C-Keywords sind teurer, wenn Deine Anzeigen nur auf Mobilgeräten erscheinen sollen, und B2B-Keywords sind wahrscheinlich teurer für Anzeigen auf Desktops.
4. Gebotsstrategie
Werbetreibende können bei Google aus acht automatisierten oder intelligenten Gebotsstrategien wählen. Jede Strategie hat unterschiedliche Ziele und kann sich auf unterschiedliche Weise auf die Kosten Deiner Anzeigen auswirken.
Smart Bidding
Google verwendet maschinelles Lernen, um den Gebotsprozess zu optimieren, Gebote automatisch zu erhöhen oder zu senken. Hier sind die vier Gebotsstrategien für Smart Bidding:
- Conversion-Wert maximieren. Mit dieser Strategie kannst Du den Conversion-Wert einer Kampagne insgesamt erhöhen, ohne das festgelegte Budget zu überschreiten.
- Ziel-CPA. Bei dieser Strategie werden Gebote so festgelegt, dass Du möglichst viele Conversions (Nutzeraktionen) erzielst.
- Ziel-ROAS. Die Gebote für diese Suchanfragen werden automatisch so angepasst, dass Du Deinen Return on Advertising Spend (ROAS) maximierst.
- Conversions maximieren. Bei dieser Strategie werden Gebote automatisch so festgelegt, dass Du mit Deinem Budget möglichst viele Conversions für Deine Kampagne erzielst.
Das Ziel “Conversions maximieren” ist in der Regel teurer als das Erreichen eines Ziel-CPAs oder der Maximierung eines Conversion-Wertes.
Maximale Klicks
Google wird versuchen, so viele Personen wie möglich auf Deine Webseite zu leiten. Dadurch werden Deine Kampagnen natürlich teurer.
Auto-optimierter Cost-Per-Click (ECPC)
Mit dem auto-optimierten Cost-per-Click (ECPC) kannst Du bei manueller Gebotseinstellung mehr Conversions erzielen. Google passt manuelle Gebote automatisch an, um mehr Conversions zu erzielen und gleichzeitig die Koste pro Conversion beizubehalten. Du könntest Gebot also mehr bezahlen, Dein ROI sollte aber konsistent bleiben.
Conversions maximieren
Google maximiert die Anzahl der Conversions innerhalb des festgelegten Budgets. Dies kann zu einem höheren CPC führen.
Ausrichtung auf Kosten pro Akquisition
Du legst einen durchschnittlichen Preis fest, den Du pro Conversion zu zahlen bereit bist. Google versucht dann, so viele Conversions wie möglich zu erzielen. Diese Strategie eignet sich hervorragend zur Kontrolle Deiner Werbeausgaben, manchmal überschreitet Google den Ziel-CPA jedoch.
Ausrichtung auf Return on Advertising Spend
Du legst einen Zielumsatz fest, den Du mit Deinen Anzeigen erzielen möchtest, und Google passt Deine Gebote automatisch an, um diesen zu erreichen. Diese Strategie verschafft Dir eine bessere Kontrolle über Deinen ROI.
Angestrebter Anteil an möglichen Impressionen
Diese Gebotseinstellung bietet flexiblere und detailliertere Steuerungsmöglichkeiten zur Optimierung des angestrebten Anteils an möglichen Impressionen und der Position auf der Suchseite.
Deine Branche
Wenn es einen Faktor gibt, der besonderen Einfluss auf Kosten Deiner Google-Anzeigen nimmt, dann ist es Deine Branche. Je mehr Wettbewerb in hochpreisigen Segmenten, desto höher die Kosten.
Die Branchen Recht, Versicherungen, Glücksspiel und Finanzwesen sind für ihre extrem hohen Kosten pro Klick berüchtigt. Einige Keywords kosten über 100 Euro pro Klick. Aber dafür führt ein Klick in der Regel zu einer Menge Einnahmen, falls der Kunde konvertiert.
Du kannst diese Kosten nur minimal beeinflussen. Du könntest höchstens auf weniger nachgefragte Keywords abzielen.
Dein ROI
Bisher haben wir die Kosten von Anzeigen bewertet, indem wir uns angesehen haben, was Google berechnet. Dies sind jedoch nicht die einzigen Faktoren, die eine Rolle spielen. Anstatt die Kosten einer Anzeige isoliert zu betrachten, sollten wir die generierten Einnahmen berücksichtigen.
Angenommen, Du leitest die Nutzer auf eine Zielseite weiter, auf der sie sich für eine Testversion anmelden können. Ein bestimmter Prozentsatz der Personen, die auf die Anzeige klicken, melden sich an, und einige kaufen später die Vollversion.
Wenn der generierte Umsatz höher ausfällt als die Gesamtkosten der Kampagne, dann hat sich die Investition bezahlt gemacht. In diesem Fall hast Du einen Gewinn erzielt.
Du kannst Deinen ROI mithilfe folgender Strategien verbessern:
- Senke die Kosten pro Klick
- Steigere Deine Conversion-Rate
- Stelle ein neues Angebot zusammen
- Optimiere Deine Verkaufsstrategie
Je mehr Menschen konvertieren und je weniger die Anzeigen kosten, desto höher fällt Dein ROI aus.
Die Prognose Deiner Kosten ist kompliziert. Verwende stattdessen Ubersuggest.
Bei so vielen zu berücksichtigenden Faktoren ist es fast unmöglich, auch nur eine ungefähre Vorstellung davon zu bekommen, was die Google-Kampagne kosten wird.
Hier kommt Ubersuggest ins Spiel. Mit Ubersuggest kannst Du schnell herausfinden, wie viel jedes Keyword ungefähr kosten wird.
Gehen wir jetzt einfach mal davon aus, wir erstellen eine Anzeige, die auf das Keyword „digitales Marketing“ abzielt. Diesen Begriff gebe ich also in die Suchleiste ein.

Auf der nächsten Seite findest Du das Suchvolumen, den Schwierigkeitsgrad zur Erzielung eines organischen und bezahlten Rankings sowie die geschätzten Kosten pro Klick.

Du kannst die Kosten ähnlicher Keywords prüfen, indem Du auf die Schaltfläche „Keyword-Ideen“ klickst.

Daraufhin wird eine Liste verwandter Keywords angezeigt, die Du nach CPC sortieren kannst.

Du kannst die kostenlose Chrome-Erweiterung herunterladen, um über die Suchergebnisse in Google direkten Zugriff auf Keyworddaten zu erhalten.
So reduziert man die Werbeausgaben
Da Du nun weißt, wie Google die Werbekosten ermittelt, welche Faktoren sich auf diese Kosten auswirken und wie Du den Preis eines Keywords schätzen kannst, muss ich Dir noch zeigen, wie man die Werbeausgaben niedrig hält.
Lege ein Tagesbudget fest
Einer der Hauptgründe für zu teure Google-Kampagnen ist die Tatsache, dass man sein Monatsbudget innerhalb weniger Tage sprengen kann. Dieses Problem lässt sich leicht lösen und zwar, indem man ein Tagesbudget festlegt. Auf diese Weise wird das Budget gleichmäßig über den ganzen Monat verteilt.
Geotargeting
Du kannst Deine Kampagne auf eine ganz bestimme Zielgruppe ausrichten. Die meisten E-Commerce-Unternehmen möchten sicherlich Kunden im ganzen Land ansprechen, aber lokale Unternehmen würden vom Geotargeting profitieren. Mit der geografischen Ausrichtung in Google Ads legst Du fest, an welchen Standorten Deine Anzeigen ausgeliefert werden und stellst so sicher, dass Du keine Werbeausgaben für Personen verschwendest, die niemals zu Kunden werden würden.
Auszuschließende Keywords
Vielleicht verschwendest Du Geld für irrelevante Keywords. Mit auszuschließenden Keywords kannst Du Suchbegriffe aus Kampagnen ausschließen und Dich auf die Keywords konzentrieren, die für Deine Kunden relevant sind.
Wenn Du diese Strategie optimal nutzt, kannst Du Deine Werbeausgaben reduzieren und die Qualität Deines Traffics verbessern. Weitere Informationen findest Du in meinem Leitfaden zu ausschließenden Keywords.
Qualitätsfaktor optimieren
Der Qualitätsfaktor ist wichtig. Wenn Du einen hohen Wert erzielst, bezahlst Du wahrscheinlich weniger als Deine Mitbewerber.
Stell Dir vor, Du hättest einen Qualitätsfaktor von sechs und Dein Konkurrent hätte einen Anzeigenrang von 42.
Werbekosten = (42/6) + $0,01 = $7,01
Doch was passiert, wenn Dein Qualitätsfaktor 8 beträgt?
Werbekosten = (42/8) + $0,01 = $5,26
Du zahlst fast $2 weniger pro Klick. Wenn Du jeden Tag 100 Klicks bekommst, könntest Du $200 pro Tag sparen.
Arbeite mit einer Agentur zusammen
Es mag zunächst kontraproduktiv erscheinen, Geld für eine Marketingagentur auszugeben, wenn man versucht, die Werbeausgaben zu reduzieren, es könnte sich jedoch um eine gute Investition handeln.
Eine professionelle Agentur für digitales Marketing kann alle oben beschriebenen Strategien (und viele weitere) problemlos umsetzen. Sie senkt Deine Kosten und könnte den ROI Deiner Werbekampagne erheblich verbessern, während Du Dich gleichzeitig auf ganz andere Probleme konzentrieren kannst.
Fazit
Der einfachste Weg, um die Kosten einer Google-Kampagne einzuschätzen, besteht darin, die durchschnittlichen Kosten pro Klick eines bestimmten Keywords auf Ubersuggest nachzuschauen.
Reduziere Deine Kosten, indem Du relevante Anzeigen und die dazugehörigen Landingpages erstellst. Mit den folgenden Strategien kannst Du Deine Werbeausgaben weiter begrenzen:
- Lege ein Tagesbudget fest
- Richte Deine Anzeigen auf einen Standort oder eine Region aus
- Schließe Keywords aus der Kampagne aus
- Verbessere Deinen Qualitätsfaktor
Achte darauf, dass Deine Anzeigen immer einen positiven Return on Investment (ROI) erzielen, dann sind die Kosten nämlich egal.
Wie viel gibst Du derzeit für Google Ads aus? Lass es mich in den Kommentaren wissen!
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