Bevor ich darauf eingehe, warum alles, was ich Dir über die SEO beigebracht habe, falsch ist, muss ich Dir erklären, wie ich (und andere Vermarkter) mit der SEO angefangen haben.
In meinen Anfängen als Unternehmer hatte ich nur wenig Geld.
Ich habe damals in einem Freizeitpark Toiletten geputzt und Müll aufgesammelt.
Die meisten Unternehmen schalten Werbung, doch das konnte ich mir damals leider nicht leisten, weil mein Stundenlohn nur 5,75 Euro pro Stunde betrug.
Mir blieb also nichts anderes übrig. Ich musste die SEO lernen, um Traffic für meine Webseite zu gewinnen und hoffentlich auch ein wenig Geld zu verdienen.
Und, wie viele andere SEO-Experten, habe ich damals geglaubt, dass die Keywords, für die die Leute am meisten Geld ausgeben, auch besonders gut konvertieren.
Ich meine, wenn ein Unternehmen 50 Euro pro Keyword ausgibt, dann müssen das Unternehmen mit diesem Keyword doch Umsatz machen, oder?
Es würde also durchaus Sinn machen diese Keywords zu benutzen.
Über die Jahre hinweg habe ich meinen Lesern folgende Dinge über die SEO beigebracht
Früher hätte ich ein Keyword-Tool wie Ubersuggest benutzt, um Keywords aus meiner Branche mit besonders hohem Suchvolumen und hohen Kosten pro Klick zu finden, und dann hätte ich einen Blogbeitrag zum jeweiligen Thema geschrieben.
Dann hätte ich Ahrefs benutzt, um die am häufigsten besuchten Seiten meiner Mitbewerber zu finden, ihren Traffic zu analysieren und dann hätte ich selbst natürlich bessere und längere Blogbeiträge geschrieben, um selbst bessere Rankings und mehr Traffic zu erzielen.
Mithilfe dieser zwei Taktiken würde Dein Traffic im Laufe der Zeit steigen.
Er würde sogar extrem schnell steigen, wenn Du kontinuierlich besonders viele Blogartikel schreiben könntest… schau Dir dazu einfach mal meinen monatlichen Traffic im Jahresverlauf an.
(Natürlich gehört noch viel mehr zur SEO dazu, aber die beiden Methoden funktionieren sehr gut.)
Kannst Du Dir denken, wie viel Umsatz ich mit diesem Traffic gemacht habe?
Laut SEMrush ist der gewonnene Traffic allein in den USA bereits 1,2 Millionen US-Dollar wert.
Wenn ich diesen Traffic mithilfe von Werbeanzeigen gewinnen wollen würde, müsste ich dafür also 1,2 Millionen Dollar pro Monat ausgeben.
Das ist total verrückt, wenn man bedenkt, dass ich letzten Monat nur 408.000 Dollar Umsatz gemacht habe (nicht Gewinn… Umsatz).
Vor einem Jahr betrug die Anzahl meiner monatlichen Besucher 340.268 und im letzten Jahr habe ich nur 362.495 Dollar Umsatz gemacht.
Mein Traffic ist also um 123 % gestiegen, meine Umsätze jedoch nur um 12,5 %… das ist kein guter Deal.
Zum Glück habe ich nicht 1,2 Millionen Dollar für meinen Traffic bezahlt, SEO kostet aber auch Zeit und Ressourcen.
Werfen wir mal einen Blick auf die Webseite eines meiner Freunde, Legion Athletics.
Er verkauft Nahrungsergänzungsmittel an Sportler. Sein Traffic stieg letztes Jahr um nur 3 %.
Sein Umsatz stieg jedoch um 44 %, weil er sich vor allem auf die Kundengewinnung konzentriert. Er ist also nicht auf die Steigerung des allgemeinen Traffics fokussiert, sondern auf die Gewinnung von kaufbereiten Nutzern.
Neil, das hättest Du aber besser wissen müssen!
Nun, im Grunde genommen ja. Ich wusste natürlich, dass mein Umsatz nicht im gleichen Maße steigen würde, wenn ich meinen Traffic verdoppeln, verdreifachen oder sogar verzehnfachen würde.
Ich beschäftige mich bereits seit 16 Jahren mit der SEO, dennoch habe ich eine Weile gebraucht, um diese Lektion zu lernen, aber natürlich nicht so lange. 😉
Der ideale Kunde meines Unternehmens sind Großunternehmen, die sich bereits seit vielen Jahren mit dem Marketing beschäftigen.
Das heißt natürlich nicht, dass ich nicht auch Kleinunternehmen weiterhelfen kann, trotzdem arbeite ich lieber mit großen Unternehmen zusammen, weil diese über größere Budgets verfügen.
Um kontinuierlich mehr Traffic für mein Unternehmen zu gewinnen, muss ich meine Webseite auf neue Suchbegriffe ausrichten, zum Beispiel für den Begriff “wie man eine Webseite bei Google indexiert“. Die Leser meiner Artikel werden aber selten zu zahlenden Kunden.
Diese neuen Suchbegriffe machen jedoch 81 % meines Suchtraffics aus und ich benutze sie, um meine Marke zu stärken und weil ich eine Langzeitstrategie verfolge (ich folge der sog. Rule of 7, auf die ich später noch genauer eingehen werde).
Zudem verfügt mein Unternehmen über verschiedene Einnahmequellen, darum kann ich es mir erlauben ein wenig Geld für die Markenstärkung auszugeben, weil sich die Investition in 5-10 Jahren auszahlen wird.
Ich habe Dir jedoch nie gezeigt, wie man die SEO aus strategischer Sicht angehen muss, weil das komplizierter ist als die Platzierung einer Webseite für bestimmte Keywords in den Suchergebnissen.
Warum führt mehr Traffic nicht automatisch zu mehr Umsatz?
Um eine gute Platzierung in den Suchergebnissen auf Google zu erzielen, muss man lange, ausführliche und informative Artikel schreiben. Darum steht Wikipedia fast immer ganz oben.
Das heißt natürlich nicht, dass eine Produktseite (E-Commerce) oder ein Onlineshop keine gute Platzierung erzielen kann, es ist nur ein bisschen schwieriger. Sehr viel schwieriger.
Lass uns mal eine Suchanfrage auf Google durchführen. Ich benutze den Suchbegriff “Autoversicherung”.
Laut Ubersuggest wird dieses Keyword in den Vereinigten Staaten jeden Monat 201.000 Mal in die Suchmaschine eingegeben und Unternehmen bezahlen im Durchschnitt 63,15 Dollar pro Klick für Werbeanzeigen.
Der untere Screenshot zeigt die Ergebnisseite von Google. Ich habe die Suchanfrage in Las Vegas (Nevada) durchgeführt.
Hier ist die Seite der ersten Werbeanzeige von AAA:
Und hier ist das erste organische Suchergebnis von Nationwide:
Kannst Du Dir schon denken, warum AAA mehr Umsatz macht?
Die Landingpage ist einfach und übersichtlich. Dem Nutzer stehen nur zwei Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung.
Die Seite würde aber niemals in den organischen Suchergebnissen erscheinen, weil sie viel zu wenig Text enthält. Sie enthält kaum Informationen und darum stellt sie Google auch keinerlei Informationen zur Verfügung.
Seiten, die auf der ersten Seite in den Google-Ergebnissen erscheinen, enthalten im Durchschnitt 1.890 Wörter. Die Seite von AAA enthält aber nur 73 Wörter (ich habe nachgezählt), also nicht mal annähernd 1.890.
Die Seite von Nationwide hat sehr viel Inhalt.
Nationwide wird zwar trotzdem Umsatz machen, allerdings nicht so viel wie AAA mit seiner Werbeanzeige und der dazugehörigen Landingpage.
Heißt das jetzt, dass man kein SEO machen soll?
Ich will damit natürlich nicht sagen, dass die Suchmaschinenoptimierung nutzlos ist.
Ich möchte damit lediglich sagen, dass sie nicht so gut konvertiert wie Werbung, weil man bei der SEO sowohl Google als auch den Nutzer zufriedenstellen muss. Deine Seiten müssen also viel Text enthalten und sind darum nicht ideal für den Verkauf geeignet.
Man sagt zwar, dass SEO-Traffic einer Webseite mehr Vertrauen entgegenbringt und darum angeblich besser konvertieren soll, Du musst jedoch bedenken, dass eine SEO-Landingpage nicht so gut auf den Verkauf ausgerichtet werden kann wie eine PPC-Landingpage.
Darum nimmt Google jedes Jahr über 100 Milliarden US-Dollar Umsatz ein (hauptsächlich aus bezahlter Werbung).
Der Text Deiner SEO-Landingpage oder Deines Blogbeitrages kann natürlich auch überzeugend und auf den Verkauf ausgerichtet sein, wenn Du es jedoch übertreibst, wird die Seite auch nicht in den organischen Suchergebnissen platziert.
Wenn ich noch mal von vorn anfangen könnte, würde ich Dir heute die folgende SEO-Taktik beibringen.
Ich würde Dir nicht sagen, dass Du Werbung schalten und die SEO ignorieren solltest. Ich würde Dir auch nicht sofort konkrete Taktiken beibringen.
Stattdessen würde ich Dir zuerst eine Marketingstrategie beibringen, die Du dann als Grundlage für Deine SEO-Kampagne benutzt könntest.
Ich würde Dir zuerst zeigen, wie man das Conversion Tracking in Google Analytics einrichtet.
Du würdest zuerst Zielvorhaben einrichten und dann in Google Analytics auf “Conversions > Zielvorhaben> Übersicht” klicken. Diesem Bericht kannst Du entnehmen, wo Deine Kunden herkommen.
Wenn Du weißt, wie Deine Verkäufer zustande kommen, kannst Du Deine Marketingstrategie auf die richtigen Kanäle ausrichten.
Als Nächstes würde ich Dir zeigen, wie man herausfindet, auf welche Seiten die Besucher, die später zu zahlenden Kunden werden, zugreifen. (Falls Du nicht weißt, wie man diese Seiten findet, solltest Du diesen Artikel lesen.)
Jetzt weißt Du, mit welchen Seiten Du die meisten Kunden gewinnst und kannst diese Seiten dann entsprechend für die SEO optimieren. Ich weiß, dass man mit dieser Taktik nicht den meisten Traffic erzielt, dafür gewinnt man aber die meisten Kunden.
Außerdem musst Du auf diese Weise nicht 100 verschiedene SEO-Strategien ausprobieren, um Deine Landingpages auf die Kundengewinnung auszurichten.
Du musst nur diese eine SEO-Taktik umsetzen. Schau Dir am besten das folgende Video an, weil ich sie hier näher erkläre. (Sie funktioniert wirklich super und ganz einfach umzusetzen.)
Sobald Du die Google Search Console verstanden hast und beherrscht, kannst Du weitere SEO-Techniken für Fortgeschrittene ausprobieren.
Fazit
Falls es Dir in etwa so ergangen ist wie mir, hast Du bestimmt auch den ein oder anderen in diesem Artikel beschriebenen Fehler gemacht.
Ich bin mir da sogar ziemlich sicher, denn schließlich hast Du den Artikel gelesen und es geht fast ausschließlich um Taktiken und weniger um Strategien.
Uns SEO-Experten wurde seit Jahren eingetrichtert, dass höhere Rankings und mehr Traffic das allerwichtigste sind.
In Wirklichkeit zählt aber nur der Umsatz und darum verfügen PPC-Experten über die richtige innere Einstellung, denn sie optimieren ihre Webseiten für mehr Umsatz, Verkauf, Kunden und die Erzielung eines höheren ROIs und nicht für reinen Traffic.
Der Marketingleiter meiner Werbeagentur, Todd, sagt seinem Team immer wieder, dass sie sich auf den ROI konzentrieren sollen.
Zwar erzielt mein Team in den ersten sechs Monaten im Durchschnitt fast immer eine Trafficsteigerung von 100 %, dennoch ist Todd mehr am Umsatz interessiert. Wenn Du auf lange Sicht keinen guten ROI erzielen kannst, spielt das Ranking Deiner Webseite auch keine Rolle. Da kannst Du machen, was Du willst!
Falls Dein Traffic steigt, Dein Umsatz jedoch nicht, besteht aber trotzdem noch Hoffnung. In diesem Fall musst Du nur ein paar aggressivere Marketingmethoden wählen und Dich in erster Linie auf die Optimierung Deiner Conversion-Rate konzentrieren.
Befolge dafür die folgenden Schritte.
Schritt Nr. 1: Installiere Hello Bar
Ich benutze ein Exit Intent Pop-up auf NeilPatel.com.
Nicht, weil ich Pop-ups total toll finde, sondern weil sie super funktionieren. Besucher, die einen meiner Blogbeiträge lesen, werden i. d. R. nicht zu Kunden (zumindest nicht sofort).
Aus diesem Grund benutze ich das Pop-up, um die E-Mail-Adressen meiner Besucher zu sammeln E-Mail-Adresse, denn dann kann ich ihnen später E-Mails schicken und ihnen auf diese Weise meine Produkte und meine Dienstleistungen näher bringen. (Hello Bar verfügt auch über Einstellungen für die Privatsphäre und das Datenschutzrecht.)
Der Schlüssel zum Erfolg ist die gesunde Balance. Du musst Deinen Besuchern genügend hilfreiche Informationen zur Verfügung stellen, damit sie die Werbung für Deine Produkte nicht stört.
Schritt Nr. 2: Remarketing
Hast Du schon mal von der Rule of 7 gehört? Ich befolge diesen Grundsatz rigoros.
Die Regel besagt, dass ein Nutzer Deine Marke mindestens 7 Mal sehen muss, bevor er zu einem zahlenden Kunden wird. Der Nutzer muss sich zuerst mit Deinem Unternehmen bekannt machen, Du musst also sein Vertrauen gewinnen, bevor er sein Portemonnaie zückt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man mit Remarketing-Anzeigen auf Google und Facebook im Vergleich zur traditionellen PPC-Werbung für ein 1/26stel des Budgets doppelt so viele Leads gewinnen kann.
Digital Marketer greift auf diese Strategie zurück, weil sie so super funktioniert.
Die Webseite von Digital Marketer hat nicht so viel organischen Traffic wie meine, darum schaltet das Unternehmen Werbung auf Facebook, um die Marke Digital Marketer bekannt zu machen und mehr Leser für ihre Blogbeiträge zu gewinnen.
Dann schaltet das Unternehmen Remarkting-Anzeigen, um die Nutzer, die bereits einen ihrer Blogbeiträge gelesen haben, auf eine Verkaufsseite zu schicken. Das funktioniert sehr gut.
Schritt Nr. 3: Kreativ sein
Schau mal, wie viele verschiedene Handlungsaufforderung auf meiner Webseite NeilPatel.com zu finden sind.
Jeder meiner Blogbeiträge hat die folgende Suchleiste:
Ich platziere diese Suchbox auf allen meinen Seiten, weil ich auf diese Weise meine Nutzer konvertiere.
Und schau mal, wie viele Handlungsaufforderungen in meiner Seitenleiste zu finden sind.
Ich habe drei CTAs in der Seitenleiste platziert, weil es fusioniert.
Früher hatte ich sogar noch einen Call-to-Action für ein Upgrade im Blogbeitrag. Das hat zwar auch super funktioniert, hatte jedoch negative Auswirkungen auf die Nutzererfahrung, darum habe ich es entfernt, weil ich meinen Blog ausgewogener machen wollte.
Wenn ich heute noch mal ganz neu anfangen müsste, würde ich zwar nicht so viel Traffic gewinnen, dafür würde ich Google Analytics aber von Anfang an richtig einrichten. Dann würde ich ein paar Blogbeiträge schreiben, Social Media Marketing betreiben, Werbeanzeigen schalten und mich um die SEO meiner Webseite kümmern.
Das Ganze ist im Grunde genommen ein großes Experiment. Zuerst probierst Du ein paar Strategien aus, ohne viel Geld zu investieren, weil Du herausfinden möchtest, was funktioniert und was nicht.
Dann versuchst Du herauszufinden, mit welchen Methoden Du die meisten Kunden gewinnst, um anschließend alle Deine Seiten auf den Verkauf und die Kundengewinnung auszurichten.
Sobald Du eine Strategie gefunden hast, die funktioniert, kannst Du sie skalieren, solange sie einen angemessenen Return und Investment erzielt.
Vielleicht gehörst Du zu den Leuten, die von der Verfolgung ihrer Rankings besessen sind. In diesem Fall möchte ich Dich darauf hinweisen, dass ich die Rankings meiner Webseite NeilPatel.com nicht verfolge.
Hin und wieder schaue ich mir zwar das Wachstum meines Traffics im Zeitverlauf an, um mir einen Überblick darüber zu verschaffen, welche meiner Strategien die gewünschten Ergebnisse bringen, die Rankings meiner Seiten spielen dabei aber keine Rolle, weil ich der Meinung bin, dass das reine Zeitverschwendung ist. Ich konzentriere mich stattdessen auf meine Conversions und meinen Umsatz.
Jetzt bin ich aber neugierig. Wie viele meiner Leser konzentrieren sich auf die Optimierung ihrer Conversion-Rate und wie viele konzentrieren sich auf die Steigerung ihres Suchtraffics?
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