Wenn ein Besucher eine Seite Deiner Website aufruft und länger als ein paar Sekunden warten muss, bis der Inhalt lädt, verlässt er die Seite wahrscheinlich sofort wieder, was Dich eine wertvolle Conversion kosten kann. Glücklicherweise gibt es ein paar Methoden, um die Ladegeschwindigkeit zu erhöhen, dies beinhaltet jedoch die Identifizierung des Problems oder der Probleme, die langsame Ladezeiten verursachen.
Da es schwierig sein kann, diese Fehler genau zu lokalisieren, sollte man ein Programm wie PageSpeed Insights verwenden. Google PageSpeed berücksichtigt mehrere Faktoren bei der Berechnung und Bewertung Deiner Ladezeit und dann stellt es Dir eine komplette Liste mit Metriken zusammen, die zur langsamen Ladezeit beitragen.
Lass uns im Folgenden herausfinden, welche Faktoren bei langen Wartezeiten eine Rolle spielen.
Die Felddaten aus Google PageSpeed Insights
Das erste Datenset aus Google PageSpeed Insights wird Felddaten genannt. Hier findest Du die Gesamtheit aller Daten, die sich auf Deine Ladezeit auswirken. (Erfahre hier mehr über Core Web Vitals und ihre Auswirkungen auf die Ladegeschwindigkeit Deiner Webseite sowie Deine SEO-Leidtung.)
1. First Contentful Paint (FCP)
Der First Contentful Paint misst den Zeitpunkt, ab welchem der primäre Inhalt einer Webseite für Nutzer sichtbar wird. Dazu gehören unter anderem Texte, Fotos, Hintergrundbilder, Grafiken usw.
2. Largest Contentful Paint (LCP)
Der Largest Contentful Paint misst, wie lange es dauert, bis der Hauptinhalt für den Nutzer sichtbar wird. Google verwendet diese Kennzahl als Rankingfaktor.
3. Cumulative Layout Shift (CLS)
Der Cumulative Layout Shift gibt an, angibt, wie stark sich eine Webseite während des Ladeprozesses der einzelnen Elemente im Browser verändert, ohne dass der Nutzer Einfluss darauf nimmt. Dies äußert sich durch unerwartete Verschiebung, z. B. das Springen zu anderen Stellen auf der Seite, während Seitenelemente geladen werden, was den Nutzer dazu veranlassen kann, aus Versehen auf die falsche Stelle zu klicken. CLS ist ein Hinweis auf schlechte Codierung und somit ebenfalls ein Rankingfaktor. Es kann durch Bilder, Anzeigen, Videos, Kontaktformulare oder bestimmte Schriftarten verursacht werden.
4. First Input Delay (FID)
Der First Input Delay ist ein Messwert zur Messung der Reaktionsfähigkeit der Webseite. Er misst die Zeit, die vergeht, wenn ein Benutzer auf ein Video klickt bis zum Abspielen des Videos.
Verwendung der Labdaten zur Optimierung der Ladegeschwindigkeit
Der zweite Datensatz sind die sogenannten Labordaten. Dabei wird ein Leistungsfaktor generiert, der die Leistung der Seite anhand verschiedener Messwerte schätzt, einschließlich der oben genannten Daten sowie Speed Index, Zeit bis Interaktivität und Total Blocking Time.
1. Speed Index (SI)
Der Speed Index misst den Ladefortschritt von Anfang bis Ende des Seitenaufbaus. Die Angaben betragen Millisekunden und zeigen, wie lange es dauert, bis alle Elemente im sichtbaren Seitenbereich geladen werden.
2. Zeit bis Interaktivität
Der Messwert Zeit bis Interaktivität misst, wie schnell eine Seite interaktiv wird, d. h. bis alle interaktiven Elemente auf einer Seite voll funktionsfähig sind. Es ist die Zeit zwischen dem First Contentful Paint bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Seite die Eingaben des Nutzers verarbeiten kann.
3. Total Blocking Time (TBT)
Die Total Blocking Time ist die Zeit, die zwischen dem First Contentful Paint und der Zeit bis Interaktivität vergeht.
Warum ist die Optimierung der Ladezeit so wichtig?
Die Ladegeschwindigkeit wirkt sich in direkter Weise auf die Benutzererfahrung aus, die über Erfolg oder Misserfolg Deiner Webseite entscheiden kann. Eine schnellere Seite sorgt für eine bessere Erfahrung und kann Seitenaufrufe sowie Konversionen erhöhen und die Absprungrate verringern.
Im Folgenden werde ich näher auf die Vorteile der Verbesserung der Ladegeschwindigkeit eingehen.
1. Bessere Benutzererfahrung
Unseren Untersuchungen zufolge erwarten 47 % der Verbraucher, dass eine Webseite innerhalb vom maximal zwei Sekunden geladen wird.
Jede weitere Sekunde wirkt sich negativ auf die Benutzererfahrung aus. Besucher wollen nicht warten und springen bei langen Ladezeiten oft ab, um eine andere Webseite zu finden.
2. Mehr Seitenaufrufe
Einige der oben erwähnten Messwerte, nämlich LCP und CLS, wirken sich auf Dein Ranking bei Google aus. Da Google seinen Nutzern immer möglichst qualitativ hochwertige Suchergebnisse liefern will, nutzt Google die Ladezeit Deiner Webseite als Rankingfaktor. Je schneller Deine Seite ist, desto bessere Platzierungen wird sie erzielen und somit auch mehr Seitenaufrufe erhalten.
3. Mehr Conversions
Wenn Deine Seiten schnell laden, sind Deine Besucher automatisch zufriedener und eher bereit, etwas zu kaufen. HubSpot führte 12 Fallstudien durch und fand heraus, dass kürzere Ladezeiten die Conversions um 3-17 % erhöhen können.
Ich habe das mal ausgerechnet. Wenn eine E-Commerce-Website 10.000 Euro pro Tag einnimmt, könnte eine Verzögerung von einer Sekunde das Unternehmen ganze 2,5 Millionen Euro pro Jahr kosten.
4. Niedrigere Absprungraten
Laut Think with Google steigt die Wahrscheinlichkeit eines Absprungs um 32 %, wenn sich die Ladezeit Deiner Seite von einer Sekunde auf drei Sekunden erhöht. Wenn sie auf fünf Sekunden ansteigt, erhöht sich diese Wahrscheinlichkeit sogar um 90 %.
Dieser kleine Unterschied von ein paar Sekunden entscheidet, ob der Nutzer bliebt oder eine andere Webseite aufsucht.
8 Möglichkeiten, die Ladezeiten zu verkürzen
Als Erstes musst Du Deine aktuelle Ladegeschwindigkeit berechnen und Deine Webseite mit Google PageSpeed Insights testen.
Gib Deine URL ein und warte dann ein paar Minuten, während Google einen vollständigen Bericht erstellt. Im Abschluss erhältst Du eine Gesamtpunktzahl.
Gerate nicht gleich in Panik, falls Dein Wert niedrig ausfällt. Google liefert eine Erklärung zu den verschiedenen Faktoren, die Einfluss auf die Bewertung nehmen und zu Abweichungen führen können. Zu diesen gehören unter anderem:
- Durchführung von A/B-Tests
- Ändern der Werbeanzeigen auf der Seite
- Änderungen im Traffic-Routing
- Tests auf verschiedenen Geräten, z. B. einem Hochleistungsdesktop und einem leistungsschwachen Laptop
- Browser-Erweiterungen, die JavaScript einfügen, das die Netzwerkanforderungen ändern kann
- Antiviren Software
Google analysiert diese Faktoren und erstellt dann eine Diagnose mit Verbesserungsvorschlägen zur Verkürzung Deiner Ladezeiten.
Folgenden Maßnahmen können die Seitengeschwindigkeit erhöhen:
1. Weiterleitungen minimieren
Je mehr Weiterleitungen eine Webseite hat, desto länger dauert es, bis der Server die richtige Seite findet und laden kann. Vermeide aus diesem Grund unnötige Weiterleitungen.
2. Schrägstrich am Ende Deiner URLs einfügen
Die Verwendung eines Schrägstrichs am Ende der URL teilt dem Server mit, dass es keine zusätzlichen Dateiverzeichnisse gibt, die durchsucht werden müssen und dass diese Seite das endgültige Ziel ist.
Verwende anstelle von www.neilpatel.com/de/ubersuggest also www.neilpatel.com/de/ubersuggest/. Dies wird die Ladezeit um den Bruchteil einer Sekunde verkürzen, und da jede Millisekunde zählt, lohnt es sich.
3. Bilder optimieren und komprimieren
Große Dateien und zu viele Bilder können hohe Ladezeiten in Anspruch nehmen. Stelle also sicher, dass alle Bilder optimiert und komprimiert sind. Verwende außerdem das richtige Format. Bilder im PNG- und JPEG-Format lassen sich am einfachsten komprimieren und werden von jedem Browser unterstützt.
Das Komprimieren eines Bildes reduziert die Größe der Datei, die in Kilobyte (KB) und Megabyte (MB) angegeben wird. Qualitativ hochwertige Bilder können in der Regel um bis zu 80 % komprimiert werden. Die Größe einer Bilddatei sollte 1 MB nicht übersteigen.
Die Verkleinerung der Datei wirkt ich auch auf die Größe des Bildes auf der Seite aus. Hero-Bilder können die gesamte Breite einer Webseite einnehmen (etwa 1900 Pixel), während kleinere Bilder nur in etwa 700 Pixel oder weniger einnehmen sollten. Du kannst Deine Bilder bei Bedarf jederzeit verkleinern, aber nur sehr schwer vergrößern, ohne an Qualität und Schärfe zu verlieren.
4. Content-Delivery-Netzwerk (CDN) verwenden
Ein CDN ist ein Netz regional Server, mit dem Inhalte, insbesondere große Dateien, ausgeliefert werden. Dies kann sich sehr stark auf Deine Ladegeschwindigkeit auswirken. Ein in Dublin ansässiger Benutzer, der auf eine in Los Angeles gehostete Webseite zugreift, müsste in diesem Fall nicht auf den Ursprungsserver zugreifen, sondern könnte einen Server in Irland nutzen.
Durch die Verteilung des Inhalts auf mehrere Server wird die Anzahl der Anfragen an den Ursprungsserver reduziert, was die Ladezeiten verkürzt.
5. Plug-ins und zusätzliche Seitenelemente begrenzen
Plugins, JavaScript und andere zusätzliche Elemente verlängern die Ladezeiten. Füge nur die Elemente hinzu, die absolut erforderlich sind.
Natürlich gibt es Plug-ins, die die Geschwindigkeit Deiner Webseite verbessern können, zum Beispiel Plug-ins, die Bilder automatisch skalieren, Code minimieren und das Laden von JavaScript verzögern. Du musst abwägen, ob die Ergebnisse, die diese Plug-ins erzeugen, längere Ladezeiten wert wind.
6. HTML oder CSS minimieren
Wenn Du den Code Deiner Webseite minimierst, werden alle Leerzeichen, Notizen und zusätzlichen Auszeichnungen, die Entwickler verwenden, um den Code lesbar zu machen und später einfacher bearbeiten zu können, entfernt. Der Server braucht diese Informationen nicht, um HTML, JavaScript oder CSS zu lesen. Es kann ihm beim Versuch, die Seite zu laden, sogar im Weg stehen.
Es gibt Tools, mit denen Du den Code Deiner Webseite minimieren kannst:
- YUI Compressor von Yahoo! für CSS
- Google Closure Compiler für JavaScript
- Microsoft Ajax Minifier für CSS
- HTMLMinifier für HTML
7. Caching nutzen
Beim Caching speichert der Server Kopien der Seiten, sodass die Webseite nicht jedes Mal neu geladen werden muss. Auf diese Weise kannst Du viel Zeit sparen.
8. Hosting-Lösung sorgfältig auswählen
Beim Web-Hosting bekommt man immer das, wofür man bezahlt. Günstige Anbieter können möglicherweise nicht so viel Traffic verarbeiten, was dann wiederum die Seitengeschwindigkeit verlangsamt.
Es gibt vier Arten von Webhosting, aus denen Du wählen kannst:
- Shared Hosting. Ein gemeinsam genutzter Webhosting-Dienst ist ein Webhosting-Dienst, bei dem sich viele Webseiten auf einem mit dem Internet verbundenen Webserver befinden. Diese Lösung kostet weniger, ein Anstieg im Traffic jeder der gemeinsam gehosteten Webseiten wird Deine Seite jedoch verlangsamen.
- VPS Hosting. Ein virtueller privater Server ist eine virtuelle Maschine, die auf die Ressourcen eines physischen Servers zurückgreift und Nutzern diverse Serverfunktionalitäten zur Verfügung stellt, die mit denen eines dedizierten Servers vergleichbar sind. Da es sich um einen virtuellen Server handelt, stehen Dir mehr Ressourcen zur Verfügung, wodurch möglicherweise das Risiko von längeren Landezeiten im Zusammenhang mit hohem Datenverkehr verringert wird.
- Dedizierter Hosting-Dienst. Beim dedizierten Hosting mietest Du einen gesamten Server, der nicht mit anderen geteilt wird. Dies ist zwar teuer, trägt jedoch dazu bei, das Risiko eines Geschwindigkeitsverlusts aufgrund von plötzlich auftretenden Traffic-Spikes zu minimieren oder zu eliminieren.
- Cloud-Hosting. Beim Cloud-Hosting werden Webseiten auf einem Netzwerk aus virtuellen und physischen Servern gehostet, die mehr Ressourcen und mehr Flexibilität bieten. Beim plötzlichen Anstieg des Traffics wird ein virtueller Server aktiviert, um diesen zu bewältigen.
Berücksichtige die Größe Deiner Webseite und Dein Budget, um den richtigen Hosting-Service zu finden.
Fazit
Schnelle Ladezeiten waren schon immer ein wichtiger Bestandteil der Benutzererfahrung. Da sie jetzt auch eine der Komponenten des Ranking-Algorithmus sind, ist die Geschwindigkeit Deiner Webseite umso wichtiger geworden.
Finde die Probleme, die zu Verzögerungen führen, z. B. große Dateien oder zu viele Plug-ins, und behebe sie, um Deine Ladezeiten zu verbessern.
Falls Du Dich mit dieser Aufgabe überfordert fühlst, solltest Du Kontakt zu meiner Agentur aufnehmen. Mein Team führt Dich gerne durch die notwendigen Schritte und steht Dir mit Rat und Tat zur Seite.
Hast Du die Geschwindigkeit Deiner Webseite schon mal analysiert? Was waren die häufigsten Ursachen für langsamere Ladezeiten?