Wusstest Du, dass man seine Produkte jetzt kostenlos auf Google Shopping einstellen kann?
Google hat die Provision für Buy on Google gestrichen. Infolgedessen kann sich jetzt jeder Händler für Google Shopping Actions anmelden, ohne 12 % Provision auf jeden Verkauf zahlen zu müssen.
Händlern und Werbetreibenden bietet sich hier eine ideale Gelegenheit, um ihre Produkte zu bewerben, denn fast die Hälfte aller Nutzer greift auf Google zu, um neue Produkte zu finden. Selbst Kleinunternehmen können ihre Produkte mit wenigen Klicks nun Millionen von potenziellen Neukunden präsentieren.
Was sind Google Shopping Actions?
Google Shopping Actions arbeitet mit zahlreichen Händlern zusammen, um ein Einkaufserlebnis zu erschaffen, das im direkten Wettbewerb mit Amazon steht. Händler können ihre Produkte hochladen und diese erscheinen dann als organisches Suchergebnis auf zahlreichen Google Plattformen. Der Nutzer kann die Produkte direkt kaufen, ohne Google verlassen zu müssen.
Der Nutzer kennt es als “Google Shopping”. Wenn man eine Suchanfrage eingibt, erscheinen relevante Produkte mit Kaufoption über den Suchergebnissen. Der Kunde hat einen Warenkorb, kann Produktlisten teilen und die Zahlung online durchführen.
Wenn Du Deine Pfanne beim Kochen zerstörst, könntest Du mit Google Home eine neue finden und in Deinen Warenkorb legen oder Dein Handy benutzen, um unterschiedliche Pfannen miteinander zu vergleichen und dann die gewünschte zu kaufen.
Das Ganze ist mit Amazon zu vergleichen. Nutzer finden Produkte auf Google Shopping und bekommen personalisierte Produktvorschläge auf unterschiedlichen Plattformen angezeigt.
Du kannst für ein nahtloses Einkaufserlebnis sorgen, Deinen Onlineumsatz steigern, neue Kunden gewinnen und Kunden, die ihren Kauf abgebrochen haben, zurückgewinnen.
Hinweis: Google Shopping Actions ist nicht das gleiche wie Google Shopping Ads. Du musst bezahlen, wenn Du willst, dass Deine Werbeanzeigen auf Google Shopping angezeigt werden, während organische Shopping Actions kostenlos sind. Das organische Suchelement unterscheidet diese Funktion von Google Shopping-Kampagnen, weil Einzelhändler in diesem Fall für die Platzierung bezahlen müssen.
Wie sieht der Bestellprozess mit Google Shopping Actions aus?
Kommen wir noch mal auf das Beispiel mit der Pfanne zurück. Du gibst “Bratpfanne” in die Suchmaschine ein, landest auf der Ergebnisseite und klickst dann auf die Shopping-Ergebnisse auf der ersten Seite.
Auf der Folgeseite werden nun unterschiedliche Bratpfannen angezeigt und Dir stehen Filter zur Verfügung, um Deine Suche weiter einzuschränken.
Wenn Du “Buy on Google” aktivierst, werden nur Produkte angezeigt, die direkt auf Google gekauft werden können. Diese Produkte haben oben links neben dem Produktbild als Zusatz einen kleinen Einkaufswagen.
Du wählst also die Lodge Bratpfanne von Target aus. Jetzt werden eine Produktbeschreibung, Produktbewertungen, und Preise zum Vergleich angezeigt.
Wenn Du das Produkt kaufen willst, kannst Du es in den Warenkorb legen und den Kauf direkt auf der Plattform abschließen.
Du musst dafür nicht extra die Webseite von Target aufrufen oder das Produkt auf den Webseiten mehrerer Anbieter vergleichen.
Wie man sich bei Shopping Actions anmeldet
Das Google-Merchant-Center und Shopping Actions sind sehr flexibel. Du kannst Dich über eine Werbeplattform wie Shopify oder SureDone anmelden und sogar auf einen Amazon-Feed verlinken.
Um Shopping Actions nutzen zu können, musst Du zuerst ein kostenloses Konto im Google Merchant Center anlegen. Das ist Dein Shopping-Dashboard. Wähle Shopping Actions während des Anmeldeprozesses aus.
Nach der Anmeldung erhältst Du Zugriff auf die folgenden Funktionen:
- Produkte anlegen
- Marken-Assets nutzen
- Infos zu Steuern und Versand angeben
- Rückgabebedingungen angeben
- Nutzerrollen bestimmen
- Einen Kundenservice-Ansprechpartner bestimmen
- Kunden im Checkout-Prozess eine Anmeldung zum Newsletter anzeigen
- Merchant Promotions nutzen
Der letzte Punkt der Liste ist optional, wird jedoch von Google empfohlen, da man mit Sonderaktionen mehr Kunden gewinnen kann.
Um Google Shopping Actions nutzen zu können, muss eine Orders-API eingerichtet werden. Auf diese Weise kannst Du das Google-Merchant-Center verwenden, um Deine Bestellungen zu verwalten.
Eine der besten Funktionen von Shopping Actions ist natürlich, dass Du Deine Bestellungen nicht selbst verwalten musst. Google kann Versand und Rücknahme übernehmen und einen Kundenservice-Ansprechpartner bereitstellen, falls das so gewünscht ist. Du kannst das frei entscheiden.
Wenn der Kunde eine Bestellung über Google Shopping durchführt, wird diese Bestellung in der API für 30 Minuten als “in Bearbeitung” angezeigt. Der Nutzer hat die Möglichkeit, seine Bestellung innerhalb dieser halben Stunde zu stornieren oder zu ändern. Google sagt, dass die Bestellung erst verschickt werden sollte, wenn der Status als “bevorstehende Sendung” angezeigt wird.
Dinge, auf die man bei Google Shopping Actions achten sollte
Ich möchte darauf hinweisen, dass die kostenlosen Produkteinträge von Google Shopping nur für organische Suchanfragen verfügbar sind. Wenn Du Deine Produkte in spezifischen SERPs platzieren möchtest, musst Du Werbeanzeigen auf Google Shopping schalten.
Falls Du Google Ads bereits nutzt, solltest Du die beworbenen Produkte zusätzlich auch mit Shopping Actions bewerben, um kostenlos mehr Reichweite zu erzielen.
Google Shopping Actions sind aktuell nur in den USA und Frankreich verfügbar, Dein Unternehmen muss also in einem dieser beiden Länder registriert sein, damit Du dort entsprechend Zahlungen akzeptieren, Bestellungen ausliefern und Rücksendungen verwalten kannst.
Hier sind die Teilnahmebedingungen:
- Dein Inventar keins der eingeschränkten Produkte oder Dienstleistungen enthalten. Hier ist eine Liste der Produkte, die Google nicht unterstützt.
- Du benötigst einen gültigen Ausweis des Landes, in dem Dein Unternehmen registriert ist.
- Du musst die Google-Standards für Rücksendungen und Kundenservice erfüllen.
Produkte über Google Shopping Actions einstellen
Um Deine Produktdaten ins Merchantcenter hochzuladen, musst Du zuerst Feed erstellen. Der Produktfeed muss die folgenden Informationen enthalten:
- Eine eindeutige Kennung Deines Artikels (id)
- Der Name Deines Artikels, z. B. Bratpfanne aus Gusseisen (title)
- Eine Produktbeschreibung (description)
- Eine Zielseite (link)
- Die URL des Hauptbildes für Deinen Artikel (image_link)
- Verfügbarkeit Deines Produktes (availability)
- Preis Deines Produktes (price)
- Die von Google definierte Produktkategorie für Deinen Artikel, z. B. Küchenwaren oder Kochen (google_product_category)
- Der Markenname Deines Produktes (brand)
- Die Global Trade Item Number Deines Produktes (GTIN)
Google kann Deine Website crawlen, wenn Du diese Informationen bereits hinterlegt hast, alternativ kannst Du einen Abruf von Deinem Server durchführen.
Wenn Du diese Informationen noch nicht hinterlegt hast, kannst Du eine Excel-Tabelle anlegen und diese dann ins Merchantcenter hochladen. Setze die Namen in Klammern, um Deine Kategorien zu kennzeichnen.
Die Tabelle würde in etwa so aussehen:
Diese Informationen sind für Deinen Hauptfeed, Du kannst aber Subfeeds anlegen, um Sonderangebote oder limitierte Auflagen zu bewerben.
Die Optimierung Deiner Produktliste auf Google Shopping
Du musst Deine Produktliste für die organische Suche optimieren, so wie Du es auch auf Deiner Webseite machen würdest.
Achte darauf, dass alle Informationen korrekt eingegeben wurden, auch die Beschreibung und der Preis. Du kannst Geo-Tags benutzen, um in den lokalen Suchergebnissen zu erscheinen.
Prüfe den Namen, die Beschreibung und die Bilder Deiner Produkte.
Der Produktname auf Google Shopping
Der Name Deines Produktes muss ein Keyword enthalten, das vom Nutzer in die Suchmaschine eingegeben wird. Führe eine Keywordrecherche durch, um ähnliche Produkte zu finden. Du kannst ein Keyword-Programm benutzen oder einen Blick auf die Bereiche “Ähnliche Fragen” und “Ähnliche Suchanfragen zu” auf der Suchergebnisseite von Google werfen.
Die Nutzung eines starken Keywords garantiert nicht nur, dass Dein Produkt gefunden wird, es hilft Google auch dabei, Dein Produkt richtig zuzuordnen und für die richtigen Suchanfragen anzuzeigen. Google crawlt den Titel und die Beschreibung Deiner Produkte auf der Suche nach relevanten Keywords.
Nutzer also nicht “Bratpfanne”, sondern eine detailliertere Produktbezeichnung wie “28 cm Bratpfanne aus Gusseisen”.
Die Produktbeschreibung
Deine Produktbeschreibung muss möglichst detailliert und pragmatisch sein. Mit Begriffen wie “supertolle Bratpfanne” gewinnst Du keine Extrapunkte. Der folgende Satz: “Unsere 28 cm Bratpfanne aus Gusseisen wurde mit Olivenöl eingebrannt, um die Hitze optimal zu halten”, zeigt Google hingegen genau, worum es sich beim Produkt handelt.
Nicht vergessen, kurz und knapp, denn die Produktbeschreibung wird nach 70 Zeichen abgeschnitten.
Produktbilder auf Google Shopping
Laut einer Umfrage auf Weebly, sagen 75 % aller Onlineshopper, dass sie sich von Produktbild beeinflussen lassen. Du brauchst also ein gutes und überzeugendes Bild, das Dein Produkt ins rechte Licht rückt.
Produktbilder für Onlineshops müssen scharf, gut belichtet und professionell sein. Dein Produkt muss im Vordergrund stehen.
Lade am besten mehrere Bilder hoch, um Dein Produkt von allen Seiten zu zeigen, damit sich der Nutzer einen guten Eindruck verschaffen kann.
Lodge zeigt seine gusseisernen Bratpfannen im Einsatz. Das Produktbild zeigt die Bratpfannen auf dem Grill mit Hühnchen und Gemüse.
Produkte überwachen
Du musst Deine Produkte nach dem Eintrag natürlich überwachen und verwalten. Du solltest sie mit anderen Produkten vergleichen und ggf. Veränderungen vornehmen. Achte auf plötzliche Veränderungen wie einen Abwärtstrend bei den Zugriffen oder Klicks, um Suchtrends möglichst frühzeitig zu erkennen.
Halte Dich auch über mögliche Google-Algorithmusänderungen auf dem Laufenden, da sie Auswirkungen auf die organischen Suchergebnisse haben und Deine Produkte beeinflussen können.
Welche Veränderungen stehen uns mit Shopping Actions bevor?
Abgesehen von den kostenlosen Produktlistings und dem Wegfall der Provision sind folgende Änderungen geplant:
- Google ermöglicht die direkte Verknüpfung von Zahlungsdienstleistern mit dem Google -Merchant -Center, darunter auch PayPal.
- Händler können ihren Kundenservice direkt abwickeln, haben aber auch weiterhin die Möglichkeit, den Google-Kundenservice zu nutzen.
- Händler können ihre Rücksendungen selbst abwickeln oder von Google abwickeln lassen.
- Das Google-Merchant-Center ist mit dem Amazon-Feed kompatibel.
Google Shopping Actions im Vergleich zu Amazon
Amazon ist natürlich noch immer der unbestrittene Anführer im Onlineshopping. Google scheint sich jedoch langsam, aber sicher einen Namen als E-Commerce-Plattform zu machen, was wohl vor allem den kostenlosen Produkteinträgen zu verdanken ist. Google hat im Vergleich zu Amazon noch weitere Vorteile.
Zum einen kannst Du auf Google unterschiedliche Kaufoptionen pro Produkt anbieten. Der Kunde dann das Produkt entweder online von einem Händler beziehen oder in seinem bevorzugten Ladengeschäft kaufen. Viele Produkte können sogar direkt auf Google Shopping gekauft werden.
Der Nutzer kann sich die Produkte jederzeit und auf allen Plattformen anschauen, auch YouTube und seinem Warenkorb hinzufügen, weil Shopping-Ergebnisse übergreifend auf allen Plattformen angezeigt werden.
Google Shopping Actions geben Dir Zugriff auf die Kundendaten, ein Feature, das Amazon nicht anbietet. Du kannst die Kaufgewohnheiten Deiner Kunden einsehen und Trends erkennen, um eine bessere Beziehung zum Kunden aufzubauen.
Du kannst Deinen Amazon-Feed ins Google-Merchant-Center hochladen und auf diese Weise beide Programme nutzen, um Deine Reichweite auszubauen.
Fazit
Da Google Shopping jetzt kostenlos genutzt werden kann, bietet sich Händlern die einmalige Gelegenheit, ihren E-Commerce-Umsatz zu steigern. Die Optimierung des Produktfeeds mit Shopping Actions gibt Dir die Möglichkeit, mehr Nutzer anzusprechen und neue Kunden zu gewinnen.
Schalte am besten Werbeanzeigen und nutze diese in Kombination mit den kostenlosen Produktlistings auf Google Shopping, um Deinen Kundenstamm zu vergrößern und Kunden die Möglichkeit zu geben, Preise zu vergleichen. Und vergiss nicht die Suchmaschinenoptimierung Deines Onlineshops.
Hast Du Google Shopping Actions schon mal ausprobiert?