Der Pop-up-Verkauf bietet großen und kleinen Unternehmen die Möglichkeit, mit Kunden in Kontakt zu treten und den Umsatz zu steigern. Da moderne Kunden verstärkt nach einzigartigen Einkaufserlebnissen suchen, bieten Pop-up-Stores, sowohl online als auch physisch die ideale Gelegenheit, eine Marke bekannt zu machen und einen Hype zu kreieren.
Egal ob Onlinehändler, der sich nach mehr Kundenkontakt sehnt, ein Einzelhändler, der seine neue Onlinepräsenz testen will oder eine Marke, die seinen Kunden ein einzigartiges Erlebnis bieten möchte, der Pop-up-Verkauf ist de ideale Lösung.
Was versteht man unter einem Pop-up-Store?
Ein Pop-up-Verkauf ist ein kurzfristiges Einzelhandelsgeschäft, das vorübergehend betrieben wird und nach kurzer Zeit wieder verschwindet (obwohl einige so erfolgreich sind, dass sie zu festen Bestandteilen des Ladens werden).
Während wir das Konzept eher mit einem physischen Laden in Verbindung bringen, werden virtuelle Pop-up-Stores immer beliebter. Beide bieten Marken und Unternehmen die Möglichkeit, ihrer Zielgruppe zielgerichtet bestimmte Waren und ein immersives Einkaufserlebnis zu bieten, das mit einem traditionellen Geschäft schwerer zu bieten wäre.
Physische Pop-up-Stores
Ein physischer Pop-up-Store kann in vorübergehend leer stehenden Geschäftsräumen oder aus einem umgebauten Bus betrieben werden. Diese Form des Pop-up-Verkaufs eignet sich ideal für E-Commerce-Betreiber, die mit einem physischen Geschäft experimentieren möchten, ohne sich auf einen festen Standort festzulegen.
Da Pop-up-Stores nur kurzfristig betrieben werden, bleibt man flexibel und kann seine Aufmerksamkeit voll und ganz dem Einkaufserlebnis des Kunden widmen. Ein Onlineshop kann das Konzept beispielsweise von Oktober bis Dezember nutzen, um Saisonware zu verkaufen und die Ferienzeit auszunutzen.
Virtuelle Pop-up-Stores
Virtuelle Pop-up-Stores sind weniger verbreitet, eigen sich aber dennoch für den schnellen Warenabsatz. Diese Form des Pop-up-Verkaufs findet in der Regel auf einer Webseite, in den sozialen Medien oder in einem Live-Stream statt.
Traditionelle Ladengeschäfte können dieses Konzept nutzen, um in die Welt des E-Commerce einzusteigen, es eignet sich aber auch für bereits bestehende Onlineshops. Die Hauptwebseite dient hierbei als Anlaufpunkt für den gesamten Traffic, während verschiedene Pop-up-Stores bestimmte Zielgruppen ansprechen können. Dies geschieht oft über die Produktauswahl. Ein Modegeschäft könnte demnach zum Beispiel einen Pop-up-Verkauf für bestimmte Handtaschen starten.
5 Beispiele für Pop-up-Shops im E-Commerce
Pop-up-Shops eignen sich vor allem für zukunftsorientierte Marken, man braucht jedoch Kreativität und einen soliden Plan, um alle Vorteile nutzen zu können. Hier sind einige Beispiele für Pop-up-Verkauf im E-Commerce-Bereich.
Glossier
Glossier, eine bekannte und erfolgreiche Make-up Marke, kann ihren Erfolg auf gute Inhalte zurückführen. Die Marke startete als Webseite unter dem Namen „Into the Gloss“, auf der Verbraucher ihre Lieblingsprodukte teilen konnten. Glossier wird auch weiterhin von seinen Anhängern geführt und kreiert nebenbei Produkte, die seine Kunden sehen wollen.
Diese Strategie hat Glossier weltweit viele Fans beschert und die Marke zu einem 1,2 Milliarden US-Dollar-Unternehmen heranwachsen lassen.
Der Pop-up Verkauf im Covent Garden London im Jahr 2019 zeigte, wie erfolgreich Pop-up-Shops sein können und veranlasste Glossier letztendlich dazu, ein permanentes Ladengeschäft zu eröffnen. Innerhalb von nur zweieinhalb Monaten begrüßte Glossiert über 100.000 Kunden im neuen Geschäft und bewies, dass eine permanente Niederlassung für Onlinemarken durchaus sinnvoll sein kann.
Tupperware
Tupperware ist vielleicht nicht das aufregendste Produkt, gutes Marketing kann jedoch auch Tupperware in etwas Aufregendes verwandeln. Genau das war die Idee hinter dem Pop-up-Verkauf.
Jeder kennt Tupperware, doch nur wenige Kunden haben eine persönliche Beziehung zu Restebehältern und Salatschleudern. Aus diesem Grund richtete die Marke einen physischen Pop-up-Store ein, der schnell zu einem Social-Media-Hit wurde.
Im Geschäft wurde eine ganz bestimmte Produktpalette angeboten und in einer sorgfältig gestalteten Umgebung präsentiert, die dem Besucher ein immersives Einkaufserlebnis bot. Potenzielle Kunden konnten praktische Erfahrungen in einem modernen Umfeld sammeln und die Produkte hautnah kennenlernen.
BarkShop
Was gibt es Besseres als glückliche Hunde, die herumlaufen und sich selbst ihr Lieblingsspielzeug aussuchen? Genau das ermöglichte BarkShop mit seinem Pop-up-Verkauf in New York.
Die bekannte E-Commerce-Marke BarkBox eröffnete eine temporäre physische Niederlassung, um Hundebesitzer und ihre Vierbeiner zu begrüßen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich selbst ein Spielzeug auszusuchen.
Neuste Technologie half den Besitzern dabei, die Vorlieben ihrer Lieblinge besser zu verstehen und machten die Idee zu einem echten Erlebnis für Hund und Mensch! Teilnahme war aber nur mit vorheriger Anmeldung möglich, um Chaos zu vermeiden. Das unvergessliche und einzigartige Erlebnis kostete $30 pro Hund.
Der größte Vorteil dieser Strategie besteht darin, dass die E-Commerce-Marke eine persönliche Verbindung zu ihren Kunden aufbauen kann und obwohl der Pop-up-Shop bereits nach kurzer Zeit wieder verschwand, bleibt das Erlebnis noch für lange Zeit erhalten.
Depop
Depop ist ein Peer-to-Peer-Social-E-Commerce-Unternehmen mit Niederlassungen in Großbritannien, Italien und den USA. Der Fokus des Unternehmens liegt darauf, Mode vielfältiger und weniger verschwenderisch zu machen.
Mit dieser Strategie hat die Plattform über 13 Millionen Nutzer erreicht und hat sich vor allem bei Millennials und Gen-Z einen Namen gemacht.
Zwar ist Depop eine Onlineplattform, hat mit Depop Live jedoch bereits erfolgreiche Pop-up-Veranstaltungen geleitet. Wie auch auf der Onlineplattform geht es bei Depop Live in erster Linie um die Community.
Diskussionen zum Thema “Kann Mode die Welt verändern?”, und “Baue Dein Imperium im Schlafzimmer auf” stellen eine tiefere Verbindung zum Publikum her und ermöglichen der Marke Depop, treue Fans zu gewinnen und in kürzester Zeit mehr Produkte zu verkaufen.
Amazon
Amazon kommt Dir sicherlich nicht zuerst in den Sinn, wenn Du die Worte „Pop-up-Store“ hörst, mit ‚Bricks and Mortar‘ wagte jedoch auch Amazon den Einstieg in den Pop-up-Verkauf. Die Idee sollte ausgewählten Onlinehändlern die Möglichkeit geben, herauszufinden, wie es wäre, wenn sie ein Ladengeschäft führen würden.
In Zusammenarbeit mit anderen Partnern eröffnete das E-Commerce-Unternehmen zehn Pop-up-Stores in ganz Großbritannien, in denen ausgewählte Verkäufer mit Kunden in Kontakt treten konnten. Diese Pop-up-Shops ermöglichten der Marke Amazon, mit ihren Verkäufern in Kontakt zu treten und der Community zu zeigen, dass sie lokale Unternehmer unterstützen.
Bei dieser Art von Pop-up-Shop geht es eventuell weniger um den Verkauf und vielmehr um gute PR, sie sind aber dennoch sehr effektiv.
So eröffnet man einen Pop-up-Shop
Der erste Schritt ist immer der schwerste, weil man seine Komfortzone verlassen muss. Bei vielen unserer Beispiele handelt es sich um E-Commerce-Plattformen, die erste Schritte in Richtung Ladengeschäft unternehmen wollten, obwohl sie online bereits sehr erfolgreich waren.
Wie bei jeder Geschäftsentscheidung solltest Du auch hier mit einer ausführlichen Recherche und guter Planung beginnen. Falls Du eine etablierte Marke führt, verfügst Du wahrscheinlich über Daten, die Du nutzen kannst, um einzugrenzen, welche Art von Pop-Shop-Erlebnis Du schaffen willst und auf welche Produkte Du Dich konzentrieren solltest.
Du könntest eine ganz bestimmte Produktlinie beispielsweise einem exklusiven Publikum in London oder New York vorstellen. Kleinere Marken könnten sich mit größeren zusammen tun.
Du solltest Deine Ziele auf jeden Fall vorab schriftlich festhalten und dann gezielt darauf hinarbeiten. Hier sind einige Beispiele:
- Schaffe eine persönliche Verbindung zu Deinem Kunden, die über die Online-Transaktion hinausgeht.
- Biete dem Kunden einen “echten” menschlichen Kundenservice, um ihn für Deine Marke zu begeistern und in einen Markenverfechter zu verwandeln.
- Schaffe Bewusstsein und erzeuge ein Dringlichkeitsgefühl. Wenn der Kunden nur eine begrenzte Zeit hat, um eine Entscheidung zu fällen, kann dies für großes Aufsehen sorgen.
- Teste Deine Nachfrage. Wäre ein physisches Geschäft eine praktikable Option?
- Sorge für einen schnellen und profitablen Warenabsatz, insbesondere zu den Feiertagen.
- Teste neue Produkte und mache Deine Kunden neugierig.
So führt man einen physischen Pop-up–Shop
Der Standort ist hier besonders entscheidend. Du hast mehrere Optionen, unter anderem:
- Einen Platz in einem Einkaufszentrum
- Ein Schaufenster in der Fußgängerzone
- Ein mobiler Shop
- Ein kleiner Laden in einem bereits bestehenden Geschäft
- Eine Veranstaltung
Die endgültige Entscheidung ist von Deiner Zielgruppe, Deinen Produkten und dem gewünschten Image abhängig.
Zwar hat das Unternehmen Glossier seinen Sitz in New York, verfügt jedoch über ein großes, hoch-engagiertes Publikum in Großbritannien, was London zum idealen Standort der Aktion machte.
Falls Du einen erfolgreichen Onlineshop führst, solltest Du Deine Daten nutzen, um Dir bei dieser Entscheidung zu helfen! Wenn Du Dich für einen Standort entschieden hast, musst Du Dich nur noch für ein Konzept entscheiden. Dekoriere Deinen Shop und wähle Produkte aus, die Deine Zielgruppe begeistern. Stelle dann ein Team zusammen, um ihnen ein aufregendes Einkaufserlebnis zu bieten.
So führt man einen virtuellen Pop-up–Shop
Pop-up-Verkäufe sorgen für Aufregung, steigern die Markenbindung und fördern den Umsatz. Dies ist auch online möglich und nicht auf ein physisches Pop-up-Erlebnis begrenzt.
Virtuelle Pop-up-Stores bieten stationären Geschäften die ideale Möglichkeit, in den Onlinehandel reinzuschnuppern, sind aber auch eine gute Option für bestehende und bekannte E-Commerce-Marken. Es geht darum, etwas zu schaffen, das Dein Publikum anspricht.
Überlege Dir, wie sich die Aktion von Deiner aktuellen Webseite abheben wird. Kannst Du bestimmte Aspekte Deines physischen Geschäftes in den Onlineshop einbringen und so die Wiedererkennung steigern?
Nun musst Du natürlich noch Traffic in Deinen Pop-up-Store schicken, sei also besonders kreativ beim Marketing. (Falls Du Hilfe brauchst, steht Dir meine Marketingagentur gerne mit innovativen Ideen zur Seite). Tolle Grafiken und der Wow-Faktor bringen Dich nur so weit. Dein Pop-up-Shop muss dem Kunden letztendlich ein großartiges Nutzererlebnis bieten.
Du musst die Dinge nicht unnötig verkomplizieren. Mache es den Nutzern leicht, von einem neugierigen Besucher zu einem engagierten Kunden zu werden. Biete dem Kunden zum Beispiel ein fesselndes Erlebnis mit Live-Streaming. Mit Programmen wie GoPopUp kannst Du ein Pop-up-Erlebnis schaffen, das in den gesamten Verkaufsprozess integriert werden kann.
Live-Streaming wird viel zu selten genutzt, bietet jedoch eine ideale Gelegenheit, um sich von der Konkurrenz abzugrenzen.
Fazit
Ob Du nun ein Einzelhandelsgeschäft oder einen Onlineshop führst ist egal, Pop-up-Shops bieten Dir eine Möglichkeit, sich von der Masse abzuheben und Kontakt zu Deinen Kunden aufzunehmen. Du musst keine langfristigen Verpflichtungen eingehen, kannst die Gelegenheit aber nutzen, um neue Ideen, Produkte und Zielmärkte zu testen.
Die oben genannten Beispiele aus dem E-Commerce zeigen, wie erfolgreich Pop-up-Verkäufe sein können, auch wenn sie viel Planung und ein hohes Maß an Hingabe erfordern. Es lohnt sich.
Beim Pop-up-Store dreht sich wieder alles um Deine Zielgruppe. Ich habe es ja schon oft gesagt und wiederhole es gerne noch mal: “Deine Kunden zu verstehen, ist die einzige Marketingstrategie, die Du brauchst.” Kombiniere dies dann mit innovativem Marketing, starkem Branding und guter, harter Arbeit und schon hast Du ein Pop-up-Erlebnis geschaffen, das erheblichen Einfluss auf den Erfolg Deines Unternehmens haben kann.
Pop-up-Stores sind zwar temporär, die Wirkung des denkwürdigen Erlebnisses kann Deinen Kunden aber noch lange anhalten blieben.
Möchtest Du einen Pop-up-Verkauf durchführen? Was hat Dich bisher zurückgehalten?