Kannst Du den Ausdruck “Content is King” langsam nicht mehr hören?
Dieser Satz geht den meisten Vermarktern gehörig auf die Nerven. Aber stimmt er überhaupt noch? Und wenn doch, warum sind Inhalte so einflussreich?
Woher kommt der Ausdruck ‘Content is King’?
1996 schrieb Bill Gates einen Artikel, der den Kurs des digitalen Marketings für immer verändern sollte. Im Artikel “Content is King” behauptete er, dass der größte Teil der im Internet generierten Einnahmen aus Inhalten stammen würde, ähnlich wie beim Rundfunk. Bahnbrechend war, dass Gates vorschlug, dass Inhalte als Ausgleich dienen könnten, da jeder (jedes Unternehmen und jede Marke) Inhalte erstellen könnte:
Eines der spannenden Dinge am Internet ist, dass jeder, der einen PC und ein Modem besitzt, Inhalte veröffentlichen kann. Das Internet ist gewissermaßen das multimediale Äquivalent zum Kopiergerät. Es ermöglicht die kostengünstige Vervielfältigung von Material, unabhängig von der Größe des Publikums.
Seitdem hat sich viel verändert. Ist diese Aussage also immer noch wahr?
Genau das wollte ich herausfinden, darum habe ich Vermarkter und Geschäftsinhaber auf Twitter befragt. Ich wollte wissen, ob Content immer noch König ist und warum; oder warum nicht.
Die Ergebnisse waren geteilt. Die überwiegende Mehrheit glaubt, dass Content immer noch das Internet bestimmt, aber eine wachsende Zahl von Menschen denkt, dass Inhalte allmählich an Bedeutung verlieren.
Noch interessanter ist aber der Grund, warum die Leute denken, dass Inhalte immer noch wichtig sind, und dieser Meinung sind wirklich viele Menschen.
Ist Content also immer noch König? Wenn ja, warum, wenn über zwei Jahrzehnte, nachdem Bill Gates ihn als die treibende Kraft hinter der Monetarisierung des Internets bezeichnet hat?
Benutzer und Google schätzen hochwertige Inhalte
Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer sagte, dass Inhalte immer noch König sind, weil Google sie schätzt und weil Menschen gerne Inhalte konsumieren. Es besteht kein Zweifel, dass Google Inhalte mag. Laut einer Studie, für die über 11 Millionen Suchergebnisse analysiert wurden, beträgt die durchschnittliche Anzahl der Wörter von Seiten, die auf der ersten Seite von Google erscheinen, 1.447.
Das ist ne Menge Inhalt.
Obwohl Google nicht verrät, was man tun muss, um hohe Rankings auf Google zu erzielen, behauten viele erfahrene Vermarkter (und einige Nutzer) schon lange, dass hochwertige Inhalte der Schlüssel zu einem guten Ranking sind. Twitter-Follower sind sich einig:
Nicht nur Google schätzt Inhalte, sondern auch Menschen. Tatsächlich hat sich der weltweite Konsum von Online-Inhalten im Jahr 2020 sogar verdoppelt. Content gehört nah wie vor zu den effektivsten Strategien, um Leser in Leads zu verwandeln, wobei Unternehmen, die einen Blog betreiben, 67 % mehr Leads pro Monat gewinnen als Unternehmen, die keinen Blog haben.
Dies ist wahrscheinlich der Grund, warum die meisten Marken 41 % ihres gesamten Marketingbudgets in die Erstellung von Inhalten investieren.
Allerdings übersehen viele Unternehmen und Vermarkter, dass wir beim Contentmarketing nicht nur von Blogbeiträgen und E-Books sprechen. Eines der größten Missverständnisse in Bezug auf Content ist nämlich, dass es sich nur auf das geschriebene Wort beziehen, in Wirklichkeit gehören aber auch Videos, die sozialen Medien, VR, Podcasts und alle anderen Arten von Inhalten, die Menschen konsumieren können, dazu.
Ein guter Inhalt schafft Potenzial für Links, sodass verschiedene Arten von Inhalten „verlinkbare Assets“ darstellen, die es einfacher machen, auf natürliche Weise das Linkprofil zu stärken.
Bedenke Folgendes:
- Laut HubSpot geben 93 % der Vermarkter an, dass Videos ein wichtiger Bestandteil ihrer Marketingstrategie sind.
- Mehr als die Hälfte der Verbraucher in den USA über 12 Jahren konsumieren Podcasts.
- Interaktive Inhalte werden mit 39 % höherer Wahrscheinlichkeit von Kunden als „sehr effektiv“ bewertet.
Wenn Du Dich bisher ausschließlich auf schriftliche Inhalte verlassen hast, um Besucher zu gewinnen und Google glücklich zu machen, ist es möglicherweise an der Zeit, Deinen Horizont zu erweitern.
Mehr Inhalte verbessern Deine Position in den Suchergebnissen
Mehr als 15 % der Teilnehmer einer Umfrage gab an, dass Inhalte wichtig sind, weil sie die Position in den Suchergebnissen verbessern, was zum Großteil auch stimmt.
Google möchte seinen Nutzern stets die nützlichsten und relevantesten Suchergebnisse bereitstellen, darum macht es Sinn, dass mehr Inhalt bessere Ergebnisse erzielen, oder?
Nicht unbedingt.
Man muss beachten, dass es bei einem hohen Ranking nicht um Quantität, sondern vielmehr um Qualität geht. 50 schreckliche Blogbeiträgen werden Dir nicht helfen, so gute Rankings zu erzielen wie drei oder vier gut recherchierte, gut geschriebene Artikel. Hier sind weitere Einblicke von Twitter:
Während sich die Anzahl der Inhalte offensichtlich auf die Position in den Suchergebnissen auswirkt, ist es entscheidend, qualitativ hochwertige Inhalte zu produzieren. Hierbei ist auf Folgendes zu achten:
- Sei originell. Google sieht es nicht so gerne, wenn man Inhalte kopiert und einfach teilt, versuche deshalb, originelle Inhalte zu produzieren. Diese Inhalte sind in der Regel auch nützlicher, da sie Benutzern wichtige Informationen liefern, die sie sonst nirgendwo finden können.
- Beantworte Fragen. Das Beantworten von Fragen bietet dem Leser eine gute Benutzererfahrung und kann Dir helfen, im hervorgehobenen Snippet von Google zu landen, das immer ganz oben in den Suchergebnissen angezeigt wird.
- Sei genau. Füge Statistiken, Links und Quellen hinzu, um Deine Aussagen zu stärken. Dies trägt dazu bei, das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen und schafft Ressourcen, auf die andere Webseiten gerne verlinken.
- Sprich die Leser an. Niemand möchte langweilige Inhalte lesen oder ein langweiliges Video anschauen. Du musst Dein Publikum sofort mit einem besonderen Haken einfangen und Fragen zu stellen, um das Gespräch zu fördern. Interaktive Elemente wie Umfragen, Wettbewerbe und Quizze können dabei behilflich sein.
- Füge Bilder und Videos hinzu. Bilder und Videos teilen lange Inhalte in leichter zu verdauende Stückchen auf und helfen, komplizierte Themen besser zu verstehen. Bilder bieten auch eine weitere Möglichkeit für die SEO durch die Nutzung von Alt-Tags.
- Verzichte auf unwichtige Elemente. Komm auf den Punkt. Vermeide nutzlose Wörter sowie leere Ausdrücke und stelle sicher, dass jede Überschrift einen Sinn verfolgt.
- Sei konsequent. Das Erstellen guter Inhalte ist nur ein Teil des Prozesses, denn wenn Du Dein Ranking verbessern möchtest, musst Du regelmäßig gute Inhalte erstellen. Führe dafür am besten einen Redaktionskalender ein.
Inhalte müssen hilfreich sein, dies wird auch immer wieder auf Twitter wiederholt:
Es ist zudem erwähnenswert, dass viele weitere Faktoren Dein Ranking in den Suchergebnissen beeinflussen, einschließlich der Nutzererfahrung auf Deiner Seite, einer der neueren Ranking-Faktoren von Google. Die Core Web Vitals wirken sich ebenfalls auf das Ranking aus.
Eine Webseite mit wenigen Inhalten kann kein gutes Ranking erzielen. Wenn Du Schwierigkeiten hast, regelmäßig qualitativ hochwertige Inhalte zu produzieren, könnte meine Agentur behilflich sein.
Inhalte helfen bei der Optimierung für Keywords
Laut meiner Umfrage sind 15,3 % der Befragten der Meinung, dass Content das Wichtigste ist, weil er hilft, Keywords zu optimieren, was durchaus Sinn macht, weil Keywords die Grundlage der SEO sind.
Die Keywordoptimierung geht jedoch über die Aufnahme bestimmter Begriffe in Deine Meta-Daten und Deine Inhalte hinaus. Tatsächlich funktionieren alte Strategien zur Ausrichtung auf Keywords dank Google-Updates wie RankBrain und Hummingbird schon lange nicht mehr.
Früher haben Vermarkter sich ein einzelnes Keyword (normalerweise eins, das wenig Konkurrenz, aber ein hohes Suchvolumen hatte) ausgesucht, einen Beitrag dazu geschrieben, den fertigen Artikel dann per E-Mail verschickt und in den sozialen Medien geteilt und ein bisschen Linkaufbau betrieben, um gute Google-Rankings zu erzielen.
So einfach ist das heute nicht mehr.
Google ist schlauer geworden und die Nutzer auch. Wenn man für den Suchbegriff „Wie funktioniert SEO“ in den Suchergebnissen erscheinen will, reicht es nicht, einfach eine Reihe von Inhalten über SEO zu veröffentlichen. Stattdessen muss man sich auf verwandte Keywords und Long-Tail-Keywords konzentrieren und die Benutzererfahrung verbessern, um ein gutes Ranking zu erzielen.
Du musst dafür sorgen, dass Deine Webseite die neusten Anforderungen erfüllt.
Für die Optimierung auf Keywords ist das Schreiben hochwertiger, nützlicher Inhalte jedoch immer noch einer der wichtigsten Faktoren, dennoch solltest Du die anderen Ranking-Faktoren nicht aus den Augen verlieren.
Inhalte verlieren an Wichtigkeit
Knapp über 10 % der Befragten gaben an, dass Inhalte langsam an Wichtigkeit verlieren.
Manche Leute sind es vielleicht einfach leid zu hören, dass Inhalte das A und O des digitalen Marketings sind. Ich kann dieses Gefühl durchaus nachvollziehen.
Das digitale Marketing ist viel als das Erstellen von Inhalten. Suchmaschinenoptimierung, PPC-Werbung, Social Media, technische SEO und Linkbuilding, sie alle wirken sich auf Ranking und folglich auch auf die Konversionen aus.
Wenn man “content is dead” bei Google eingibt, erhält man haufenweise Suchergebnisse. Wenn man dann aber etwas genauer hinschaut, stellt man schnell fast, dass keines der Argumente begründet ist.
Schauen wir uns einige der häufigsten Gründe an, warum Leute der Meinung sind, dass Inhalte nicht mehr wichtig sind:
- Laut CMSWire sind Unternehmen es einfach leid, ständig neue Inhalte zu produzieren und die Leser haben es satt, schlechte Inhalte zu lesen, die eigentlich nur der Werbung dienen.
- Dreamgrow berichtet, dass Contentmarketing an Bedeutung verliert, weil Storytelling immer wichtiger wird.
- Mark Schaefer behauptet, dass Contentmarketing keine nachhaltige Strategie ist, da unsere Fähigkeit, Inhalte zu konsumieren, begrenzt ist, da sich die uns zur Verfügung stehenden Inhalte alle 9 bis 24 Monate verdoppeln.
Im Grunde genommen laufen all diese Behauptungen auf ein und dasselbe hinaus: Die Verbraucher haben es satt, schlechte Inhalte zu konsumieren. Sie wollen keinen kurzen Beitrag lesen, der wenig Mehrwert bietet und hauptsächlich darauf abzielt, ein Produkt zu bewerben.
Viele scheinen jedoch eins zu vergessen. Verbraucher wollten noch nie schlechte Inhalte konsumieren. Zwar konnten diese Inhalte früher ein Ranking auf Google erzielen, waren aber nie wirklich hilfreich.
Was hat sich verändert?
Eigentlich nicht viel, denn Verbraucher wollen schon immer überzeugende, interessante und nützliche Inhalte, die Informationen liefern. Eines hat sich seit 1990, als Bill Gates seinen Artikel verfasste, aber doch geändert.
Die Art der gewünschten Inhalte hat sich dramatisch verändert. Damals war geriet man völlig außer Häuschen, wenn man ein Foto über das Internet verschicken konnte. Jetzt werden Podcasts, Videos, Kurse und interaktive Inhalte angeboten. Heutzutage wollen Verbraucher verschiedenste Formate: Video, Audio und interaktive Inhalte.
Während Faktoren wie die Core Web Vitals an Dynamik gewinnen, ist keiner dieser neuen Ranking-Faktoren allein für das Ranking Deiner Webseite verantwortlich. Du kannst Deinen Besuchern keine positive Benutzererfahrung bieten, wenn Du ihnen keine Inhalte zur Verfügung stellst, dann was sollen sie denn konsumieren?
Anstatt anzunehmen, dass Inhalte langsam an Bedeutung verlieren, ist es möglicherweise an der Zeit, stärkere Maßnahmen zu ergreifen und eine vollständige Webseitenprüfung durchführen zu lassen, um herauszufinden, welche Inhalte nicht funktionieren und Probleme wie langsame Ladezeiten zu beseitigen.
Fazit
Inhalte verlieren nicht an Bedeutung, sie entwickeln sich nur weiter.
Ungeachtet dessen, was einige Vermarkter denken, kann ich mit Sicherheit sagen, dass Inhalte so schnell nicht ihren Platz verlieren werden. Google schätzt sie, die Leute konsumieren sie und sie dienen nach wie vor der Suchmaschinenoptimierung. Die Art und Weise, wie wir Inhalte erstellen und welche Formate konsumiert werden, ändert sich jedoch.
Google verwendet mittlerweile künstliche Intelligenz, um den Kontext besser zu verstehen, wodurch die Verwendung mehrerer Keywords, z. B. Long-Tail-Keywords immer wichtiger wird.
Die Leute haben es satt, langweilige, verkaufsfördernde Inhalte zu lesen. Andere Formate wie Videos und interaktive Inhalte werden wahrscheinlich zur Norm werden. Das bedeutet, dass Vermarkter ihre Contentmarketingstrategie anpassen, aber nicht vollständig aufgeben müssen.
Gilt die Aussage “Content is King” immer noch? Teile Deine Meinung mit mir.