Zwar sind die Autoren wahrscheinlich keine Roboter, dennoch hat die künstliche Intelligenz (KI) bereits in der Produktion von Inhalten Einzug gehalten und hilft und bei der Erstellung sowie der Bearbeitung von Content.
Deinen Job als Blogger oder Autor ist aber trotzdem nicht gefährdet.
KI-generierten Inhalten fehlt die menschliche Note. Wir brauchen noch immer Menschen, die diese Inhalte überarbeiten, damit sie verständlich sind, zum Kontext passen und damit keine Missverständnisse auftreten. Der Einsatz von KI kann den Schreibprozess beschleunigen und es Vermarktern ermöglichen, mehr Inhalte in kürzerer Zeit zu produzieren.
Doch wie humanisieren wir diese KI-Inhalte? Das erfährst Du in diesem Artikel.
Was versteht man unter KI-generierten Inhalten?
Wie der Name bereits sagt, handelt es sich bei einem KI-generierten Inhalt um einen Inhalt, der von einer künstlichen Intelligenz geschrieben wurde. Die meisten KI-Programme können einfache Aufgaben ausführen, die normalerweise menschliches Denken, Intelligenz, Lernfähigkeit oder Entscheidungen erfordern.
Im Contentmarketing wird KI vor allem im Bereich der Textgenerierung eingesetzt. KI-Programme können Berichte erstellen, das Verbraucherverhalten vorhersagen, Inhalte planen und personalisierte Produktempfehlungen aussprechen.
Ich wette sogar, dass Du schon mal ein KI-gestütztes Programm verwendet hast, ohne es zu merken. Nicht nur das. Du hast wahrscheinlich schon mal Inhalte gelesen, die mithilfe von KI erstellt wurden.
PA Media setzte KI ein, um 30.000 lokale Nachrichtenberichte pro Monat zu erstellen. Das Tech-Unternehmen OpenAI (das von Elon Musk mitgegründet wurde), brachte das KI-Programm „GPT-3“ auf den Markt, das wie ein Mensch schreiben kann. Forscher haben es angeblich verwendet, um Geschichten zu schreiben, philosophisches Wissen zu teilen und medizinische Fragen zu beantworten.
Econsultancy berichtet, dass 18 Prozent der Vermarkter in Nordamerika bereits KI verwenden, um Inhalte zu erstellen. Mittlerweile nutzen es auch 23 Prozent für kreative Arbeiten. Diese Statistiken zeigen uns, dass KI-Technologie auf dem Vormarsch ist.
Die Verwendung von KI in der Content-Erstellung
Künstliche Intelligenz verwendet künstliche Intelligenzsysteme und Software, um effektive Inhalte zu erstellen. Dies wird als „Content Intelligence” bezeichnet.
Content Intelligence nutzt Teilbereiche der KI, um Vermarktern beider Erstellung effektiver Inhalte zu helfen und gibt sinnvolle Ratschläge zu bestimmten Marketingstrategien. Dieser Prozess besteht aus drei Schritten.
- Datensammlung. Die künstliche Intelligenz bezieht Daten aus dem CRM-System, Umfragen, den sozialen Medien, dem Verhalten der Webseitenbesucher und anderen relevanten Quellen.
- Analyse. Die KI analysiert und interpretiert die gesammelten Informationen, um Trends und Muster zu erkennen.
- Erkenntnisse und Empfehlungen. Nun kann das Programm Empfehlungen machen, um den Inhalt zu verbessern, effektiver zu gestalten oder besser auf die Zielgruppe zuzuschneiden. Es kann auch Trends vorhersagen, damit Du schneller reagieren und Deinen ROI langfristig steigern kannst.
Content Intelligence kann eingesetzt werden, um Daten zu interpretieren, datengestützte Entscheidungen zu treffen und die Content-Strategie zu verfeinern, um letztendlich bessere Ergebnisse zu erzielen.
Warum müssen KI-generierte Inhalte humanisiert werden?
Die Nutzung von KI-Technologie hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen und viele Prozesse laufen mittlerweile automatisch ab, was jedoch nicht bedeutet, dass sie ohne Kontrolle auskommen. Selbst wenn ein KI-Programm in der Lage ist, einen Artikel mit 1.000 Wörtern zu schreiben, muss dieser Artikel anschließend noch überarbeitet werden, damit er eine menschliche Stimme erhält – er muss humanisiert werden.
Lass uns einen genaueren Blick darauf werfen, wie dies aussehen könnte und welche Vorteile KI hat.
1. Die Humanisierung von Inhalten führt zu einen höheren Grad an Personalisierung
Niemand will Werbung sehen, die sich wiederholt oder steif klingt. Da Benutzer tagtäglich mit Werbebotschaften bombardiert werden, müssen wir einen Weg finden, unsere Inhalte aus der Masse herausstechen zu lassen. Allein durch den Einsatz von KI ist das nicht möglich.
Eine Studie von Adobe ergab, dass 67 % der Befragten glauben, dass Unternehmen ihre Inhalte dem Kontext anpassen sollten. 42 % ärgern sich, wenn dies nicht geschieht und wenn Inhalte nicht aus sie zugeschnitten sind.
Zwar kann ein KI-Programm den Schreibprozess automatisieren, der Inhalt muss im Anschluss aber trotzdem noch überarbeitet werden, damit er zur Situation und der jeweiligen Zielgruppe passt. Nur so klingt er authentisch und ist überzeugend.
2. Künstliche Intelligenz ist nicht perfekt
KI kann grundlegenden grammatikalischen Strukturen folgen, trotzdem sind die Ergebnisse nicht fehlerfrei.
Die britische Tageszeitung The Guardian nutze GPT-3 AI, um Inhalte zu erstellen, und erhielt den folgenden Abschnitt:
Einige Sätze sind verständliche und gut geschrieben. Allerdings finden wir auch viele unzusammenhängende und unsinnige Absätze.
Obwohl die künstliche Intelligenz KI bereits über sehr beeindruckende Schreibfähigkeiten verfügt, ähnelt das Ergebnis eher einem Wikipedia-Artikel. Unbearbeitet würde dieser Inhalt sicherlich als Spam eingestuft werden, außerdem könnte der Text abfällige Bemerkungen und unpassende Begriffe enthalten.
Selbst wenn die Sätze einen Sinn ergeben würden, müsste der Redakteur trotzdem alle Informationen überprüfen und manuell bearbeiten.
Dies zeigt uns, dass Vermarkter ihren Entwurf immer humanisieren müssen, um ihn lesbar zu machen.
3. Daten können besser verarbeitet und eingesetzt werden
KI kann Daten schneller analysieren und effektive Strategien entwerfen, das Programm ist jedoch nicht in der Lage, den Leser wirklich zu verstehen.
Ein KI-Programm kann zwar Skripte für Werbekampagnen und Videos erstellen, diese ergeben jedoch nicht immer Sinn und müssen aus diesem Grund angepasst werden. Du musst Deinen Entwürfen eine menschliche Stimme geben und dem Erscheinungsbild Deiner Marke anpassen, damit die Geschichte überzeugend ist.
Selbst wenn der Text bereits über alle erforderlichen Daten verfügt, ist menschliches Eingreifen erforderlich, um sicherzustellen, dass der Inhalt beim Publikum ankommt.
Inhalte, die mithilfe von künstlicher Intelligenz erzeugt werden, sind nicht sofort einsatzbereit, sie brauchen noch eine menschliche Note.
7 Tipps zur Humanisierung von KI-generierten Inhalten
Künstliche Intelligenz hat viele Vorteile und kann in vielen Bereichen des Marketing eingesetzt werden. Ich möchte Dir jetzt zeigen, wie man diese Inhalte überarbeitet, damit sie so klingen, als wären sie tatsächlich von einem Menschen geschrieben worden.
1. Humanisiere Deine Strategie
KI-Software kann eigenständig Keywordrecherchen durchführen, Themen vorschlagen und neue Blog-Ideen basierend auf den leistungsstärksten Blogbeiträgen Deiner Mitbewerber vorschlagen. Trotzdem musst Du diese Ideen anschließend noch durchgehen und Deine Content-Strategie anpassen.
Angenommen, Du möchtest einen Artikel über YouTube-Marketing schreiben und das KI-Programm hat den Titel „X Tipps für YouTube-Marketing“ vorgeschlagen. Jetzt musst Du Dich mit Deinem Team zusammensetzen, um weniger bekannte Tipps und Tricks zu finden, schließlich kann Dein KI-Tool nur generische Tipps vorschlagen, die bereits allgemein bekannt sind.
Einige Ideen könnten auch sensible Thema ansprechen und würden Feingefühl sowie eine vorherige Diskussion erfordern. Vielleicht brauchst Du auch der Input der Mitarbeiter in der Kundenbetreuung oder im Vertrieb, um den Inhalt noch besser auf Deine Kunden zuzuschneiden.
2. Dein KI-generierter Inhalt ist lediglich ein erster Entwurf
Es ist immer eine große Herausforderung mit einem leeren Blatt Papier anzufangen. Man muss sich aufraffen und die nötige Motivation finden, um einen Artikel mit 1.000 Wörtern zu schreiben. In diesen Fällen sind KI-Programme sehr nützlich, weil sie einen „ersten Entwurf“ erstellen können.
Die Washington Post hat 850 Artikel mithilfe eines selbst entwickelten KI-Programms namens Heliograf erstellt. Der erste Entwurf diente Autoren als Gliederung und zur Überwindung der Schreibblockade. Der erzeugte Inhalt musste nur noch abgeändert und angepasst werden.
Tools wie Articoolo können selbstständig Inhalte schreiben. Autoren müssen nur ein Thema eingeben und ihre Präferenz auswählen. Nehmen wir zum Beispiel an, Du möchtest einen kurzen Artikel über „Contentmarketingstrategien“ schreiben. Der erzeugte Text könnte so aussehen:
Dieser Text ist natürlich nicht perfekt. Er erfordert noch ein wenig Bearbeitung, ein paar ergänzende Absätze und eine Gliederung.
Du kannst die KI-Software während des Schreibens einsetzen, um Entwürfe für Absätze zu erstellen, indem Du beschreibende Schlüsselwörter wie „Vorteile des Contentmarketings“ oder „So stellt man eine Contentmarketingstrategie zusammen“ eingibst.
3. Passe den Inhalt Deiner Marke an
Deine Markenstimme ruft bestimmte Emotionen im Publikum hervor und spiegelt die Persönlichkeit Deiner Marke wider.
Soll Deine Marke als locker oder professionell wahrgenommen werden? Um freundliche und nahbar zu wirken, musst Du einen lockeren Ton wählen und kannst ruhig Umgangssprache verwenden. Luxusmarken profitieren wahrscheinlich von einem formelleren Ton.
Hier ist eine praktische Übersicht, die Du benutzen kannst, um Deine Stimme zu finden.
Wie klingt der von der künstlichen Intelligenz erzeugte Inhalt? Er mag grammatikalisch zwar perfekt sein, in diesem Fall wirkt er aber wahrscheinlich steif.
Finde Deine Markenstimme und passe die Texte Deines KI-Programms dann entsprechend an, um sie persönlicher und authentischer erscheinen zu lassen.
4. Achte auf Kontext
Eine der größten Einschränkungen von KI-Software besteht darin, dass sie den Kontext oft nicht versteht. Die kann einen generischen Text für ein allgemeines Publikum erstellen, diesen jedoch nicht auf eine bestimmte Zielgruppe oder ein Kundensegment zuschneiden.
Aus diesem Grund braucht jedes Unternehmen eine Buyer Persona. Beantworte die folgenden Fragen, bevor Du mit der Erstellung Deines Textes beginnst:
- Wer gehört zu meiner Zielgruppe?
- Warum ist dieser Inhalt relevant?
- Wie möchte ich mit meinen Kunden kommunizieren?
Wenn Du über ein Team verfügst, dass aus Autoren und Redakteuren besteht, kannst Du Artikelskizzen erstellen. Idealerweise sollte diese Skizze Notizen zu jedem Abschnitt und Details zur Zielgruppe enthalten. Auf diese Weise kann der Redakteur die vom KI-Programm generierten Inhalte später besser dem gewünschten Kontext anpassen, wenn der den Artikel überarbeitet.
5. Kurze Sätze und viele Absätze
Wie bereits oben gesehen, sind durch KI erstellte Werbeinhalte oft sehr lang und enthalten überflüssige Sätze oder Absätze. Das wird sich kein Leser antun.
Humanisiere den Inhalt, indem Du alle zwei bis drei Zeilen oder Sätze einen neuen Ansatz hinzufügst. Komme sofort auf den Punkt und stelle dem Leser rhetorische Fragen, um ihn ins Gespräch einzubinden. Hin und wieder kann ein Satz auch einen eigenen Ansatz bilden, falls Du ein Argument unterstreichen möchtest.
6. Personalisiere den Inhalt, damit er zur jeweiligen Phase des Verkaufsprozesses passt
80 % der Verbraucher kaufen eher bei einem Unternehmen, wenn dieses ihnen ein personalisiertes Erlebnis bieten kann.
Um Deinen Verkaufs- und Marketingtrichter zu humanisieren, musst Du Deinen Kunden ein personalisiertes Erlebnis bieten. Das kostet zwar Zeit und Mühe, der Prozess kann durch den Einsatz von KI-Technologie aber beschleunigt werden.
Nutze die gesammelten Daten, um potenziellen Kunden genau die Inhalte anzuzeigen, für die sie sich interessieren oder nach denen sie im Moment suchen.
Hier sind ein paar Ideen zum Einsatz von künstlicher Intelligenz zur Optimierung des Verkaufstrichters:
- Versende automatisierte E-Mails mit personalisierten Produktempfehlungen oder erinnere den Kunden daran, einen abgebrochenen Kauf anzuschießen.
- Verwende Chatbots, um Kundenanfragen schneller zu beantworten oder Kunden zum richtigen Abschnitt im FAQ-Bereich weiterzuleiten, damit sie ihr Problem selbst lösen können, ohne auf einen Kundendienstmitarbeiter warten zu müssen.
- Blende Pop-ups ein, wenn sich der Kunde einen bestimmten Inhalt ansieht.
Das KI-Programm kann Dir die entsprechenden Daten liefern, die Du brauchst, um den Prozess zu automatisieren, Du musst aber trotzdem noch tätig werden, damit der Prozess reibungslos abläuft und der Inhalt einen Sinn ergibt.
Vielleicht muss der Vertrieb gelegentlich Chatbot-Skripte ändern, um das Engagement zu steigern. Schaue Dir auch unbedingt das Design und den Inhalt Deiner Newsletter an, bevor Du sie verschickst. Führe A/B-Tests durch, um die überzeugendsten CTAs, den besten Text oder die ideale Platzierung für Deine Bilder zu finden.
So humanisierst Du Deine KI-generierten Inhalte und machst sie für Deine Verbraucher relevanter.
7. Verwende verschiedene Tools
Genau wie Menschen haben sich auch KI-Tools auf bestimmte Aufgaben spezialisiert. Einige können Texte erstellen, andere prüfen Plagiate und wiederum andere werden zur Rechtschreibprüfung eingesetzt. Um Deine Inhalte menschlicher klingen zu lassen, musst Du das richtige Tool für jeden Schritt dieses Prozesses finden.
Nehmen wir einfach mal an, Du möchtest einen Blogbeitrag schreiben. Dieser Prozess würde in etwa so aussehen:
- Geeignete Themen finden (30 Minuten)
- Thema recherchieren (2 Stunden und 30 Minuten)
- Artikel schreiben (5 Stunden)
- Artikel bearbeiten (1 Stunde)
- Artikel veröffentlichen (10 Minuten)
Dieser Prozess könnte nun mithilfe bestimmter KI-gestützter Programme vereinfacht und beschleunigt werden.
- Atomic Reach: Dieses Programm analysiert aktuelle Inhalte, um Themen zu finden, die gerade gut ankommen.
- Articoolo: Dieses Programm erstellt einen ersten Entwurf.
- Grammarly: Dieses Programm erweitert den Wortschatz, führt eine Rechtschreibprüfung durch, findet Plagiate und beseitigt Grammatikfehler.
- Hemingway: Dieses Programm prüft die Lesbarkeit Deines Artikels und macht gezielte Verbesserungsvorschläge.
- Frase: Dieses Programm findet Fragen, die häufig in die Suchmaschine eingegeben werden, damit Du Deine Inhalte SEO-optimieren kannst.
Fazit
Künstliche Intelligenz kann den Gestaltungsprozess vereinfachen, erfordert aber dennoch menschliches Eingreifen.
Um sicherzustellen, dass alle KI-generierte Inhalte einen Sinn ergeben und fehlerfrei sind, müssen sie nach der Erstellung von einem Redakteur überprüft werden. Achte bei der Bearbeitung darauf, dass sie gut lesbar sind und zum Kontext passen.
Der Inhalt muss Deine Markenpersönlichkeit widerspiegeln und sollte im Ton Deiner Marke verfasst sein.
Es gibt viele Programme und KI-Assistenten, die uns bei unseren täglichen Aufgaben unterstützen. Bringe sie geschickt zum Einsatz, um Deinen Gestaltungsprozess zu beschleunigen und Deine Arbeitsabläufe zu automatisieren.
Wie wirst Du die neuste KI-Technologie im Contentmarketing einsetzen?