Inbound-Marketing ist nicht einfach.
Es gibt haufenweise Strategien, um Traffic zu generieren. Man kann Blogbeiträge schreiben oder E-Books veröffentlichen, Keywords optimieren und Inhalte in den sozialen Medien teilen. Dennoch entwickelt sich das Inbound-Marketing fast so schnell weiter wie die SEO.
Darüber hinaus musst Du Dich immer auf dem Laufenden halten und hart arbeiten, um nicht den Anschluss zu verlieren. Du schreibst einen tollen Artikel und erstellst ein Formular, das von den Nutzern ausgefüllt werden muss, um auf Deinen Artikel zuzugreifen, nur um einen Tag später festzustellen, dass Formulare nicht mehr funktionieren.
Das ist unangenehm, weil Du nicht ohne Inbound-Marketing auskommst, um das Wachstum Deines Unternehmens zu fördern. Nur so gewinnst Du neue Leads, ohne viel Geld für Werbung ausgeben zu müssen.
Wie also hält man in einem so schnelllebigen, sich ständig verändernden und wachsenden Umfeld Schritt?
Es gibt ein paar Contentmarketingstrategien, die sich auch im Jahr 2022 und darüber hinaus nicht großartig verändern werden. Die Wirksamkeit dieser Methoden hat sich schon bewiesen, darum solltest Du möglichst schnell an Bord kommen, um den Anschluss nicht zu verpassen und diese Trends selbst auszunutzen.
Ich möchte kurz auf die Grundlagen des Inbound-Marketings eingehen und Dir dann drei Strategien vorstellen, die Du umgehen nutzen solltest.
Was ist Inbound-Marketing?
Der Begriff “Inbound-Marketing” wurde 2006 erstmals von HubSpot verwendet.
HubSpot definierte es wie folgt:
Ein Ansatz, der sich darauf konzentriert, Kunden durch Inhalte und Interaktionen zu gewinnen, die hilfreich und relevant sind.
Man kauft also keine Werbeanzeigen und Platzierungen, sondern konzentriert sich stattdessen auf die Entwicklung eines Blogs, seine SEO und die sozialen Medien.
Das Ziel besteht darin, von potenziellen Kunden gefunden zu werden, im Gegensatz zum klassischen Outbound-Marketing, bei dem Nachrichten an Kunden gesendet werden.
HubSpot hat dazu eine hilfreiche Grafik erstellt:
In der ersten Phase Attract (Anlocken) geht es darum, den potenziellen Kunden auf die Webseite zu locken.
Man gewinnt diesen relevanten Traffic durch gute SEO, Blogging oder Social Publishing.
In der zweiten Phase Convert (Konvertieren) werden diese Webseiten-Besucher durch gezielte Inhalte in Leads umgewandelt.
Dies geschieht in der Regel mithilfe von Vorlagen, E-Books oder Checklisten, die der Besucher herunterladen kann, wenn er seine E-Mail-Adresse hinterlässt.
Die dritte Phase Close (Abschließen) konzentriert sich darauf, die richtigen Leads aus dem richtigen Traffic in Kunden umzuwandeln.
Dies erreicht man durch Marketing Automation, E-Mail-Marketing, Customer-Relationship-Management und die Bereitstellung relevanter Informationen.
In der letzten Phase Delight (Vergnügen) geht es darum, den Kunden glücklich zu machen.
Hier steht vor allem die Kundenpflege und die Kundenbindung durch Umfragen, soziale Medien, CTAs und gezielte E-Mails im Mittelpunkt.
Das Ziel liegt immer in der Steigerung des Customer Lifetime Values und der Bindung bestehender Kunden.
Das waren die Grundlagen und eine kleine Auffrischung zum Thema Inbound-Marketing. Im Folgenden werde ich Dir ein paar Strategien vorstellen, die so schnell nicht aus der Mode geraten.
1. Blogging ist noch immer angesagt
Contentmarketing ist eine der effektivsten Strategien, um schnell neue Leads zu gewinnen. Wenn Du jedoch nicht regelmäßig neue Inhalte veröffentlichst, verlierst Du Deinen ROI. Darüber hinaus wächst der Markt.
Es gibt einen guten Grund, warum täglich Millionen neuer Artikel veröffentlicht werden.
Blogging generiert Traffic.
Darum empfehle ich auch heute noch einen Blog. Blogging funktioniert, es dauert nur eine gewisse Zeit, wenn man noch gar keinen Traffic hat.
Wenn man Gastbeiträge auf anderen Webseiten veröffentlicht, gewinnt man einen Teil dieses Traffics für seine eigene Webseite, darum schreibe ich bereits seit vielen Jahren regelmäßig Gastbeiträge für andere Blogs.
Dies hat zwei Gründe:
- Ich möchte meine Marke bekannt machen und mein Publikum erweitern.
- Ich möchte relevanten Traffic auf meine Webseite schicken.
Beide Seiten haben etwas davon. Die Webseite bekommt einen neuen Inhalt (von Dir) und Du bekommst dafür neuen Traffic.
Noch immer nicht überzeugt? Was wäre, wenn ich Dir sagen würde, dass Guest Blogging ein echter Verkaufstreiber ist?
Jon Cooper erzeugte mit seinem Gastbeitrag auf Moz tonnenweise Zugriffe.
Infolgedessen erhielt er dann haufenweise Anfragen, so viele, dass so viele, dass er einige Aufträge aufgrund begrenzter Ressourcen und zu hoher Nachfrage sogar ablehnen musste.
Gregory Ciotti gewann auf diese Weise 36.733 E-Mail-Abonnenten.
Es gibt viele erfolgreiche Beispiele fürs Guest Blogging, weil es funktioniert. Es funktioniert für die Traffic- und die Leadgewinnung.
Doch wie steigt man ins Guest Blogging ein?
Am besten mit einer Google-Suche zu Deiner Branche. Ich würde zum Beispiel das Search Engine Journal finden.
Ich überprüfe zunächst die Webseite, um sicherzustellen, dass die Zielgruppe mit meiner übereinstimmt oder dass es zumindest zu gewissen Überschneidungen kommt. Das Search Engine Journal hat ein sehr diverses Publikum, weil es so viele unterschiedliche Themen behandelt, darum eignet es sich für fast jeden Vermarkter.
Falls Dein Spezialgebiet PPC-Werbung ist, wirst Du hier fündig. Falls Du Dich für SEO interessierst, findest Du auch zu diesem Thema haufenweise interessante Inhalte.
Als Nächstes würde ich dann die Interaktionsrate der Beiträge prüfen.
Wenn diese gut aussieht, weiß ich, dass sich ein Gastbeitrag lohnen würde, denn ich möchte meine Zeit auf keinen Fall mit einem Blogbeitrag verschwenden, der am Ende nur von 1.000 Menschen gelesen und überhaupt nicht geteilt wird. Das wäre reine Zeitverschwendung.
Wenn Du eine geeignete Seite für Deinen Gastbeitrag gefunden hast, solltest Du eine neue Google-Suche durchführen, um die Richtlinien zum Einreichen von Gastbeiträgen zu finden.
Kombiniere Deine Suchanfrage am besten mit unterschiedlichen Formulierungen, zum Beispiel:
- Gastbeitrag schreiben
- Guest Blogging
- Co-Autor werden
- Artikel einreichen
Auf diese Weise findest Du die gewünschten Informationen schnell.
Klick dann auf den Link und studiere die Richtlinien zum einreichen von Artikel und Gastbeiträgen.
Viele Seiten stellen bereits ein Formular zum Einreichen von Artikeln zur Verfügung. Wenn dies der Fall ist, kannst Du das direkt ausfüllen.
Nicht vergessen: Biete diesen Seiten immer nur Deine besten Inhalte an.
Wiederhole diesen Prozess dann mehrere Male, bis Du genügen Traffic für Deine Webseite gewinnst.
Guest Blogging ist eine der zuverlässigsten Methoden zur Generierung von hochwertigen Traffic, mit einem mittelmäßigen Artikel der aus 1.000 Wörtern besteht, kannst Du aber keinen Blumentopf gewinnen. Du brauchst schon einen gut recherchierten, ausführlichen Inhalt.
2. Lange, ausführliche Inhalte funktionieren besser
Guest Blogging ist super, und Dein eigener Blog auch, allerdings dient dafür nicht jeder Blogbeitrag. Du kannst nicht einfach irgendeinen Artikel mit 500 bis 1.000 Wörtern zusammenstellen und erwarten, dass Dein Unternehmen zum neuen Megastar wird.
So geht das nicht.
Du musst ausführliche, gut recherchierte und hilfreiche Artikel schreiben, die Deinen Unternehmen zugutekommen. Mit dieser Methode habe den Blogtraffic meines Unternehmens Crazy Egg um 200 % gesteigert.
Ich veröffentliche jeden Tag mehrere Blogbeiträge und habe nie bessere Ergebnisse erzielt. Allerdings nicht mit kurzen Blogbeiträgen, die aus 500 bis 700 Wörtern bestehen. Das kannst Du sofort wieder vergessen.
Laut Backlinko bestehen die Top-Ergebnisse auf Google aus durchschnittlich 1.447 Wörtern.
Passage Indexing, ein neuer Rankingfaktor von Google, bevorzugt lange und ausführliche Inhalte, da nun auch Ausschnitte und Passagen einer Seite in den Suchergebnissen erscheinen.
Das Ganze ist mit dem Fitnessstudio zu vergleichen. Wenn man nicht trainiert, baut man keine Muskeln auf und verliert kein Gesicht. Ohne Fleiß kein Preis. Dasselbe gilt fürs Inbound-Marketing.
Man kann nicht ein paar wenige Blogbeiträge schreiben und erwarten, auf diese Weise Traffic zu gewinnen. Man kann aber auch nicht 100 Inhalte pro Tag produzieren. Dafür fehlt schlicht und einfach die Zeit. Du musst ein gesundes Mittelmaß finden.
Daten, die in einer Studie durch die Untersuchung von 11.8 Million Beiträgen gewonnen wurden, sagen, dass lange Inhalte bessere Rankings erzielen. Wenn Deine Blogbeiträge kurz sind, solltest Du also schleunigst umdenken. In diesem Fall erzielst Du wahrscheinlich nicht die erhofften Ergebnisse, von denen andere so freudig berichten.
Wie schreibt man längere Artikel?
Das ist eigentlich ganz einfach. Indem man die nötige Zeit investiert und sich entsprechend vorbereitet. Hier sind ein paar praktische Tipps, um Deine Blogbeiträge ohne großen Aufwand auf mindestens 1.500 Wörter zu erweitern.
Schritt-für-Schritt-Anleitungen und ausführliche Leitfäden
Dies ist die beste Methode, um Blogbeiträge zu ergänzen und länger zu machen. Nicht durch unnötige Wörter, sondern durch hilfreiche Informationen, die dem Leser einen Mehrwert bieten.
Verwende Bilder, Kästchen, Pfeile und hebe wichtige Textausschnitte hervor.
Wenn Du einen Artikel über “Die besten Möglichkeiten, Leads mit SEO zu generieren” schreibst, dann solltest Du diese Methoden nicht nur auflisten, Du solltest dem Leser zeigen und erklären, wie man sie umsetzt.
Wenn Du einen Artikel über Remarketing schreibst, musst Du Deinen Lesern zeigen, wie man eine Remarketing-Kampagne erstellt.
Füge dem Artikel immer detaillierte und umsetzbare Schritte hinzu, denn genau danach suchen die Leute.
Wenn Du auf Google nach “SEO-Leitfaden” suchst, möchtest Du dann Deine SEO verbessern?
Natürlich möchtest Du das!
Wenn Deine Artikel keine detaillierten Anweisungen enthalten, dann suchen sich Deine Leser diese Informationen an anderer Stelle und Du kannst Deinen Traffic vergessen.
Inhalte umwandeln und wiederverwenden
Content Repurposing beschreibt die gezielte Wiederverwendung bereits bestehender, bewährter Inhalte.
Wir gehen jetzt einfach mal davon aus, dass Du mehrere Artikel zu verschiedenen SEO-Strategien geschrieben hast:
- Lokale SEO
- SEO-Tricks
- Linkbuilding
Du könntest diese Artikel nur zu einem neuen, umfangreichen Artikel zusammenfassen.
“25 SEO-Tipps, mit denen man umgehend mehr Leads generiert”.
Ich selbst mache das ständig. Ich fasse ältere Inhalte gerne zu langen und ausführlichen Anleitungen zusammen.
Finde dafür am besten kurze Inhalte zum selben Thema und erstelle daraus einen ausführlichen neuen Artikel oder erweitere bestehende Blogbeiträge mit hilfreichen Informationen, um neuen Traffic zu gewinnen.
3. Formulare funktionieren nicht mehr so gut
Du hast mich schon richtig verstanden. Formulare funktionieren nicht mehr.
Diese Strategie wurde 2006 von HubSpot entwickelt, zeigt jedoch über zehn Jahre später kaum noch Wirkung.
Trends kommen und gehen, Strategien entwickeln sich weiter und noch wichtiger, das Kundenverhalten verändert sich.
Du kannst nicht erwarten mit einer Strategie, die 2006 entwickelt wurde, noch heute dieselben Ergebnisse zu erzielen.
Die Qualifizierung von Leads ist ein wichtiger Aspekt jedes Unternehmens. Wir kommen nicht ohne Leads aus. Dich was geschieht, wenn diese Leads erst ein langes Formular ausfüllen müssen, bevor sie Kontakt zu Dir aufnehmen können?
Sie konvertieren nicht so schnell.
Drift die Antwortzeit von über 400 Vertriebsteams getestet, um die durchschnittliche Antwortzeit zu ermitteln.
Die überwiegende Mehrheit antwortete erst nach 5 Tagen auf Anfragen; oder gar nicht. Das ist ein erschreckendes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass die Chancen eines erfolgreichen Verkaufsabschlusses bereits nach fünf Minuten um das 10-fache sinken.
Die Reaktionszeit ist einer der wichtigsten (wenn nicht sogar der wichtigste) Faktor bei der Kundengewinnung. Leider scheint das vielen Unternehmen nicht klar zu sein.
Es geht um Leads, die sich für Deine Inhalte interessieren und auf natürliche Weise auf Deine Webseite stoßen. Diese Leads füllen nicht gerne lange Formulare für Inhalte aus, die “kostenlos” sein sollten. Achte also darauf, dass Dein Formular möglichst kurz ist oder probiere eine neue Strategie aus.
Wie kann man sonst noch Leads sammeln? Mit Chatbots.
Drift hat diese Strategie ebenfalls getestet. Dafür wurden für ein ganzes Jahr alle Formulare von der Webseite entfernt. Und jetzt rate mal, was passiert ist.
Drift sammelte mehr Leads als zuvor mit Formularen.
Die Nachricht aus dem oberen Screenshot erzielte eine Durchklickrate von 63 % und von diesen Leuten unterhielten sich dann wiederum 63 % mit einem Vertriebsmitarbeiter. Ich kann mit Gewissheit sagen, dass die Formulare auf meiner Webseite schlechtere Ergebnisse erzielen.
Kunden warten nicht gerne und schon gar nicht 24-72 Stunden auf eine Antwort. Wenn der Kunde ein Problem hat, dann braucht er eine umgehende Lösung, darum googeln wir heutzutage ja alles. Wir möchten jetzt sofort eine Lösung. Wenn Du diese Lösung nicht umgehend liefern kannst, bist Du aus dem Rennen.
Richte am besten einen Live-Chat ein.
Das ist ganz einfach und schnell umgesetzt. Mit einem solchen Chat kannst Du umgehend auf Kundenfragen reagieren und muss potenzielle Leads nicht mehr tagelang zappeln lassen. Auf diese Weise verlierst Du weniger Leads, weil Du sofort reagieren kannst.
Hilf Deinen Kunden dabei, ihre Probleme so schnell wie möglich zu lösen und erziele auf diese Weise mehr Inbound-Leads. Erstelle ein sinnvolles und natürlich klingendes Skript für Deinen Chatbot und beantworte Kundenanfragen, die über Deine Webseite eintreffen, umgehend, bevor Frustration aufkommt.
Fazit
Das Inbound Marketing hat sich seit seinen Anfängen durch HubSpot im Jahr 2006 stark weiterentwickelt.
Mittlerweile gibt es unzählige Strategien, um Inbound-Traffic zu gewinnen. Man kann Blogbeiträge schreiben, E-Books veröffentlichen, ausführliche Leitfäden zu heiß begehrten Themen entwickeln, Keywords recherchieren oder eine Strategie für die sozialen Medien entwickeln.
Inbound-Marketing ist komplex und entwickelt sich ständig weiter. Unsere Strategien müssen mit den Änderungen im Verbraucherverhalten mithalten können und sich dementsprechend anpassen.
Gib nicht sofort auf, falls Deine alten Strategien keine Wirkung mehr zu zeigen scheinen. Probiere stattdessen das Guest Blogging aus. Dies ist eine der besten Strategien, zum Dein Geschäft auszubauen und relevanten Traffic zu gewinnen.
Schreibe lange und ausführliche Blogbeiträge, die auf Deine Kunden zugeschnitten sind. Artikel, die Top-Rankings auf Google erzielen, haben durchschnittlich mehr als 1.000 Wörter, Du kannst also nicht erwarten, dass Deine Inbound-Strategie mit mittelmäßigen Blogbeiträgen auskommt.
Konzentriere Dich auf die Leadgewinnung, ohne Deine Kunden zu nerven. Vermeide lange Formulare und biete stattdessen einen Live-Chat an, damit interessierte Leads sofort Kontakt aufnehmen können.
Inbound-Marketing erfordert, dass wir unsere Strategie laufend anpassen, um auf Veränderungen im Verhalten der Verbraucher zu reagieren.
Du darfst auf keinen Fall den Anschluss verlieren.
Wenn Dir das alles zu viel Aufwand ist, solltest Du Kontakt zu mir aufnehmen. Ich helfe Dir gerne weiter und entwickle eine Strategie für Dein Unternehmen.
Welches sind Deine erfolgreichsten Inbound-Marketingstrategien?