Du hast all diesen Content, den Du vielleicht vor ein paar Wochen, Monaten oder sogar Jahren verfasst hast. Er ist auf Deinem Blog veröffentlicht, aber warum auch immer, hat er nicht die von Dir erhoffte Aufmerksamkeit bekommen.
Was nun? Lässt Du ihn einfach ruhen und in den Archiven verstauben? Oder machst Du etwas ganz Besonderes daraus? Durch Content Repurposing oder auch Content Recycling genannt, kannst Du Deine bestehenden Beiträge einer komplett neuen Zielgruppe auf einer anderen Plattform präsentieren.
Stell Dir vor, Du könntest ansprechende Podcasts aus Blog-Posts machen oder spannende Diashows aus PDF-Dateien…
Wie würde das Deinen Erfolg beeinflussen?
Das wird durch Content Repurposing möglich. Content Repurposing bedeutet schlichtweg seinen bereits existierenden Content für verschiedene Lernstile zu optimieren. Es ist nicht einfach Content Spinning oder das Aufpolieren überholter Informationen.
Stattdessen handelt es sich eher um eine Art Auffrischung – das Finden eines neuen Zwecks für bereits existierende Informationen und deren Optimierung, sodass sie eine größere Gruppe ansprechen.
Also, wie kannst Du loslegen?
Schauen wir uns zunächst die verschiedenen Lerntypen an und dann den besten Weg, die Leute dazu zu bringen, sich das Gelernte zu merken und es anzuwenden. Es ist wichtig das zu verstehen, wenn man damit beginnt, die verschiedenen Content Repurposing Methoden anzugehen.
Denke an eine der ersten Lektionen zurück, die Du als Kind gelernt hast: Der Herd ist heiß. Du verbrennst Dir die Finger, wenn Du ihn berührst.
- Wenn Du eher ein visueller Lerner bist, hast Du vielleicht das Feuer oder die heiße Herdplatte gesehen und deinen Eltern geglaubt. Oder Du hast ein Geschwisterteil beobachtet, der die glühende Kochplatte berührt hat und dessen Reaktion hat dann ausgereicht, um Dich davon abzuhalten.
- Wenn Du eher ein auditiver (Hör-)Lerner bist, hast Du die Warnung deiner Eltern vor dem heißen Herd gehört, ihnen geglaubt und den Herd nicht angefasst.
- Wenn du eher ein haptischer (Fühl-/Tast-)Lerner bist, hast Du ihn berührt, Dich verbrannt und es nie wieder getan.
Du weißt vielleicht bereits, welchem Lerntyp Du angehörst. Allerdings könnte es Dich überraschen, dass Du eine Kombination der Lernmethoden anwendest. Autofahren lernen erfordert praktischere Lehrmethoden als, sagen wir, das Erlernen einer Fremdsprache. Keine der Methoden ist besser oder schlechter als die andere.
Nachdem Du jetzt die verschiedenen Lernstile kennst, sehen wir uns an, wie Du sie in Deine Inhalte einbringen kannst.
Laut einer Studie der Columbia University, ist aktives Lernen die effektivste Lernmethode. Aktives Lernen bedeutet persönlich in die Unterrichtsstunde involviert zu sein (oder in den geteilten Content). Es geht nicht darum, sich Fakten und Zahlen zu merken und diese stur wiederzugeben, sondern selbst Recherche zu betreiben, Entdeckungen zu machen und diese auszuwerten.
Ein Dozent spricht beispielsweise etwa 100-200 Wörter pro Minute. Wenn die Studenten aber über die vermittelten Informationen abgefragt werden, hören und speichern sie nur etwa die Hälfte davon. Sie merken sich ungefähr 70 % des Stoffes, der in den ersten 10 Minuten der Stunde behandelt wird und etwa 20 % aus den letzten 10 Minuten.
Verbinde das mit dem Surfverhalten eines durchschnittlichen Internetnutzers und Du weißt schon, was gefragt ist: hilfreiche und brauchbare Informationen für Leute mit kurzen Konzentrationsspannen. Du hast Glück, denn ich werde Dir zeigen, wie Du genau das hinbekommst und gleichzeitig Deinen Content-Publishing- und Marketingaufwand erheblich verringerst.
Legen wir los!
Was genau ist Content Repurposing oder Content Recycling?
Content Repurposing bedeutet schlichtweg seinen existierenden Content zu überarbeiten und ihn an die Bedürfnisse der verschiedenen Lerntypen anzupassen. Allerdings heißt das nicht, dass Du Deinen Blog-Post einfach als Podcast vorliest. Dabei wird berücksichtigt, wie die Webseitenbesucher am besten lernen und es werden Methoden angewandt, die sie nachgewiesenermaßen dazu bringen, auf diese Informationen zu reagieren.
Auditive Lerner beispielsweise melden sich vielleicht für Dein Webinar an, müssen aber auch sicher sein, dass die von ihnen gehörten Informationen zuverlässig sind. Sie brauchen also wahrscheinlich so etwas wie Nachweise (auch hier ist eine Tonaufnahme besser als reiner Text!), Experteninterviews et cetera.
Content Repurposing versus Republishing
Content Repurposing ist eingestandenermaßen aufwändiger als eine einfache Wiederveröffentlichung von bestehendem Content in einem anderen Format. Ein Blog-Post kann als Diashow neu veröffentlicht werden. Wenn dieser Post jedoch nicht den Stichwort-Stil einer Diashow berücksichtigt, findet man sich schnell mit 50 Dias wieder, die man einfach auf einer einzelnen Seite wiedergeben könnte.
Durch Repurposing wird Dein beliebtester, immergrüner Content für Besucher zugänglich, die diesen andernfalls vielleicht nicht entdeckt und sich daran erfreut hätten – und das auf eine einfache und verständliche Weise.
Das Beste daran ist, dass Du Deine Beiträge aufbereiten kannst, sobald Du PUBLISH drückst.
Gründe für Content Repurposing
Einfach gesagt kurbelt Content Repurposing Deine Marketing-Maschine an. Dadurch wird Dein Content schneller vorangebracht, als Du es jemals selbst könntest und eine Fangemeinde entsteht, von deren Existenz Du nie gewusst hast. Und das alles ohne viel Aufwand.
Warum also das Rad neu erfinden, wenn man der Maschine einfach mehr Räder geben kann?
Wie funktioniert Content Repurposing?
Nachdem wir nun das Was und Warum geklärt haben, können wir endlich mit dem eigentlichen Content Repurposing beginnen.
Sieh Dir als erstes Deinen beliebtesten, immergrünen Content an. Du kannst auf Google Analytics überprüfen, welche Posts am besten ankommen. Die untenstehenden Abbildungen von Vimm.com sind eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Logg Dich einfach auf Deinem Google-Account ein und wähle den Zeitraum, den Du analysieren möchtest, auf Deinem Kalender aus.
Gehe zum Reiter „Behavior“, dann zu „Site Content“ und „All Pages“:
Es erscheint eine solche Tabelle mit Deinen nach Aufrufen geordneten Posts:
Sobald Du weißt, welcher Content am besten ankommt, ist es an der Zeit eine Mind-Map mit potenziellen Ideen für neuen, überarbeiteten Content anzufertigen. Nimm Deinen erfolgreichsten Post als Ausgangspunkt und füge Zweige mit neuen Ideen hinzu. Hier ein schrittweise erklärtes Beispiel:
BufferApp ermittelte, dass einer ihrer stetig beliebtesten Posts von August 2013 stammte. Er hieß „10 einfache Dinge, die Du heute machen kannst und Dich wissenschaftlich erwiesen glücklicher machen“. Darunter waren Studien und Grafiken über alles von Schlaf bis Sport.
Wie kann man diesen Content neu verwerten? Bei näherem Betrachten der einzelnen Punkte sprudeln neue Ideen geradezu hervor. Beispiele:
Ursprünglicher Content: Meditation: Pole Dein Gehirn auf Freude um
Neuer Content:
- Besinnliche Meditationsmusik für innere Ruhe
- Walk-through Video mit den richtigen Atemtechniken zum Meditieren
- Infografik über wissenschaftlich belegte Vorteile von Meditation
Beispiel für eine Infografik über Meditation
Ursprünglicher Content: Hilf anderen: 100 Stunden im Jahr ist die magische Zahl
Neuer Content:
- X Freiwilligentätigkeiten jetzt in (Dein Wohnort)
- Wie man eine „Employee Volunteering“-Bewegung am Arbeitsplatz startet
- Wie das Gehirn auf Freiwilligenarbeit reagiert
Beispiel für eine Infografik über Freiwilligenarbeit
Nachdem Du jetzt weißt, worauf es ankommt, lass uns mit dem eigentlichen Content Recycling beginnen.
Content in einen Blog-Post umwandeln
Was macht einen guten Blog-Post aus? Allem Anschein nach steckt ein gutes Maß an Wissenschaft im Verfassen eines Posts, so wie in diesem Schmuckstück von BufferApp:
Kurz gesagt, muss man den Titel in sechs Wörter packen – und das auf die richtige Weise. Diese einfache Formel kann dabei helfen:
Jetzt fragst Du Dich wie Du all diesen wundervollen Content in nur sechs Wörter quetschen sollst? Hier ein paar Beispiele:
- 8 leckere Appetithappen in 8 Minuten
- 10 bewährte Hausmittel gegen Winterdepressionen
- 3 unglaubliche Geschichten über nicht aufzuhaltende Kinder
Du kannst natürlich ein Bild und einen Untertitel hinzufügen, um den Titel genauer zu erklären. Tauche dann in die Geschichte ein und Du hast den Anfang eines tollen Blog-Posts mit Deinem vorhandenen Content geschaffen.
Den perfekten Post macht aber natürlich viel mehr als nur Bilder und ein gutes Timing aus. Welche Post- Arten kommen zum Beispiel am besten an? Solltest Du Kommentare erlauben? Was ist mit Schaltflächen für soziale Netzwerke? All das wirst Du natürlich durch eigene Tests erfahren, aber die folgende Tabelle sollte Dir als solide Grundlage dienen.
Die Umwandlung von Deinem bestehenden Content in einen Blog-Post (oder eine Reihe von Posts) ist am erfolgreichsten, wenn der besagte Content in eine Art Liste oder Tutorial umformatiert werden kann. Idealerweise beginnt er mit einer Geschichte (der „Aufhänger“) und beinhaltet ein paar einschlägige Fotos, sowie auch weiterführende Links in Deine Seite für mehr Informationen.
„Soundbites for sharing“ ist ein interessantes Konzept, das das Teilen von Abschnitten des Artikels auf sozialen Netzwerken ermöglicht.
Wenn Du WordPress verwendest, kannst Du dort ein Click-to-Tweet-Plugin installieren, das diesen Vorgang leicht und unkompliziert gestaltet. Während Du im regulären WordPress Zitate auswählen und die angezeigte Nachricht bearbeiten kannst, kümmert sich das Click-to-Tweet-Plugin um den Rest – das Ergebnis: schön formatierte, Twitter-gerechte Kästen, die Deine Leser mit nur einem Klick teilen können.
Beispiel für das Click-to-Tweet-Plugin
Deinen Content in einen Blog-Post oder eine Reihe von Posts umzuwandeln ist ja schön und gut. Allerdings beginnt man häufig mit einem Blog-Post und sucht dann nach Mitteln und Wegen, diesen für andere Plattformen kompatibel zu machen. Schauen wir uns doch ein paar Alternativen an.
Content in eBooks umwandeln
In den USA hat der eBook-Verkauf über die Jahre stetig zugenommen – von etwa 274 Millionen Dollar im Jahr 2008 zu geplanten 8,5+ MILLIARDEN Dollar bis spätestens 2017. Ihre Beliebtheit ist größtenteils auf den weitverbreiteten Gebrauch von Tablets und Mobiltelefonen zurückzuführen, da eBooks eine kompakte Möglichkeit darstellen, Büchern über nahezu jedes Thema zu nutzen.
Der beste Weg Deinen Content in ein eBook umzuwandeln – egal ob Du es verkaufen oder es gratis zur Verfügung stellen möchtest – ist, sich auf den Nutzen zu konzentrieren, den Deine Kunden oder potentielle Neukunden daraus ziehen.
Hast Du bemerkt, dass ich nicht von Deinem Nutzen spreche? Wenn Du Deinen Content in ein eBook umwandeln möchtest, muss er so qualitativ hochwertig wie nur möglich sein und die bestmöglichen Informationen enthalten, um Deinen Kunden diesen Nutzen spüren zu lassen.
Das bedeutet, dass Du Dein eBook genauso konzipieren, gestalten und formatieren solltest, wie ein richtiges Buch auf den Druck vorbereitet wird. Mit einem Serviceprogramm wie Scrivener kannst Du das Layout und den Inhalt der verschiedenen Kapitel gestalten. Copyblogger stellt einen 30-Tage-Plan zur Gestaltung eines eBooks von Anfang bis Ende zur Verfügung.
Da Du bereits existierenden Content verwendest, geht das wahrscheinlich sogar schneller. Das Resultat kannst Du dann mit einem modernen Textverarbeitungsprogramm in eine PDF-Datei konvertieren, und diese so für eine Vielfalt an Computern und Programmen zugänglich machen.
Das Wichtigste ist jedoch, dass das eBook keine wortwörtliche Kopie Deines Contents sein sollte. Denk daran, dass es hier um Content Recycling geht – also baue auf Deinem Content auf und aktualisiere, organisiere und gehe über das hinaus, was Du bereits behandelt hast.
Gehe ihn von einer anderen Seite an oder überarbeite ihn für ein neues Segment Deines aktuellen Leserkreises. Mache ein leicht lesbares Format, wie eine Checkliste oder eine ausfüllbare Vorlage daraus.
Die „Common Sense SEO Checklist“ stammt aus dem Jahr 2009, ist aber noch immer einer der beliebtestes Posts auf CSS Tricks.
Das Verfassen eines eBooks muss nicht unbedingt ein gewaltiges Vorhaben sein. Denke daran, auf was Deine Kunden bei jedem Schritt ihres Entscheidungsprozesses am meisten Wert legen und verfasse Content, der diesen Prozess leichter, unkomplizierter und schneller gestaltet. So einfach ist es.
Ein eBook ist zwar ein tolles downloadbares Format für Deinen bestehenden Content, aber viele haben schlichtweg nicht genug Zeit, all das zu lesen, egal wie interessant es auch sein mag.
Hier kommen Diashows ins Spiel. Knappe, schnelle und prägnante Diashows gewinnen an Beliebtheit, um die wichtigsten detaillierten Informationen über ein Thema zu erhalten – und das ganz ohne unnötiges Gerede. Sie können Tonaufnahmen oder einfach Anschauungsmaterial enthalten, um komplexe Ideen zu illustrieren.
Wie konvertiert man seinen bestehenden Content in eine Diashow? Schauen wir uns das mal genauer an.
Content in Diashows umwandeln
Das Schlimmste, das Du beim Repurposing Deines Contents in eine Diashow machen kannst, ist es Deinen Content einfach vorzulesen oder ihn wortwörtlich in die Dias zu kopieren. Besser ist es, die Hauptideen zu umreißen, um diese dann mit Details auszufüllen.
Packe Deine Dias nicht mit zu viel Text voll – etwa 15 Wörter sind perfekt. Denke daran, dass Du die wichtigsten Informationen überzeugend vermitteln möchtest. Dabei nimmt die Bildauswahl und -positionierung und (optional) der Ton, am meisten Zeit in Anspruch.
Paul Kerley, Audio Diashow Experte von BBC, empfiehlt etwa 8-10 Bilder pro Minute. Das klingt vielleicht nach viel, doch wenn man sich ansieht wie nur fünf Fotos in einer Minute wirken, ist das Tempo offensichtlich furchtbar langsam. In diesem Beispiel sieht man 9 Fotos in einer Minute.
Laut Mark Luckie, Journalist und Interactive Designer, sollte ein Bild nicht weniger als 3 Sekunden auf dem Bildschirm zu sehen sein – aber nicht länger als 10 Sekunden. Es ist ein delikater Balanceakt, der komplett auf den präsentierten Bildern, der Geschwindigkeit der Geschichte und der Kombination dieser beiden Punkte beruht.
Des Weiteren gibt es viele, die sich bei Diashows den Kopf über die Wahl der richtigen Vorlage zerbrechen. Das geht man genauso an wie das Design einer Webseite:
- Lasse viel Platz für Leerraum
- Verwende passende Typographie und Schriftarten
- Stelle sicher, dass das Layout-Design die Dias verständlicher macht und nicht von ihnen ablenkt.
- Du kannst 3-4 Farben in Deinem Design verwenden, solltest aber eine Akzentfarbe für die Punkte benutzen, die Du besonders betonen möchtest.
Auf diesem Dia ist viel zu viel los, um auf den Inhalt achten zu können.
In diesem Beispiel wurden Leerraum und Pfeile verwendet, die die Aufmerksamkeit auf jeden einzelnen der Punkte lenken.
Sobald die Diashow vollendet ist, ist es Zeit sie zu teilen. Slideshare ist dafür die beliebteste Plattform, aber Authorstream und Slideboom sind auch empfehlenswert.
Content für Soziale Netzwerke adaptieren
Viele denken, Content Repurposing für soziale Netzwerke heißt schlichtweg ein Foto und einen Link auf seinem Blog rauszuhauen. Aber die Wahrheit ist, dass Deine Posts auf allen Plattformen auf viel mehr Resonanz stoßen werden, wenn Du beachtest, was auf welchem sozialen Netzwerk am besten ankommt – und wann.
Frac.tl und BuzzStream haben über 200.000 Content-Elemente von 11 verschiedenen Märkten untersucht, um zu erörtern, welcher Content am meisten über soziale Netzwerke geteilt wird. Wie sich herausstellte, haben verschiedene Arten von Posts aus verschiedenen Branchen in manchen Monaten mehr Erfolg als in anderen.
Im Rahmen dieser Studie geben „What-Posts“ vertiefte Informationen über ein Thema (Vergleiche etc), wohingegen „Why-Posts“ eine Fragestellung bearbeiten, Nachfolgematerial in Form von Studien und Einblicken bereitstellen und mit einer eindeutigen Schlussfolgerung enden.
Listen waren der Gesamtsieger, mit über 20.000 Shares pro Monat und 22,45 % sozialer Traktion, knapp gefolgt von „Why-Posts“ mit 22,35 %.
Aber nochmal, die Anzahl an Shares kommt auf die Branche und auch auf den Monat an. Wie man aus der obenstehenden Grafik ablesen kann, kamen „What-Posts“ sehr gut im Oktober an, im Juni führten dagegen Listen die Statistik an.
Content in eine Liste, einen „What-“, „Why-“ oder „How-Post“ oder sogar ein Video umzuwandeln kann die Anzahl an Shares auf sozialen Netzwerken und Kommentaren im Vergleich zum üblichen Foto mit Link also erheblich erhöhen.
Neben Diashows und sozialen Netzwerken, kannst Du zu einer der führenden Autoritäten Deiner Branche werden, indem Du ein Whitepaper oder eine Fallstudie aus deinem Content kreierst. Wenn Du dabei auch noch etwas zusätzliche Recherche und Arbeit hineinsteckst, kannst Du Dir damit eventuell sogar einige wertvolle Backlinks von bekannten Webseiten sichern.
Sehen wir uns das genauer an:
Content in Whitepapers/Fallstudien umwandeln
Laut dem Eccolo Medias Technology Content Survey Report von 2014 sind Whitepapers der beliebteste Grund für die Kaufentschlüsse von Konzernen und an dritter Stelle bei kleinen und großen Unternehmen.
Doch was genau ist ein Whitepaper? Im Grunde ist ein Whitepaper ein Marketingwerkzeug, das ein Unternehmen in einem positiven Licht darstellt – mit Fakten, Statistiken und konkreten Einzelheiten, die wiederum auf das Angebot der Firma zurückführen.
Sie nehmen oft Bezug auf technische Vorteile oder werben für eine bestimmte Strategie oder Methodik, die ein Produkt oder eine Dienstleistung stützen. Da sie konkrete Fakten und Zahlen liefern, werden sie oft als verlässlicher und informativer für die Kaufentscheidung des Kunden wahrgenommen als anderes Werbematerial (Broschüren und dergleichen).
Es ist erfreulicherweise sehr einfach ein Whitepaper zu verfassen. Im Normalfall gibt es zwei verschiedene Arten:
- Listenartige Whitepapers (12 Vorzüge eines multifunktionellen Druckers; 7 Dinge, die einen guten E-Mail-Marketing-Dienstleister ausmachen) und
- Traditionelle Whitepapers, die detailliertere Hintergrundinformationen liefern, die der Leser üblicherweise nicht kennt.
Der erste Typ ist sehr leicht zu realisieren. So geht das:
Beginne mit einem Stichwort wie „Was Du beim (Produkt)-Kauf vermeiden solltest“ oder „(Dein Thema) Best Practices“. Dann füge eine angemessene Anzahl an Punkten hinzu. Ein Beispiel dafür wäre „12 Maßnahmen, um zu verhindern, dass Deine WordPress Webseite gehackt wird“.
Wenn Du Dein Whitepaper an einen bestimmten Personenkreis adressieren möchtest, kannst Du das im Untertitel tun. Wenn wir also unser oben genanntes Beispiel aufgreifen, könnten wir dieses Whitepaper an technisch eher unbegabte Menschen adressieren und „Selbst wenn Du ein kompletter Blogging-Anfänger bist“ hinzufügen.
Liste im Anschluss einfach die Punkte auf – und ändere den Titel, falls Dir mehr oder weniger einfallen.
Problematisch kann es werden, wenn Du Fakten und Zahlen nicht ausgiebig recherchierst oder schlichtweg wiederholst, was ohnehin schon über das Thema bekannt ist. In diesem Fall werden Dich Deine Leser nicht ernst nehmen können. Wenn überhaupt, werden sie sich ihrer Zeit beraubt fühlen.
Deshalb ist ein traditionelles Whitepaper vielleicht angebrachter, vor allem, wenn Du Unternehmensanwender ansprechen möchtest, die detaillierte Fakten und Zahlen erwarten.
Schreibe Dir als erstes den größten Vorzug Deines Produktes oder Deiner Dienstleistung auf. Das wird Dir als grundlegender Kontext dienen, in dem Du stützende Nachweise aufbauen kannst, um Deine Vorzüge zu unterstreichen und Dein Produkt als einzig wahre Lösung in den Köpfen Deiner Leser einzuprägen.
Denke auch daran, dass Du über den Hauptvorteil für den Leser schreibst – je dringender Ihr Handeln ist, desto besser. Das Wichtigste ist, dass Du Dein Produkt oder Deine Dienstleistung bloß nicht erwähnst. Das mag vielleicht widersinnig erscheinen aber Deine Leser müssen diesen Zusammenhang selbst herstellen, anstatt es von Dir gesagt zu bekommen.
Runde Dein Whitepaper mit einem Aufruf zum Handeln ab, der sie in Dein Angebot miteinbezieht, sei es durch eine Demo, ein kostenloses Muster oder ein Webinar. In jedem Fall sollte Dein Whitepaper den nächsten logischen Schritt in der Kaufentscheidung des Kunden hervorrufen.
Fallstudien, die der gleichen großen Gruppe angehören wie Whitepapers, werden etwas anders gehandhabt. Das Content Marketing Institute berichtete in seinem B2B Small Business Content Marketing Report von 2014, dass Fallstudien das effektivste Marketingwerkzeug für Unternehmen seien.
Fakt ist, dass Kunden sehen möchten, dass sich Dein Produkt bewährt hat. Sie möchten klare und eindeutige Beweise, dass Du das gleiche für sie erreichen kannst. Wie schaffst Du das? Schauen wir uns das genauer an.
Fallstudien müssen nicht schrill und grell sein. Laut des oben genannten Eccolo-Berichts, sind einfache Text-Fallstudien beliebter als Spielereien wie Dias oder Videos. Deine Fallstudie kann 500 oder 1.500 Wörter umfassen – solange sie ohne viel Gerede zum Punkt kommt.
Nutze Deine Fallstudie, um eine Geschichte zu erzählen. Dein Unternehmen ist der Held, das Problem des Kunden der Bösewicht und der Kunde selbst die Jungfrau in Nöten. Gängige Methoden haben vielleicht nicht geholfen, die Jungfrau zu retten. Vielleicht musstest Du anders an das Problem herangehen. Erzähle die Geschichte und präsentiere die triumphalen Ergebnisse, die Du für Deinen Kunden erzielt hast.
Erkläre welche Werkzeuge Du benutzt hast. Wann gab es einen Wendepunkt und wie kam es dazu? Es ist möglich, dass Deine Jungfrau in Nöten nicht nur Däumchen gedreht hat. Wenn sie andere Lösungsansätze vor dem Deinem versucht hat, ist es wichtig das zu erwähnen.
Erzähle dann, wie Dein Kunde Dein Produkt oder Deine Dienstleistung erfolgreich nutzen konnte und welches Resultat er erzielt hat. Erwähne bestenfalls Vorher-Nachher-Vergleiche von Produktivität, Split Testing und anderen Schlüsselindikatoren, die Deiner Leserschaft wichtig sind.
Der Großteil der bisher angesprochenen Punkte spricht vor allem visuelle oder haptische Lerntypen an. Die nächste und letzte Content Repurposing Idee ist jedoch perfekt für den auditiven Lerner. Interviews und Podcasts sind hervorragende Mittel, Deine Zielgruppe anzusprechen, selbst wenn diese nicht vor ihrem Computer sitzt.
Content in einen Podcast umwandeln
Deinen Content in einen Podcast zu konvertieren muss nicht überwältigend erscheinen. Du kreierst schließlich nicht Deine eigene Radiosendung (oder zumindest NOCH nicht). Allerdings sollte man einige technische Ratschläge befolgen:
Zuallererst, investiere in ein gutes Mikrophon. Ein USB-Mikrophon, das Du direkt an Deinen Computer anschließen kannst, ist die perfekte Wahl (Blue bietet gute Mikrophone an). Ein Poppschutzfilter (zur Verminderung von Atemgeräuschen, vor allem bei Bs und Ps) ist ebenfalls eine gute Investition und ist bereits für nur 5 $ (etwa 4,50 €) zu haben.
Eine ordentliche Aufnahme-Software ist ebenfalls von Nöten. Audacity ist eine gute, kostenlose Möglichkeit. Du kannst damit mehrere Audiodateien und -formate aufnehmen. Außerdem hat sie einige gute Werkzeuge für die Rauschminderung und andere übliche Probleme, die Dich als „Amateur“ entlarven.
Audacity ist ein sehr beliebtes Tonbearbeitungsprogramm
Wenn Du das ganze nun ein wenig professioneller gestalten möchtest, kannst Du Dir eine Vielzahl anderer Hardware- (wie einem Mixer) und Software-Tools (wie Pro Tools oder Adobe Audition) besorgen, aber im Rahmen dieses Guides wollen wir so schnell wie möglich beginnen.
Nun hast Du die nötigen Werkzeuge, aber wie kannst Du Deinen Content in einen Podcast umwandeln?
Es gibt leider keine Zauberformel für einen guten Podcast. Denke daran, dass Du das Einverständnis des Künstlers benötigst, wenn Du dessen Song oder Video in Deinem Podcast abspielen möchtest. Kostenlose Musik gibt es auf Seiten wie FreeSound.org, auf der man lizenzierte Soundeffekte und Field Recordings finden kann.
Denke außerdem über andere Punkte nach, wie die Länge des Podcasts oder das Skript. Wenn Du jemanden interviewen möchtest, gehe die Fragen, die Du der Person stellen möchtest – mit ihr zusammen – durch, um Überraschungen zu vermeiden.
Wenn Du aufgeregt bist, kannst Du einen Kollegen einladen, um über Deine spezielle Nische oder Branche zu diskutieren. Deine Bekanntschaft wird sich über die extra Publicity freuen, während Du an deinen Podcasting-Fähigkeiten feilen kannst.
Überarbeite Deinen Content darüber hinaus, sodass er Leute zum Zuhören anregt, um Neues zu lernen. Sei witzig. Sei clever. Sei interessant. Es gibt zahllose Koch-Podcasts, doch wie viele davon zeigen Dir, wie Du ein unglaubliches 4-Gänge-Menü mit nur 7 Zutaten zubereitest?
Wenn Du glaubst, die Grundlage für eine reguläre Podcasting-Show geschaffen zu haben, nimm Dir die Zeit eine Serie aufzunehmen – aber poste sie noch nicht. Kannst Du den Schwung auch noch nach der ersten Woche aufrecht erhalten, oder nach der zweiten? Was ist mit der sechsten oder siebten Woche? Einige der interessantesten Sendungen werden nach der vierten oder fünften Woche abgesetzt, weil der Podcast-Eigentümer nicht vorausgeplant hat.
Nimm Dir also die Zeit, einen Podcast-Plan zu erstellen, mit der gleichen Aufmerksamkeit, die Du für einen wirklich guten Blog-Post aufwenden würdest. Vorausplanen gibt Dir auch einen kleinen Puffer, falls Deine kreative Muse mal „in der Mittagspause“ ist.
Schlussfolgerung
Nachdem Du nun ein paar Ideen bekommen hast Deinen Content neu zu verwerten, ist es an der Zeit einen realistischen Handlungsplan zu machen. Nimm Dir die Zeit zu entscheiden, welcher Content zu welchem Medium passt und für welchen Lerntypen gut funktioniert. Dann kannst Du den Rundfunk, die Blogosphäre oder die digitale Leinwand erobern, um Deinen Content zu verbreiten.
Mancher Content ist es nicht wert überarbeitet zu werden, aber für den Rest kannst Du ein komplett neues Publikum finden, das gespannt ist auf Deine neuen Ideen.
Welchen Content verwertest Du wieder?