Wusstest Du, dass Archäologen den Ursprung des Memes bis ins Jahr 3 v. Chr. zurückverfolgen konnten?
Im Jahr 1976 wurde der englische Begriff Meme von Richard Dawkins geprägt, um das Verbreiten kultureller Informationen zu beschreiben. Memes sind ein Internetphänomen und werden von unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen unterschiedlich genutzt.
Ein Meme ist ein kreativ geschaffener Bewusstseinsinhalt, der sich unter Menschen verbreitet und so Engagement und Gemeinschaft schafft. Memes bedienen sich verschiedenster Ausdrucksformen wie Humor und Wortwitz, um ein Zugehörigkeitsgefühl zu schaffen, das man sonst nur von Plattformen wie Facebook kennt.
Und genau aus diesem Grund solltest Du Memes in Deiner Contentmarketingstrategie berücksichtigen. Du kannst Deine Zielgruppe gezielter ansprechen und ein Gemeinschaftsgefühl erzeugen, das zu Markentreue führt und sogar neue Märkte erschießen kann, indem Du Memes erstellst und teilst.
Warum sollte man Memes im Contentmarketing verwenden?
Einige der bekanntesten Unternehmen der Welt nutzen Memes in ihrer Content-Marketing-Strategie und das aus gutem Grund.
Memes steigern das Engagement
Memes können leicht geteilt werden und verbinden Menschen durch Humor. Dies schafft dann wiederum ein Zugehörigkeitsgefühl, weil sich die Menschen, die den Witz verstehen, derselben Gruppe zugehörig fühlen. Und wer ist nicht gerne Teil eines Insider-Witzes?
Der Abodienst BarkBox teilt auf Instagram Hunde-Memes, die nur Hundeliebhaber verstehen. Einer dieser Witze ist der ständige “Krieg” zwischen Hunden und Eichhörnchen. Dafür würde ein Mosaik aus Instagram-Posts erstellt. Eine ziemlich kreative Möglichkeit, um ein Meme zu teilen.
BarkBox begeistert so nicht nur sein Publikum, sondern spielt auch auf Themen an, die als Insider-Witz zu verstehen sind, Themen, die nur Hundeliebhaber verstehen, wodurch sie sich dieser exklusiven Gruppe angehörig fühlen.
Memes unterhalten Dein Publikum
Nutzer sind in den sozialen Medien am aktivsten, wenn sie gut unterhalten werden.
Die Lernhilfe-Webseite SparkNotes versteht das und weiß auch, dass Schüler nicht immer von den ihnen zugewiesenen Büchern begeistert sind, aus diesem Grund greift SparkNotes auf Trends und Themen aus der Popkultur zurück, um klassische Romanhandlungen interessanter zu gestalten und gleichzeitig auf ihren Dienst hinzuweisen.
Du musst aber nicht unbedingt markenbezogene Memes erstellen. Du kannst Memes erstellen, die einfach unterhalten und sich irgendwie auf Dein Publikum beziehen. Tatsächlich kann sich die Verknüpfung eines Memes mit Deiner Marke sogar erzwungen anfühlen. Manchmal ist es besser, das Meme einfach für sich selbst sprechen zu lassen.
Die Modemarke ASOS nutzt Memes, um sich mit Feiertagen, aktuellen Ereignissen und Trendthemen auseinanderzusetzen. Obwohl viele ihrer Memes auch mit ihrer Marke verbunden sind, haben sie keine Angst davor, hin und wieder ein lustiges Meme zu teilen, das ausschließlich der Unterhaltung ihres Publikums dient.
Hier ist ein Meme, das zu Thanksgiving veröffentlicht wurde:
Die Grafik hat nichts mit der Marke zu tun, sondern mit der Stimmung des Feiertages. Das Meme erhielt viele Likes und wurde oft geteilt, wodurch potenzielle Kunden auch an einem Feiertag, an dem man eigentlich nur ans Essen denkt, an die Marke ASOS erinnert wurden.
Memes sind einfach zu erstellen
Memes, wie wir im oberen Beispiel gesehen haben, sind ziemlich einfach zu erstellen und auch günstig. Du brauchst nicht einmal ein ausgefallenes Bildbearbeitungsprogramm, sondern kannst einen kostenlosen Meme-Generator wie Imgur verwenden. Du kannst nach einem geeigneten Bild für Dein Meme suchen, beliebte Memes filtern oder Dein eigenes Bild hochladen.
Wenn Du ein Bild ausgewählt hast (ich habe mich für Captain Picard entschieden), kannst Du einen Text hinzufügen. Du erhältst sogar Vorschläge aus kürzlich erstellten Memes mit demselben Bild. (Denk aber daran, dass nicht alle Bilder für Unternehmen oder Deine Marke geeignet sind. Ich habe für dieses Beispiel einige eher fragwürdige Memes ausgeblendet.)
Sobald Du den Text hinzugefügt hast, kannst Du das Meme herunterladen und teilen. Das wars eigentlich schon. Ganz ohne teuren Grafikdesigner oder Keywordrecherche.
Memes lassen viel Spielraum für Kreativität
Du musst nicht unbedingt auf ein beliebtes Meme zurückgreifen, das aktuell im Trend liegt. Es ist sogar schwierig, bei den ganzen neuesten Memes nicht den Überblick zu verlieren.
Sobald Du ein gutes Gespür dafür entwickelt hast, worauf Dein Publikum reagiert, kannst Du Deine eigenen Memes kreieren. Natürlich erfordert dies etwas mehr Aufwand und eventuell auch eine kleine Investition für originelle, qualitativ hochwertige Bilder, aber wenn Dein Publikum gut auf Memes reagiert und diese häufig teilt, könnte sich die Investition auszahlen.
Doritos teilt originelle Memes auf Instagram, die Nostalgie für die 80er und 90er-Jahre wecken und zweifellos die richtige Zielgruppe ansprechen.
Wenn Du in den 80er und 90er-Jahren aufgewachsen bist, erinnerst Du Dich wahrscheinlich an diese beliebten Freundschaftsketten.
Memes verleihen Deiner Marke eine Persönlichkeit
Es gibt zwei Dinge, die Du in den sozialen Medien erreichen kannst. Du kannst Deine Markenpersönlichkeit stärken oder eine ganz neue Persönlichkeit erschaffen. Viele etablierte Marken haben sich für Letzteres entschieden. Sie haben den entspannten, lässigen Ton der sozialen Medien genutzt, um ihren spießigen Ruf abzulegen und ihren Produkten eine frischere (manchmal sogar bissigere) Persönlichkeit zu verleihen.
MoonPie ist ein großartiges Beispiel. MoonPie, ein Konfekt, das in Teilen der Vereinigten Staaten sehr beliebt ist, wurde 1917 erfunden, das Unternehmen, dass die kleinen Leckerbissen herstellt, gibt es aber schon seit 1902. Wenn man sich jedoch den Instagram-Account ansieht, würde man nicht meinen, dass das Unternehmen bereits über 118 Jahre alt ist. Das Traditionsunternehmen hat eine viel jüngere, lustigere Persönlichkeit geschaffen, um eine neue Zielgruppe für das Dessert zu begeistern.
8 Möglichkeiten, um Memes effektiv im Contentmarketing einzusetzen
Jetzt habe ich Dir sicherlich davon überzeugt, dass Du Memes in Deine Contentmarketingstrategie aufnehmen solltest, aber bevor Du loslegst, gibt es noch einige Dinge zu beachten. Memes sind zwar einfach zu erstellen, erfordern jedoch ausreichend Planung und eine solide Technik, damit sie verstanden, geteilt und geliebt werden.
1. Die Zielgruppe
Hast Du schon mal einen Komiker gesehen, dessen Witze einfach nicht angekommen sind. Das Publikum hat die Witze entweder nicht verstanden oder fand sie einfach nicht lustig. Das passiert meistens, wenn der Komiker sein Material nicht auf sein Publikum zugeschnitten hat.
Ein Witz über Rentner würde bei jungen Leuten zum Beispiel nicht so gut ankommen, da sich diese Menschen noch gar nicht mit dem Thema Rente auseinandergesetzt haben. Bestimmte Begriffe oder Slang kommt auch nur bei ganz bestimmten Zielgruppen an. Und dasselbe gilt natürlich auch für Memes.
Der folgende Tweet von Chase Bank richtet sich ganz offensichtlich an Millennials. Es handelte sich ursprünglich sich zwar nicht um ein Meme, wurde aber schnell eins, als Senatorin Elizabeth Warren auf den Post reagierte.
Du kennst Deine Zielgruppe bestimmt schon. Dir sollte zumindest das Alter, der kulturelle Hintergrund, der Wohnort, die Branche und weitere demografische Merkmale Deiner idealen Kunden bekannt sein. Diese Informationen, die Du bereits für Deine Contentmarketingstrategie gesammelt hast, kannst Du jetzt wiederverwerten, um Memes zu erstellen.
2. Originalität
Wenn Du ein beliebtes Bild verwendest, muss es trotzdem originell sein und einen Bezug zu Deinem Publikum oder Deiner Marke haben. Versuche nicht, den Witz eines anderen Unternehmens für Dein Publikum zu verwenden. Das würde nicht funktionieren.
Einige Memes setzen auf den Nostalgiefaktor. Ob Musik der 90er oder Mode der 80er, Nostalgie, wie das Meme von Doritos, begeistert Dein Publikum mit Sicherheit. Bei Memes dreht sich alles um Gemeinschaft und Gemeinsamkeiten.
Andere Marken verwenden Sarkasmus oder Satire, um ihren Standpunkt zu vermitteln. Andere setzen auf Demut. Habe keine Angst, auch mal über Dich selbst zu lachen, denn das kann Deine Marke menschlicher und zugänglicher erscheinen lassen.
Die US-amerikanische Schnellrestaurantkette Chipotle hat mit ihren humorvollen und oft selbstironischen Tweets eine Million Follower gewinnen können. Das folgende Meme bezieht sich auf die COVID-Situation.
Dein Meme muss Spaß machen. Egal, ob Du versuchst, einen Punkt rüberzubringen oder alte Erinnerungen zu wecken, jedes Meme muss mit Humor verbunden sein, denn wenn Dein Meme nicht lustig ist, wird es höchstwahrscheinlich nicht geteilt.
3. Bekanntheit und Beliebtheit
Ein Inhalt, der bereits viral geworden ist, kann super umfunktioniert werden. 2018 nutze die Marke Ruffles ein beliebtes und sehr bekanntes Stockfoto, um ein Meme zu kreieren.
4. Relevanz
Als 2020 in der Wüste von Utah ein mysteriöser Monolith auftauchte (und dann wieder verschwand), ließen die Memes natürlich nicht lange auf sich warten. Amazon nutzte das relevante Thema, um sich von seiner humorvollen Seite zu zeigen.
Wenn Du einen aktuellen Trend ausnutzen kannst, der für Deine Marke relevant ist, dann solltest Du diese Gelegenheit auf keinen Fall verpassen! Erzwinge es aber nicht, denn wenn es nicht zu Deiner Marke oder Deinem Publikum passt, hat es keinen Zweck.
Profi-Tipp: Wenn ein Trend bereits ein paar Tage oder Wochen alt ist, solltest Du ihn lieber auslassen und auf den nächsten Trend warten, denn wenn Du zu lange wartest, könntest Du den Anschluss verpassen.
5. Markenpersönlichkeit
Die Restaurantkette Wendy’s hat sich eine starke Markenpersönlichkeit in den sozialen Medien erarbeitet. Im Jahr 2017 beschloss die Fast-Food-Kette, ein Risiko einzugehen und ihr süßes Maskottchen Wendy in einen Spaßvogel zu verwandeln, der die Konten anderer Fast-Food-Ketten trollen sollte.
Wendy’s nutze aber nicht nur eigene Memes, sondern ging noch einen Schritt weiter und reagierte auf Memes anderer Fast Food-Restaurants, um sich den hart erarbeiteten Ruf aufrechtzuerhalten. Auf Twitter brach daraufhin ein regelrechter Meme-Krieg zwischen Burger King und Wendy’s aus.
6. Sensibilität und gesunder Menschenverstand
Keine Marke, die etwas auf sich hält, würde denken: „Wir machen jetzt mal ein unangemessenes Meme, das negative Aufmerksamkeit erregt.“ Dennoch stolpern Marken gelegentlich über ein Thema, das man lieber ignorieren sollte.
Wenn Du versuchst lustig zu sein und ein Meme zu einem Thema erstellst, das so gar nicht zu Deiner Marke (oder keiner Marke) passt, kommst Du bestenfalls dumm rüber.
Ich bin mir nicht sicher, ob Dr. Seuss diesen Tweet von Charmin lustig gefunden hätte.
Du kannst das Dilemma eines anderen Unternehmens aber auch in eine Chance verwandeln. Im Oktober 2020 erhielt Kim Kardashian starke Kritik, weil sie während der Covid-Pandemie Bilder von sich und ihren engsten Freunden gepostet hatte, die eine Party auf einer privaten Insel feierten. Die Bildunterschrift lautete:
Nach zwei langen Wochen, mehreren Tests und Quarantäne, habe ich meinen engsten Freundeskreis mit einem Ausflug auf eine private Insel überrascht, auf der wir für einen kurzen Moment so tun können, als ob alles normal wäre.
Alle möglichen Marken, darunter auch die New-York Historical Society, nutzten diese Gelegenheit, um ihre Meinung zu sagen.
Sei bitte vorsichtig, wenn Du ein solch umstrittenes Thema in ein Meme verwanden willst. Du darfst auf keinen Fall unsensibel oder gedankenlos rüberkommen.
7. Recherche und Planung
Während Wendy’s für seine Social-Media-Inhalte im allgemeinen viel Lob erhält, kann selbst diese Marke mal ins Fettnäpfchen treten. Wendy’s reagierte auf den Tweet eines Kunden mit einem ‘Pepe the Frog’-Meme, ein Symbol, das leider von Neonazi-Gruppen übernommen wurde.
Wendy’s hat den Beitrag schnell wieder gelöscht und sich von ihrem kleinen Ausrutscher erholt, dennoch blieb dieser Fehler nicht unbemerkt. Das Unternehmen hat seine Lektion gelernt und wird ab jetzt immer eine ausführliche Recherche durchführen, bevor es neue Memes postet.
8. Markentreue
Was haben die in diesem Artikel vorgestellten Marken gemeinsam? Sie haben sich eine konsistente Markenpersönlichkeit geschaffen und blieben dieser stets treu.
Egal, was Du mit Deinen Memes machen möchtest, Du musst Deiner Marke immer treu bleiben, andernfalls könntest Du Dein Publikum verwirren (und verlieren).
Fazit
Wenn Du alles richtig machst, sind Memes ein ziemlich nützliches Instrument, Deinem Contentmarketing einen kleinen Kick zu geben. Memes können helfen, neue Zielgruppen zu erreichen und Deine Marke durch Humor menschlicher erscheinen lassen. Außerdem können sie Dir dabei helfen, mit Deinem Publikum in Kontakt zu treten, ohne sich zu viele Gedanken über Keywords oder Inhalte machen zu müssen.
Memes können Deiner Marke sogar helfen, sich neu zu erfinden. Ihr lässiger, lustiger Ton verleiht Unternehmen, die früher vielleicht für ihr ernstes Auftreten bekannt waren, eine lässigere und zeitgemäßere Stimme.
Außerdem machen Memes richtig Spaß.
Welche Memes würden zu Deiner Marke passen?