App-Stores verfügen über mehr als 6 Millionen mobile Apps, aus diesem Grund fällt es neuen Entwicklern extrem schwer, von potenziellen Nutzern gefunden und bemerkt zu werden, darum ist die App-Store-Optimierung (ASO) von entscheidender Bedeutung.
Doch was genau ist App-Store-Optimierung und wie macht man es richtig, um bessere Ranking zu erzielen? Darauf gehe ich in diesem Artikel ein.
Was ist App-Store-Optimierung (ASO)?
App-Store-Optimierung ist der Prozess der Optimierung mobiler Apps, um in den Suchergebnissen eines App-Stores bessere Rankings zu erzielen, denn je höher eine App platziert wird, desto eher wird sie von potenziellen Kunden gesehen. Eine erhöhte Sichtbarkeit führt tendenziell zu mehr Zugriffen auf die App.
Das Ziel von ASO besteht darin, mehr Traffic auf die Seite der App im App-Store weiterzuleiten, damit Suchende eine bestimmte Aktion ausführen, Deine App herunterladen.
ASO erfordert ein gutes Verständnis Deiner Zielgruppe. Du musst zum Beispiel wissen, welche Keywords Deine Nutzer verwenden, um Deine oder eine ähnliche App zu finden, denn wenn Du die Suchbegriffe Deiner potenziellen Kunden kennst, kannst Du diese selbst nutzen, um noch mehr Traffic auf Deine App weiterzuleiten.
Zu den Faktoren der App Store-Optimierung (ASO), auf die man achten sollte, gehören:
- Name und Titel der App
- Keywords
- Beschreibung
- Untertitel
- Gesamtzahl der Downloads
- Bewertungen und Rezensionen
Ich gehe gleich noch genauer auf jeden dieser Faktoren ein, möchte aber zuerst über die Wichtigkeit der App-Store-Optimierung sprechen.
Warum ist ASO wichtig?
Laut Google werden 40 Prozent aller Apps über die Suchfunktion im App-Store entdeckt, dies macht den App-Store zur idealen Plattform zum Finden und Herunterladen neue Applikationen.
Es bedeutet aber auch, dass Du eine einzigartige Gelegenheit verpasst, wenn Du Dich nicht um die Optimierung Deiner App im App-Store kümmerst.
Obwohl Hunderttausende von Apps miteinander konkurrieren, investieren nur sehr wenige Herausgeber in die App-Store-Optimierung, und genau darum kann ASO zu Deiner Geheimwaffe werden. Investiere jede Woche in bisschen Zeit in die Optimierung Deiner Applikation, um schon bald bessere Rankings und Erfolge zu erzielen.
So erzielt Deine App ein gutes Ranking: Die Grundlagen der ASO
Viele Dinge kennst Du sicherlich schon aus der SEO, da es sich im Grunde genommen um dasselbe Prinzip handelt, dennoch gibt es ein paar wichtige Unterschiede im App-Store, die beachtet werden müssen.
Fangen wir am besten mit den Faktoren an, die Deine ASO beeinflussen können.
Die wichtigsten ASO-Faktoren
Die folgenden Faktoren nehmen den größten Einfluss auf das Ranking Deiner App im App-Store:
- Name/Titel: Der Name Deiner App sollte den am häufigsten verwendeten Suchbegriff enthalten, um möglichst viel Traffic auf Deine App weiterzuleiten. Verbringe aus diesem Grund ausreichend Zeit mit der Keywordrecherche, damit der Titel nicht zu häufig geändert werden muss, weil das Deinem Gesamtergebnis schaden kann, da viele Nutzer die App dann plötzlich nicht mehr wiederfinden, was Mundpropaganda nutzlos macht.
- Keywords: Du musst relevante Keywords verwenden, die von Deiner Zielgruppe bei der Suche genutzt werden, um Dein Such-Ranking zu verbessern. Zudem solltest Du Deine Mitbewerber beobachten und Deine Leistung mit ihren vergleichen.
Obwohl es sich um die wichtigsten Elemente der App-Store-Optimierung handelt, können Titel und Keywords ganz einfach angepasst werden, darum solltest Du sie regelmäßig optimieren.
Sekundäre ASO-Faktoren
Der erste Eindruck ist wichtig, es gibt aber viele Faktoren, die einen Einfluss darauf haben, ob der Nutzer Deine App herunterlädt oder nicht. Zu diesen Faktoren gehören:
- Die Anzahl Deiner Downloads: Die Anzahl der bereits getätigten Downloads ist ein wichtiger ASO-Faktor, auf den Du allerdings nur begrenzten Einfluss ausüben kannst.
- Bewertungen und Rezensionen: Kundenbewertungen sind ebenfalls wichtig und schwer zu kontrollieren, es gibt jedoch Möglichkeiten, um Nutzer vom Schreiben einer Bewertung zu überzeugen.
Hier ist eine komplette Übersicht aller wichtigen Faktoren, die Du bei der App-Store-Optimierung für bessere Rankings im Auge behalten solltest:
1. Titel
Der Titel Deiner App ist der erste Eindruck. Er überzeugt den Nutzer entweder vom Klick oder nicht.
Wenn Dein Titel ein Keyword enthält, stiegt das Ranking für diesen Titel um bis zu 10,3 Prozent, wobei natürlich oft ein Zeichenlimit gesetzt wird, das man beachten muss. Da der Titel im Apple-Store nur 30 Zeichen enthalten darf, sollte man ihn nicht mit Keywords überladen, weil man sonst bestraft werden kann.
Zudem muss man bedenken, dass Nutzer nur vertrauenswürdige Apps runterladen, darum würde ich von überflüssigen Keywords abraten. Welche der folgenden Apps würdest Du dem Namen nach am ehesten herunterladen: “Evernote” oder “Note Taking Note-App für Notizen”? Wähle den Titel Deiner App mit Bedacht.
Pandora macht alles richtig:
Das Icon ist simple und schön gestaltet, der Name ist kurz, enthält aber trotzdem drei wichtige Keywords. Wenn ein Nutzer im App-Store nach „Podcast“, „Musik“ oder „Radio“ sucht, wird Pandora ganz oben in den Suchergebnissen angezeigt.
2. Beschreibung
Hier scheiden sich die Gemüter. Technisch gesehen ignoriert der Algorithmus die Beschreibung, Nutzer jedoch nicht, aus diesem Grund solltest Du Deine App-Beschreibung so optimieren, dass sie die Funktionen und Vorzüge Deiner App hervorhebt.
Hierfür steht Dir nicht viel Platz zur Verfügung, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint. Die Beschreibung wird nach wenigen Zeichen abgeschnitten, sodass der Nutzer erst auf „mehr anzeigen“ klicken muss, um die gesamte Beschreibung lesen zu können. Du musst den Nutzer mit den ersten 252 Zeichen zu diesem Klick bringen, damit Du ihn vom Download Deiner App überzeugen kannst.
Halte Dich kurz und knapp und komme sofort auf den Punkt. Hier bleibt kein Spielraum für unnütze Dinge, darum solltest Du eventuell einen A/B-Test durchführen, um die ideale Beschreibung zu finden.
3. Keyword-Metadaten
Apple gibt Dir 100 zusätzliche Zeichen, um ergänzende Keywords hinzuzufügen. Auf diese Weise wird Deine App mit höherer Wahrscheinlichkeit über die Suchfunktion gefunden und erscheint auch in relevanten Vorschlägen.
Verwende ausschließlich Keywords, die Du noch nicht im Titel verwendet hast. Nu musst Dich hier nicht wiederholen. Führe am besten eine ausführliche Keywordrecherche durch. Diese kannst Du mit Apple Search Ads machen.
Dieses Feature steht nur iOS-App-Entwicklern zur Verfügung und ist ein unverzichtbares Tool für Dein Projekt. Falls Du Apps für andere Betriebssysteme entwickelst, kannst Du die Keywordrecherche mit Ubersuggest durchführen.
4. Untertitel
Du kannst einen Untertitel für Deine App eingeben, der ebenfalls auf 30 Zeichen beschränkt ist. Dies gibt Dir die Möglichkeit, noch ein paar zusätzliche, beschreibende Keywords zu verwenden.
TypeShift nutzt den Untertitel als Platz für den Hauptsuchbegriff, mit dem die Nutzer nach diesem Spiel suchen. Der Untertitel sieht gut aus und kann so funktionieren, ich hätte aber trotzdem ein Keyword im Titel platziert, aber diese Entscheidung bleibt ganz dem Herausgeber überlassen.
Was mich auch schon zum nächsten Thema bringt.
5. Kundenbewertungen und Rezensionen
Kundenbewertungen werden von vielen Nutzern als Hilfe zur Entscheidungsfindung herangezogen, vor allem, wenn sie die App oder den Herausgeber noch nicht kennen. Apps mit besseren Bewertungen erzielen zudem bessere Platzierungen, was Dich in eine schwierige Lage versetzt.
Du willst mehr Kundenbewertungen sammeln, möchtest aber natürlich keine negativen Rezensionen bekommen, darum musst Du Deinen Kunden die Möglichkeit geben, sich bei Problemen direkt an den Entwickler zu wenden. Zudem solltest Du zufriedene Kunden aktiv davon überzeugen, eine Bewertung zu hinterlassen.
Das durchschnittliche Rating der 100 beliebtesten kostenlosen Apps im App-Store beträgt 4 Sterne! Qualität ist also wichtig. Wenn Dein Rating niedriger ausfällt, laden wenige Leute Deine App runter, was durchaus Sinn macht, oder kannst Du Dich erinnern, wann Du das letzte Mal eine App heruntergeladen hast, die nur einen Stern hatte? Du selbst hast vielleicht schon mal einen Stern verteilt, als Du die App heruntergeladen hast, hatte sie aber sicherlich drei oder mehr Sterne.
Rezensionen wirken sich auf die Konversionen aus. Es ist oft leichter, ein hohes Rating beizubehalten als eine schlechte durchschnittliche Bewertung von zwei auf vier Sterne zu steigern, aus diesem Grund solltest Du Deine Nutzer immer in der App um eine Rezension bitten.
Oft muss man den Nutzer nur einmal bitten und dies sollte in Idealfall innerhalb der ersten 72 Stunden geschehen, denn so lange verwenden 77 % der Nutzer eine Applikation, bevor sie auf Nimmerwiedersehen verschwinden.
Außerdem darfst Du den Nutzer erst um eine Bewertung bitten, wenn er die App benutzt hat, spiele die Bitte also nicht automatisch nach einer bestimmten Zeit aus, sondern am besten erst dann, wenn der Nutzer eine bestimmte Aktion durchgeführt hat. Bei einem Spiel könntest Du den Nutzer zum Beispiel nach Abschuss des ersten Levels um eine kurze Bewertung bitten. Im Falle einer Messaging-App könntest Du ihn um eine Rezension bitten, sobald er seine erste Nachricht verschickt hat.
Sei aber nicht zu aufdringlich, weil das stören kann und dann negative Auswirkungen auf das Rating hat. Dein Endziel ist eine Seite voller positiver Kundenbewertungen.
Schrecke nicht davor zurück, auf negative Bewertungen zu antworten. Jeder kann mal eine schlechte Erfahrung machen, wichtig ist, dass das Problem später behoben wird. Danke dem Nutzer für seine ehrliche Bewertung, ob gut oder schlecht, und teile ihm mit, dass der Fehler behoben wurde. Dies ist Deine Möglichkeit, wertvolles Feedback zu sammeln.
6. Anzahl der Downloads
Letztendlich zählt nur der Download. Ein kurzes Video und gute Screenshots der App helfen, potenzielle Nutzer vom Download zu überzeugen, indem man ihnen einen Einblick in die Applikation und ihre Funktionsweise gewährt.
Der Apple App-Store und Google Play blenden die Gesamtanzahl der durchgeführten Downloads ein, genauer gesagt, die aktuelle Download-Rate. Auch wenn eine App insgesamt bereits eine Million Mal heruntergeladen wurde, kann sie dennoch von einer neueren App geschlagen werden, wenn diese im aktuellen Monat mehr Downloads erzielt hat.
Die Vorschau und Bilder nehmen erheblichen Einfluss auf die Downloads, darum nutzen viele Apps Videos, um potenzielle Nutzer von der App zu überzeugen. Du musst den Nutzer nach dem Download aber auch halten und das ist schwieriger als es klingt, aber wichtig, weil Apple aufpasst.
Was kann man machen, um mehr Downloads zu erzielen?
App-Optimierung ist schon mal ein guter Anfang. Darüber hinaus solltest Deine Marke vermarkten und Deine App bekannt machen, damit sie schneller wiedererkannt wird. Nutze dafür Bilder, eine gut formulierte Beschreibung und die sozialen Medien.
Wie sich die Bindungsquote auf App-Store-Optimierung auswirkt
Die Bindungsquote gibt an, wie viele Nutzer in Deiner App verbleiben und ist somit ein wichtiger Indikator für die mobilen Rankings. Aber keine Sorge, die Messlatte ist nicht sehr hochgelegt.
Die meisten Apps haben nach 90 Tagen eine durchschnittliche Bindungsquote von 29 Prozent. Zudem kann es je nach Branche zu Schwankungen kommen. Apps für Medien/Unterhaltung, Lifestyle/Reisen und E-Commerce/Einzelhandel weisen die höchsten Kundenbindungsquoten auf.
Viele Nutzer laden sich neue Apps herunter, benutzen diese aber nie. Eine Studie zeigte, dass US-Amerikaner pro Monat ca. 30 Apps nutzen, jedoch 90 installiert haben. Dies zeigt uns, dass es gar nicht so unwahrscheinlich ist, dass ein Nutzer Deine App nach 72 Stunden nie wieder verwendet.
Wie lange die App bereits installiert ist und wie häufig sie genutzt wird, kann aber Auswirkungen auf Dein App-Store-Ranking haben.
Nun haben wir uns einen Überblick über die Grundlagen des Rankings im App-Store verschafft. Ich möchte Dir als Nächstes einige Best Practices für die Veröffentlichung einer neuen App im App-Store vorstellen.
Erzielen Apps mit besseren Rezensionen bessere Rankings?
Ja, bessere Rezensionen führen zu besseren Rankings in den Suchergebnissen. Dazu wurde im Folgenden ein Test anhand zufällig ausgewählter Keywords durchgeführt, die nach Schwierigkeit in Bezug auf das Ranking in verschiedene Kategorien eingeteilt wurden.
Ein “einfaches” Keyword erzeugt weniger als 25 Apps in den Suchergebnissen. „Mittel schwere“ Keywords erzielen 25-100 Suchergebnisse und „schwierige“ Keywords sind solche, die über 100 Apps in den Suchergebnissen auslösen.
Hier lässt sich ein klarer Trend erkennen. Apps mit besseren Rezensionen erzielen bessere Rankings für schwierige Keywords.
Erzielen Apps mit besseren Ratings höhere Rankings? Ja.
(Du solltest aber nicht um Bewertungen betteln; Du musst sie Dir verdienen.)
Häufig gestellte Fragen zur App-Store-Optimierung (ASO)
Was ist das Wichtigste, um den Eintrag im App Store zu optimieren?
Das Beste, was Du tun kannst, um Deine Platzierungen im App-Store zu optimieren, ist eine ausführliche Keywordrecherche und die Verwendung relevanter Suchbegriffe, damit Deine App die wichtige Zielgruppe erreicht.
Was genau ist die Optimierung eines App-Store-Eintrags?
Die Optimierung Ihres App-Store-Eintrags trägt dazu bei, dass Deine App für mehr Nutzer in den Suchergebnissen erscheint, wenn sie nach Apps wie Deiner suchen.
Wie steigere ich die Downloads meiner App organisch?
Optimiere Deinen Eintrag mithilfe einer Keywordrecherche, verwende einen ansprechenden Namen für Deine App, sorge dafür, dass Deine App schnell heruntergeladen kann und eine optimale Nutzererfahrung bietet. Führe eine Social-Media-Kampagne durch, um Deine App bekannter zu machen usw.
Wie viel kann man mit einer App verdienen?
Es hängt ganz davon ab, wie viel Du für Deine App verlangst. Qualität, Wettbewerb, Werbung und weitere Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle.
Zusammenfassung
Wie die SEO ist ASO ebenfalls ein Prozess, der überwacht und regelmäßig optimiert werden muss. Die Keywords, die Du bei der Veröffentlichung Deiner App im App-Store auswählst, sind selten die Keywords, die später Kunden treiben. Oftmals müssen kleinere Verbesserungen vorgenommen werden.
Viele Entwickler führen vor der Veröffentlichung wenig oder keine Keywordrecherche durch, wodurch die meisten Apps im Hintergrund verschwinden und niemals entdeckt werden. Um in den Genuss der Vorteile der ASO zu kommen, musst Du Dich anstrengen. Wenn Du die nötige Vorarbeit leistest, hast Du die Möglichkeit konstant neuen Traffic auf Deine App zu treiben.
Von potenziellen Kunden gefunden zu werden ist mit Sicherheit eine der größten Herausforderungen, mit denen sich Entwickler mobiler Apps heute konfrontiert sehen. Mit den Tipps aus diesem Artikel sollte dieses Problem aber zu lösen sein.
Hast Du bereits Erfolge mit ASO erzielt? Wie hast Du bessere Rankings für Deine App gewonnen?