
Da meine Werbeagentur mit Hunderten Unternehmen auf der ganzen Welt zusammenarbeitet und weil ich sieben Büros in unterschiedlichen Ländern hab, kann ich die Auswirkungen bereits jetzt spüren (weiter unten teile ich dazu noch Daten).
Was heißt der Ausbruch dieser Epidemie also für Dich?
Bevor ich auf diese Frage eingehe, möchte ich Dir zeigen, was Du als Vermarkter NICHT machen solltest.
Du darfst die Situation nicht ausnutzten
Man sieht es immer wieder. Menschen nutzen die Angst anderer Menschen aus. Überall auf der Welt kommt es bereits jetzt zu Lieferengpässen. Masken, Toilettenpapier, Desinfektionsmittel und andere Gegenstände des alltäglichen Bedarfs werden von unseriösen Geschäftsleuten aufgekauft und dann zu Wucherpreisen weiterverkauft. Das ist weder Unternehmertum noch Marketing. Von solchen Methoden zur Ausnutzung der Coronavirus-Situation, um den schnellen Gewinn zu machen, solltest Du unbedingt Abstand nehmen. Es ist nicht nur falsch, es ist obendrein auch noch kurzsichtig. Du verdienst kurzfristig gesehen zwar mehr Geld, das hält aber nicht lange. Steck Deine Zeit und Energie lieber in eine Langzeitstrategie. So, das musst ich mir von der Seele reden. Doch was bedeutet der Coronavirus für uns Unternehmer?Unternehmen werden über einen längeren Zeitraum hinweg mit Problemen zu kämpfen haben
Selbst wenn der Virus schnell wieder verschwindet, werden Unternehmen noch lange Zeit mit den Konsequenzen zu kämpfen haben, weil sie große Umsatzverluste machen. Wenn Großunternehmen wie Apple ihre Geschäfte schließen müssen, um die Verbreitung des Virus zu verlangsamen, macht das Unternehmen weniger Umsatz und folglich auch weniger Gewinn. Apple kann seine Mitarbeiter über einen gewissen Zeitraum hinweg zwar trotzdem weiter bezahlen, doch das ist nur wenigen Unternehmen, die über ein Sicherheitsnetz verfügen, möglich. Denk nur mal an die vielen Unternehmen aus der Reisebranche. Diese Branche wird Schätzungen zufolge einen Verlust von 820 Milliarden US-Dollar machen. Die Häfen sind auch leer und die ersten Unternehmen entlassen bereits Mitarbeiter. Schätzungen zufolge wird COVID-19 die Weltwirtschaft ganze 2,7 Billionen US-Dollar kosten. Unternehmen machen aber nicht nur Umsatzeinbußen, sie verlieren auch Traffic und Kunden.Der organische Traffic der meisten Branchen sinkt
Ich arbeite mit hunderten Kunden aus allen Branchen aus allen Ecken der Welt zusammen. Mein Unternehmen Ubersuggest sammelt zudem haufenweise Daten. Ich möchte an dieser Stelle jedoch darauf hinweisen, dass sich meine Daten nicht auf einzelne Länder beziehen. Für diesen Artikel habe ich mich für eine globale Perspektive entschieden. Außerdem habe ich die Daten von Webseiten mit weniger als 5.000 Besuchern pro Monat nicht in die Statistiken mit einbezogen, weil diese zu drastischen Schwankungen neigen, selbst wenn keine globalen Katastrophen oder Algorithmus-Updates vorliegen. Zudem verfüge ich nicht über Daten zu jeder einzelnen Branche. Ich arbeite zum Beispiel mit wenigen Restaurants zusammen und verfüge darum über wenig Daten aus diesem Bereich, weil lokale Restaurants oft kaum Geld für Marketing übrig haben. Ich habe zwar Daten zu großem Restaurantketten, aber eben nicht zu kleineren Betrieben. Aus SEO-Sicht kam es in der vergangenen Woche fast branchenübergreifend zu großen Einbrüchen im organischen Traffic. Hier ist ein Vergleich der vergangenen zwei Wochen:
Die meisten Branchen haben auch Kunden verloren
Die meisten Branchen haben zudem auch Kunden verloren. Die Finanzbranche hat zwar mehr Traffic gewonnen, jedoch viel die Conversion-Rate geringer aus. Hier ist wieder ein Vergleich der vergangenen zwei Wochen:

Pay-per-Click Daten
Ich verfüge über relativ wenig Pay-per-Click Daten, weil mein Unternehmen Ubersuggest hauptsächlich SEO-Daten sammelt, die Kosten pro Klick sind aber nicht gefallen, nicht mal in der Reisebranche. Ich verfüge zwar über eine relativ kleine Stichprobengröße, die Preise sind aber, wie gesagt, nicht gesunken. Momentan suchen zwar weniger Leute nach Flügen oder einem Hotel, trotzdem sind die CPC-Preise relativ stabil geblieben, die Kosten pro Akquisition sind jedoch stark gestiegen. Man bezahlt also denselben Betrag pro Klick, doch die Kundenakquisitionskosten sind jedoch branchenübergreifend gestiegen… es sei denn Du verkaufst Toilettenpapier. Und was heißt das jetzt für uns Unternehmer?Halte Dich zurück, wenn andere gierig sind und sei gierig, wenn andere ängstlich sind
Diese Aussage stammt nicht von mir sondern von Warren Buffett. Viele Leute müssen Abstriche machen, weil ein weltweiter Verlust von 2,7 Billionen US-Dollar vorausgesagt wird und Experten sagen, dass ein neuer Konjunkturrückgang bevorsteht. Sogar der Milliardär Carl Ichan sagt, dass der Weltmarkt mit weiteren Einbrüchen rechnen muss und dass er sich nur langsam erholen wird. Wir haben aus der Vergangenheit (die Dotcom-Blase 2000 und die Immobilienkrise 2008) jedoch wichtige Lektionen gelernt und zwar, dass man umso härter arbeiten sollte, wenn sich andere zurückhalten. Während eines wirtschaftlichen Abschwungs hat man automatisch weniger Konkurrenz und kann darum schneller bessere Ergebnisse erzielen und in einigen Fällen kann man beispielsweise mit Pay-per-Click-Werbung neue Kunden gewinnen. Wenn die Kriese weiter anhält, werden viele börsennotierten Unternehmen in den USA Schwierigkeiten haben, ihre Schulden zu begleichen, die sich mittlerweile auf 75 Billionen US-Dollar belaufen. Diese Unternehmen gehen entweder pleite, werden aufgekauft oder die Schulden werden vom Staat übernommen. Einige dieser Unternehmen werden ihre Kosten weit genug senken können, um ihre Rechnungen auch weiterhin zu begleichen, aber für viele wird es bereits zu spät sein. Das heißt aber auch, dass Du schon bald mit weniger Konkurrenz zu rechnen hast. Wenn Du Glück hast und Dir einen Notgroschen zurückgelegt hast, ist jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen, um andere Unternehmen aufzukaufen, am besten Medienunternehmen. Auf diese Weise wirst Du die öffentliche Meinung in Zukunft besser beeinflussen können und kannst Deine Produkte besser verkaufen. Genau aus diesem Grund habe ich die Webseite KISSmetrics vor ein paar Jahren für 500.000 US-Dollar gekauft. Zu besten Zeiten bekam die Webseite 1.260.681 Millionen Unique Users pro Monat.

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