Der durchschnittliche Amerikaner sieht jeden Tag bis zu 10.000 Werbeanzeigen. Das ist ganz schön viel, kein Wunder also, dass Verbraucher Werbung schon gar nicht mehr wahrnehmen und einfach ignorieren.
Darunter leidet dann natürlich Dein Umsatz, weil Du weniger verkaufst.
Du musst also einen Weg finden, um Deine Kunden zurückzugewinnen. Am besten mithilfe einer personalisierten Nutzererfahrung und interaktiven Marketingtools.
Was versteht man unter einem interaktiven Marketingtool?
Stell Dir für einen Moment vor, dass Du nach einer neuen Haarfarbe suchst. Das ist schwierig, weil Du Dir nicht sicher bist, welche Farben zu Dir passen. Du brauchst Hilfe.
Du stößt bei Deiner Suche auf eine interessante Webseite, die über ein Programm verfügt, mit dem man die perfekte Haarfarbe finden kann. Dazu macht man ein paar Angaben, wie Hautton und Augenfarbe, und bekommt dann personalisierte Vorschläge für passende Haartöne.
Wenn die Vorschläge super sind, kauft man das Produkt natürlich und schon hat das Unternehmen einen neuen Kunden gewonnen. All das hat es einem interaktiven Tool zu verdanken, das Nutzern dabei hilf, das perfekte Produkt zu finden.
Und genau das ist die Aufgabe eines interaktiven Marketingtools. Das Beispiel habe ich mir übrigens nicht ausgedacht. Du kannst es selbst auf Boots testen.
Du musst nur drei Fragen beantworten, um eine Liste mit kompatiblen Farben vorgeschlagen zu bekommen. Wenn Du dann auf eine Farbe klickst, erscheint ein Link, der Dich direkt zum richtigen Produkt führt.
Na, das nenne ich jetzt mal praktisch! In wenigen Sekunden zum idealen Ergebnis. So gewinnt man Kunden!
Beispiele interaktiver Tools
Das ist nur ein Beispiel für interaktive Tools im Verkauf. Es gibt noch viele weitere und mindestens ebenso viele neue Möglichkeiten, die bisher noch nicht entdeckt wurden.
Im Folgenden möchte ich Dir fünf tolle Beispiele vorstellen, damit Du sehen kannst, wie interaktive Marketingtools zum Einsatz kommen können.
Die virtuelle Anprobe
Dieses Tool ähnelt dem oberen, wir gehen aber noch einen Schritt weiter.
Das obere Tool war ein “Quiz”, in dem der Nutzer nur ein paar Fragen beantworten muss, um einen personalisierten Produktvorschlag zu erhalten. Hierbei bestimmt ein Algorithmus das passende Produkt.
Bei der virtuellen Anprobe greift man auf das Prinzip der erweiterten Realität zurück und entwickelt eine Funktion, mit der Nutzer Klamotten oder Make-up an sich selbst ausprobieren können. Der entscheidende Vorteil liegt darin, dass der potenzielle Kunde sofort sehen kann, ob ihm das Produkt steht und dann steigt seine Kaufbereitschaft.
Das Prinzip funktioniert folgendermaßen:
- Der Nutzer besucht Deine Produktseite.
- Er klickt auf die Schaltfläche “Anprobieren” und wird dazu aufgefordert, ein Selfie zu machen.
- Jetzt kann der Nutzer das Produkt an sich selbst ausprobieren und sehen, ob es ihm steht.
- Wenn es ihm gefällt, kann er es direkt in den Warenkorb legen und kaufen.
Diese Strategie beschränkt sich aber nicht nur auf Beauty-Produkte oder Accessoires. Plattformen wie Amazon ermöglichen es ihren Nutzern beispielsweise, Möbel im Raum zu „platzieren“, um zu sehen, ob sie zu ihrem Stil passen. Dieses Prinzip basiert auf der gleichen Technologie.
Maße nehmen und Größen bestimmen
Viele Kunden finden das Kaufen von Produkten wie Schuhen oder Kleidung im Internet besonders schwierig, weil sie nicht wissen, welche Größe sie brauchen. Auch hier kann ein interaktives Tool Abhilfe schaffen.
Die Sportmarke Nike verfügt über ein Tool zur Bestimmung der idealen Schuhgröße.
- Der Kunde sucht in der Nike-App nach neuen Schuhen.
- Er findet ein Paar Schuhe, das ihm gefällt, und klickt auf “Anprobieren”.
- Die eingebaute Kamera des Handys scannt nun die Füße und nimmt mithilfe von erweiterter Realität Messungen vor.
- Das Programm bestimmt so die ideale Schuhgröße.
Es lässt sich relativ einfach erkennen, warum ein solches Tool zu zufriedenen Kunden führt.
Interaktive Rechner
Rechner sind nützliche interaktive Tools, die auf vielfältigere Art und Weise verwendet werden können, zum Beispiel als:
- Kalorienzähler
- Preisrechner zur Berechnung maßgeschneiderte Produktpakete
- Finanzrechner zur Auswahl des richtigen Finanzprodukts
Fast jede Branche kann einen Rechner verwenden, um ihren Nutzern ein personalisiertes Erlebnis zu ermöglichen. Eine Webseite, die Küchenzubehör anbietet und mehr Rezeptbücher verkaufen möchte, könnte den Hype um gesunde Ernährung nutzen und einen Kalorienzähler anbieten. Der Kalorienzähler kann dabei helfen, die Besucher zu ermutigen, mehr Zeit auf der Webseite zu verbringen und stärkt zudem das Vertrauen in die Marke.
7 Gründe, warum man interaktive Tools im Verkauf einsetzen sollte
Ich habe Dir gezeigt, wie interaktive Tools eingesetzt werden. Da bleibt eigentlich nur noch eine wichtige Frage offen: “Können diese Tools den Umsatz steigern?”
Die Antwort lautet: “Ja!”
Hier sind sieben wichtige Gründe für den Einsatz interaktiver Tools im Marketing und Verkauf.
1. Interaktive Tools steigern das Engagement
Kundenbindung ist wichtig, aber es ist schwer, sich von der Masse abzuheben. Hier sind zwei Gründe dafür:
- Der durchschnittliche Nutzer verbringt fast zweieinhalb Stunden am Tag damit, in den sozialen Medien zu surfen. In dieser Zeit ist er unzähligen Werbeanzeigen ausgesetzt, von Bannerwerbung bis hin zu PPC-Werbung.
- Wir haben uns daran gewöhnt Werbung zu ignorieren (dieses Phänomen hießt “Bannerblindheit”).
Aber keine Sorge. Jetzt kann man sich mit interaktiven Tools wirklich von der Masse abheben. 66 % aller Vermarkter sagen, dass sie gerne mehr interaktive Inhalte nutzen würden.
Letztendlich führt eine gesteigerte Kundenbindung langfristig zu mehr Umsatz, daher lohnt sich die Entwicklung interaktiver Tools.
2. Eine bessere User Experience (UX) erzeugt mehr Conversions
Conversion sind das Endziel und interaktive Tools können Dich dabei unterstützen, mehr Conversions zu erzielen. Um Dir zu zeigen, wie das in der Praxis aussieht, zeige ich Dir ein Beispiel von JINS, ein Anbieter von verschreibungspflichtigen Brillen.
Als zukunftsorientiertes Unternehmen suchte JINS nach neuen, innovativen Wegen, um die Conversion-Rates zu steigern und das Kundenerlebnis zu verbessern. Die Lösung kam in Form der virtuellen Anprobe unterschiedlicher Brillen.
Der Nutzer muss nur seine Kamera einschalten und ein Selfie hochladen. Danach wählt er die Gestelle aus, die er am schönsten findet, und kann sie seinem Foto hinzufügen.
Das sieht dann in etwa so aus:
Links sehen wir das Selfie und rechts das echte Bild nach dem Kauf.
Potenzielle Kunden können sich so schnell und genau einen Eindruck von Produkt verschaffen und herausfinden, welche Brille sie kaufen sollen! Laut JINS hat sich die Konversionrate seit Einführung des Tools drastisch verbessert.
3. Interactive Tools geben Kunden bei großen Einkäufen ein Gefühl der Sicherheit
Ich habe ja bereits erwähnt, dass sich ein solches Tool nicht nur zum Ausprobieren von Haarfarben oder Modeaccessoires eignet. Diese Technologie eignet sich vor allem für besonders große Anschaffungen.
Die amerikanische Supermarktkette Target dient und hier als Beispiel. Nutzer laden ein Bild ihres Wohnzimmers hoch und platzieren eine naturgetreue Kopie eines Möbelstücks im Raum. Man kann auch die Target-App herunterladen und die Augmented-Reality-Version ausprobieren. Die ist noch etwas ansprechender, da man das Produkt im Raum bewegen kann. Amazon bietet eine ähnliche Funktion an.
Mit dieser Funktion können Kunden bereits vor dem Kauf überprüfen, ob die Möbel oder andere große Artikel in den Raum passen, was zu schnelleren Verkäufen und weniger Rückgaben führt.
4. Interaktive Tools für eine personalisierte Benutzererfahrung und mehr Conversions
Kannst Du schon ein Muster erkennen? Interaktive Tools bieten uns ganz neue Möglichkeiten zur Personalisierung unserer Werbekampagnen. Aus Vertriebssicht ist das aus folgenden Gründen interessant:
- 80 % der Verbraucher kaufen mit höherer Wahrscheinlichkeit bei einem Unternehmen, das ihnen ein personalisiertes Einkaufserlebnis bietet.
- Bis zu 56 % der Onlinekunden kaufen erneut bei einem Unternehmen, wenn dieses personalisierte Produktempfehlungen und andere personalisierte Dienstleistungen anbietet.
Diese Statistiken verraten und zwei Dinge. Erstens, Kunden sehnen sich nach Personalisierung und wollen sich von Unternehmen wertgeschätzt fühlen. Zweitens, Verbraucher werden eher zu treuen Kunden, wenn Du Deinen Marketingbemühungen eine persönliche Note verleihst.
Man muss kein Genie sein, um zu erkennen, dass Markentreue die Chance auf zukünftige Verkäufe erhöht.
5. Interaktive Tools für mehr Leads
Ich habe diesen Bereich bereits angesprochen, aber es lohnt sich zu betonen, wie effektiv diese Strategie zur Lead-Generierung sein kann.
Lass uns das Ganze zuerst aus SEO-Sicht betrachten. Wenn Deine Beiträge öfter geteilt werden und eingehende Links anziehen, solltest Du automatisch mehr Traffic generieren. Wenn die Besucher mehr Zeit auf Deiner Webseite verbringen und die Absprungrate niedriger ist, verbessert sich Dein Ranking in den Suchmaschinen. Social Shares können Dein SEO-Ranking um über 20 % steigern. (Du kannst Dein Linkprofil mit meinem kostenlosen Backlink-Checker überprüfen.)
Interaktive Tools, die die Aufmerksamkeit der Leute auf sich ziehen, können zu mehr organischem Traffic und besseren Leads führen, da sie Leute anziehen, die bereits nach Deinem Produkt oder Deiner Dienstleistung suchen.
Lass uns das Ganze aus einer anderen Perspektive betrachten. Die Daten, die bei der Verwendung dieser Tools von potenziellen Kunden erfasst werden, können Dir verraten, was Deine Kunden wollen. Die gewonnenen Erkenntnisse können dann genutzt werden, um noch bessere Produkte anzubieten. Somit kannst Du ohne großen Mehraufwand langfristig bessere Leads generieren.
Hört sich doch super an, oder?
6. Marketingautomatisierung mit interaktiven Tools
Interaktive Tools können auch zur Automatisierung Deiner Marketingstrategie verwendet werden und ersparen Dir viel Arbeit. Der Algorithmus erkennt, was der Kunde will und gibt basierend auf diesen Informationen personalisierte Empfehlungen oder bietet Lösungen an.
Dies kann Dir helfen, Deinen Umsatz zu steigern und bei Bedarf Änderungen vorzunehmen.
- Prüfe Deine Kennzahlen, um sicherzustellen, dass das Tool die gewünschten Ergebnisse erzielt.
- Nimm ggf. Veränderungen vor, um die Nutzererfahrung zu optimieren.
- Vergleiche die Leistung verschiedener interaktiver Tools und investieren Deine Zeit, Energie und Ressourcen in diejenigen, die am effektivsten sind.
7. Interaktive Tools können mehr Traffic auf Deine Webseite schicken
Ohne Traffic, besteht kaum eine Chance für mehr Umsatz. Auch hier können interaktive Tools helfen.
Zum einen verwenden bereits 47 % aller Nutzer Werbeblocker. Es kann also gut sein, dass potenzielle Kunden Deine Werbung nicht einmal sehen. Mit interaktiven Tools kann man dieses Problem umgehen.
Zum anderen sagen 79 % aller erfolgreichen Werbetreibenden, dass interaktive Inhalte Nutzer dazu ermutigen, öfter auf die Webseite zurückzukehren. Du musst nicht mal neue Inhalte erstellen. Du könntest dieselben Inhalte öfter wiederverwenden, wenn Du über ein interaktives Tool verfügst.
Wenn der Kunde die Brille, die er bei Dir gekauft hat, liebt, wird er eher zu Deinem Onlineshop zurückkehren. Dort kann er dann dasselbe virtuelle Anprobe-Tool verwenden, um verschiedene neue Paare auszuprobieren. Du musst ihn nicht mal mit einem neuen interaktiven Tool oder Werbung beeindrucken, um ihn zu überzeugen, weil er ja schon von Deinem Produkt überzeugt ist.
So festigst Du auf kosteneffiziente Weise eine dauerhafte Beziehung zu Deinen Stammkunden.
Fazit
Warum solltest Du interaktive Tools entwickeln, um Deinen Umsatz zu steigern? Wie wir sehen können, ist es nicht nur ein zuverlässiger Weg, um neue Leads zu generieren und die Conversion-Rate zu verbessern, sondern zudem auch kostengünstig.
Ein Tool ist nicht schwer zu implementieren. Es gibt bereits zahlreiche fertige Tools, die ganz einfach an Deine Bedürfnisse angepasst werden und dann in Deine Webseite eingebettet werden können. Diese Tools sind in der Regel auch ganz einfach zu installieren. Falls Du Hilfe brauchst, kannst Du gerne Kontakt zu mir und meiner Werbeagentur aufnehmen.
Hast Du selbst schon mal ein interaktives Marketingtool ausprobiert?