Im April 2019 hat QuickSprout einen Artikel mit einer Infografik zum aktuellen Stand der SEO herausgebracht, die zeigt, wie sich die Suchmaschinenoptimierung im Laufe der vergangenen Jahre aufgrund der regelmäßigen Algorithmus-Updates von Google und dem Aufstieg des Contentmarketing gewandelt hat.
Als ich mir die Infografik angeschaut habe, ist mir eine Sache sofort ins Auge gesprungen, und zwar wie viel Gewicht Unternehmen und Agenturen den sozialen Medien in Bezug auf ihre SEO-Strategie beimessen.
2014 brachte Matt Cutts von Google (heute arbeitet er bei US Digital Service) ein Video heraus, in dem er sagt, soziale Signale –– z. B. Facebook Likes und Twitter Follower, die darauf hinweisen, dass das Profil Einfluss hat –– keinen Einfluss aufs Ranking nehmen.
Diese Aussage hat viele Vermarkter verwirrt, denn sie waren bis dato davon ausgegangen (und das verständlicherweise –– mehr dazu unten), dass soziale Signale sehr wohl eine Rolle bei der Bestimmung der Qualität und Glaubwürdigkeit einer Seite durch den Google-Algorithmus spielen.
Ergebnisse zeigen jedoch, dass soziale Signale sehr wohl eine Rolle spielen, auch wenn sie vielleicht kein direkter Rankingfaktor sind.
In einer Studie aus dem Jahr 2018 prüfte Hootsuite die SEO-Ergebnisse von mehreren Artikeln von Blogs mit und ohne Präsenz in den sozialen Medien. Zu welchen Ergebnissen kamen sie? Die Artikel, die während des Experimentes besonders häufig in den sozialen Medien geteilt wurden, erzielten eine Steigerung von 22 %.
In diesem Artikel möchte ich darauf eingehen, welche Auswirkungen die widersprüchlichen Ansichten auf die Beziehung zwischen SEO und den sozialen Medien haben. Ich werde Dir auch zeigen, wie Vermarkter mit SEO-Fokus denken und wie sie zu Social Media stehen, da soziale Signale für die SEO ja scheinbar erst mal keine große Rolle zu spielen scheinen.
Lass uns zunächst ein paar Hintergrundinformationen über den Dialog zu SEO und Social Media der ergangenen Jahre betrachten.
Ein bisschen Geschichte
Ich habe bereits erwähnt, dass Matt Cutts von Google sagte, dass soziale Signale keine Rolle bei der Bestimmung des Rankings einer Webseite spielen. Diese Aussage war eine große Überraschung für die gesamte Online-Marketing-Branche, denn in einem Video im Dezember 2010 hatte Cutts noch behauptet, dass soziale Signale sehr wohl ein Rankingfaktor seien.
Du kannst Dir also vorstellen, warum viele Vermarkter genervt waren, als es drei Jahre später dann plötzlich hieß, dass Google seine Meinung geändert hätte.
Wiederum einige Jahre später scheint es jedoch Beweise dafür zu geben, dass soziale Signale doch Auswirkungen auf das Google-Ranking einer Webseite haben.
Ich wollte mir das genauer anschauen und habe bei meinen eigenen Untersuchungen fünf Schlüsselelemente gefunden, die zeigen, welche Auswirkungen die sozialen Medien auf die SEO haben, von denen jeder Vermarkter erfahren sollte.
Meine Recherchen haben zu weiteren Fragen geführt, die ich in diesem Artikel stellen werde. Über Deine Kommentare zum Thema am Ende des Artikels würde ich mich sehr freuen!
5 Dinge, über die man nachdenken sollte, wenn man die Auswirkungen von Social Media auf SEO betrachtet
1. Social Links könnten Auswirkungen auf Dein Ranking haben, müssen sie aber nicht
Gut. Wir wissen, dass soziale Signale keine Rolle spielen, aber wie sieht es mit Links von glaubwürdigen sozialen Profilen aus? Wenn ein Blogbeitrag auf Twitter zur viralen Sensation wird, nehmen diese Links dann Einfluss auf das Such-Ranking dieses Blogbeitrages?
Cutts sagte 2014 zwar ganz klar, dass der Google-Algorithmus soziale Signale nicht berücksichtigt, gab aber auch zu, dass Google soziale Netzwerke crawlt und nach Daten durchsucht. Hier sind seine Worte:
Facebook und Twitter werden in unserem Web-Index wie jede andere Webseite behandelt, wenn also etwas auf Twitter oder Facebook geschieht und wir es crawlen können, dann können wir das in unseren Suchergebnissen berücksichtigen.
Google hat sich seitdem nicht mehr zum Thema geäußert.
Untersuchungen zeigen jedoch, dass soziale Signale die Suchergebnisse beeinflussen und somit Auswirkungen auf die SEO haben. Eine von Optinmonster veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2019 bestätigt die Ergebnisse der Hootsuite-Studie von 2018 –– soziale Signale nehmen Einfluss auf die Suchergebnisse auf Google.
Das führt mich zu der Annahme, dass, auch wenn die Authority des sozialen Profils keinen Einfluss auf die Rankings nehmen mag, Links, die durch geteilte Beiträge in den sozialen Netzwerken zustande kommen, wie glaubwürdige Backlinks gehandelt werden und somit durchaus Einfluss auf die Suchergebnisse nehmen.
Um die soziale Reichweite Deiner Webseite zu ermitteln, kannst Du folgenden Prozess benutzen:
Schritt Nr. 1 : Öffne Ubersuggest, gibt die URL Deiner Webseite ein und klick auf “Suchen”.
Schritt Nr. 2 : Klick in der linken Seitenleiste auf “Top-Seiten”.
Schritt Nr. 3 : Schau Dir die Ergebnisse an.
Für diesen Artikel wollen wir uns auf die letzten beiden Reihen konzentrieren. Hier finden wir die Anzahl der sozialen Shares auf Facebook und Pinterest. Man kann ganz klar erkennen, dass meine Seiten häufig geteilt worden sind.
Der Artikel “Affiliate Marketing Made Simple” bekommt jeden Monat 366.000 neue Besucher über die Suchergebnisse auf Google. Die Anzahl der Backlinks ist zwar weiterhin wichtig, doch könnte es ebenfalls mit der Anzahl der Social Shares dieses Artikels zusammenhängen?
Falls Du ein SEO-Experte bist, würde ich mich sehr über Deine Gedankten zum Thema ‘haben Social Shares Auswirkungen auf die Such-Rankings’ im Kommentarbereich freuen.
2. Social Media-Profile werden in den Suchergebnissen angezeigt
Selbst wenn Social Shares keine Auswirkungen auf das Ranking einer Webseite haben, nehmen sie sozialen Profile sehr wohl Einfluss auf die Suchergebnisse, denn die sozialen Profile erscheinen oft ganz oben in den Suchergebnissen für die Suche nach Markennamen.
Ich habe “General Electric” auf Google eingegeben. Das Instagram- und Pinterest-Profil des Unternehmens erscheint auf Platz fünf und sechs, das Twitter-Profil auf Platz acht.
Soziale Netzwerke bieten Unternehmen die Möglichkeit, sich auf einer persönlichen Ebene mit Fans und Kunden auszutauschen, sind also der ideale Ort, um die Persönlichkeit eines Unternehmens einzuschätzen. Wenn ich nach Informationen über ein Unternehmen suche, das ich noch nicht kenne, schaue ich mir zuerst sein Twitter- und Facebook-Profil an.
Wenn die sozialen Profile unter den Top-Suchergebnissen zu finden sind, klicke ich auf dieses Ergebnis, so wie ich auch auf die Webseite klicken würde.
Was haben wir gelernt? Soziale Profile werden ohne Zweifel von Google berücksichtigt und spielen auch für Nutzer, die im Internet nach Deinem Unternehmen suchen, eine Rolle. Ein aktives soziales Profil macht Spaß, ist engagierend und persönlich, die Präsenz in den sozialen Medien und Beiträge zu aktuellen Informationen sowie tollen Inhalten zahlen sich aus.
3. Die sozialen Medien sind eine Suchmaschine
Heutzutage suchen Nutzer nicht nur auf Google oder Bing nach Informationen, viele benutzen auch die sozialen Medien. Neil geht in diesem Artikel näher auf das Thema ein und erklärt, warum soziale Netzwerke die neue SEO sind: “Wir müssen verstehen, dass die Suchmaschinenoptimierung auch die Suchanfragen, die in den sozialen Medien stattfinden, mit einbezieht.”
Diese Erkenntnis zeigt uns Folgendes. Zum einen kann ein aktives Twitter-Profil dazu führen, dass Nutzer über eine Suchanfrage auf Dein Unternehmen aufmerksam werden, weil sie Dein Twitter-Profil finden.
Unternehmen, die visuell ansprechende Inhalte erstellen, können von Pinterest und Instagram profitieren, wenn sie die richtigen Hashtags benutzen und ihre Pins optimieren.
Nutzer, die nach Deinem Unternehmen suchen, könnten zuerst auf Deinem Facebook- oder Twitter-Profil landen, um herauszufinden, was Dein Unternehmen macht. YouTube ist übrigens auch eine Suchmaschine.
Was haben wir gelernt? Unternehmen müssen ihr Verständnis von SEO erweitern, denn die Suchmaschinenoptimierung geht weit über traditionelle Suchmaschinen wie Google und Bing hinaus, sie schließt auch soziale Netzwerke mit ein.
Wenn man auf Facebook und Twitter nach einer bestimmten Marke sucht, tauchen oft mehrere Profile auf und der Nutzer ist sich dann nicht sicher, welches das offizielle Profil der Marke ist. Unternehmen müssen es den Nutzern ermöglichen, das offizielle Profil auf einen Block zu erkennen.
Dafür müssen duplizierte Profile evtl. gelöscht werden und jedes Profil sollte gekennzeichnet werden, damit der Nutzer sofort versteht, um welche Themen es auf jeder Seite geht (z. B. das Profil der Personalabteilung, der Öffentlichkeitsarbeit oder das Markenprofil).
4. “Jetzt nicht” heißt nicht “für immer”
Selbst wenn Google soziale Signale aktuell nicht als Rankingfaktor nutzt, heißt nicht, dass das auch immer so bleiben wird. Die sozialen Medien sind nach wie vor sehr beliebt und werden auch weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Markenpräsenz von Unternehmen und Privatpersonen sein.
Untersuchungen, wie die Studie von Hootsuite, haben gezeigt, dass Suchmaschinen die sozialen Signale zumindest berücksichtigen, wenn sie nach Hinweisen zur Autorität und dem Wert einer Webseite suchen.
Was haben wir gelernt? Es gibt keinen Grund dafür, anzunehmen, dass soziale Signale niemals zum Rankingfaktor werden. Unternehmen und Marken sollten also am Ausbau ihrer sozialen Profile arbeiten und sie sozialen Medien in ihrer SEO-Strategie berücksichtigen.
5. Bing nicht vergessen
Google mag zwar sagen, dass soziale Signale nicht wichtig ist, doch Bing stand diesem Thema immer sehr offen gegenüber.
In seinen eigenen Webmaster-Richtlinien sagt Bing:
Die sozialen Medien spielen eine Rolle bei der Bestimmung der Suchergebnisse… [] diese positiven Signale nehmen auf Dauer Einfluss auf die organischen Rankings.
Was haben wir gelernt? Die Suchmaschine Bing, die 2018 ganze 33 % des Suchtraffics in den USA ausmachte, gibt zu, dass ihr Algorithmus soziale Signale bei der Bestimmung der Suchergebnisse berücksichtigt. Im Gegensatz zu Google stand das Unternehmen diesem Thema immer offen gegenüber. Da der Marktanteil von Bing steigt, sollte die Suchmaschine in Deiner SEO-Strategie berücksichtigt werden.
Zusammenfassung
Google äußert sich immer wieder unterschiedlich zum Thema ‘Social Media’. Die veraltete Aussage von Matt Cutts aus dem Jahr 2014, in der er behauptet, dass der Google-Algorithmus soziale Signale ignoriert, ist sicherlich nicht das letzte Wort des Suchgiganten.
Unternehmen und Vermarkter müssen ihr Verständnis des Konzeptes SEO erweitern und verstehen, dass Nutzer auf unterschiedliche Quellen zugreifen, um die gewünschten Informationen zu finden. Man sollte auch berücksichtigen, dass erhöhter Traffic, der über die sozialen Medien auf die Webseite gelangt, durchaus positive Auswirkungen aufs Ranking haben kann und dass soziale Profile oft auf der ersten Seite der Suchergebnisse erscheinen.
Im Internet geht es in erster Linie um das Pflegen von Beziehungen, den Austausch mit der Zielgruppe, den Ausdruck einer Markenidentität und das Teilen von Ideen. Das Internet ist von Natur aus sozial und darum gibt es keinen Grund dafür, warum die sozialen Medien nicht auch Einfluss auf die SEO nehmen sollten, zumal die Grundregeln der Suchmaschinenoptimierung ja dazu dienen, das Internet angenehmer und nützlicher zu gestalten.
Jetzt bist Du dran. In welchem Ausmaß nehmen die sozialen Medien, Deiner Meinung nach, Einfluss auf die SEO?
Über die Autorin: Chloe Mason Gray hat sich auf digitales Marketing und Wachstumsstrategien für Kleinunternehmen und Einzelunternehmer spezialisiert. Folge ihr auf Twitter.
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