Quizze als Marketingstrategie – So geht’s

Neil Patel
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Author: Neil Patel | Co Founder of NP Digital & Owner of Ubersuggest
quizzes in marketing

Die Verwendung von Quizzen als Teil der Marketingstrategie wird fast immer unterschätzt.

Das ist schade, denn sie eignen sich überraschend gut für die Gewinnung neuer Leads und den Austausch mit Deiner Zielgruppe.

Ich gehe aber davon aus, dass Du etwas mehr Überzeugung brauchst, um selbst Quizze durchzuführen, darum zeige ich Dir jetzt, wie man ein Quiz entwickelt, gewinnbringend einsetzt und die gesammelten Daten mit Marketingautomatisierung sinnvoll nutzt.

Ich teile auch ein paar Beispiele bekannter Marken, die Quizze sehr erfolgreich einsetzen, und als Inspiration für Dein eigenes Quiz dienen können.

Teil I: Ein Quiz erstellen

Hinter einem Quiz steckt mehr, als Du jetzt vielleicht denkst. Wusstest Du zum Beispiel, dass sechs von zehn Menschen nur die Überschrift lesen? Das bedeutet, dass Du einen guten ersten Eindruck hinterlassen musst, darum gehe ich jetzt zuerst auf den Titel (die Überschrift) Deines Quizzes ein.

Überschrift/Titel & Quiztypen

Du musst Dir zuerst einen passenden Titel für Dein Quiz ausdenken und überlegen, welche Art von Quiz Du machen willst. Hier sind ein paar beliebte Quizze:

  • Das Wort “Eigentlich” im Titel: Das Hinzufügen des Wortes “eigentlich” kann eine einfache Frage umgehend in eine Herausforderung verwandeln. Hier mal im Vergleich: „Wie viel weist Du über die Bayern München“ mit „Wie viel weist Du eigentlich über Bayern München“. Die zweite Variante klingt gleich viel aufregender und herausfordernder, oder?
  • “Welcher/Welche (XYZ) bist Du?”: Dieses Quiz ist ein Klassiker. Wir Menschen sind von Natur aus neugierig und können solchen Quizzen einfach nicht widerstehen. Ich muss unbedingt herausfinden, welcher Marvel-Superheld ich bin!
  • Der „Promi-Persönlichkeitstest”: Das ist ebenfalls ein Klassiker. Es handelt sich um ein typisches Persönlichkeitsquiz mit dem gewissen Etwas. Da der Teilnehmer am Ende herausfindet, welchem bekannten Promi er am ähnlichsten ist, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass er am Quiz teilnimmt.
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Die Auswahl des Quizzes

Die oberen Beispiele haben uns schon einen guten Überblick über die unterschiedlichen Quizze gegeben, es gibt aber noch mehr, die ebenfalls in Betracht gezogen werden können.

  • Das Persönlichkeitsquiz: Da wir uns gerne Komplimente anhören, funktionieren die Persönlichkeitstests so gut. Das liegt wohl an unserer “eigennützigen Voreingenommenheit“. Diese Art von Quiz teilt Menschen, basierend auf ihren Antworten, in schmeichelhafte Gruppen ein. Als Unternehmen könntest Du dieses Quiz zum Beispiel nutzen, um dem Teilnehmer personalisierte Produktvorschläge zu machen.
  • Der Wissenstest: Der Wissenstest stellt das Wissen des Teilnehmers zu einem bestimmten Thema auf die Probe. Du könntest ein Quiz rund um Deine Marke oder Dein Produkt entwickeln, um herauszufinden, wie gut Deine Kunden Dein Unternehmen kennen.

Die Auswahl der richtigen Quizfragen

Wenn Du ein passendes Quiz und einen guten Titel gefunden hast, musst Du Dir Fragen einfallen lassen! Hier sind ein paar Dinge, die bei der Formulierung von Quizfragen zu beachten sind:

  • Verleihe Deinem Quiz Persönlichkeit: Hauche Deinem Quiz Leben ein, indem Du ein bisschen Deiner eigenen Persönlichkeit einbringst. Gehe auf Dein Publikum ein, als ob Du mit den Teilnehmern sprechen würdest. Sorge dafür, dass sich Dein Publikum wohlfühlt, damit es sich später anmeldet.
  • Verwend Bilder für Deine Fragen: Es ist natürlich nichts falsch an reinen Textfragen, Du solltest Dich aber nicht vor der Verwendung von Bildern scheuen. Bildern machen Dein Quiz interessanter und verleihen Deinen Fragen oft zusätzliche Kontext.
  • Halte Dich kurz: Wir Menschen haben eine relativ kurze Aufmerksamkeitsspanne, darum darf Dein Quiz nicht zu lange dauern. Maximal 6 bis 10 Fragen reichen, und halte Dein Quiz möglichst unter zwei bis drei Minuten.

Leadgewinnung: Was darf man und was sollte man vermeiden?

Wenn Du Deine Fragen formuliert hast, musst Du ein Formular zur Leaderfassung erstellen, um die Kontaktinformationen der Teilnehmer zu sammeln und Deine E-Mail-Liste zu erweitern.

Du kannst die gewonnenen Leads dann mithilfe von Marketingautomatisierung verfolgen, worauf wir später noch genauer eingehen werden. Jetzt möchte ich Dir aber erst erklären, was erlaubt ist und was vermeiden werden sollte.

Erlaubt: Anreize bieten

Gib dem Teilnehmer einen guten Grund, um am Quiz teilzunehmen und seine Kontaktinformationen mit Dir zu teilen. Du kannst Anreize bieten, z. B. ein kostenloses eBook oder ein Give-away. Die meisten Unternehmen bieten exklusive Updates oder einen wöchentlichen Newsletter an. Finde heraus, was Deine Zielgruppe interessiert und sie dazu bewegen könnte, Dein Leadformular auszufüllen.

Nicht empfohlen: Um Informationen bitten, die Du nicht verwenden willst

Warum solltest Du Teilnehmer um ihre Telefonnummer bitten, wenn Du sie nicht anrufen willst? Bitte nur um Informationen, die Du auch wirklich verwenden willst, z. B. Vorname, Nachnahme und E-Mail-Adresse, sonst könntest Du den Teilnehmern auf die Nerven gehen und die brechen das Quiz womöglich sogar ab.

Erlaubt: Ehrlichkeit und Transparenz

Vielen Nutzern ist es nicht klar, dass sie nach der Teilnahme an einem solchen Quiz kontaktiert werden können, darum solltest Du immer ehrlich sein und ganz klar sagen, dass Du später eventuell Kontakt zu ihnen aufnimmst. Gib ruhig zu, dass es sich um Werbung für Dein Unternehmen oder Dein Produkt handelt.

Hier ist ein Beispiel, das zeigt, wie Transparenz aussehen könnte:

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Quizergebnisse erstellen, die gerne mit anderen geteilt werden

Jetzt kommen wir zu den Ergebnissen! Der Moment, auf den Deine Teilnehmer schon so sehnsüchtig gewartet haben. Die Ergebnisse müssen interessant und möglichst schmeichelhaft sein, damit sie gerne mit Freunden geteilt werden.

Hier sind ein paar Dinge, die bei der Erstellung Deiner Testergebnisse beachtet werden sollten:

  • Sei ehrlich und positiv: Positive Emotionen motivieren und sorgen dafür, dass die Testergebnisse mit höherer Wahrscheinlichkeit mit Freunden geteilt werden. Mache dem Teilnehmer Komplimente, sei aber trotzdem ehrlich. Du solltest niemandem etwas vormachen.
  • Benutze Bilder: Du solltest die Ergebnisse mit Bilden unterstreichen, um sie besser zur Geltung zu bringen. Benutze interessante und schöne Bilder, die gerne geteilt werden, damit die Teilnehmer ihre Testergebnisse mit Freunden und Bekannten in den sozialen Medien teilen.
  • Teile eine Handlungsaufforderung: Jetzt musst Du das Momentum ausnutzen. Lasse die Interaktion mit den Teilnehmern nicht mit dem Testergebnis enden. Mache eine klare Handlungsaufforderung. Fordere sie zum Beispiel zum Besuch Deiner Webseite auf oder mache ihnen personalisierte Produktvorschläge.
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Teil II: Quiz teilen

Jetzt musst Du Dein Quiz dem ultimativen Test unterziehen, indem Du es in den sozialen Medien teilst, am besten auf Facebook und Twitter. Du könntest aber auch bezahlte Werbung schalten, um noch mehr Teilnehmer zu gewinnen.

Teile Dein Quiz auf Facebook und Twitter

Achte darauf, dass Du das meiste aus Deinem Quiz herausholst, wenn Du es auf Facebook und Twitter teilst, indem Du:

  • Ein schönes Bild verwendest, um auf Dein Quiz aufmerksam zu machen
  • Eine interessante Überschrift findest, die von der Teilnahme überzeugt
  • Ein Bild, eine Bildunterschrift und einen verkürzten Tracking-Link teilst, um Deine Ergebnisse zu verfolgen
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Keine Angst vor Werbung

Das ganze Thema Werbung auf Facebook ist ziemlich umfangreich, darum habe ich für unsere Zwecke eine kleine, übersichtliche Zusammenfassung erstellt, die alle Grundelemente enthält.

  • Die Auswahl der Zielgruppe: Du kannst Deine Zielgruppe anhand bestimmter Merkmale, wie Demografie, Verhalten oder Vorlieben eingrenzen. Jedes dieser Merkmale kann in kleinste Einheiten aufgeteilt werden, um die Zielgruppe noch weiter zu verfeinern. Nehmen wir einfach mal den Standort als Beispiel. Als Standort stehen Dir unterschiedliche Kategorien wie Land, Staat, Provinz, Stadt und in einigen Fällen sogar Postleitzahl zur Verfügung. Warum ist die Eingrenzung der Zielgruppe zu empfehlen? Vielleicht liefert Dein Unternehmen nur in einem bestimmten Einzugsgebiet. Vielleicht möchtest Du nur Kunden in einer bestimmten Stadt ansprechen. Du musst die Parameter Deiner Zielgruppe selbst festlegen, um nur relevante Nutzer anzusprechen.
  • Die Erstellung einer benutzerdefinierten Zielgruppe: Du kannst eine bestehende Kundenliste hochladen und auf diese Weise eine benutzerdefinierte Zielgruppe (Custom Audience) erstellen. Facebook nutzt die ihm zur Verfügung stehenden Daten, um eine neue Zielgruppe zu erstellen, die den Kunden auf der Liste ähnlich sind.

Teil III: Marketingautomatisierung und Follow-up

Jetzt kommen wir zum Teil, der am meisten Spaß macht. Wir nehmen Kontakt zu den gesammelten Leads auf. Damit dieser Prozess möglichst reibungslos abläuft, solltest Du ihn automatisieren.

Du solltest sofort nach der Teilnahme Kontakt aufnehmen und dann zwei Wochen später erneut nachfassen, um den Lead zu pflegen und langsam in einen zahlenden Kunden zu verwandeln.

Dieser Prozess kann in vier Schritte unterteilt werden.

1. Danke dem Nutzer für die Teilnahme am Quiz

Schick den Nutzer sofort nach dem Quiz ein kurzes Dankeschön, um ihm Deine Marke näherzubringen. Auf diese Weise wird er sich später besser an Dich erinnern.

2. Fordere die Nutzer dazu auf, erneut am Quiz teilzunehmen

Nach ein paar Tagen kannst Du dann erneut Kontakt aufnehmen und dem Nutzer seine Testergebnisse ins Gedächtnis rufen. Weise ihn darauf hin, dass er andere Ergebnisse hätte erzielen können, um ihn neugierig zu machen. Auf diese Weise nimmt er vielleicht noch mal am Quiz teil und teilt seine Ergebnisse wieder mit seinen Freunden.

3. Gewinne das Vertrauen Deiner Teilnehmer

Nach einer Woche kannst Du dann wieder Kontakt aufnehmen, um langsam Vertrauen aufzubauen. Teile Fallstudien und Testimonials, um die Nutzer mit Deinen Produkten und Dienstleistungen vertraut zu machen. Auf diese Weise gewöhnen sie sich langsam an Deine Marke und gewinnen Vertrauen in Dein Unternehmen.

4. Verwandle Leads in zahlende Kunden

Nach ungefähr zwei Wochen können die Leads dann in zahlende Kunden verwandelt werden. Da die Nutzer jetzt mit Deiner Marke vertraut sind, kannst Du ihnen neue Anreize schicken, damit sie sich für Deinen Service Anmelden oder Dein Produkt kaufen.

Jetzt musst Du Dein Wissen und Deine Erfahrung nutzen, um die neu gewonnenen Leads in Kunden zu verwandeln. Die Marketingautomatisierung hat das meiste bereits erledigt, Du musst den Kunden jetzt nur noch überzeugen und den Deal abschließen.

Teil IV: Beispiele aus verschiedenen Branchen

Als Nächstes möchte ich Dir noch ein paar praktische Beispiele aus verschiedenen Branchen vorstellen, die Du als Vorlage für ein eigenes Quiz und Inspiration für Deine Marketingstrategie nutzen kannst.

Handel: Z Gallerie

Z Gallerie ist unter Hobby und professionellen Innenarchitekten für sein Engagement im Bereich Möbel, Kunst und Accessoires bekannt. Das Quiz „What is your Z Gallerie Style Personality?“ bietet jedem aktuellen und zukünftigen Kunden ein personalisiertes Erlebnis.

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Das Persönlichkeitsquiz sammelt Informationen, um dem Teilnehmer anschließend personalisierte Produktempfehlungen zu machen. Auf diese Weise hat Z Gallerie haufenweise neue Leads gesammelt, die dann mit einem automatisierten Marketing Follow-up in zahlende Kunden verwandelt werden können.

Dank des Quizzes kann das Unternehmen jedem Teilnehmer Produkte schicken, die genau seinem Geschmack entsprechen. So funktioniert Onlineshopping.

Software: Cloud Sherpas

Cloud Sherpas hatte sich auf Cloud-Beratung und Technologie für weltweit führenden Marken spezialisiert (ist aber inzwischen von Accenture übernommen worden).

Das Quiz diente der besseren Einschätzung potenzieller Kunden, um diese in entsprechende Gruppen einzuteilen und herauszufinden, welche Leads am wertvollsten sind. Cloud Sherpas bewarb das Quiz und seinen Blog auf Facebook.

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Mit dem Quiz konnten pro Tag drei bis vier qualifizierte Leads gewonnen werden. Qualität ist aber besser als Quantität, habe ich nicht recht?

Marketing: The Foundation

The Foundation konzentriert sich auf den Aufbau von Unternehmen nach dem Konzept “Rückwärtsbau”. Da dieses Konzept so interessant ist, wurde kurzerhand ein Quiz dazu erstellt: “Haben Sie unternehmerischen Verstand?”. Die Teilnehmer wurden im Anschluss basierend auf einem bestehenden eBook, in die grundlegenden Kategorien von Unternehmern eingeteilt.

Das Quiz wurde auf Facebook beworben und konnte die Leadgewinnungskosten von anfänglich $6,00 auf $3,80 senken und brachte dem Unternehmen über 16.000 neue Leads sowie Millionenumsätze ein.

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Gemeinnützige Organisationen: Pin Cancer

Pin Cancer erstellte ein Quiz, um die US amerikanische Wrestling-Gemeinde zum Kampf gegen Krebs aufzurufen. Das Quiz “Which USA World Team Member Are You?” brachte der Organisation mehr sozialen Traffic ein und sorgte so für mehr Aufklärung über Krebs.

Die Webseite bekam normalerweise um die 200 Besucher pro Tag, doch dank des Quiz stiegen die Webseitenbesuche auf 6.000 pro Tag. Außerdem gewann Pin Cancer 3.800 neue Newsletterabonnenten. Ein voller Erfolg!

Fazit

Wer hätte gedacht, dass Quizze in eine Onlinemarketingstrategie implementiert werden können und auch noch effektiv sind? Ich hoffe, dass Du Dir trotz der zahlreichen neuen Informationen einen guten Überblick verschaffen konntest.

Hier noch mal eine kurze Zusammenfassung: Wir sind den gesamten Erstellungsprozess eines Quizzes durchgegangen, Du solltest jetzt also in der Lage sein, Dein eigenes Quiz zu entwickeln. Dann musst Du Dein Quiz teilen und bewerben, um Teilnehmer zu gewinnen und Informationen (Leads) zu sammeln. Die gewonnenen Leads müssen anschließend gepflegt werden, um sie in zahlende Kunden zu verwandeln.

Ignoriere Quizze nicht länger. Du hast ja gesehen, dass sie erfolgreich als Marketingstrategie eingesetzt werden können.

Hast Du Quizze schon mal als Werbestrategie verwendet? Hat es funktioniert?

Neil Patel

About the author:

Neil Patel

Co Founder of NP Digital & Owner of Ubersuggest

Er ist der Mitbegründer von NP Digital. Das Wall Street Journal zählt ihn zu den Top-Influencern im Web. Laut Forbes ist er einer der 10 besten Vermarkter und laut Entrepreneur Magazine hat er eins der 100 erfolgreichsten Unternehmen gegründet. Neil ist ein New York Times Bestseller Autor. Er wurde bereits vor seinem 30. Lebensjahr von Präsident Obama und vor seinem 35. Lebensjahr von den United Nations als Top 100 Unternehmer ausgezeichnet.

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