Wenn Du schon mal einen Kommentar auf NeilPatel.com geschrieben hast, ist Dir vielleicht aufgefallen, dass es kein Feld für die URL gibt.
Warum?
Vor einigen Jahren wurde das Kommentieren auf Blogs plötzlich gang und gäbe. Mein Blog bekam jeden Tag Tausende Spam-Kommentare von Leuten, die nur einem Link im Kommentar teilten, ohne etwas Sinnvolles zur Diskussion beizutragen und Anti-Spam Plug-ins wie Akismet erwischen nicht jeden Spammer.
Jetzt enthalten die meisten Blogs ein NoFollow-Attribut, das Google sagt, dem Link nicht zu folgen und der URL keinen “SEO-Wert” zuzuweisen.
Trotzdem gibt es noch immer Leute, die Kommentare auf Blogs hinterlassen, um Linkaufbau zu betreiben.
Über den Verlauf der letzten sieben Monate habe ich ein interessantes Experiment durchgeführt, um die folgende uralte Frage ein für alle Mal zu beantworten…
Haben Backlinks in Blog-Kommentaren wirklich Auswirkungen aufs Ranking?
Die Regeln des Experimentes
Für dieses Experiment wurde der “Domain Score” als Messwert benutzt. Dieser Wert ist mit der Domain Authority zu vergleichen.
Wenn Du Deinen Domain Score erfahren willst, kannst Du den Backlinks-Bericht in Ubersuggest aufrufen. Hier findest Du ihn:
Schritt Nr. 1: Gib Deine URL ein und klick auf „Suchen“.
Schritt Nr. 2: Klick in der linken Seitenleiste auf „Backlinks“.
Schritt Nr. 3: Suche nach Deinem Domain Score.
Der Domain Score beschreibt die allgemeine Stärke Deiner Webseite auf einer Skala von 1 (schwach) bis 100 (stark). Meine Webseite erzielt 91 und bekommt somit die Bewertung „ausgezeichnet“.
Um Teilnehmer für mein Experiment zu finden, habe ich eine E-Mail verschickt, woraufhin sich 794 Webseiten beworben haben.
Teilnehmer mussten die folgenden Kriterien erfüllen:
- Nur englischsprachige Webseiten – Für englischsprachige Seiten ist es auch ohne Linkaufbau einfacher in Googles internationalen Suchergebnissen platziert zu werden. Um die Ergebnisse nicht zu verzerren, habe ich fremdsprachige Seiten ausgeschlossen.
- Nur Webseiten mit niedriger Domain Authority – Für dieses Experiment habe ich nur Webseiten mit einer Domain Authority von unter 20 zugelassen, die weniger als 20 Backlinks haben, denn Webseiten mit hoher Domain Authority werden schneller für neue Keywords platziert, selbst wenn sie keinen aktiven Linkaufbau betreiben.
- Keine Subdomains – Ich habe keine WordPress.com Webseiten, Blogspot-Seiten oder Tumblr-Seiten zugelassen, weil auch das die Ergebnisse verzerrt hätte.
Von den Bewerbern blieben mit zum Schluss dann noch 314 Webseiten übrig.
Von diesen 314 Seiten sind dann noch mal ein paar verloren gegangen, weil sie ihren Teil der Arbeit nicht erfüllt haben (jede Webseite musste einen Blog-Beitrag schreiben), so dass am Ende 183 Teilnehmer übrig blieben.
Die Durchführung des Experimentes
Wie auch in meinen früheren Experimenten zum Linkbuilding und zur On-Page SEO, mussten die teilnehmenden Webseiten einen Blogbeitrag schreiben, der 1.800 bis 2.000 Wörter umfasst und zum Thema ihrer Seite passt.
Die Teilnehmer hatten 2 Wochen Zeit, um den Artikel auf ihrer Webseite zu veröffentlichen. Nach 30 Tagen habe ich ihre URL dann mit Ubersuggest überprüft, um herauszufinden, für welches Keyword die jeweilige Seite auf Position 100, 50, und zehn der Suchergebnisse platziert wird.
Ubersuggest verfügt über eine große Datenbank, die aktuell 1.459.103.429 Keywords umfasst.
Die meisten dieser Keywords werden fast nie als Suchbegriff verwendet, doch einige von ihren werden jeden Monat hundert oder tausend Mal in die Suchmaschinen eingegeben. Einige Suchbegriffe werden sogar Millionen Mal pro Monat verwendet.
Die überwiegende Mehrheit der verwendeten Suchbegriffe sind Long-Tail-Keywords.
Anschließend haben wir einen Monat lang mit dem Linkbuilding verbracht und dann drei Monate abgewartet, um herauszufinden, was mit den Rankings der Seiten geschieht.
Doch hier ist der Twist. Wie haben natürlich nicht dieselben Links für alle Webseiten aufgebaut, sondern die Teilnehmer vier Gruppen zugeteilt (ungefähr 46 Seiten pro Gruppe).
Hier ist eine Übersicht der Gruppen:
- Kontrollgruppe – Die Webseiten dieser Gruppe haben keine Links aufgebaut, weil wir sehen wollten, was ohne Linkbuilding mit ihrem Ranking geschieht.
- NoFollow-Links in Kommentaren auf Blogs mit hohem Domain Score – Diese Webseiten haben zehn Links in Blogkommentaren hinterlassen. Der Link führte zum neuen Artikel. Die Kommentare wurden nur auf Blogs mit einem Domain Score von über 50 und NoFollow-Attribut hinterlassen.
- DoFollow-Links in Kommentaren auf Blogs mit hohem Domain Score – Diese Webseiten haben fünf Links in Blogkommentaren hinterlassen. Der Link führte ebenfalls zum neuen Artikel. Die Kommentare wurden auf Blogs mit einem Domain Score von über 40 und DoFollow-Attribut hinterlassen. (Ich habe den Domain Score und die Anzahl der Links dieser Gruppe reduziert, weil wir nicht genügend Blogs gefunden haben, die diesen Kriterien entsprechen, denn nur sehr wenige lassen DoFollow-Links im Kommentarbereich zu).
- DoFollow-Links in Kommentaren auf Blogs mit niedrigem Domain Score – Diese Webseiten haben zehn Links in Blogkommentaren hinterlassen. Der Link führte zum neuen Artikel. Die Kommentare wurden nur auf Blogs mit einem Domain Score von mindesten 20 jedoch nicht höher als 39 hinterlassen. 50 und NoFollow-Attribut hinterlassen. (Es war sehr einfach geeignete Blogs für diese Gruppe zu finden, weil die meisten Blogs einen eher niedrigen Domain Score haben.)
Es gab keine spezifische Vorgabe für den Ankertext, denn da der Link in Blogkommentaren platziert wurde, mussten wir gewisse Freiheiten erlauben, damit der Kommentar nicht wie Spam aussieht.
Jeder Kommentar musste aber mindestens 75 Wörter umfassen, weil er etwas Sinnvolles zur Diskussion beisteuern und nicht nur dem Linkaufbau dienen sollte.
Hier sind die Ergebnisse des Experimentes.
Die Kontrollgruppe
Braucht man wirklich Links, um in den Suchergebnissen auf Google zu erscheinen? Die untere Grafik liefert eine Antwort auf diese Frage:
Wie man erkennen kann, steigen die Rankings im Laufe der Zeit automatisch, auch ohne Linkaufbau.
Wenn der Artikel super ist und die On-Page SEO optimiert ist, wird der Artikel zwar in den Suchergebnissen platziert, wenn man dazu jedoch kein Linkbuilding betreibt, erzielt man nicht unbedingt die gewünschten Rankings. Die Seite erscheint jedoch u. U. für Long-Tail-Keywords mit wenig Wettbewerb.
NoFollow-Links in Kommentaren auf Blogs mit hohem Domain Score
Die Ergebnisse dieser Gruppe sind sehr interessant.
Wie man sehen kann, erzielten diese Webseite bessere Ergebnisse als die Kontrollgruppe, obwohl es sich um No-Follow-Links handelte.
Man muss jedoch bedenken, dass dieses Ergebnisse von vielen Variablen abhängig sein kann, u. a. von der Qualität der Inhalte.
Im Allgemeinen kann man jedoch sagen, dass diese Gruppe bessere Ergebnisse erzielt hat, wenn auch nicht überragend.
DoFollow-Links in Kommentaren auf Blogs mit hohem Domain Score
Google ist klug und kann erkennen, ob der Link von einem nutzergenerierten Inhalt (wie einem Blog-Kommentar) stammt, darum ging ich davon aus, dass die Links dieser Gruppe trotzdem keine großen Auswirkungen aufs Ranking haben würden, obwohl es sich um DoFollow-Links handelte.
Doch zum meiner Überraschung erzielte diese Gruppe die besten Ergebnisse.
Wie man unschwer erkennen kann, haben Links auf Webseiten mit hoher Domain Authority durchaus Auswirkungen aufs Ranking, selbst wenn es sich nur um einen von Nutzer geschriebenen Kommentar handelt, die Links müssen aber das DoFollow-Attribut aufweisen.
DoFollow-Links in Kommentaren auf Blogs mit niedrigem Domain Score
Diese Gruppe konnte mehr DoFollow-Links aufbauen, weil es mehr Blogs mit niedriger Domain Authority gibt, die DoFollow-Links zulassen.
Wie man erkennen kann, erzielte diese Gruppe bessere Ergebnisse als die Gruppe der NoFollow-Links, jedoch nicht annähernd so gute Ergebnisse wie die Gruppe der Do-Follow-Links von Webseiten mit hoher Domain Authority.
Die Gruppe platzierte zehn Links, nicht fünf, die Quantität hat allem Anschein nach jedoch nicht so große Auswirkungen wie die Qualität, also ein hoher Domain Score. Diese Gruppe steigerte ihre Rankings um 337 %, doch trotz niedrigerer Anzahl an Links konnte Gruppe 3 ihre Rankings um ganze 828 % steigern.
Gruppe 4 erzielte zwar auch gute Ergebnisse, aber nicht so gute wie Gruppe 3.
Fazit
Wer hätte gedacht, dass Linkaufbau mit Blog-Kommentaren funktionieren würde?
Wenn Du diese Strategie selbst umsetzen willst, solltest Du Blogs finden, die DoFollow-Kommentare zulassen.
Falls Du nicht weißt, wie man Blogs findet, die diesen Kriterien entsprechen, kannst Du die folgenden Suchoperatoren verwenden:
- “title=”CommentLuv Enabled”” KEYPHRASE – Mit diesem Operator findest Du nur Blogs, die CommentLuv aktiviert haben und somit Link Juice auf Deine Webseite übertragen.
- “dofollow blogs” – Mit dieser Suchanfrage findest Du Artikel, die Listen mit Blogs enthalten, die DoFollow-Links zulassen. Einige dieser Artikel sehen so aus, Du solltest jedoch jeden Blog überprüfen, weil viele der Blogs, die als DoFollow gelistet sind, trotzdem nur NoFollow-Link zulassen.
- Followlist – Dieses Verzeichnis listet Blogs auf, die DoFollow-Links zulassen.
Beim Linkaufbau solltest Du Dich vor allem auf Webseiten mit hohem Domain Score konzentrieren, weil diese das Ranking stärker beeinflussen.
Dein Kommentar muss außerdem hilfreich sein und zur Diskussion beisteuern. Mach Dir nicht zu viele Gedanken um den Ankertext, achte lieber auf die Qualität Deiner Kommentare, damit Du nicht als Spammer wahrgenommen wirst, denn Spam-Kommentare werden gelöscht.
Schreib den Kommentar aber nicht nur, um Deinen Link zu teilen. Der Link muss auf relevanten Blogs platziert werden. Falls Du keine geeigneten Blogs mit hohe Domain Authority in Deiner Branche finden kannst, ist das nicht weiter schlimm, denn mein Experiment hat gezeigt, dass Kommentare auf Blogs mit niedrigem Domain Score ebenfalls funktionieren (wenn auch nicht so gut).
Hast Du schon mal darüber nachgedacht, Kommentare auf anderen Blogs zu hinterlassen? Du kannst Deine Markenbekanntheit steigern, neue Besucher auf Deiner Webseite schicken und bessere Rankings erzielen.
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